Praktikant zu sein hat viele Vorteile. Mit nur sehr wenig Erfahrung kann ein Blick auf interessante Arbeitsbereiche geworfen werden, was nicht selten der erste Schritt zu einer erfolgreichen Karriere ist. Da kann auch ruhig darüber hinweg gesehen werden, dass die Bezahlung, sofern überhaupt existent, fast schon mehr symbolische Geste als Vergütung ist. In der überlaufenen Medienbranche wird dieser Einblick jedoch schnell auch mal zu einer vollwertigen Stelle inklusive allen damit einhergehenden Verantwortungen, bloß ohne Geld. Besonders frustrierend finden das derzeit die Praktikanten von Ashley Olsen und Mary-Kate Olsen und reichen deshalb eine Klage ein .
Es geht um die Dualstar Entertainment-Firma der Zwillinge, die ungefähr 40 ehemalige und aktuelle Praktikanten und Praktikantinnen weder bezahlte noch angemessen arbeiten ließ. Hauptanklägerin Shahista Lalani arbeitete 2012 fast ein halbes Jahr mit der Chefin des technischen Designs der Firma zusammen und habe regelmäßig 50-Stunden-Wochen gearbeitet, sei Tag und Nacht erreichbar gewesen und hatte im Zuge der stressigen Arbeitsbedingungen einen Krankenhausaufenthalt aufgrund einer Dehydration. "Ich habe die Arbeit von drei Praktikanten erledigt. [...] Man ist wie eine Angestellte, bloß dass man nicht bezahlt wird. Ich sah ständig andere Praktikanten beim Kaffee holen und Fotokopieren weinen", so Lalani.
Die Kläger beschweren sich über die manischen Arbeitszeiten, die ihnen keine 15 Minuten Pause gewährten. Wenn einmal nicht so viel zu tun war, musste einfach irgendwas geputzt oder Knöpfe von Mänteln nach Farbe sortiert werden.
Gegen die Olsen-Zwillinge persönlich habe sie aber nichts, die habe sie nur ein paar Mal gesehen und empfand sie als überaus nette Menschen. Von Dualstar Entertainment gibt es noch kein Statement.
Könnt ihr den Frust der Praktikantinnen und Praktikanten verstehen?