Phantastische Tierwesen 2 - Regisseur verteidigt Johnny Depp als Grindelwald

28.11.2017 - 19:45 Uhr
Johnny Depp in Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen
Warner Bros.
Johnny Depp in Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen
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Warner bleibt beim Casting von Johnny Depp als Grindelwald in Phantastische Tierwesen 2. Nun erklärte David Yates, Regisseur des Harry Potter-Spin-offs, warum ihn die Kritik der Fans nicht umstimmt.

Johnny Depp wird den Schurken Grindelwald in Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen spielen, der Kritik einiger Beobachter zum Trotz. Vor knapp zwei Wochen erschien das erste Cast-Foto zum Sequel des Harry Potter-Spin-offs, das Depp in der Rolle von Dumbledores Gegenspieler bestätigte. Daraufhin regte sich gerade bei Twitter Kritik an der Besetzung, da Warner an Depp festhalte, obwohl dessen frühere Ehefrau Amber Heard ihm vergangenes Jahr häusliche Gewalt vorgeworfen habe. Nun hat sich Regisseur David Yates zu Wort gemeldet, der Phantastische Tierwesen 2 derzeit in London dreht.

Die Kritik am Casting Depps, das bereits im ersten Teil vorgestellt wurde, kam in den sozialen Medien nicht zuletzt auf, weil in anderen Produktionen derzeit schnell personell auf Missbrauchsvorwürfe reagiert wird. Darauf geht auch David Yates ein. Gegenüber Entertainment Weekly  erklärte er:

Ehrlich gesagt, gibt es zur Zeit viele Leute, denen Vorwürfe gemacht werden, ihnen werden mehrere Opfer vorgeworfen und das ist überwältigend und angsteinflößend. Bei Johnny [Depp] handelt es sich meiner Ansicht nach um eine Person, die ihn angegriffen und etwas behauptet hat. Ich kann ihnen nur von dem Mann erzählen, den ich jeden Tag sehe: Er ist voller Anstand und Liebenswürdigkeit, und das ist alles, was ich sehe. Welcher Vorwurf es auch war, er passt nicht zum dem Typ Mensch, mit dem ich gearbeitet habe.

"Johnny befindet sich nicht mal ansatzweise in dieser Kategorie"

Dieser Außensicht lässt sich, der Einschub sei kontextualisierend erlaubt, natürlich entgegenhalten, dass Täter sich gegenüber Opfern häuslicher Gewalt vielfach anders verhalten als gegenüber ihren Freunden oder Arbeitskollegen. David Yates verweist im Interview auch auf die früheren Partnerinnen von Johnny Depp, die ihm in Folge der Vorwürfe von Amber Heard ein Leumundszeugnis ausgestellt haben, darunter Vanessa Paradis, Lori Anne Allison und Winona Ryder.
Einigen der Frauen in [Depps] Leben haben dasselbe gesagt - 'das ist nicht der Mensch, den wir kennen'. Diese Sache unterscheidet sich sehr stak von den Fällen, in denen sich nun mehrere Opfer über einen langen Zeitraum gemeldet haben, die untersucht werden müssen und die uns zum Nachdenken über unsere Industrie bringen müssen, die unser Schaffen ermöglicht. Johnny befindet sich nicht mal ansatzweise in dieser Kategorie. Für mich gibt es deshalb keinen Grund zur weiteren Auseinandersetzung damit. Es ist ein erfolgloses Unterfangen.

Amber Heard hatte im Mai 2016 die Scheidung von Johnny Depp eingereicht und ihm vorgeworfen, er habe sie im Verlauf der Beziehung mehrfach misshandelt. Depp hatte das bestritten. Im Rahmen des Scheidungsprozederes kam es zu einer außergerichtlichen Einigung und einem gemeinsamen Statement: "Keine der beiden Parteien hat falsche Vorwürfe für den eigenen finanziellen Gewinn erhoben. Es gab nie irgendeine absichtliche physische oder emotionale Schädigung." Amber Heard gab an, die finanzielle Abfindung an gemeinnützige Organisationen spenden zu wollen (New York Times ).

Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen, in dem unter anderem der junge Albus Dumbledore (Jude Law) und dessen Erzfeind Grindelwald auftauchen, erscheint am 15.11.2018 in den deutschen Kinos.

Was haltet ihr von David Yates' Erklärung?

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