Die Filme von Indie-Ikone Jim Jarmusch sind oft so realistisch wie möglich gehalten. Seine Szenenbilder sind minimalistisch und lassen doch viel Spielraum für Interpretationen. Der Stil dieses Kult-Regisseurs wird von vielen gefeiert, vor allem wegen der Echtheit seiner Figuren. In Stranger Than Paradise werden wir mit unserer eigenen Rastlosigkeit konfrontiert und fragen uns, was wir eigentlich wollen. Wir begleiten drei junge Menschen auf der Suche nach Bedeutung und einem Zuhause.
Als der in New York lebende Ungar Willie (John Lurie) Besuch von seiner sechzehnjährigen Cousine Eva bekommt, ist er nicht gerade begeistert. Eva (Eszter Balint) ist gerade in Amerika angekommen und bleibt zehn Tage, bevor sie zu ihrer Tante nach Cleveland zieht. Ein Jahr später tauchen Willie und sein Kumpel Eddie (Richard Edson) überraschend in Cleveland auf, entreißen Eva ihrer Tante und fahren mit ihr ins “Paradies” – nach Florida. Doch ihr Aufenthalt gleicht mehr einem Höllentrip: Willie und Eddie verzocken ihr gesamtes Geld beim Hunderennen, Eva will nur noch zurück nach Europa. Der Versuch, Eva zum Bleiben zu bewegen, nimmt für Willie eine völlig unerwartete Wende.
Jim Jarmusch arbeitet sehr gerne mit Musikern zusammen. Vornehmlich aus dem Bereich des Jazz oder Blues. Auch in Stranger Than Paradise wird seine Vorliebe für diese Musikrichtung deutlich. John Lurie gründete mit seinem Bruder zusammen die Band The Lounge Lizards und ist auch im Erstlingswerk des Regisseurs zu sehen, Permanent Vacation. Das Lied, welches im Film immer wieder angestimmt wird, ist I Put A Spell On You von Screamin’ Jay Hawkins. Dieses kraftvolle Lied des exzentrischen Künstlers hilft uns dabei, sich mehr auf den Film einzulassen. Der Film verzaubert uns mit seinen Bildern und der natürlichen Darstellung der Charaktere. Wer nichts gegen ruhige Filme hat und einen guten Jarmusch sehen möchte, sollte unbedingt einschalten.
Heute im TV: Stranger Than Paradise
Wann: 20:15 Uhr
Wo: ZDFKultur
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