Ridley Scott erklärt, warum er keinen Star Wars-Film drehen würde

29.12.2017 - 09:30 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Ridley Scott (links)
Tobis Film/Walt Disney
Ridley Scott (links)
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Das Star Wars-Universum wird weiter wachsen. Doch auf eine Beteiligung von Sci-Fi-Meister Ridley Scott brauchen Fans nicht zu hoffen.

Regie-Legende Ridley Scott ist allgemein bekannt dafür, seine Meinung auch mal etwas ruppig kundzutun. Erst gestern berichteten wir über seine Erklärung zum Misserfolg von Blade Runner 2049. In selbigen Interview mit Vulture  feuert der Blockbuster-Regisseur gegen Disney und Star Wars. Seit dem Erfolg von Star Wars unter der Schirmherrschaft von Disney, scheinen die Pläne für ein ganzes Film- und TV-Universum keine Grenzen zu kennen. Neben der kommenden Episode IX und den Spin-off-Abenteuern ist auch eine neue Trilogie von Rian Johnson in Arbeit. Bei so viel Star Wars-Content könnte sich manch ein Fan die Beteiligung von echten Sci-Fi-Veteranen wie Ridley Scott vorstellen. Doch wenn man den Aussagen des Scotts Glauben schenken darf, dann werden Star Wars und Ridley Scott wohl nicht zusammenfinden, da er "zu gefährlich" ist.

Ich bin zu gefährlich dafür. Denn ich weiß, was ich tue. Ich denke, sie üben gerne Kontrolle aus und ich habe gerne selbst die Kontrolle. Wenn man einen Typ engagiert, der einen Low-Budget-Film gemacht hat und ihm plötzlich 180 Millionen Dollar in die Hand drückt, macht das einfach keinen Sinn. Das ist unglaublich dumm. Wisst ihr, was die Nachdrehs dann kosten? Millionen! Millionen.

Ridley Scott scheint mit seiner Kritik darauf anzuspielen, dass für einige Marvel- und Star Wars-Filme aus dem Hause Disney gerne Indie-Regisseure angeheuert werden, die keine Blockbuster-Erfahrung vorweisen können und so der Mäusekonzern etwas mehr kreativen Einfluss ausüben kann. Ganz durchdacht scheint Scotts Schlag gegen Disney jedoch nicht zu sein. Denn auch andere große Hollywood-Studios setzen gerne unerfahrenere Regisseure auf große Tentpole-Projekte. Weiterhin führt er aus, welchen Vorteil erfahrene Filmemacher Großprojekten bringen.

Man kann mich für meine Gage bekommen, die zwar enorm hoch ist, aber ich werde unterm Budget bleiben und pünktlich abliefern. Das ist der Vorteil von Erfahrung, so einfach ist das! Es kann dich trübe wie Spülwasser machen, aber wenn du wirklich erfahren bist und du weißt, was du tust, ist das essentiell.

Auf wen er genau im Zusammenhang mit Star Wars anspielt kann nicht gesagt werden, wenn man sich die Regisseure der neuen Star Wars-Filme anschaut. J.J. Abrams ist sicherlich kein Indie-Regisseur vor Star Wars gewesen. Auch Gareth Edwards führte schon zuvor Regie bei dem großen Franchise-Film Godzilla. Rian Johnson konnte ebenso mit Looper einen größeren Film vor Star Wars in die Kinos bringen. Die vom Han Solo-Abenteuer entlassenen Regisseure Phil Lord und Christopher Miller inszenierte zuvor 21 Jump Street und The Lego Movie und auch den ebenso entlassene Regisseur Colin Trevorrow konnte schon bei Jurasic World ein Blockbuster-Projekt leiten. Die erwähnten kostspieligen Nachdrehs waren jedoch bekannte Probleme bei Rogue One und dem kommenden Solo. Die angesprochene Regie-Politik von Disney wird jedoch eher bei Marvel-Filmen angewendet.

Für die vielen kommenden Star Wars-Filme werden bestimmt der ein oder andere bekannte Regisseur einen Beitrag zusteuern. Auf einen Star Wars-Film von Ridley Scott werden wir jedoch wohl lange warten. Obwohl Ridley Scott auch gerne seine eigenen Projekte kritisiert, sollte er mit seiner Kritik gegen Disney vielleicht etwas vorsichtig sein. Denn seit dem Verkauf von 20th Century Fox an Disney, stehen auch Scotts geplante Projekte The Force oder eine weitere Alien-Fortsetzung unter der "Kontrolle" des Mäusekonzerns.

Könntet ihr euch einen Star Wars-Film von Ridley Scott vorstellen?

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