Sieben Filme, in denen die Darsteller echten Sex haben

14.08.2009 - 18:31 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Ken Park
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Ken Park
Zack & Miri Make a Porno läuft zurzeit in den deutschen Kinos. Anlass genug, um zu schauen, an welchen Filmsets es nicht nur geknistert, sondern auch (echt) geknattert hat.

1 | Intimacy

Hauptdarsteller Kerry Fox und Mark Rylance haben zwar keinen echten Sex, dafür aber Oralverkehr. Der Berlinale-Gewinner von 2001 erzählt die Geschichte einer Affäre und eines Arrangements: Wir treffen uns, jeden Mittwoch, wir schlafen miteinander, und mehr auch nicht. Spannender als der Film ist der Artikel in der britischen Guardian. Dort erzählt ihr Freund, wie er es empfunden hat, dass seine Freundin intime Szenen mit einem doch relativ fremden Mann drehen musste.

2 | 9 Songs

9 Songs und der Rhythmus einer intensiven Beziehung. Rock-Konzerte und viel Sex, zwischen Brixton Academy und Schlafzimmer. Ein britischer Klimatologe und eine amerikanische Austauschschülerin, das gemeinsame Interesse an der Live-Musik: Der Regisseur hält mit der Kamera immer drauf, pendelt hin und her zwischen Musik- und Pornostreifen. Franz Ferdinand, Dandy Warhols, vorne und hinten Black Rebel Motorcycle Club. Und am Ende, nach dem Sex, nach dem Rock, steht der Abschluss eines Miteinanders, unschlüssig darüber, was zum Teufel das gewesen ist. Irgendwie trostlos, irgendwie aufregend, irgendwie irgendwas von Allem. Ein Film, wie geschaffen für ein Schulterzucken.

3 | Shortbus

Zwar fährt die Kamera durch die Fenster in die Schlafzimmer eines New York post 9/11, der Film ist allerdings selten voyeuristisch. Der explizit dargestellte Sex ist an manchen Stellen zwar durchaus krass, aber auch immer ehrlich, ab und an akrobatisch, aber nicht absurd. Er ist kein Gimmick und Selbstzweck, sondern eines der vielen Mittel, die der Film nutzt, um seine Charaktere zu ergründen. Hauptdarstellerin Sook-Yin Lee ist eigentlich Radiomoderatorin und wurde aufgrund ihrer Freizügigkeit in Shortbus fast gefeuert. Das liberale Hollywood lässt sowas natürlich nicht zu: Michael Stipe von R.E.M., Francis Ford Coppola und Yoko Ono meldeten sich zu Wort – die Schauspielerin durfte daraufhin weiter auf Sendung bleiben.

4 | Brown Bunny

Rogert Ebert, der sei ein fettes Schwein mit den körperlichen Eigenschaften eines Sklavenhändlers. Mag sein, meinte Rogert Ebert, er könne jedoch abnehmen, wohingegen Vincent Gallo bis in alle Ewigkeiten der Regisseur von The Brown Bunny sein werde, dem – seiner Meinung nach – schlechtesten Film in der Geschichte der Filmfestspiele von Cannes. Die Schneeballschlacht ging auch fleißig weiter, angeblich hat Gallo Ebert den Krebs gewünscht, die genauen O-Töne kennt aber keiner mehr. Überraschend jedoch: Nachdem der Regisseur seinen Film gekürzt hat, gab der berühmte Filmkritiker dem Streifen seinen Segen. Ende gut, alles gut. Ach ja, Sex: Am Ende des Film bekommt Regisseur und Hauptdarsteller Vincent Gallo einen Blow-Job von Chloë Sevigny. (Das Drehbuch hat übrigens Regisseur, Hauptdarsteller und Blow-Job-Empfänger Vincent Gallo geschrieben. Schlitzohr.)

5 | Ken Park

Ja, was kann es eigentlich schöneres geben? In ihren eigenen vier Wänden, zu dritt, beginnen sie sich zu streicheln, beginnen, sich miteinander zu teilen. Sie haben Sex, viel Sex, in einer Dreiergemeinschaft, die von den Erwachsenen, von den Eltern, nicht mehr viel zu erwarten hat. Drei Jugendliche, die misshandelt wurden. Drei Jugendliche beim Geschlechtsverkehr sind drei Jugendliche, die sich gegenseitig heilen. Und Larry Clark filmt das mit der gewohnten Deutlichkeit; seine Kamera guckt nicht verstohlen, sondern glotzt. Dass die Szene nichtsdestotrotz so unglaublich zärtlich rüberkommt und die Sex-Partner nicht nur Körper, sondern in erster Linie Charaktere sind, macht die Orgie zu mehr als nur einem Selbstzweck.

6 | Idioten

In der Öffentlichkeit geben sie sich als geistig Behinderte aus und entlarven dadurch die heuchlerischen Verhaltensmuster der Gesellschaft. Die Idioten im Dogma-Film von Lars von Trier sind frustriert von den existierenden Zuständen und leben in einer Wohngemeinschaft, die durch das Darstellen von Idiotie regelmäßig “Angriffe auf die Gesellschaft” ausführt. Das freie Ausleben ihrer Fantasien zeigt sich unter anderem in der expliziten Gruppensex-Szene gegen Ende des Films.

7 | Baise Moi – Fick mich!

So deutlich ist das nämlich gar nicht: Baise-moi heißt eigentlich „küss mich“, aber der Franzose glaubt halt, dass „küss mich“ ein Synonym für „fick mich“ ist, weil das Eine eben zum Anderen führt. Unsere französische Praktikantin hat mir das soeben – unter Gelächter – bestätigt.
Baise-moi erzählt im Grunde genommen die Geschichte eines Rachefeldzuges. Zwei Frauen, die unzufrieden sind mit der Art, wie sie in der französischen Gesellschaft behandelt werden. Da wird dann auch gerne der eigene Bruder erschossen oder die Zimmergenossin, die Frau am Bankautomaten oder die Besucher eines Swinger-Clubs. Die Hauptrollen übernahmen zwei ehemalige Porno-Darstellerinnen. Tragisches Ende: Eine von ihnen, Karen Lancaume, nahm sich am 28. Januar 2005 im Alter von 32 Jahren das Leben.

X | Und jetzt ihr

Natürlich gibt es mehr als sieben Filme, in denen die Darsteller echten Sex miteinander haben. Hier ist die einmalige Gelegenheit, sich zu outen, ohne peinlich berührt zu sein. Schnell!

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