Für den Artikel "Meine Lieblingsszene" kann nur Scrubs aufgezählt werden. Und das nicht nur wegen der Episodentitel ("Mein ..."). Meine Lieblingsszene kann nur aus Staffel 5 Folge 20 "Mein Mittagessen mit Cox" sein. Eine Folge, die jeder Scrubs-Fan kennen muss. Wobei es eigentlich nicht nur mit dieser einen Szene umschrieben werden kann.

Für das Verständnis der Szene muss kurz die Folge erklärt werden (Vorsicht Spoiler!): JD trifft in einem Supermarkt auf die ehemalige Patientin Jill Tracy, die schon einen Selbstmordversuch unternommen hatte, und sie erzählt ihm ihre Probleme. Etwas später wird Jill Tracy im Koma mit dem Verdacht auf einer Überdosis ins Sacred Heart eingeliefert. JD fühlt sich schuldig, weil er die Anzeichen für einen erneuten Selbstmordversuch nicht wahrgenommen hat. Bei einem Mittagessen mit Dr. Cox, das sich JD schon lange wünscht, erklärt ihm dieser, dass er sich nicht schuldig fühlen soll. "Fängst du erstmal an, dich für Todesfälle verantwortlich zu fühlen, die nicht deine Schuld sind, mein Freund, dann schlägst du einen gefährlichen Weg ein, von dem es kein zurück mehr gibt. So sind schon eine Menge guter Ärzte kaputt gemacht worden und ich lasse nicht zu, dass dir das auch passiert", ist eines der wichtigsten Zitate in dieser Episode. Im Folgenden werden die Organe von Jill Tracy in drei Patienten transplantiert, wovon einer ein Patient von Dr. Cox ist. Es stellt sich heraus, dass Jill Tracy nicht an einer Überdosis gestorben ist, sondern an Tollwut. Durch die Transplantation sind die anderen drei Patienten mit Tollwut infiziert worden. Nacheinander sieht man, wie die Maschinen ausgestellt werden und die Patienten aus ihren Betten verschwinden, dazu die Musik von The Fray - How to Save a Life. Nach den ersten beiden Toden versucht JD Dr. Cox damit zu trösten, dass er es nicht hätte vorhersehen können, und dass die Patienten die Organe unbedingt gebraucht hätten. Unterbrochen wird er dann von den Piepsern und damit kommen wir zu meiner Lieblingsszene.

Dr. Cox versucht seinen Patienten zu reanimieren, scheitert jedoch. Der Patient stirbt und Dr. Cox schreit herum und stößt den Defibrillator weg. An Carlas verschrecktem Blick sieht man, dass sie so Cox nicht kennt. Dr. Cox schlägt danach die Hände über dem Kopf zusammen. Der Patient verschwindet und JD taucht neben Dr. Cox auf. Dr. Cox sagt, dass dieser Patient noch einen Monat auf eine Niere hätte warten können und es somit nicht dringend gewesen wäre. Dann geht er weg. JD: "Wie waren ihre Worte? Wenn man anfängt, sich für Todesfälle verantwortlich zu fühlen, gibt es keinen Weg zurück." Cox (mit Tränen in den Augen): "Ja, ganz genau." Und damit geht Dr. Cox aus dem Krankenhaus.

Egal, wie oft ich diese Folge sehe, ich habe bei der Schlussszene immer Gänsehaut. Eine so starke Persönlichkeit und eine Person, die immer auf hart macht, so schwach und angreifbar zu sehen. Dieses Menschliche bei Dr. Cox zu sehen, ist einfach berührend. Ärzte sind auch nur Menschen mit Stärken und Schwächen, was Scrubs hier zeigt. In der nächsten Folge ertränkt Dr. Cox seine Probleme im Alkohol. Nach langem Hin und Her geht JD zu Dr. Cox und redet mit ihm. Danach treffen sich die Hauptcharaktere in der Bar und Dr. Cox gehört wieder dazu. "So ist das in einer Familie. Geht es einem dreckig, kann man sich darauf verlassen, dass jemand für einen da ist. Man kommt wieder auf die Füße, wird kurz gedrückt und nach einem Schulterklopfer wird einem verständnisvoll zugenickt. Worte sind jetzt total überflüssig, doch trotzdem ist es nett, wenn jemand etwas sagt" kommt am Ende von Staffel 5 Folge 21 und Dr. Cox bedankt sich bei JD und klopft ihm auf die Schulter.

Die Szene wird nur noch ergreifender, nachdem man irgendwann erfährt, dass 2004 in den USA mehrere infizierte Organe in den USA an verschiedenen Krankenhäusern implantiert wurden. So zollt Scrubs den Ärzten, die damals so gehandelt haben Respekt.

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So zollt Scrubs den Ärzten Respekt

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