Der französische Schauspieler Gérard Depardieu trauert. Sein Sohn Guillaume Depardieu, geboren 1971 und ebenfalls Schauspieler wie sein Vater, ist im Alter von 37 Jahren überraschend an einer Lungenentzündung, die durch einen Virus verursacht wurde, in Paris verstorben. Er hatte es immer schwer, aus dem Schatten seines übermächtigen Vaters zu treten und beschrieb dies auch in seiner Autobiographie, die 2004 auf Deutsch erschienen ist. Beide verstanden sich zeitweise nicht gut, der Lebenswandel seines Sohnes war Gérard Depardieu zu viel.
Schon als Jugendlicher wollte Guillaume Depardieuin die Fußstapfen von Gérard Depardieu treten, fiel aber in der Öffentlichkeit durch erhöhten Alkoholkonsum und Drogenmissbrauch auf. Ein Gericht verurteilte ihn 1993 zu einem Jahr Haft sowie zwei Jahren Bewährung wegen Drogenhandels. Danach kam eine produktive Phase, gemeinsam mit seinem Vater stand er in Die siebente Saite vor der Kamera. In etwas 20 Filmen hat er seitdem mitgearbeitet. Ein Rückschlag kam Mitte der 1990er Jahre, als er bei einem Motorradunfall schwer verletzt wurde und sein Bein amputieren ließ.
Sein Leben lebte er weiter auf der Überholspur. 2003 wurde er zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, weil er an einer Schießerei beteiligt war. Letztes Jahr erhielt er zwei Monaten Haft wegen Trunkenheit am Steuer. Er hatte einen Unfall provoziert. Dazwischen konnten ihn die Franzosen immer wieder auf der Leinwand sehen. Unter anderem spielte er in Pola X (1998), Liebe deinen Vater (2003) und Process (2004). Er war dreimal als Bester Nachwuchsdarsteller für den César nominiert.
Unser aufrichtiges Mitgefühl und viel Kraft, Gérard Depardieu!