Soviel Verlust hat Sony mit The Interview gemacht

19.01.2015 - 21:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
30 Millionen Verlust?! Szene aus The InterviewSony
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Im Zuge des Sony-Hacks und anschließender Drohungen wollte das Studio die Komödie The Interview erst nicht veröffentlichen, brachte sie dann aber doch parallel im Kino und per Video-on-Demand heraus. Lest, wieviel Verlust Sony dieses Vorgehen bescherte.

Erst sollte The Interview auch trotz des Sony-Hacks ganz normal in die Kinos kommen, nach Anschlagsdrohungen dann doch nicht, und schließlich entschloss sich das Studio, die Nordkorea-Komödie mit Seth Rogen und James Franco in den USA parallel per Video-on-Demand und in allen Kinos zu zeigen, die ihn vorführen wollten. Dies waren dann aber hauptsächlich kleinere Lichtspielhäuser, denn die meisten Kinoketten zeigen keine Filme, die gleichzeitig auch als Heimversion verfügbar sind. Doch hat sich der kurzfristige Entschluss, The Interview doch zu zeigen, für Sony finanziell gelohnt? Nein, meint zumindest Patrick Corcoran, der Vorsitzende der US-amerikanischen National Association of Theater Owners, passenderweise NATO abgekürzt. Stattdessen habe Sony 30 Millionen US-Dollar Verlust gemacht.

Wie zum Beispiel der Hollywood Reporter  berichtet, beruht Patrick Corcorans Aussage zwar teilweise auf Schätzungen, ist aber deswegen nicht weniger interessant. So hat Sony mit The Interview bisher 5,9 Millionen US-Dollar an den Kinokassen eingenommen, Corcoran rechnet damit, dass es noch 7 Millionen werden. Die Hälfte davon fließt an Sony. Per Video-on-Demand spielte The Interview offiziell mehr als 31 Millionen ein, Corcoran veranschlagt eine Endsumme von 50 Millionen. Davon könne Sony aufgrund der überstürzten Veröffentlichung auf allen nur denkbaren Plattformen aber nur 60 statt der üblichen 70 Prozent behalten. International kämen noch einmal 10 Millionen Einnahmen dazu.

Mehr: Spiele das Video-Quiz zu The Interview

Insgesamt wäre Sony damit damit bei 43,5 Millionen US-Dollar an Einnahmen für The Interview, denen Corcoran Ausgaben von 74 Millionen entgegenstellt: 44 Millionen Produktionskosten, 30 Millionen Werbeausgaben. Zwar bestehen Sony-interne Quellen darauf, The Interview habe nur etwas über 40 Millionen gekostet und nur einen Werbeetat von 20 Millionen gehabt, Experten der Filmindustrie zweifeln ein so geringes Marketing-Budget jedoch an.

Patrick Corcoran zufolge komme es bei der Bewertung der ganzen Sache letztendlich aber auf die Perspektive an: Wer die Zukunft im Video-on-Demand sehe, halte die 31 Millionen VoD-Einnahmen für ein gutes Zeichen, er hingegen sehe nur die geringen Kino-Einnahmen. In Deutschland kommt The Interview wie geplant am 5. Februar 2015 in die Kinos.

Würdet ihr Filme wie The Interview auch lieber zu Hause sehen?

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