Spätsommerlicher The Wonders bezirzt in Cannes

19.05.2014 - 14:44 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Szenenbild aus The Wonders
BIM Distribuzione/Filmcoopi Zürich
Szenenbild aus The Wonders
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The Wonders, im Original Le meraviglie, ist der zweite Spielfilm von Alice Rohrwacher. Seine Weltpremiere feierte das Familiendrama im Wettbewerb von Cannes, wir haben einige Kritikerreaktionen für euch zusammengetragen.

Bereits mit ihrem Kinodebüt Corpo celeste – Für den Himmel bestimmt konnte Alice Rohrwacher die Kritiker überzeugen. Mit ihrem neuen Werk Land der Wunder, in dem auch ihre Schwester Alba Rohrwacher mitspielt, wurde die italienische Regisseurin nun in den Wettbewerb von Cannes geladen. Wir werfen einen Blick auf die deutschen und internationalen Kritiken zu diesem Familiendrama.

Worum geht es in The Wonders?
Das abgeschiedene Leben der 14-jährigen Gelsomina (Alexandra Lungu), ihres Vaters Wolfgang (Sam Louwyck) und ihrer drei jüngeren Schwestern aus dem ländlichen Umbrien, Italien, wird plötzlich erschüttert, als ein Junge namens Martin (Luis Huilca) aus Deutschland auftaucht. Martin hatte in Deutschland einige Probleme, nun wird er im Rahmen eines Rehabilitationsprojektes nach Italien geschickt. Und dann gibt es da noch diese Fernsehsendung Village Wonders, die Hoffnungen auf einen satten Geldgewinn macht. Gelsomina möchte daran teilnehmen, doch ihr Vater hat so seine Zweifel.

Und das sagen die Kritiker:
Für RogerEbert.com schreibt Barbara Scharres, dass der “bezauberndste Aspekt dieses Film die Tatsache ist, dass Rohwarcher eine Familie porträtiert, die sich sicher fühlt. Sie sind arm, ihre Existenzgrundlage wird ständig bedroht, sie streiten und schmollen, sie sind nicht perfekt und dennoch können sie sich ihrer gegenseitigen Liebe sicher sein. Es gibt nicht viele Filme, die dieses Konzept in den Vordergrund schieben.”

“Fast nichts oder zumindest nichts Wesentliches wirkt in diesem sommerlichen Fresko gezwungen oder inszeniert”, lobt Josef Lederle (film-dienst.de). "Dafür gibt es eine Fülle “poetischer” Momente, vom Trinken der Sonnenstrahlen bis zum Baden im See, die über die narrative Notwendigkeit hinaus ein Gefühl von Fülle und Gegenwärtigkeit entfalten, das weit über die Geschichte hinaus wirkt."

Peter Bradshaw sah eine “sanfte, humorvolle, gutmütige Coming-of-Age-Geschichte.” Doch obwohl Alice Rohrwachers zweiter Film Charme hat, erscheint er auch “ein wenig sentimental und anspruchslos, ohne die emotionale Kraft, die von der Regisseurin erwartet wurde.” (The Guardian).

Jay Weissberg bemerkt auf Variety.com, dass die Stimmung des Films die gleiche wie in Rohrwachers Debüt Corpo celeste ist. Insgesamt ist das Familiendrama “eine ansprechende, wenn auch sonderbar substanzlose Arbeit; wie eine frühe impressionistische Skizze, die noch ein wenig mehr Fokus benötigt und womöglich einen geeigneteren Rahmen.”

“Rohrwacher gelingt die schwebende Stimmung des Spätsommers wunderbar”, stellt Michael Sennhauser auf SennhausersFilmblog.ch lobend fest. Dazu bleibt er “dicht und einfühlsam. Aber so schön hier beobachtet wird, wie subtil Rohrwacher auch die Nuancen im Gefühls- und Familienleben zeichnet: Dem Film fehlt die formale Konsequenz, die ihn in der Erinnerung unter all diesen Cannes-Konstanten fixieren würde.”

Mehr internationale Kritiken zu The Wonders gibt es auf fandor. Eine Übersicht über die deutschen Kritiken zu Alice Rohrwachers Familiendrama findet ihr bei film-zeit.

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