Jon S. Baird betrachtet in diesem Biopic das Ende der Karriere von Stan & Ollie, in Deutschland besser bekannt als Dick & Doof.
Handlung:
Der Film befasst sich eher mit dem Ende der Karrieren von Oliver Hardy und Stan Laurel (gespielt von John C. Reilly und Steve Coogan), die in Deutschland besser bekannt sind als "Dick und Doof". Die Handlung spielt hauptsächlich im Großbritannien der Nachkriegszeit und zeigt die wohl letzte Tournee der beiden Komiker. Dabei beleuchtet der Film vor allem auch das persönliche Verhältnis der beiden zueinander und zeigt auf, welch Magie diese beiden Künstler selbst im Herbst ihrer Karrieren noch erzeugen konnten.
Spoilerfrei:
Dieser Film ist meiner Meinung nach eine Verbeugung vor dem Schaffen der beiden Entertainer. Persönlich mag man von dieser Form der Komik halten was man mag, dennoch sind sie unbestritten legendäre Charaktere, die ihre Zeit geprägt und bei den Menschen für schöne Momente gesorgt haben. Vor allem das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller hat sehr gut gepasst und die Chemie zwischen Ihnen wirkte im ganzen Film über stimmig. Dieses Biopic schafft es, voller Respekt das Verhältnis eines Duos zueinander aufzuzeigen, ohne sich dabei über sie lustig zu machen oder ihr Werk unnötig an den Pranger zu stellen. Ein Film der sich hervorragend für einen Heimkinoabend der leichten, aber auch zum Teil emotionalen Unterhaltung eignet und um die Frage aus der Dachzeile zu beantworten, er ist weder zu dick aufgetragen noch wirkt er dumm, sondern viel mehr zeigt er sympathisch auf, welche Magie von diesem Duo ausging und wie deren Verhältnis zueinander war.
Meine Bewertung zu diesem Film: 7 von 10 Sterne
Warum, das kommt im folgenden Abschnitt, Achtung es folgen Spoiler zum Film!
In gewissen Szenen schaffen es die Macher / Hauptdarsteller des Films, die Emotionalität dieser Momente auf den Zuschauer zu übertragen. Es entstehen sowohl heitere, wie auch eher traurige Momente, ohne dabei wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle zu wirken.
Einen dieser heiteren Momente hatte ich zum Beispiel bei der Szene, als Stan & Ollie im ersten Motel ihrer Tournee einchecken. Hier kommt es eigentlich zum typischen "Dick & Doof Humor", bei dem sich Stan eher tollpatschig anstellt und Ollie davon peinlich berührt erscheint. Obwohl dieser Witz eher plump ist, erzeugen beide Charaktere zusammen eine Chemie, die diese Szene sehr sympathisch wirken lässt. Es sind viele dieser kleinen, teils auch intim wirkenden Momente zwischen den beiden, die diesen Film so schön erscheinen lassen.
Gleichzeitig stört es mich jedoch, dass der Film trotz all dieser schönen Momente, so unkritisch mit den beiden Figuren umgeht. Die offensichtliche Spielsucht von OIlie wird zwar genannt, aber mehr als ein "Hör mit den Pferderennen auf" von Stan kommt nicht dabei rum und das ist mir als Kritik an einem kritisch zu sehenden Verhalten zu wenig. Natürlich soll Ollie hier auch nicht als spielsüchtiger Idiot dargestellt werden und da der Film sich vor allem mit dem Verhältnis des Duos zueinander befasst, kann ich dies dem Film auch verzeihen, aber da es sich hierbei durchaus auch um einen Film für die ganze Familie handelt, mit dem vielleicht auch Eltern ihren Kindern einmal zeigen möchten, warum sie mit Dick und Doof aufgewachsen sind und sie bewundert haben (ja auch ich kenne Dick und Doof aus meiner Kindheit und bin noch weit weg von der 50), trifft der Film meiner Meinung nach hier nicht den richtigen Ton.
Dennoch ist es ein gelungener Film, der schön inszeniert ist und respektvoll mit dem Ende zweier Weltkarrieren umgeht, ohne ihrem Andenken zu schaden.
Was haltet ihr von dem Film? Hinterlasst gerne einen Kommentar, aber
bleibt dabei bitte sachlich, respektvoll und werdet nicht beleidigend.
Der Trailer zum Film folgt nach den Film- und Releasedaten am Ende der
Seite.
Gruß,
PinnerCinema
Film- und Releasedaten:
Kinostart: 09. Mai 2019
Blu-Ray Erscheinungstermin: 13. September 2019
Cast: John C. Reilly, Steve Coogan, Shirley Henderson, Nina Arianda
Regie: Jon S. Baird
Studio: Entertainment One / BBC Films