Es ist keine Schande, die Herr der Ringe-Bücher nicht gelesen zu haben. Trotzdem scheinen sich vor allem jüngere Menschen ziemlich häufig dazu genötigt zu fühlen, zu lügen, wenn es darum geht, wer den Roman von J.R.R. Tolkien gelesen hat. Das hat eine Studie der britischen Reading Agency herausgefunden. Dabei stellte sich heraus, dass ganze 25 % der 18- bis 24-jährigen Briten unter den 2000 befragten Erwachsenen zugaben, mindestens ein Mal in ihrem Leben jemanden in Bezug auf die Herr der Ringe-Bücher angelogen und nur die Filme gesehen zu haben. Die Altersgruppe ist auch sonst Spitzenreiter im Bücherlügen: 64 % arbeiten mit alternativen Fakten, wenn es um die Anzahl oder die Art der gelesenen Bücher geht. Insgesamt nehmen es 41% der Befragten mit der Wahrheit nicht so ganz ernst.
Vor allem unter männlichen Teilnehmern der Studie sei das Lügen verbreitet gewesen: So gaben 19 % aller Männer an, schon mal in einem Bewerbungsgespräch ihre Lesegewohnheiten erlogen zu haben. Andere zum Lügen beliebte Situationen seien Dates, das Treffen mit den Schwiegereltern und soziale Netzwerke. Die Studie hat leider keinerlei Angaben dazu, welche Bücher neben Der Herr der Ringe am meisten für die Lügen herhalten müssen. Cinema Blend nennt 1984 von George Orwell und Infinite Jest von David Foster Wallace als beliebte Kandidaten, ich würde die Liste um ein beliebiges Buch von Thomas Mann erweitern. Ich zumindest habe bereits jemandem ins Gesicht gelogen, Doktor Faustus gelesen zu haben. Ich bereue nichts.
Bei welchen Büchern fangt ihr an zu lügen?