Zufällig gerät der Münchner Edelkriminelle Robert “Roy” Esslinger (Jörg Hube) in Mordverdacht. Vor vierzig Jahren wurden zwei Prostituierte ermordet, doch der Verantwortliche nie gefasst. Nun wird im Schlitten des damaligen Königs der Unterwelt ein Beweisstück gefunden. Die moderne forensische Technik bringt Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) auf die Spur Esslingers. Erschwert wird die Arbeit an dem Fall durch den älteren Kommissar Sirsch (Fred Stillkrauth), dem oiden Depp des Titels, der mit modernen Ermittlungsmethoden gar nichts anfangen kann.

Tatort: Der oide Depp aus dem Jahr 2008 taucht mit Hilfe von Flashbacks in die Münchner Unterwelt voller Edelhuren, Amigos und sonstiger halbseidener Gestalten ein. In körnigen schwarz-weißen Szenen springt der Film in die 1960er Jahre, um Stück für Stück die Verhältnisse zur Zeit der Morde zu offenbaren. Dabei überzeugt der ungewöhnliche Krimi durch seine genaue Milieuschilderung und die teils exzentrisch undurchsichtigen Figuren wie Unterweltkönig Roy und Veteran Sirsch, der mehr über die Hintergründe der Taten weiß, als er zugeben möchte.

Regie bei Tatort – Der oide Depp führte Michael Gutmann, der als Drehbuchautor bei Nach Fünf im Urwald, 23 – Nichts ist so wie es scheint und Crazy mit Hans-Christian Schmid zusammenarbeitete. Sein dritter Tatort gehört zu den besten Sonntagskrimis der letzten Jahre. Zur Zeit der Erstausstrausstahlung von Der oide Depp schrieb Kathrin Buchner im Stern: “Mit saftiger Sprache (‘freiwillig ins Glas reinwichst’), authentischer Dialektfärbung und der perfekten Montage von nostalgisch angehauchten Schwarz-Weiß-Bildern aus den 60er Jahren in die Ermittlung der Gegenwart hat Regisseur Michael Gutmann diesem Tatort eine umwerfende Kraft und Bildsprache verliehen.”

Heute im TV: Tatort – Der oide Depp (2008)
Wann: 22:00 Uhr
Wo: ARD

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Tatort-Höhepunkt Der oide Depp aus München

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