Alljährlich vergibt der Kölner Verleger Augustus Hofmann eine Auszeichnung, die kein deutscher TV-Star gerne bekommen möchte, den “Preis der beleidigten Zuschauer”. Prämiert werden peinliche Pannen und Patzer im Fernsehen, die den Intellekt oder das Gefühl der Zuschauer beleidigt haben. Der Preis soll auf den “Verlust menschlicher Umgangsformen im Verhältnis der Fernsehmacher zu ihrem Publikum” aufmerksam machen. Das Publikum kann Kandidaten vorschlagen, eine Jury wählt dann die Gewinner.
In diesem Jahr erhielt Oliver Pocher den Preis, der schon im Film Vollidiot zeigte, dass er den Titel wahrlich verdient. Grober Klamauk steht ganz oben auf seiner Komiker-Skala und über Witze unter der Gürtellinie kommt der Moderator selten hinaus. Besonders sein Auftritt bei der Feier der deutschen Nationalmannschaft nach der Fußball-Europameisterschaft 2008 am Brandenburger Tor beleidigte die Zuschauer nachhaltig, befand die Jury und kürte diese Darbietung zum schrecklichsten des Jahres. Zur Erinnerung: Oliver Pocher hüpfte auf die Bühne, trug ein T-Shirt mit der Aufschrift “So gehen die Deutschen!” und sang in einem komischen gebückten Tänzchen dann “Und wie geh’n denn die Spanier?”? Was immer es war, es war schrecklich!
Auf die Plätze wurden übrigens ProSieben-Komiker Elton gewählt, der – auch während der Fußball-EM – öffentlich einen gewagten Hitler-Vergleich zog. Der Privatsender 9Live landete auf dem 3. Platz, weil er sehr gekonnt, aber auch überaus durchsichtig die Zuschauer abzockt.