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Warum ich NIPPON Connection-Blogger werden will

09.05.2016 - 01:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
"...,denn die Wunder der Schönheit sind überall zu finden in der Welt des spazierenden Mannes*
1992: Aruku Hito (歩く人; dt. Der spazierende Mann, Carlsen, 2009)
"...,denn die Wunder der Schönheit sind überall zu finden in der Welt des spazierenden Mannes*
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In letzter Zeit versuche ich Abstand vom Film zu nehmen. Vielleicht ist es nicht passend auf diese Art und Weise zu beginnen, aber versuchen werde ich es trotzdem.

In letzter Zeit versuche ich Abstand vom Film zu nehmen. Warum? Als Student der Filmwissenschaft ist es nicht einfach die Lust und Freude am Film zu behalten. Während die Dozenten mit philosophischen Filmtheorien umherwerfen, bekämpfen sich viele der Kommilitonen stur mit ihren subjektiven Meinungen und versuchen dabei den Geschmack des anderen zu kritisieren, ja sogar diese ad absurdum zu führen. Dabei kann schnell die Liebe zum Film verloren gehen.

Mir gefällt das nicht. Ganz im Gegenteil, denn mich macht das traurig. Letztendlich wollen wir Filme genießen und dabei unseren etlichen Emotionen freien lauf lassen. Vor zwei Jahren habe ich den japanischen Mangaka Jirō Taniguchi entdeckt und bin seitdem begeisterter Leser seiner wunderschönen Werke. Sie inspirieren mich und zeigen mir nicht nur, wie wir die alltäglichen Dinge im Leben betrachten, sondern im übertragenen Sinne auch mit dem Medium Film umgehen.

"Warum nicht einmal innehalten im hektischen Alltag? Warum nicht einfach kurz loslassen, spazieren gehen und die kleinen Dinge des Lebens wieder wahrnehmen und genießen? Oft reichen schon ein paar Schritte, damit sich völlig neue Perspektiven eröffnen..." ( 1992: Der spazierende Mann).

Der spazierende Mann hat mich während meines Studiums (ich bin jetzt im 6. Semester und stehe vor dem Bachelor) stets begleitet und motiviert. Er hat mich gelehrt die Dinge anders zu betrachtet, neue Blickwinkel zu testen und sich dabei überraschen zu lassen. Auf den Film bezogen konnte ich nach und nach beobachten wie meine Vorurteile verschwanden, schließlich ist jeder Film es Wert angesehen zu werden. Die Uni lehrt uns stets bestimmte strikte Muster anzuwenden, sodass am Ende die eigene Meinung nicht die eigene Meinung wiederspiegelt, sondern eine vom universitärem Umfeld vermittelte akademisch-philosophische Ansicht darstellt.

Wieso möchte ich also auf die NIPPON Connection, obwohl ich eine generelle Unzufriedenheit gegenüber dem Film mit mir und in mir trage?

Ich möchte mich von dieser Unzufriedenheit und den wissenschaftlichen Konventionen lösen. Ich möchte einfach nur wieder den Film lieben und genießen, dabei auf der NIPPON spazieren und tolle Menschen kennen lernen. Ich möchte wunderschöne, alltägliche Filme entdecken. Vor allem aber, möchte ich mich einfach nur überraschen lassen und mich von einer schönen filmischen Atmosphäre berieseln lassen.

Deswegen würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir diese schönen Filmfestival Tage ermöglichen würdet.


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