Weniger ist mehr - Revolution der Kernfamilie?

04.10.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Weniger ist mehr - Das Klischee vom Manager und seiner Frau
ARD Degeto/Hendrik Heiden
Weniger ist mehr - Das Klischee vom Manager und seiner Frau
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Ein Manager, der nicht mehr arbeiten möchte. Eine Hausfrau, die plötzlich das Familieneinkommen besorgt. Und eine scheinbar unvermeidliche Ehekrise. Kann uns Weniger ist mehr wirklich etwas über die Familie von morgen erzählen?

Der Mann verdient das Geld, die Frau gibt es aus. So funktioniert das doch, oder?! Zumindest ist das die klare Rollenverteilung in der Ehe von Frank und Veronica. Weniger ist mehr erzählt davon, wie der Manager und seine Gattin versuchen, eben diese Klischee-Struktur zu durchbrechen und damit das Unternehmen Familie fast an die Wand fahren. Aber wie „modern“ ist diese Geschichte wirklich? Werden Rollenmuster hier wirklich in Frage gestellt oder vielleicht doch eher bestätigt?

Downshifting – Vom Mann zur Maus?
Frank (Benno Fürmann) ist der klassische Manager, wie wir ihn aus zahllosen Filmen bereits kennen. Immer erreichbar hat er für private Vernügungen keine Zeit. Die Schulaufführung seiner Tochter verpasst er ebenso wie den eigenen Hochzeitstag. Ein Autounfall, bei dem er fast ums Leben kommt, bringt Frank dazu, sein Leben umzukrempeln. Er kündigt seinen Job und wird Hausmann. Weil er es jedoch gewohnt ist, Befehle zu geben und Angestellte zu delegieren, verwandelt er sich in einen – wenn auch gutmütigen – Haustyrann, der ohne Familienkonferenz die Autos verkauft und die großzügige Villa gegen eine Doppelhaushälfte in einem wenig prestigeträchtigen Viertel eintauscht. Und spätestens als Ehefrau Veronica (Ulrike C. Tscharre) einen neuen Job annimmt und mehr Zeit mit ihrem neuen Chef als mit Frank verbringt, wird klar, dass es so nicht weitergehen kann.

Frank steigt als maskuliner Alleskönner in die Geschichte ein. Nicht nur im Job, auch im Haushalt weiß er alles besser. Er erklärt der Putzfrau, wie man streifenfrei Fenster reinigt und dem Gärtner, wie man bei der Rasenpflege Energie spart. Jetzt könnte man meinen, die Geschichte lehrt ihn, dass auch seine Kapazitäten Grenzen haben. Doch mitnichten: Er wird Elternsprecher, er repariert das Moped des neuen Lovers seiner Tochter und serviert allabendlich köstliches Essen. „Und Du willst ein Mann sein?“ fragt ihn einmal ein Halbstarker. „Deine Frau verdient die Kohle!“ Kurzzeitig lässt sich Frank von dieser Anschuldigung tatsächlich aus der Bahn werfen. Am Ende jedoch ist er wieder ganz der Alte, der es mal wieder besser weiß und seiner Frau bei ihren neuen Berufsplänen unter die Arme greift. Rollentausch: Fehlanzeige.

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