Rebellisch & wild - Stimmen zum Tod Dennis Hoppers

31.05.2010 - 08:50 Uhr
Dennis Hopper in Franky the Fly
Equinox Entertainment
Dennis Hopper in Franky the Fly
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Schauspieler, Regisseur, Produzent und Maler Dennis Hopper ist am Wochenende an seiner Krebserkrankung gestorben. Er wurde 74 Jahre alt. Zum Tod von Dennis Hopper haben wir einige Stimme gesammelt.

Das Wochenende hatte eine traurige Nachricht zu bieten: Der 74-jährige Dennis Hopper ist gestorben. Nach der ersten Trauer nehmen Filmjournalisten Abschied von einem Mann, der kein einfaches Leben hinter sich hatte. Er war als Exzentriker verschrien, saß über Jahre tief in der Drogenhöhle und tauchte immer wieder wie ein Phönix aus der Asche auf. Hier einige Stimmen zum Tod von Dennis Hopper.

“Ebenso wenig wie sich der von ihm gespielte Biker Billy und sein Freund Wyatt (”Peter Fonda (Peter Fonda)“:/people/peter-fonda) ins Establishment fügten, passte sich Dennis Hopper Hollywood an. Er war das Enfant terrible der Traumfabrik – freiheitsliebend, wild, zügellos und getrieben von dunklen Neigungen, im Leben wie in vielen seiner Rollen.” (Susanne Ostwald in der Neuen Züricher Zeitung)

“Das im Zusammenhang mit Dennis Hopper immer wieder benutzte Wort “Rebell” passt nur bedingt – seine Unkontrollierbarkeit betrieb er mit geradezu puritanischer Beflissenheit. Im Grunde waren viele seiner berüchtigten Auftritte als Schauspieler, aber auch als Regisseur, einfach nur riskante Versuchsanordnungen. In den sechziger und siebziger Jahren war der keiner Chemikalie oder Naturdroge gegenüber abgeneigte Allround-Artist gleichsam für die Gegenbewegung ein Testlabor auf zwei Beinen. Und manchmal – Berufsrisiko des Künstlers würde er das wohl genannt haben – flog ihm eben der ganze Laden um die Ohren." (Christian Buß im Spiegel)

Dennis Hopper wird uns nicht als Jugendidol in Erinnerung bleiben. James Dean, der so etwas wie ein Mentor des jungen Hopper wurde, machte sich durch seinen frühen Tod unsterblich. Dennis Hopper erlangte einen Ruf von Unsterblichkeit allenfalls, weil er in all den Jahren härtester Exzesse einfach nicht kaputtzukriegen war.” (Andreas Busche in der taz)

“Es ist David Lynch, der Dennis Hopper eines Tages aus der Psychiatrie zerrt, ihm buchstäblich eine Sauerstoffmaske aufsetzt und ihn als “fuck you, fucking fuck”- Frank Booth in Blue Velvet (1986) besetzt. So nüchtern und klar wie vielleicht nie zuvor in seinem Leben gibt Hopper den schmatzenden Sadisten. Spätestens mit diesem ekelhaften Kerl wird Dennis Hopper zum neuen Schurken des amerikanischen Kinos. Er verkörpert das Monströse, Enthemmte, Zugedröhnte, Geile, Kaputte auf der Leinwand." (Birgit Glombitza in der Zeit)

“Der amerikanische Mann und die Gewalt; der kühne Rebell, der den Keim der Selbstzerstörung in sich trägt; der Künstler der Chaos und Kontrolle vereint. Dennis Hopper war ein Mensch der Unruhe. … Das machte ihn immer zum unbedingten Individualisten, zum Außenseiter. Lange galt er als unheilbarer Narr. Mehr als 50 Jahre währte das Auf und Ab seiner Karriere, er hat uns furchterregende Bilder geschenkt und ein paar gültige Wahrheiten verkündet.” (Holger Kreitling in Die Welt)

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