Hancock hat es nicht leicht: Er ist kantig, sieht überall Probleme, blickt sarkastisch auf die Welt und fühlt sich ständig von allen missverstanden. Außerdem nimmt er mal gerne einen über den Durst, furzt durch die Gegend, trägt eine schreckliche Wollmütze und sorgt sich nicht um sein Äußeres. Keiner würde in ihm Superkräfte vermuten. Die hat er aber. Hancock ist ein Superheld in L.A., der nach seinen gut gemeinten Heldentaten immer eine Spur der Verwüstung hinterlässt. In diesem Film werden wir endlich sehen, was die Rettungstaten der Superhelden an Zerstörungen und Chaos so mit sich bringen. Wer räumt eigentlich nach Spiderman, Superman und Batman auf?
Die Story ist eigentlich eine originelle Idee, die durchaus vergnüglichen Sommerspaß verspricht, mit viel Ironie für die noch kommenden Superhelden der Saison. Dass Will Smith die Hauptrolle spielt, spricht einmal mehr für die Blockbuster-Qualitäten des ehemaligen “Prince Charming” aus der NBC-Comedy-Familienserie “Der Prinz von Bel Air”. In seinen vorherigen Filmen hat er beweisen, dass er besonders die Rolle des coolen sympathischen Helden, der immer einen witzigen Spruch auf den Lippen hat oder gleich die ganze Welt retten muss, mit einer Leichtigkeit beherrscht wie derzeit kein anderer Schauspieler. Mit seinen letzten Filmen hat er Kassen-Rekorde eingefahren.
Das schafft er wahrscheinlich, weil er als Hauptdarsteller für massenkompatible Familienware steht. Es gehört nicht viel Prophezeiung dazu zu sagen, dass auch diese Geschichte um den chaotischen Superhelden gut ausgehen wird. Er wird geläutert, findet zu vorbildwirkenden Einstellung bei seiner Arbeit und wahrscheinlich auch zur richtigen Frau. Das macht die Geschichte überaus vorhersehbar. Schade eigentlich, dass die Filmemacher um Regisseur Peter Berg nicht mehr aus dem Stoff herausgeholt haben. Über Superhelden und ihre Neurosen möchte doch jeder gern Bescheid wissen. Oder etwas nicht?