Verfall in NY / Glamour in Berlin

10.01.2008 - 08:46 Uhr
Will Smith in I Am Legend
2007 Warner Bros. Ent.
Will Smith in I Am Legend
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New York wird wiedermal zerstört. Es gibt wieder Glamour auf der Berlinale. Die US-Publikumspreise sind vergeben. Und das Remake eines deutsches Films in Hollywood sind Themen des heutigen Filmspot.

New York zerstört
Wie oft ist eigentlich Manhattan im Kino schon zerstört, verbrannt, zerborsten oder abgesoffen? Aktuell ist ein leeres New York in I am Legend zu sehen, aber der Film hat seine Vorgänger. Hannes Stein (MOPO) erinnert an den Science Fiction Planet der Affen, wo die Freiheitsstatur nach dem Atomkrieg zerstört am Strand liegt; an die böse Utopie Die Klapperschlange, in dem sich die Metropole in eine Hochsicherheitsgefängnis verwandelt; an den Klimaschocker The Day After Tomorrow, in dem eine neue Eiszeit die Stadt im Schnee begräbt. Diese Kino-Katastrophen spiegeln auch immer die aktuelle Angst, vor dem atomaren Knall, vor der Kriminalität, vor der Klimaverhängnis. Manhattan geht dabei stellvertretend für die gesamte Menschheit unter. Wenn nicht viel bleibt von I am Legend: Die Bilder der leeren, stillen 8-Millionenstadt New York werden in Erinnerung bleiben.

Berlinale-Glamourfaktor steigt
Immer mehr Filme, die auf der kommenden Berlinale laufen, werden bekanntgegeben und damit beginnt auch die Frage: Kommen die Stars, die da mitspielen? Penélope Cruz und Tilda Swinton, Dennis Hopper und Nanni Moretti könnten den roten Teppich am Potsdamer Platz mit ihrer Anwesenheit ehren. Madonna soll angeblich ihren Besuch schon zugesagt haben. Bei den Regisseuren ist der Glamourfaktor bekanntlich nicht so hoch; die meisten könnten über den Teppich laufen und niemand würde sie erkennen. Sie stellen in der Regel ihre Filme selbst vor und so können wir die Spanierin Isabel Coixet (Mein Leben ohne mich, den Hong Kong-Chinesen Johnny To (Election – Eine blutige Wahl oder den Briten Mike Leigh (Vera Drake erwarten. Der Glamourfaktor steigt zwar einen Monat vor Beginn der Berlinale, allerdings läuft in Cannes oder Venedig ein ganz anderes Star-Kaliber über den Teppich. Aber wer wirklich kommt, geben die Veranwortlichen erst am 29. Januar bekannt. (SPIEGEL, FAZ, WELT, MOPO, TSP)

US-Publikumspreise vergeben
Hollywood-Star Johnny Depp und Oscar-Preisträgerin Reese Witherspoon haben die höchsten Preise des amerikanischen Publikums, den “People’s Choice Award”, gewonnen. Die Gewinner werden vom Publikum direkt im Internet gewählt. Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt, die filmische Übersetzung des Disney-Freizeitparks in eine Kinosause, ist wie erwartet der beliebteste Film Amerikas. Die Preise werden überlicherweise bei einer großen Gala verliehen, aber wegen des Autorenstreiks ist sie in diesem Jahr auf Nachrichtenformat reduziert worden. Damit steigt die Angst um die Oscar-Verleihung weiter. (SPIEGEL, FR)

Hollywood setzt auf Deutschland
Ein deutscher Film wird in Hollywood nachgedreht. Unglaublich, aber wahr. Allerdings hat sich das Studio “Warner Independent” kein Meisterwerk ausgesucht. Es ist Die Nacht der lebenden Loser, eine Gruselkomödie aus dem Jahre 2004 mit vielen Jungstars und Pennälerscherzen im komödiantischen Ballermann-Geiste. Die Story dreht sich um drei Teenager, die sich nach einem missglückten Voodoo-Ritual auf einem Friedhof in Zombies verwandeln. Warum gerade diese krude Filmmischung von Regisseur Matthias Dinter für ein Remake ausgewählt worden ist, wird wohl sein Geheimnis bleiben. (FR)

Wichtigere Nachrichten und Artikel von heute:
Zum Kinostart von Control
Interview mit Regisseur Anton Corbijn von Knut Elstermann in der Berliner Zeitung
Interview mit Regisseur Anton Corbijn von Johannes Bonke in der Jungle World

Zum Kinostart von Die zweigeteilte Frau
Interview mit Ludivine Sagnier von Wolfgang Höbel und Daniel Sander im Spiegel
Interview mit Ludivine Sagnier von Johannes Bonke in Vanity Fair
Interview mit Claude Chabrol von Stefan Grissemann in der taz
Interview mit Claude Chabrol von Marcus Rothe im Tagesspiegel
Interview mit Claude Chabrol von Daniel Kothenschulte in der Frankfurter Rundschau

Porträt der Schauspielerin Christine Schorn.
Kirsten Liese in der Berliner Morgenpost

Vergleich des amerikanischen Wahlkampfes mit dem Filmmusical Hairspray.
Jordan Mejias in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

Jungschauspielerin Anna Maria Mühe fliegt nach San Francisco.
Bericht von Elmar Schütze in der Berliner Zeitung

Hannes Jaenicke über Amerikas Autorenkultur.
Interview mit Jan Freitag in der Frankfurter Rundschau

“British schools film festival” macht Station in Bremen.
Bericht von Wilfried Hippen in der taz

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