Ioosh698 - Kommentare
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Alle Kommentare von Ioosh698
Juhu :D Da hab doch tatsächlich auch mal was gewonnen, wer hätte das gedacht? :) Meine Frage ist jetzt nur, wie ich an die Gutscheine komme?
" It's only after we've lost everything that we're free to do anything "
FIGHT CLUB
Wir schreiben das Jahr 1999. Ein Jahrhundert, in dem wahnsinnig viel passiert ist, Dinge, welche sich bis in alle Ewigkeit in die Köpfe der Menschheit eingebrannt haben und unsere Erde so sehr beeinflusst und geformt habe wie kaum etwas anderes, neigt sich seinem Ende zu. Kurz vor der Jahrtausendwende, was wohl damals ein verdammt gewaltiges Ereignis gewesen sein muss, kurz vor 9/11 und diversen anderen prägenden Momenten, erschien David Finchers FIGHT CLUB und gibt der damaligen Gesellschaft, ganz besonders dem Konsumismus, einen derben Schlag ins Gesicht, mit einer einschlagenden Wirkung wie es fast kein anderer Film mehr geschafft hat.
" We're the middle children of history, man. No purpose or place. We have no Great War. No Great Depression. Our Great War's a spiritual war... our Great Depression is our lives "
Ich habe mich vor kurzem mit 'nem guten Kumpel unterhalten, mit dem ich früher immer während der Berufsschulzeit im Internat zusammen in einem Zimmer untergebracht war. Er hat(te) einen wirklich guten Filmgeschmack, hielt von CGI überladenen Blockbustern genauso wenig wie ich auch und hatte eine wahrlich beeindruckende Filmsammlung, mit allen großen Werken die man in seiner Sammlung haben muss. Irgendwann kamen wir schließlich auf das Thema Film zu sprechen, was dahin führte, das er mich fragte welcher Film denn für mich persönlich das Zeug zum großen, also RICHTIG großen, Klassiker hätte.
Nach reiflicher Überlegung antwortete ich mit Finchers FIGHT CLUB.
FIGHT CLUB hat die Filmwelt und die Popkultur sicherlich gleichermaßen geprägt, definitiv. Doch dabei stand der Streifen zu Beginn unter keinem guten Stern. Sollte David Fincher mit der Verfilmung von Chuck Palahniuks gleichnamigem Roman die Kinokassen zum platzen bringen, folgte die "Ernüchterung", denn der Film foppte tatsächlich und war zu seiner Anfangszeit bei weitem nicht so populär wie er heute ist. Wer hätte das gedacht? Doch als später die DVD erschien, wurde FIGHT CLUB langsam aber sicher zu dem Kultfilm der er heute ist.
Doch was ist FIGHT CLUB eigentlich? Gesellschaftskritik? Anarchie? Gewaltorgie? Schwarzhumorig? Satire? Seelenreise? Charakterstudie? Gesellschaftsstudie? Thriller?
FIGHT CLUB ist ein Film, bei dem die Grenzen zwischen Realität und Fiktion miteinander verschmelzen, ein Streifen der den Zeitgeist der damaligen Zeit perfekt einfängt und eine Geschichte erzählt, welche ausgeklügelter und spektakulärer nicht sein könnte.
Im Mittelpunkt von FIGHT CLUB steht der namenlose Protagonist, welcher sich scheinbar auf den ersten Blick hervorragend in die Gesellschaft eingelebt hat, im Kern jedoch nichts weiter als ein Sklave seiner selbst ist, gefangen in den Wirren seiner Zeit, gefangen in Frust, Unzufriedenheit und Wut. Aufgrund seiner starken Schlaflosigkeit besucht er Therapiesitzungen für chronisch kranke Leute, durch dessen herzliche Anteilnahme, schöpfen sie doch keinerlei Verdacht, der Protagonist kurzzeitig wieder schlafen kann. Als er jedoch die abgewrackte Marla Singer kennenlernt, ebenfalls eine Simultantin, kommt die Schlaflosigkeit zurück, da der Protagonist schlichtweg versteht das er aufgeflogen ist.
Schon bis zu diesem Moment ist FIGHT CLUB einzigartig, in so gut wie jeder Hinsicht. Die Geschichte, was nicht zuletzt der fantastischen Stimme des Protagonisten aus dem Off geschuldet ist, ist von Anfang an interessant, kreativ und fesselnd...
Bald trifft der Protagonist bzw. Erzähler im Flugzeug auf den charismatischen Tyler Durden, einen zwielichtigen und lebhaften Seifenhändler. Zwischen den beiden kommt es, nachdem der Protagonist, dessen Wohnung durch eine Explosion zerstört wurde, zu einer (einvernehmlichen) Schlägerei, da Tyler Durden somit seine einzige Bedingung an den Protagonisten stellt, sodass dieser bei ihm einziehen kann.
Die beiden Männer verspüren während dem Kampf ein ungemein starkes Gefühl der Freiheit, weshalb sie bald darauf den "Fight Club" gründen.
Schnell schließen sich den beiden mehrere Männer an, die bei den Kämpfen allesamt eine Flucht aus dem Alltag und dem Smog der Gesellschaft verspüren.
" Welcome to Fight Club. The first rule of Fight Club is: you do not talk about Fight Club. The second rule of Fight Club is: you DO NOT talk about Fight Club! "
Immer mehr Freiwillige schließen sich Tyler und dem Protagonisten an, wobei letzterer im "Fight Club" eine Art neue Selbsthilfegruppe findet und von Grund auf zufrieden ist, bis sich Marla Singer wieder in sein Leben begibt und auch Tyler seine ganz eigenen Pläne verfolgt...
Aus dem "Fight Club" wird Schritt für Schritt das von Tyler ins Leben gerufene "Projekt Chaos", mit welchem er seinen ganz eigenen Feldzug gegen die öffentliche Ordnung startet und gesellschaftliche Probleme dazu ausnutzt, um noch mehr potentielle, innerlich gefrustete, Mitglieder anzuheuern...
" We've all been raised on television to believe that one day we'd all be millionaires, and movie gods, and rock stars. But we won't. And we're slowly learning that fact. And we're very, very pissed of! "
Die Geschichte von FIGHT CLUB bleibt dabei von Anfang bis Ende konsequent und wie schon gesagt extrem ausgeklügelt. Mehr zum Inhalt der Story, ich habe wahrscheinlich sowieso schon viel zu viel "verraten", möchte ich auch gar nicht sagen. Denn obwohl die meisten den Film mit Sicherheit kennen, so wäre es für Leute, die ihn eben noch nicht gesehen haben, FATAL gespoilert zu werden, gerade was den GRANDIOSEN Twist des Filmes anbelangt.
FIGHT CLUB ist vor allem technisch ein hartes Brett. Als ich den Film das erste Mal gesehen habe, war ich von den herausragenden Schnittarbeiten und den ebenfalls faszinierenden Kameraarbeiten nahezu erschlagen worden, da ich in dieser Hinsicht kaum etwas vergleichbares kannte. Jeff Cronenweth (Kamera) und James Haygood (Schnitt) haben hier wirklich bemerkenswertes geleistet. Ebenso der Score, verantwortlich dafür sind "The Dust Brothers", passt sprichwörtlich wie die verdammte Faust aufs Auge und verleiht FIGHT CLUB in musikalischer Hinsicht ebenfalls eine einzigartige Note. Hier kann man Spoilerfrei erwähnen, das der Score im Gemisch mit der Schlusssequenz des Filmes wunderbar anzusehen und anzuhören ist. Echtes Gänsehautfeeling! Auch im visuellen Bereich ist FIGHT CLUB nahezu perfekt. Diese Vielfältigkeit aus düsteren, dreckigen und blassen, aber auch so kräftigen und fast schon fremdartig daherkommenden Bildern ist wahrlich ein Fest für die Augen! Alleine diese vielen Komponenten machen den Streifen schon sehenswert.
Natürlich sind es aber vorrangig die vielen verschiedenen Charaktere, welche die Neugier des Zuschauers aufgrund ihrer interessanten Eigenschaften sofort für sich gewinnen können. Egal ob es sich hier nun um unseren Protagonisten, Marla Singer oder den guten alten Tyler handelt, wirklich JEDER Charakter (hat mir auch schon im Buch besonders gefallen) besitzt verdammt viel Profil um sich in der Geschichte entfalten zu können. Sei es der desillusionierte und gefrustete Erzähler, die verruchte und spezielle Marla Singer oder der anarchische und nihilistische Tyler Durden, jede Figur ist wie gesagt fantastisch zum Leben erweckt wurden.
Es ist natürlich vor allem Tyler Durden, welcher heute eine der prägendsten Figuren aller Zeiten ist, welche die Popkultur ungeheuer stark beeinflusst hat. Das einzige negative daran ist, das manche Leute Tyler nicht durchschaut, also erkennen das er (kurz gesagt) ein skrupelloser Verbrecher mit Hang zum Faschismus ist, haben, sondern sich zum Vorbild nehmen. Aber naja, Tyler Durden ist trotzdem ein Phänomen für sich, wenngleich mit (vielen) Schattenseiten...
" We are consumers. We're the bi-products of a lifestyle obsession. "
Schauspielerisch ist FIGHT CLUB großes Kino! Brad Pitt, einer meiner absoluten Lieblingsschauspieler, gelang mit seiner Rolle als Tyler Durden endgültig der Durchbruch. Verständlich, spielt sich Pitt doch hier nach ganz oben im Schauspielolymp! Er bringt Tylers Charaktereigenschaften einfach blendend rüber und verkörpert dieses chaotische Monster herrlich böse und mit Hang zum Overcatting. Mit SE7EN und INGLORIOUS BASTERDS meine liebste Rolle von ihm. Auch Edward Norton, ebenfalls ein ganz großer Darsteller (man denke nur an AMERICAN HISTORY X) blüht in der Rolle des Protagonisten regelrecht auf und zeigt eine seiner besten Leistungen, auch wenn die Rolle des Derek Vinyard immer DIE Edward Norton Performance sein wird! Außerdem glänzt noch Helena Bonham Carter als Marla Singer in einer Rolle, die wie für sie gemacht ist. Ganz groß!
FIGHT CLUB ist, und das werde ich mir wahrscheinlich von nichts und niemandem jemals streitig reden lassen, ein absolutes Meisterwerk und, wie schon gesagt, DER Film, mit dem Potenzial zum GANZ GROßEN Klassiker!
David Fincher hat hier ein Kunstwerk mit Hirn und Verstand geschaffen, welches der Buchvorlage absolut gerecht wird! In meinen Augen ist FIGHT CLUB in allen Belangen, sei es die Story, der kongeniale Twist oder die phänomenalen Schauspieler, perfekt, schlichtweg einzigartig und so ausgeklügelt wie kaum ein anderes Werk sonst!
Kurz gesagt: DAFÜR liebe ich Filme!
" All the ways you wish you could be, that's me. I look like you wanna look, I fuck like you wanna fuck, I am smart, capable, and most importantly, I am free in all the ways that you are not. "
Joaquin Phoenix ist wohl zurzeit, und da wird sich mit ziemlicher Sicherheit für eine lange Zeit nichts daran ändern, einer der begabtesten Schauspieler seiner Generation. Wenn ich einen Schauspieler nennen müsste, der IMMER auf allerhöchstem Niveau agiert und das Maximum aus seinen Rollen und seinen zu verkörpernden Charakteren herauskitzelt, ganz egal ob der jeweilige Streifen im Endeffekt betrachtet eher mäßig oder das Drehbuch zu wünschen übrig lässt, dann wäre das hauptsächlich der großartige Phoenix. Joaquin Phoenix hat sich in den letzten Jahren zu einem ganz großen Charakterdarsteller gemausert, ein Mann, welcher etwas von seiner Berufung versteht und stets hundertprozentig mit seinen Rollen verschmilzt und in Zukunft, wenn er sich weiterhin so verdammt stark präsentiert, zu den ganz großen Legenden gehören wird. Wenn ich mir einen Film mit Joaquin Phoenix ansehe, dann tut das immer wieder ungemein gut, da ich mich dabei in einem regelrechten Rausch befinde, während ich abermals Zeuge vom Talent dieses fantastischen Künstlers werde, welcher in seinen Filmen eine Ausstrahlung und Charakterstärke an den Tag legt, der man sich nur schwer, um nicht zu sagen gar nicht, entziehen kann.
Wenn man bedenkt wie jung Phoenix doch eigentlich noch ist und was ihm, im Angesicht seines unverkennbaren Stils und seines ganzen Könnens, dann theoretisch, und hoffentlich auch praktisch, noch alles bevorsteht, welche Türen sich ihm noch öffnen können, dann ist das doch wirklich ein Grund zur Freude, oder nicht? Denn so eine Bereicherung für die Filmwelt gibt es heutzutage kaum noch...
Und wem dieser Mann, aus was für Gründen auch immer, kein Begriff sein sollte, der sollte sich schleunigst mal dazu durchringen, Filme wie WALK THE LINE, GLADIATOR, TWO LOVERS, HER, THE MASTER oder INHERENT VICE ( am besten auch alle anderen seiner Filme ) ansehen. Es lohnt sich, definitiv!
Um zum Abschluss zu kommen: Joaquin Phoenix ist im Moment einer DER gefragtesten, charismatischsten und talentiertesten Schauspieler überhaupt, und daran wird sich ( hoffentlich ) auch nichts ändern. Ein wirklich ganz großer Darsteller ! *Kniefall*
Paul Thomas Anderson ist wohl einer der besten Regisseure überhaupt und zurzeit wahrscheinlich DER talentierteste Filmemacher der Gegenwart. Von den Filmen die ich bisher von diesem Mann gesehen habe, war jeder auf seine Art und Weise etwas einzigartiges, sei es MAGNOLIA oder THERE WILL BE BLOOD. Was ich an Anderson neben seinen Talent als Regisseur so sehr schätzte, ist sein Können als Drehbuchautor und sein Verständnis, seine vielen Charaktere und seine Storys vielschichtig, glaubhaft und interessant zum Leben zu erwecken.
Paul Thomas Anderson ist, und das schließe ich mich anderen Meinungen sehr gerne an, ein kleines Wunderkind!
Mit seinem damals erst !ZWEITEM! Spielfilm BOOGIE NIGHTS gelang Anderson der endgültige Durchbruch, und dies absolut zurecht, denn BOOGIE NICHTS ist ein Epos welches seines gleichen sucht und ein farbenfroher Bildrausch, an dem man sich als Zuschauer in seinen gut zweieinhalb Stunden zu keiner Sekunde sattsehen kann.
Anderson entführt uns in BOOGIE NIGHTS in eine Reise in die 70er und 80er Jahre, zu einer Zeit, in der Pornofilme noch mit harter Arbeit und allerlei großem Aufwand gedreht worden und nahtlos einem anderen Genre bewegter Bilder gleicht. Interessant und von Anderson gekonnt mit in das ganze Treiben eingebaut ist die Tatsache, dass hier, neben dem Aufstieg und Fall des Dirk Diggler (Mark Wahlberg), auch die Entwicklung der Pornoindustrie an sich beleuchtet wird. Es gibt eine Szene, in der Jack Horner (Burt Reynolds) ein Gespräch mit seinen Geldgebern um die Zukunft seiner Filme führt. Während Horner die Leute "nachdem sie gekommen sind" mit einer in seine Filme mit eingebaute Geschichte noch in den Sesseln behalten möchte, trifft die Aussage eines seiner Geldgeber bzw. Produzenten, das die Leute hauptsächlich scharf auf 'nen schnellen und dreckigen Fick seien, den Nagel eigentlich ziemlich genau auf den Kopf. Somit geht es hier nicht nur um den Werdegang eines Pornodarstellers in den 70ern und frühen 80ern, sondern auch um die Wandlung dieser Industrie vom mühsam erarbeitetem Film zum netten Zeitvertreib für Zwischendurch, so wie es heute immer mehr im Trend ist.
Vorrangig erzählt Paul Thomas Anderson jedoch die Geschichte des Jungen Eddie Adams, später allseits bekannt unter seinem Künstlernamen Dirk Diggler. Dessen Geschichte passt auf den ersten Blick sprichwörtlich wunderbar in die Schublade "vom Tellerwäscher zum Millionär", entpuppt sich dann jedoch immer mehr zu einem ,teils auch berührendem, Weg auf der Suche nach Anerkennung und der, meist illusionierten, Verwirklichung von zahlreichen Träumen und Wünschen.
Was Anderson hier wunderbar gelingt, ist die Einführung seiner Geschichte und seiner zahlreichen Charaktere. Hier merkt man mal wieder wie viel diesem Mann an seinen Figuren und seinen Geschichten liegt. Hier kommt keiner zu kurz oder wird nicht ausreichend beleuchtet, nein. Anderson gibt jedem seiner Figuren den nötigen Spielraum um sich zu entfalten und zu entwickeln, sodass man als Zuschauer stets das Bedürfnis hegt, mehr über die herauszufinden. Egal ob Burt Reynolds (der Mann war selten besser!) als Pornoregisseur mit Visionen und dem Wunsch seine Zuschauer vor allem durch seine Geschichten zu beeindrucken, Julianne Moore als Pornodarstellerin Amber Waves, welche eigentlich nur für ihren kleinen Sohn da sein möchte, sich jedoch nicht vom Geschäft und den Drogen abwenden kann, Don Cheadle, der angeblich nur als ganz normaler Schauspieler tätig ist und nichts sehnlicher als seinen eigenen Technikladen möchte oder Heather Graham als "Rollergirl", eine junge Frau die zu früh ins Pornogeschäft gerutscht ist und nun langsam aber sicher versteht, dass sie im normalen Leben nicht mehr Fuß fassen kann.
Die Figur Dirk Diggler, die an den verstorbenen Pornodarsteller John Holmes erinnern soll, wird von Anderson wirklich ausgezeichnet zum Leben erweckt. Er wird über Nacht zum gefeierten Superstar, lernt später jedoch auch die Schattenseiten des Geschäfts kennen und verfällt immer mehr den Drogen, welche ihn in seinem Schaffen in jeder Hinsicht ausbremsen und dann schließlich den absoluten Tiefpunkt seiner Karriere markieren.
Was Anderson hier aus seinen Figuren holt und was er ihnen für Profil verleiht, ist schlichtweg grandios!
Somit ist BOOGIE NIGHTS, auch wenn es sich natürlich in erster Linie um das klassische "der Aufstieg und Fall von..." Prinzip handelt, ein zutiefst menschliches Werk über Sehnsüchte, Träume, Familie, Macht und Anerkennung.
BOOGIE NIGHTS ist außerdem ein oft zutiefst komischer und aberwitziger Streifen, was vor allem während der Zeit des Aufstiegs Digglers deutlich wird. Es ist dann schon fast ein Sog in den man hier hineingezogen wird. Die Zeit vergeht wie im Flug, man kann überhaupt nicht genug von diesen ganzen wunderbar bissigen und frechen Szenen sowie Dialogen bekommen, welche durchweg von einem bombastischen Soundtrack begleitet werden. Allgemein wirkt die musikalische Begleitung zu keiner Zeit nervig, stattdessen ergänzt sie sich perfekt mit der restlichen Inszenierung des Filmes und rundet alles wunderschön ab, sodass man sich BOOGIE NIGHTS ohne seinen Soundtrack eigentlich gar nicht vorstellen möchte.
Auch die Kameraarbeit ist in jeder Hinsicht herausragend! Was man hier für göttliche Kameraführungen bestaunen darf ist ganz große Klasse und schon fast eine Art Offenbarung.
Natürlich sind es auch die allesamt großartigen Schauspieler, die den Film erheblich aufwerten! Es ist allgemein beeindruckend, was Paul Thomas Anderson hier für einen fantastischen Cast zusammengetrommelt hat: Von Mark Wahlberg (eine seiner BESTEN Rollen!), Burt Reynolds, Julianne Moore❤️, William H. Macy, Heather Graham, Don Cheadle, Philip Seymour Hoffman und John C. Reilly (einer DER Könige der Nebendarsteller!) spielen alle Akteure auf einem ganz hohen Niveau!
BOOGIE NIGHTS ist ein meisterhaftes Kunstwerk von Paul Thomas Anderson geworden. Eine Reise zurück in die glorreiche Zeit der Pornoindustrie, in eine Zeit, in der Pornos noch als Kunstform angesehen worden und so etwas wie besonders waren. BOOGIE NIGHTS wird trotz seiner langen Laufzeit NIE langweilig oder träge, Nein. Man sollte sich stattdessen geehrte fühlen, diesem gigantischen Werk Andersons so lange beiwohnen zu dürfen!
Denn man sollte nicht vergessen, das BOOGIE NIGHTS neben seinem ganzen Trubel und den ausschweifenden Partys wie schon gesagt ein zutiefst humanes Werk ist, berührend und tiefgreifend.
Paul Thomas Anderson hat hier einen beachtlichen Mix aus Komödie und Drama geschaffen, mal aberwitzig und schräg und dann wiederum ernst, bewegend und gefühlvoll. Ansehen!
Respekt, P.T.A. !
ZIEMLICH BESTE FREUNDE genießt ja bekanntermaßen schon seit einiger Zeit einen wirklich sehr guten Ruf, wird von vielen sogar zu den besten Filmen der letzten Jahre gezählt. Ich habe den Film damals nicht im Kino gesehen, erinnere mich aber noch gut daran, wie damals nach und nach ein fast schon als Hype zu betitelndes Gefühl ausbrach, was zur Folge hatte das ZIEMLICH BESTE FREUNDE urplötzlich überall Gespräch war und zu einem wahren Kassenschlager mutierte.
Tja, irgendwie war der Streifen trotzdem immer ein wenig an mir vorbeigerattert, warum weiß ich auch nicht...
Nun habe ich mir den Film endlich angesehen und kann sagen, dass die beiden Regisseure Olivier Nakache und Eric Toledano hier definitiv gute Arbeit geleistet und einen wirklich wunderbaren Film gedreht haben, welcher mich jedoch im Endeffekt betrachtet nicht SO getroffen hat wie es bei manch anderem der Fall ist.
ZIEMLICH BESTE FREUNDE erzählt die (lose) auf Tatsachen basierende Geschichte zwischen dem wohlhabenden Franzosen Philippe, welcher nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt und gelähmt ist, und seinem ausländischen Pfleger, dem turbulenten Driss. Philippe, zwar mit Wohlstand und Intelligenz gesegnet, lebt von den Freuden des Lebens isoliert und hat tief in sich drinnen mit Depressionen zu kämpfen,verständlicherweise, nach seinem schrecklichen Schicksal. Doch für Mitleid hat Philippe eher wenig übrig. Er ist ein Kämpfer, dem schlichtweg noch der letzte Tropfen dazu fehlt, endlich wieder die schönen Seiten im Leben zu entdecken. Als er einen neuen Pfleger sucht, kreuzen sich die Wege zwischen ihm und dem gerade aus dem Gefängnis entlassenden Driss, der jedoch das Herz am rechten Fleck hat und Philippe von Anfang an gefällt, vor allem durch sein doch irgendwo spezielles Auftreten hervorgerufen wird. Doch genau DAS ist es was Philippe an Driss schätzt: Driss ist der erste Pfleger, der ihm nicht tagtäglich mit Mitleid überhäuft, sondern durch seine fröhliche und turbulente Art langsam wieder zurück in's Leben holt, so gut es Situationsbedingt eben geht.
Zwischen den beiden von Grund auf gegensätzlichen Personen entwickelt sich schnell eine tiefe Freundschaft, eine ECHTE Freundschaft...
ZIEMLICH BESTE FREUNDE ist einer der Filme, welcher stets die richtige Mischung aus Humor und Ernst entwickelt. Humor wird zwar vorrangig groß geschrieben und nimmt die Hauptrolle des Filmes ein, was ihm den Regisseuren auch bestens gelungen ist, doch auch in den ruhigeren und melancholischen Momenten weiß ZIEMLICH BESTE FREUNDE überzeugen und geht einem in seinen besten Szenen wirklich an's Herz. Ich glaube zwar, dass es durchaus einige Unterschiede zwischen dem Film und den sich wirklich zugetragenen Ereignissen zwischen Philippe und seinem Pfleger gibt, doch umso erstaunlicher ist es, dass die Geschichte des Filmes (fast) durchweg ohne Klischees auskommt! Nein, die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Philippe und Driss wirkt zu keiner Zeit albern, doof oder unglaubwürdig, sondern wurde in meinen Augen wirklich glaubhaft, gekonnt und zugleich gefühlvoll umgesetzt, was wie gesagt hauptsächlich in den ruhigeren Momenten verdeutlicht wird.
Es tut einfach in der Seele gut, wenn man sieht wie der lebhafte Driss dem in sich gekehrten und gebrochenen Philippe (grausam dieses Schicksal, möchte mir nicht mal im entferntesten Sinne vorstellen wie es wäre mit solch einer Lähmung im Leben klarzukommen...) Schritt für Schritt wieder seine Freude am Leben schenkt... Wunderschön!
François Cluzet als Philippe und Omar Sy als Driss harmonisieren und funktionieren dabei in ihren Rollen zu einhundert Prozent und zeigen nebenbei wirklich astreine Leistungen. Besonders Omar Sy hat mir sehr gut gefallen! Die beiden ergänzen sich jeweils fantastisch miteinander und tragen mit ihrem Schauspiel einen GROßEN Teil zum (positiven) Gesamtbild des Filmes bei!
ZIEMLICH BESTE FREUNDE ist ein Film, den ich mir definitiv noch oft ansehen werde. Außerdem hat mir der Streifen gezeigt, das ich einfach 'ne riesige Schwäche für französische Filme habe! Was letztlich eine höhere Punktzahl verhindert, weiß ich ehrlich gesagt selbst nicht genau. Vielleicht hat mich der Film dann einfach doch nicht SO geflasht wie viele andere, aber das ist wirklich der einzige "negative" Punkt den ich anzubringen habe.
ZIEMLICH BESTE FREUNDE tut gut ,stimmt nachdenklich, setzt seinen Humor gekonnt und vor allem passend ein, erzählt eine wunderbare und gleichzeitig faszinierende Geschichte und hat das Glück, zwei wahrlich großartige Hauptdarsteller aufweisen zu können!
Und die Moral von der Geschicht, die besten Geschichten schreibt doch immer noch das Leben, oder etwa nicht?
Tatsächlich, EINFACH ZU HABEN ist wirklich eine der besten Teenager-Komödien der letzten Jahre geworden und das sage ich, als einer der zwar im Filmbereich immer wieder offen für Neues ist, um dieses Genre sonst aber einen gewaltigen Bogen macht und in der Regel auf Filme dieser Art sehr gerne verzichten kann.
Ja, EINFACH ZU HABEN ist kein filmisches Meisterstück, keine visionäre Erleuchtung auf die Filmfans über Jahre warten mussten und kein Streifen der frei von Fehlern ist.
ABER, bei all seinen Schwächen, und davon hat EINFACH ZU HABEN einige, hat Regisseur Will Gluck ansonsten einen durchaus als gelungen zu betitelnden Film gedreht, welcher vor allem durch seine fantastische Hauptdarstellerin, Emma Stone, in einigen Punkten überzeugen kann.
Ich sollte es vielleicht nochmal erwähnen: In der Regel interessieren mich Filme solcher Art eher wenig. Ich meine, weiter könnte ein Film der Sorte Highschool-Komödie gar nicht von meiner persönlichen Neugierde entfernt sein, mal ganz davon abgesehen das die meisten anderen Vertreter dieses Genres, gelinde ausgedrückt, totale Katastrophen sind.
Ich habe mir EINFACH ZU HABEN, so plump es klingen mag,nur aus einem Grund angesehen: Emma Stone! Auch wenn die gute Emma (noch) weit davon entfernt ist von mir als Lieblingsschauspielerin bezeichnet zu werden, so halte ich sie dennoch für einen der größten Lichtblicke der Zukunft und eine gute Schauspielerin, in der definitiv Talent schlummert.
EINFACH ZU HABEN überzeugt nämlich hauptsächlich durch Emma Stone. Diese zeigt als Protagonistin Olive eine wirkliche gute Leistung, ist nebenbei ein wahrer Augenschmauß und neigt sogar in manchen Situationen zu leichtem Overcatting, was mir wirklich sehr gut gefallen hat. Kurz gesagt: Sie verleiht ihrer Figur, was für mich irgendwie erstaunlich ist, tatsächlich Tiefe und Ausdruckskraft, was ich vorher nicht für möglich gehalten hätte! Im Endeffekt betrachtet hat mich der Film nochmal zusätzlich angespornt, mir endlich mal ein paar mehr Filme von Emma Stone anzusehen und diese Frau auch allgemein ein bisschen mehr im Auge zu behalten...
Die Story des Filmes, ein weiterer Faktor den ich im voraus nicht für möglich gehalten hätte, kann durchaus überzeugen. Zwar bleiben manche Klischees nicht aus, doch abseits davon hat Will Gluck einige Botschaften in seinen Film verpackt: Stehe zu dir selbst, sei immer du selbst, erfinde keine unnötigen und falschen Geschichten nur um Aufmerksamkeit zu erlangen, belüge dich nicht, sei ehrlich zu deinen Mitmenschen und versuche zu vermeiden, das aus einer Ameise ein Elefant wird... Ja, die Message von EINFACH ZU HABEN ist wirklich gelungen und allgemein ist das Hauptthema rund um die berüchtigte "Gerüchteküche" eine willkommene Abwechslung und einfach mal wieder etwas Neues!
Außerdem kann EINFACH ZU HABEN einige wirklich großartige Nebendarsteller aufweisen. Besonders Patricia Clarkson, Malcolm McDowell (unvergesslich seine Leistung in Kubricks UHRWERK ORANGE!!) und vor allem Stanley Tucci können auf ganzer Linie überzeugen und fügen sich wirklich fantastisch in's Gesamtbild des Filmes ein. Auch der Soundtrack passt wie die Faust auf's Auge und visuell ist EINFACH ZU HABEN ebenfalls richtig toll anzusehen, teils mit Hang zum Experimentieren und zur farbenfrohen Inszenierung.
EINFACH ZU HABEN ist wie gesagt weit davon entfernt, ein filmischer Geniestreich zu sein, doch angucken kann man sich den Streifen auf jeden Fall! Außerdem glaube ich, dass Olive alias Emma Stone niemals so unscheinbar daherkommen würde , wie es hier zu Beginn dargestellt wird. Nicht mit dem Körper, diesem Aussehen, dieser Frisur und einer solchen Ausstrahlung. Ne, mit Sicherheit nicht! ;)
Trotzdem, die Story ist flott, frech, spritzig und hat eine tolle Message parat, die Nebendarsteller sind einfach gnadenlos genial und Emma Stone ist schlichtweg absolut fantastisch in ihrer Rolle!
Also, ruhig mal einen Blick riskieren... Hat mich wirklich positiv überrascht!
LAWRENCE VON ARABIEN
Ich habe bisher schon sehr viele Filme gesehen, bedeutend mehr als ich hier bereits bewertet habe. Viele waren gut, sehr gut sogar. Einige habe ich bereits jetzt schon bis auf alle Ewigkeit in's Herz geschlossen und manch andere haben mich gar persönlich entscheidend geprägt und beeinflusst. Ich habe vor allem in den letzten beiden Jahren erkannt, was Filme mittlerweile für eine wichtige Position in meinem Leben in Anspruch genommen haben. Ich habe erkannt, wozu das Medium Film in der Lage sein kann, was in einem heraufbeschwören kann und das es in den meisten Fällen soviel mehr ist als "nur" bloße Unterhaltung.
Heute habe ich nun zum ersten Mal David Leans Mammutwerk LAWRENCE VON ARABIEN gesehen. Ich habe nach dem Streifen lange überlegt, kam dann aber doch recht zügig zu dem Entschluss, dass ich bisher keinen anderen Film gesehen habe, der den Namen "Inbegriff des Kinos" mehr verdient hätte als LAWRENCE VON ARABIEN. David Leans Meisterwerk war für mich tatsächlich eine kleine Offenbarung und hat mir wie kaum ein anderer Streifen gezeigt, weshalb ich Filme so sehr Liebe!
LAWRENCE VON ARABIEN ist in seiner Inszenierung auch nach über 50 Jahren immer noch mit wenig anderem vergleichbar. All die Größe, all die Erhabenheit und Ausstrahlung, all die Schönheit und all der Prunk den und David Lean hier präsentiert, getragen von so vielen wunderbaren anderen Faktoren, wurde in solch einer gigantischen Form wahrscheinlich nicht nochmal erreicht. David Lean hat hier einfach ein Werk für die verdammte Ewigkeit geschaffen, ein Film, welcher immer zu den ganz großen Meisterwerken der Filmgeschichte gehören wird! Wenn man bedenkt, wie viele Jahre der Film bereits auf dem Buckel hat und er trotzdem so gut wie nichts von seiner unvergleichlich Erscheinung verloren hat, dann kann man sich vor diesem fantastischen Film bloß verneigen.
Die (wahre!) Geschichte um den titelgebenden T.E. Lawrence strotzt nur so von Epik, Würde und Größe! Das die enorme Lauflänge des Filmes einige Zuschauer immer noch ein wenig abschrecket ist zwar irgendwo verständlich, doch man sollte dennoch bedenken, das LAWRENCE VON ARABIEN auch einfach so viel Zeit braucht, um seine Geschichte so stimmig, interessant, spannend und pompös zu erzählen. Der Film braucht Zeit und die nimmt er sich auch. Und das ist gut so! Genau dadurch erreicht der Streifen seine unglaubliche Intensität, seine einmalige Atmosphäre und im Endeffekt betrachtet auch seine ganze Klasse! Ohne den Kopf des Zuschauers zum Qualmen zu bringen, ist LAWRENCE VON ARABIEN Geschichtsstunde und Unterhaltung zugleich, eine Reise in die Vergangenheit, eine Reise tief in die endlosen Wüsten Arabiens... Ja, der Film verlangt Sitzfleisch. Doch was spielt das für eine Rolle, wenn die Geschichte dennoch BIS ZUM ENDE packend erzählt und inszeniert wurde und durchweg an den Bildschirm fesselt? Richtig, gar keine! Und wer im Voraus bereits weiß, das er Filmen mit einer solchen Lauflänge sowieso eher abgeneigt ist, der sollte doch lieber gleich die Finger davon lassen, oder nicht? Ich für meinen Teil hätte keine einzige Sekunde dieses Filme missen wollen. Alles hat seinen Stellenwert, seine Bedeutung und seinen Platz für bzw. in der Geschichte !
Abseits von der großartig erzählten Geschichte, sind es vor allem die Bilder und die wunderschönen Kameraführungen, welche den Film so besonders machen. Was hier für gewaltige Bilder auf den Bildschirm gezaubert wurden sind, eines beeindruckender als das Andere, das ist wirklich perfekt, schlichtweg PERFEKT! Ich behaupte einfach mal, das die Wüste NIE herausragender und authentischer auf die große Leinwand zelebriert wurde wie in LAWRENCE VON ARABIEN! Dazu bekommt man hier einen solch genialen Soundtrack um die Ohren gepfiffen, das man sich mit jeder Minute mehr in diesem wunderbaren Film verliert. Auch die zahlreichen Massenszenen und Schlachten sind für die damalige Zeit absolut grandios gefilmt worden und können sich auch noch in der heutigen Zeit in jeder Hinsicht sehen lassen. Man merkt während jeder Szene, mit wie viel Leidenschaft und Herzblut hier sämtliche Beteiligte agiert haben! Handwerklich, optisch, musikalisch und atmosphärisch also wahrlich große Kunst!
Doch was wäre LAWRENCE VON ARABIEN ohne seine bemerkenswerten und allesamt toll auftretenden Schauspielern? David Lean vereint hier einige der ganz großen Filmdarsteller in seinem Werk zusammen und verhalf zudem vor allem Peter O'Toole und Omar Sharif zum endgültigen Durchbruch. Peter O'Toole ist als Lawrence schlicht und ergreifend eine absolute Wucht, in wirklich JEDER Hinsicht! Was O'Toole seinem interessanten Charakter für eine Tiefe und eine enorme Ausdruckskraft verleiht, gepaart und seiner unverkennbaren Mimik und Gestik, das ist Weltklasse und eine der beeindruckendsten schauspielerischen Leistungen die ich jemals bewundern durfte! Respekt. Neben O'Toole brillieren natürlich außerdem der große Alec Guinness als Prinz Feisal, Omar Sharif als Ali und Anthony Quinn als Auda abu Tayi. Allesamt sind wie gesagt in gewisser Weise eine Klasse für sich ! Allgemein sind diese vier Herren ja allesamt große und bekannte Gesichter des Films, sie alle aber in einem Film Seite an Seite bewundern zu dürfen lässt das Herz eines jeden Filmfans höher schlagen!
LAWRENCE VON ARABIEN ist DER Inbegriff von Kino, DAS Werk für die Ewigkeit und eine ganz große Sternstunde des Films! David Lean hat in ALLEN Belangen ein herausragendes und bis ins kleinste Detail perfekt ausgearbeitetes Meisterwerk gedreht, welches absolut zurecht mit Oscars überhäuft wurde und für viele als der beste Film aller gilt.
Ich für meinen Teil bin RESTLOS begeistert !
Der epochalste Film den ich bisher gesehen habe! Danke dafür!
"Je mehr man über sich selbst und über das, was man will, weiß, desto weniger lässt man an sich ran."
Es gibt sie immer wieder. Meistens kommt man mit ihnen in Berührung, wenn man es selbst am wenigsten erwartet, also wirklich überhaupt nicht. Was? Ganz einfach, die Rede ist von den Filmen, welche einen in einer speziellen Art und Weise getroffen und emotional berührt haben, den Zuschauer völlig unerwartet gepackt und umhüllt haben, wie man es sich im vorraus nie erträumt hätte. Wenn man sich dann auch noch voll und ganz im Geschehen verliert, man vielleicht sogar in einer ähnlichen seelischen Situation wie die Protagonisten selbst schwebt, dann ist das doch immer ein ganz besonderer Moment, oder?
Dank Sofia Coppolas kleinem Meisterwerk LOST IN TRANSLATION überkam mich seit langem mal wieder ein solches Gefühl, während dem ich die gute Sofia am liebsten einfach umarmt und ihr für diesen wunderschönen Film gedankt hätte.
LOST IN TRANSLATION erzählt eine wunderbare Geschichte, vollgestopft mit viel Gefühl, Liebe, Ehrlichkeit, Einsamkeit, Freude, Melancholie, Spaß und Trauer. Wir begleiten zwei Menschen, die unterschiedlicher eigentlich nicht sein könnten, auch ihrer seelischen Reise zueinander. Auf der einen Seite Bob, ein Mann mittleren Alters, welcher sich, ohne das er es eigentlich möchte, immer mehr von seiner kleinen Familie entfernt, sich von allen Seiten oft nur noch eingeengt fühlt und immer mehr von seiner sich Stück für Stück vertiefenden Midlife-Crisis eingeschlossen wird. Auf der anderen Seite die junge Charlotte, welche sich nach der Fürsorge ihres Mannes sehnt, der durch seinen Job als Fotograf ständig unterwegs ist, schlichtweg noch nicht weiß was ihre Rolle im Leben ist, wo sie sich im ewigen Kreis einordnen soll. Die beiden bilden im Kontext des jeweils anderen den perfekten Gegenpol. Bob, der das Ende seines Familienlebens nahen sieht, schon immens viel Lebenserfahrung besitzt und Charlotte, welche noch ganz am Anfang steht und deren Zukunft in vielerlei Hinsicht ein einziges großes Fragezeichen darstellt. Im bunten Tokio, welches dem Zuschauer gerade am Anfang mindestens genauso fremdartig entgegenwirkt wie den Protagonisten selbst, finden die beiden nacheinander zueinander. Geplagt von denselben Problemen und im Angesicht von Einsamkeit, Zeitumstellung und der Suche nach dem Sinn des Lebens beginnen die beiden nach und nach zu verstehen, dass sie doch mehr gemeinsam haben als am Anfang gedacht. Zwischen den beiden entspinnt sich eine wunderbare, ehrliche Beziehung. Nach jedem Treffen kommen sie die Seelen der.beiden immer ein Stück näher, sodass man sich als Zuschauer selbst fragt: Ist das Zueinanderfinden Bobs und Charlottes vielleicht so etwas wie vorbestimmt? Ist Ihre Begegnung in Tokio nur eine weitere Etappe im Leben des jeweils anderen, welche ihnen ihre seelischen Sorgen entnimmt und ihren so begehrten Sinn des Lebens offenbart? Ich LIEBE Filme die sich mit einer solchen Thematik beschäftigen und Sofia Coppola hat in dieser Hinsicht wirklich Bemerkenswertes geleistet, was absolut zurecht mit dem Oscar fürs Drehbuch geehrt wurde!
LOST IN TRANSLATION bietet dem Zuschauer selbst sehr viel Platz um sich mit den Figuren zu identifizieren, sich eventuell sogar in ihnen wieder zu erkennen. Als der Streifen schließlich zu Ende war und die letzten Buchstaben des Abspanns verflogen, überkam mich ein Gefühl der Lebensfreude und Nachdenklichkeit zugleich. Auf der einen Seite tut der Film wirklich wahnsinnig gut, schürt Hoffnung und Freude gleichermaßen und lässt den Zuschauer mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Auf der anderen Seite beginnt man aber, gerade wenn man sich (wie ich) in einem Alter befindet in dem das große Abenteuer Leben erstmal RICHTIG losgeht, nachzudenken,über das was in den kommenden Jahren vielleicht folgt, über das was das Leben aus einem jeden macht. Der Film schafft es nahezu perfekt seine Stimmung aus Glück, Freude und Liebe, aber auch Trauer und Melancholie, auf die eigene Person selbst zu übertragen. Nach dem Film musste ich tatsächlich erstmal raus, nachdenken, begreifen, interpretieren und verstehen. Solch eine wirklich intensive Wirkung habe ich bei bisher (fast) keinem anderen Film erlebt!
Dabei ist LOST IN TRANSLATION von der Art seiner Inszenierung durchaus langsam und und ruhig erzählt, verlässt sich vor allem auf seine beiden grandiosen Hauptdarsteller. Bill Murray und Scarlett Johansson spielen so ehrlich, so echt, so greifbar und leidenschaftlich, dass man den beiden und ihren Charakteren alles voll und ganz abkauft. Durch diese großartigen Darsteller kann man an der Geschichte Bobs und Charlottes teil haben, so intensiv wie kaum anderswo. Man fühlt sich, wenn die beiden beispielsweise einen Drink an der Bar trinken, wie ein Besucher selbst, der den zärtlichen Gesprächen dieser beiden Menschen lauschen darf, mehr erfahren darf, über sie und ihr Leben. Murray und Johansson selbst harmonieren dabei zu einhundert Prozent und schaffen es durch ihr verdammt starkes Auftreten, dieses Werk auf ihren Schultern zu tragen. Auch die Dialoge sind wie gesagt allererste Sahne und vereinen alles in sich, was ein gutes Drehbuch braucht.
LOST IN TRANSLATION hatte mich, und zwar von Anfang an! Ich kann es gar nicht recht beschreiben was dieser Film mit mir angestellt hat, was er in mir persönlich ausgelöst hat und vor allem wie sehr er mich berührt hat. Das was Sofia Coppola hier geleistet hat, ein solch kraftvolles Charakterportrait voller aussagekräftiger Momente, hat mein Herz tatsächlich jetzt schon für sich gewonnen!
Ich werde Bob und Charlotte auf ihrer gemeinsamen Reise tief in's innere des Menschen mit Sicherheit noch oft begleiten. Ich werde mit Sicherheit noch oft Zeuge sein, wenn sich zwei Menschen in einem Strudel aus Liebe, Zweisamkeit, Einsamkeit, Trauer, Hoffnung und vielem mehr verlieren und ich einem erneuten Beweis beiwohnen, weshalb ich Filme so sehr Liebe.
Danke für diesen Film, Sofia! ❤️
"Lass uns nie wieder hierherkommen. Es würde nie wieder so lustig werden."
Mit SHERLOCK: EIN FALL VON PINK beginnt die Modernisierung des legendären Detektivs aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle. Ich habe bisher zugegeben immer nur Bruchteile der gelobten Serie gekannt und war schon damals, wenngleich ich wie gesagt nicht alles kannte, sehr angetan von dieser Serie und vor allem der Grundidee, Sherlock Holmes schlichtweg in's 21. Jahrhundert zu katapultieren. In meinen Augen ein gnadenlose genialer Einfall, welcher viel Neues mit sich bringt und den Geist der alten Holmes-Werke gleichzeitig immer spürbar in seinem Schaffen kombiniert, ohne die von Sir Arthur Conan Doyle erschaffene Figur zu entehren.
In gewisser Weise kann man Paul McGuigans für die "Wiederbelebung" der Figur Sherlock Holmes, auch wenn sich der von Cumberbatch verkörperte Holmes natürlich in einigen Belangen von seinem großen Vorbild unterscheidet, nur dankbar sein. Es ist genau das, was der britische Detektiv gebraucht und verdient hat: einen gelungenen Neustart! ( die Holmes Verfilmungen mit Robert Downey Jr. finde ich, nur mal nebenbei erwähnt, ziemlich mies...)
SHERLOCK: EIN FALL VON PINK hingegen ist ein wirklich starker Einstieg geworden. Gekonnt werden hier die vielen verschiedenen Charaktere, allen voran natürlich Sherlock und Dr. Watson, eingeführt und im Kontext des durchdachten und cleveren Scripts, welches zwar routiniert beginnt, sich dann aber nach und nach als kleiner Geniestreich herausstellt und mit einem großartigen Spannungshöhepunkt aufwartet, geschickt miteinander kombiniert. Man fühlt sich im modernen London und in der Baker Street 221b sofort wohl, lauscht gespannt den Ermittlungen und den gepfefferten Dialogen des eigenwilligen Detektivs ( begleitet von einem wunderbaren Soundtrack! )und kann sich dem Charme der Charaktere und Schauspieler nur schwer entziehen. Kurz gesagt: SHERLOCK: EIN FALL VON PINK blüht durch seine tolle Atmosphäre und sein in allen Belangen makelloses Gesamtbild regelrecht auf und empfängt Zuschauer mit offenen Armen.
Benedict Cumberbatch ist als Sherlock Holmes in ALLEN Belangen ein absoluter Glücksgriff gewesen. Cumberbatch drückt Holmes seinen ganz eigenen Stempel auf und verkörpert den klugen Hitzkopf in jeder Hinsicht, sei es durch seine Mimik oder seine Gestik, einzigartig und definitiv nicht kopierbar. Benedict Cumberbatch interpretiert diese Figur als mit Intelligenz nur so überhäuftes, vor Arroganz und Selbstverliebtheit nur so strotzendes und doch sympathisches und charismatisches Übergenie, welches man , nicht zuletzt dank Cumberbatch, schnell in's Herz schließt. Das Benedict Cumberbatch damals mit SHERLOCK endgültig der Durchbruch gelang, gönne ich ihm wirklich sehr. Ein sympathischer und charismatischer Kerl!
An seiner Seite, als nicht minder sympathischer Schauspieler, Martin Freeman als Dr. John Watson. Dieser geht in seiner Rolle neben Sherlock blendend auf und gibt gegenüber letzteren einen angenehmen Gegenpol zu eben jenem ab. Die beiden , Figuren sowie Schauspieler, ergänzen sich jeweils fantastisch zueinander und harmonieren in jeglicher Hinsicht prächtig miteinander. Ein tolles und vor allem harmonisches Duo, welchem man bei ihren Fällen gerne beiwohnt.
SHERLOCK: EIN FALL VON PINK ist ein absolut großartiger Auftakt zu einer Reihe ( ich denke mal das es so sein wird? ), die mich sicherlich noch mit einigen interessanten und faszinierenden Fällen überraschen wird.
SHERLOCK: EIN FALL VON PINK besticht durch seine gelungene Einführung in das Grundbild der Serie, tollen Figuren und Schauspielern, einem wundervollen und stimmigen Soundtrack, einer 1a Optik, einer von Anfang bis Ende spannenden und überraschenden Geschichte und vielen verschmitzten sowie stark geschriebenen Dialogen!
Ich freue mich auf mehr!
Ich erinnere mich, lange bevor ich begann mich ausgiebig mit Filmen auseinanderzusetzen, dass mir James Horner schon immer ein Begriff war. Bevor ich überhaupt den tieferen Sinn dieses Mediums zu verstehen begann, war ich schon immer ein großer Anhänger von Horners Werken gewesen, der mir damit in gewisser Weise die Tür zu mehr öffnete, mich sprichwörtlich immer tiefer in die Welt des Films hineinzog...
Wenn ich an James Horner denke, dann erinnere ich mich gerne an meine Kindheit zurück, die er mit seiner musikalischen Begleitung zu IN EINEM LAND VOR UNSERER ZEIT maßgeblich beeinflusste...
Wenn ich an James Horner denke, dann läuft mir wie beim allerersten Mal ein kalter Angstschweiß den Rücken hinunter, wenn ich an seinen Soundtrack zu ALIENS denke, im positiven Sinne, wohlgemerkt...
Wenn ich an James Horner denke, dann bin ich in Gedanken schon wieder in den schottischen Highlands unterwegs, denen ich nach jeder erneuten Sichtung von BRAVEHEART am liebsten sofort einen Besuch abstatten würde...
Wenn ich an James Horner denke, dann bekomme ich allein bei dem Gedanken an sein herausragendes Werk in James Camerons TITANIC schon wieder Gänsehaut, begleitet von der aufkeimenden Lust, mir den Film am liebsten sofort wieder anzusehen...
Wenn ich an James Horner denke, dann schweben mir sofort wieder die Bilder meiner selbst im Kopf herum, als ich früher , bewaffnet mit 'nem Holzschwert, die Kämpfe aus TROJA nachspielte, gedanklich von James Horners starken Melodien begleitet...
Wenn ich an James Horner denke, dann denke ich an seine mystischen und durchgängig wohltuenden Kompositionen aus AVATAR, welche den Film erheblich aufwerteten und stets stimmig begleiteten...
Wenn ich an James Horner denke, dann bin ich tief in mir drinnen wirklich sehr traurig darüber , das die Welt einen solch begnadeten, vielschichtigen, kreativen und charismatischen Künstler verloren hat, welcher sich jedoch durch seine Werke bis auf ewig in unsere Herzen komponiert hat...
James Horner war und wird IMMER einer meiner liebsten Namen im Filmgeschäft bleiben, ein Mann, welcher mich in gewisser Weise doch sehr geprägt hat...
Ruhe in Frieden, James! :'-(
MAD MAX: FURY ROAD stand lange nicht auf meiner Liste der am meist herbeigesehntesten Filme dieses Jahres, definitiv nicht. Dafür gibt es auch einen ganz simplen Grund: Ich war nie der größte Freund der älteren Max Filme mit Mel Gibson. Diese waren zwar weit davon entfernt unausstehliche Katastrophen zu sein, doch wirklich für sich gewinnen konnte mich bisher keiner der drei Endzeitfilme.
Tja, somit waren meine Erwartungen und meine Neugier bezüglich George Millers Rückkehr in die Wüste um ehrlich zu sein gleich Null. Doch dann lief MAD MAX: FURY ROAD schließlich im Kino an, und etliche Lobpreisungen und von Euphorie nur so strotzende Meinungen folgten. Es wurde dann auch tatsächlich immer mehr gemunkelt, MAD MAX: FURY ROAD sei der beste Actionfilm der letzten Jahre und in diesem Bereich das Maß aller Dinge... Hä? Ernsthaft? Das kann gar nicht wahr sein? Die Leute saßen bestimmt im falschen Film und alles ist nur ein riesengroßes Missverständnis.
Pah, denkste! MAD MAX: FURY ROAD ist verdammt nochmal tatsächlich der absolute Wahnsinn, eine herausragende Materialschlacht, eine einmalige Achterbahnfahrt durch die endlose Wüste, während der man stets das Gefühl hat ohne Pause mit Adrenalin vollgepumpt zu werden! George Miller ist mit diesem kleinen Kunstwerk in der Tat einer der besten Filme nach der Jahrtausendwende und einer der perfektesten Actioner überhaupt geglückt, und das hätte ich mir zugegebenermaßen nicht mal in meinen kühnsten Träumen vorgestellt! Ich haue auch gleich mal den Nagel auf den Kopf und sage, das mich in diesem Kinojahr wahrscheinlich kein anderer Film so packen und begeistern wird wie dieser hier...
Die große weite Wüste, das karge Etwas was früher einmal "Erde" hieß und nun, heraufbeschwört durch den Menschen als Hauptzerstörungswaffe selbst, ein bemitleidenswertes und von Staubwolken übersähtes Loch geworden ist. Die Nahrung ist knapp, das Wasser ebenfalls und Bäume sowie Sträucher sind Dinge, die kaum ein Mensch noch zu erkennen vermag. Inmitten dieser ungezähmten Anarchie herrscht "Immortan Joe" ( einer von etlichen extrem gestörten Vögeln ! ) mit seinen fanatischen Handlanger ( eine gut platzierte Anspielung auf religiöse Fanatiker usw. ). Es ist eine harte, eine brutale und unvorstellbar raue Welt, in der Frauen nur dazu da sind um Milch zu produzieren und Kinder zu kriegen, wobei letztere, also gebärfähige Frauen, in der Welt von MAD MAX: FURY ROAD mindestens genauso viel Wert sind wie Benzin oder anderen Rohstoffe. In all diesen Chaos findet sich Max wieder, ein Einzelgänger, ein wortkarger Ex-Cop, geplagt von Schuldgefühlen und einer tragischen Vergangenheit. Das Schicksal führt Max mit Imperator Furiosa und diversen anderen Damen zusammen, allesamt auf der Flucht vor dem diktatorisch anmutenden "Immortan Joe" und seinen Häschern, gleichzeitig auf einem Feldzug der Hoffnung, der Gerechtigkeit und der Zukunft auf ein halbwegs lebenswertes Leben...
MAD MAX: FURY ROAD ist packend, und zwar bis zum Schluss. George Miller verbaut in seinem Meisterwerk zahlreiche Anspielungen auf unsere Gesellschaft heute, auf unsere Zukunft und richtet gleichzeitig den Zeigefinger auf uns, um nochmals zu erinnern, die Welt nicht zu dem werden zu lassen, was sie in MAD MAX: FURY ROAD ist...
Die Geschichte , trotz ihrer eher einfachen und doch passenden Art, weiß durchgängig zu unterhalten, verlässt sich bzw. legt den Fokus jedoch viel mehr auf seine zahlreichen Charaktere, allen voran Max und Furiosa. Vor allem letztere ist wohl interessanteste Figur des ganzen Filmes und stiehlt Max in gewisser Weise praktisch dessen Hauptrolle, weshalb der Ex-Cop fast schon zur Nebenrolle mutiert. Dennoch sollte man bedenken, dass Max nicht ohne Furiosa und Furiosa nicht ohne Max funktioniert. Die beiden stellen die mitunter wichtigsten Faktoren des Filmes dar und sind ihrer Art und Weise jeweils unersetzbar bzw. unersetzlich. Was MAD MAX: FURY ROAD verdamm gut macht, ist die Darstellung seiner Ode an die Frau, an den Stellenwert den JEDE Frau genießen kann und MUSS ( welcher aber zu oft vergessen wird... ) und dem Statement an die Willensstärke einer jeden Frau. MAD MAX: FURY ROAD ist somit ein höchst feministischer Streifen mit einer abseits davon gnadenlos genialen Symbolik und Ausdruckskraft in der Darstellung seiner wirklich vielen verschiedenen Themen. In dieser Hinsicht ist das von Miller wirklich absolut fantastisch in seinen sonst vor sich hin explodierenden Orkan aus Action mit eingebaut worden!
Apropos Action, davon hat MAD MAX: FURY ROAD viel auf Lager, sehr viel, um ehrlich zu sein SO viel, wie kaum ein anderer Film. Was hier in Sachen Action, Effekte ( wunderbar, überwiegend handgemacht! ) und Adrenalin auf einen abgefeuert wird, ist pure Genialität! Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich bisher wahrscheinlich keinen Film gesehen habe, in denen die Action SO gut inszeniert und vor allem funktioniert wie bei MAD MAX: FURY ROAD! Ich bezweifle auch schwer, das in den kommenden Jahren das Niveau und diese ganze optische sowie inszenatorische Vielfältigkeit die der Streifen ausstrahlt, von irgendeinem anderen Werk erreicht werden kann. Bis auf wenige ruhige, aber dafür trotzdem feinfühlig und gut inszenierte Momente, kommt man hier nicht zur Ruhe und befindet sich in einem schier endlos erscheinendem Strudel aus knallharten sowie in ALLEN Belangen herausragend gefilmten Actionmomenten. MAD MAX: FURY ROAD ist in Sachen Krawall momentan, und daran wird sich auch seeehr lange nichts ändern, das absolute non plus Ultra!
Der neue Max, Tom Hardy, passt für meinen Geschmack wie die Faust aufs Auge in diese Rolle. Zwar wird von Seiten Hardys reichlich wenig gesprochen, doch es genügt allein schon diese unverwechselbare Ausstrahlung, diese physische und mentale Ausdruckskraft die Hardy seiner Figur verleiht, um den Zuschauer für sich gewinnen zu können. Für mich ist Tom Hardy sowieso schon jetzt ein ganz großer Künstler und wahrscheinlich DER Mann der Zukunft...
Neben Hardy brilliert Charlize Theron, für die ich sowieso ein kleine Schwäche habe,als Furiosa ebenfalls auf ganzer Länge! Was die gute Charlize ihrer Figur für Profil und Tiefe verleiht, ist unglaublich! Zusammen mit Tom Hardy harmoniert sie wirklich super und zeigt eine intensive und bemerkenswerte Leistung! Charlize Therons Performance wirkt in gewisser Weise schon fast wie ein schauspielerischer Befreiungsschlag, in dem sie uns allen nochmal richtig zeigt was sie drauf hat! Das Gesamtbild wird dann schließlich von seinen tollen Nebenrollen, der atmosphärischen Endzeitstimmung, einem verdammt stimmigen und IMMER passenden Soundtrack und fantastischen Kulissen perfekt abgerundet.
MAD MAX: FURY ROAD ist ein wahrlich bemerkenswerter Film geworden! Ich hätte wie schon gesagt nicht gedacht, dass mich George Miller hier nochmal SO überraschen würde und es schafft, ein solch geniales Kunstwerk, gespickt mit allerlei Gesellschaftskritik, feministischen Stellungnahmen und versteckten Botschaften zu drehen. Klar, überwiegend ist es die geniale Action, die einen wie ein Staubsauger aufsaugt, doch abseits davon ist MAD MAX: FURY ROAD außerdem ein starkes Charakterportrait geworden und ein erneuter Beweis dafür, warum ich Filme so sehr liebe.
MAD MAX: FURY ROAD ist für mich Filmkunst, in ihrer reinsten Form!
"Sie hat dir mit ihrer Magna-Cum-Laude-Pussy das Gehirn frittiert"
Paul Verhoeven hat damals im Jahr 1992 mit BASIC INSTINCT einen, wenn nicht sogar DEN bekanntesten und besten Erotik-Thriller überhaupt gedreht. BASIC INSTINCT, den ich aus heutiger Sicht schon fast als eine Art modernen Klassiker betiteln würde, hat mich schon immer voll und ganz auf seiner Seite gehabt, nicht zuletzt dank der unverwechselbaren Handschrift von Seiten Verhoevens.
Dieser hat hier in meinen Augen einen in allen Belangen durchdachten, atmosphärischen, wendungsreichen und spannenden Kracher geschaffen, welchen er, in dem er sich von seinen allesamt großartig agierenden Schauspielern, einer unterkühlten Optik, einem drückenden Score und einer gehörigen Portion Sex bedient, nochmals gewaltig aufwertet.
Verhoeven lässt dem Zuschauer schon direkt zu Beginn, bevor überhaupt ein einziges Wort gesprochen wird, eine kleine Geschmacksprobe seines Werkes zukommen, in dem schon gleich am Anfang hemmungslos gevögelt und knallhart gemordet wird. Auf dieses Ereignis baut die Geschichte von BASIC INSTINCT auf, und entwickelt sich dann merklich zu einem beeindruckenden Thriller für Erwachsene, vollgestopft mit zahlreichen Wendungen, erotisierenden Momenten und tollen Dialogen.
Michael Douglas als Nick Curran und Sharon Stone als unwiderstehliche Catherine Tramell geben hier wohl eines der bekanntesten "Filmpaare" aller Zeiten ab. Klar, der Begriff Filmpaar wirkt im Fall dieser beiden schon ein wenig weit hergeholt und spiegelt ihn auch nicht so wieder wie man es sonst in der Regel gewohnt ist, dennoch sind diese beiden Charaktere bzw. Schauspieler durch diesen Film in die Popkultur eingegangen. Natürlich ist es vor allem Sharon Stone, die auch heute und auch noch in Jahrzehnten als Spiegelbild von BASIC INSTINCT gelten wird. Stone, die mit Ihrer erotischen Darbietung als Femme Fatale Catherine Tramell über Nacht zu DEM Sexsymbol der 90er wurde, ging genauso wie ihre Figur in die Geschichte ein, selbstverständlich verstärkt durch den allseits berüchtigten Pussy-Blitzer ihrerseits. Dennoch, man hätte Sharon Stone , die ja definitiv Talent hat ( siehe CASINO ), ein bisschen mehr Anerkennung und schauspielerisches Talent zuschreiben können, anstatt sie nur auf ihre Sexszenen mit Michael Douglas zu beschränken, wo Sie natürlich zugegebenermaßen trotzdem eine absolute Augenweide ist! Trotzdem, als vermeintliche Mörderin zeigt sie eine intensive und starke Darbietung, Punkt. Neben ihr überzeugt natürlich wie schon gesagt Michael Douglas, den ich sowieso sehr gerne sehe. Als dem Alkohol verfallener und immer wieder cholerisch auftretender Cop , zeigt auch Douglas sein ganzes Können. Auch die Nebenrollen wurden passend besetzt, unter anderem von Jeanne Tripplehorn George Dzundza.
BASIC INSTINCT gewinnt mich immer wieder aufs neue für sich! Wie schon gesagt, Paul Verhoeven hat hier einen verdammt spannenden, toll besetzten und gespielten, mit vielen verruchten und cleveren Charakteren gespickten Erotik-Thriller der ersten Klasse erschaffen, welcher vor allem durch die Figur Catherine Tramell immer bekannt sein wird und seinen Ruf niemals einbüßen muss!
Oha, da gibt es sehr viele Filme, die ich gerne im Kino sehen würde:
- CASABLANCA
- MANCHE MÖGENS HEIß
- PSYCHO
- SPARTACUS
- DR. SELTSAM, ODER WIE ICH LERNTE, DIE BOMBE ZU LIEBEN
- DER PATE , DER PATE 2 und auch DER PATE 3
- APOCALYPSE NOW
- RAGING BULL
- die klassische STAR WARS Trilogie
- ALIEN - DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT und ALIENS - DIE RÜCKKEHR
- INDIANA JONES UND DER LETZTE KREUZZUG
- LÉON
- FORREST GUMP
- DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER
- CASINO
- HEAT
- DIE VERURTEILTEN
- AMERICAN BEAUTY
- TITANIC
- die DER HERR DER RINGE Trilogie
Mir würden mit Sicherheit noch mehr Beispiele einfallen ( es gibt halt einfach so viele großartige Streifen ! ), doch das sind definitiv diejenigen, welche mir am meisten am Herzen liegen.
Ein schwarzer Tag für die Filmwelt.
Die Nachricht vom Tod Christopher Lees fühlt sich noch immer unwohl an, sehr unwohl. Als ich heute während der Arbeit im Radio diese Meldung hörte, war ich total perplex, um nicht zu sagen "fertig mit der Welt ", und konnte es gar nicht glauben. Auch wenn dieser Weg im Angesicht von Lees 93 Jahren zugegebenermaßen irgendwo vorauszusehen war, so ist diese Meldung immer noch schwer zu verdauen und doch ziemlich überraschend. Als sich diese Nachricht dann Stunde um Stunde wiederholte, da wusste ich, dass ich mich definitiv nicht verhört hatte...
Christopher Lee war und wird IMMER eine der größten Legenden aller Zeiten bleiben, IMMER! Was dieser Mann für eine unfassbare, über 70 Jahre andauernde, Karriere erleben durfte und für ein ( ich bin mir sicher das es so war ) erfülltes und vollkommenes Leben führen konnte , ist, trotz seines Todes, in gewisser Weise wunderbar...
Keiner hat in so vielen Werken mitgewirkt wie Der große Christopher Lee! Und auch wenn ich bei weitem noch nicht alle seiner Filme kenne, so hat mir Lee immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert...
Vor allem durch seine Rollen als Count Dooku und Saruman ist Christopher Lee einer DER (Anti)Helden meiner Kindheit! Schon als Sith-Lord habe ich Lee sehr gemocht, aber als Saruman habe ich ihn vergöttert, in absolut JEDER Hinsicht! Für mich hätte es für diese Rolle keinen besseren und passenderen Darsteller als ihn gegeben! All die Würde, Weisheit, Erhabenheit und Charakterstärke die diese Figur ausstrahlt, spiegelte Christopher Lee immer wieder im wahren Leben durch seine eigene Erscheinung wieder...
Auch seine Arbeit als Synchronsprecher, man denke nur man an die fabelhafte Synchronisation von Seiten Lees in DAS LETZTE EINHORN, ist fantastisch und mit wenig anderem vergleichbar.
Christopher Lee strahlte stets eine unglaublich wohltuende, warme und weise Aura aus, welcher man sich neben seinem ungemein sympathischen Auftreten nur schwer entziehen konnte!
Christopher Lee wird in der Filmwelt, gerade durch Rollen wie Graf Dracula oder Saruman ( und natürlich VIELE weitere!) nie in Vergessenheit geraten!
Die Nachricht von seinem Tode schmerzt immer noch und hat mich heute wirklich sehr berührt und kurzzeitig KOMPLETT aus der Fassung gebracht...
Dieses Ereignis zeigt wieder einmal, wie nahe einem der Tod einer vollkommen fremden Person doch eigentlich gehen kann, oder nicht?
Ruhe in Frieden, Christopher! Du hast es dir verdient.
Wir werden dich NIEMALS vergessen!
Kleine Spoiler!
"Manche Leute sagen, das wichtigste, was ein Boxer haben kann ist Herz. Frankie würde sagen: "Zeig mir einen Boxer, der nur aus Herz besteht und ich zeig dir einen Mann, der immer Prügel bezieht."
Leinwandlegende Clint Eastwood hat mit MILLION DOLLAR BABY aus heutiger Sicht einen seiner besten Arbeiten als Regisseur und gleichzeitiger Schauspieler abgeliefert. MILLION DOLLAR BABY ist eines der besten Sportlerdramen überhaupt und gleichzeitig einer der authentischsten und beeindruckendsten Boxerfilme aller Zeiten, welcher unter der Leitung Clint Eastwoods auf dem Regiestuhl ein wahrhaft bewegendes Gesamtwerk geworden ist.
Die Geschichte von MILLION DOLLAR BABY beginnt routiniert, um nicht zu sagen "gewöhnlich". Eastwood erzählt uns die Geschichte der jungen Kellnerin Maggie Fitzgerald ( Hilary Swank ). Maggie liebt das Boxen, hegt eine ungeheure Leidenschaft für diesen Knochensport und ist so ehrgeizig und mit solch einem Durchhaltevermögen versehen wie nur wenig andere. Zwar wird Maggie von ihrer Familie in sämtlichen Dingen missverstanden und hat mit Anfang 30 und ( noch ) wenig Erfahrung im Boxsport eher mäßige Zukunftsaussichten, doch ihr Tatendrang kennt dennoch keine Grenzen.
Schließlich beginnt Sie in der Boxschule des alten Boxtrainers Frankie ( Clint Eastwood )zu trainieren, ungebrochen, ohne Pause und mit ungemein viel Motivation. Frankie , der sich bis zu diesem Zeitpunkt geschworen hatte niemals eine Frau zu trainieren, hält zu Beginn nicht allzu viel von Maggie. Scheinbar ist es anfangs nur Frankies Kumpel und Ex-Boxer Eddie ( Morgan Freeman ), der in Maggie mehr als nur eine gewöhnliche Boxerin sieht. Als diese Erkenntnis dann schließlich langsam aber sicher auch auf den mürrischen Frankie überschlägt, rauft sich dieser zusammen und beschließt, die ehrgeizige Maggie trotzdem zu trainieren, ihr dabei zu helfen ihren größten Traum zu verwirklichen: Eine Karriere im Boxsport!
Es ist fast wie ein Märchen, wenn man als Zuschauer mit dabei sein darf wie sich die liebenswerte Maggie Schritt für Schritt ihren sehnlichsten Wunsch erfüllt, begleitet und unterstützt von Frankie und Eddie. Wenn Maggie dann schließlich Kampf um Kampf für sich entscheiden kann und eine wirklich herausragende Laufbahn anstrebt, dann ist das zwar wie gesagt nicht sonderlich neu oder einzigartig, aber von Eastwood trotzdem verdammt stark inszeniert!
MILLION DOLLAR BABY beginnt für mich an einem ganz bestimmten Punkt so etwas wie einmalig zu werden: Ab dem Zeitpunkt von Maggies tragischem Unfall. Dieser Moment, wenn alles was sich Maggie und Frankie aufgebaut haben zu zerstören droht, tut einem wirklich unwahrscheinlich in der Seele weh. Es ist schmerzvoll mit anzusehen, wie sich die fortan so gut wie lebensunfähige Maggie versucht weiter durchs Leben zu schlagen, wohl wissend das ein Leben im Boxsport für Sie nun keine Zukunft mehr hat.
Die Szenen zwischen ihr und Frankie, mit ihrer Familie und Maggies Suizidversuche sind mir wirklich sehr nahe gegangen. Es ist schwer, wenn man sieht wie die früher so starke und unzerbrechlich scheinende Maggie nun von ihrer größten Leidenschaft, dem Boxen, in die Knie gezwungen wurde, gefesselt ans Krankenbett und etliche Schläuche und im Angesicht von Tod, Verlust und dem innerlich trauernden Frankie...
Das Clint Eastwood einer der besten Regisseure ist, zeigt mir allein schon wieder die Tatsache, dass eben jener den Unfall und die damit verbundene Geschichte von Maggie nicht so leichtfüßig und locker zu Ende bringt, sondern üblichen Hollywoodstreifen und vor allem dem Zuschauer selbst einen gehörigen Schlag in die Magengrube verpasst! Wie Eastwood hier Themen wie Moral, Verlust, Tod, Zukunft, Familie, Freundschaft, Leidenschaft und Liebe in einem großen Ganzen vereint, dabei sogar noch brisante Dinge wie Sterbehilfe ankratzt, das ist einfach nur beachtlich und eine gewaltige Leistung von Eastwood!
Erzählerisch, trotz anfänglich etwas zu gewöhnlicher Inszenierung, ist MILLION DOLLAR BABY definitiv eine Wucht, in, bis auf wenigen Ausnahmen, ALLEN Bereichen!
Die Boxkämpfe an sich sind wohl mitunter das Beste was man in einem Boxfilm jemals zu Gesicht bekommen hat. Ich denke auch, dass vieles was uns Eastwood hier zeigt, von diversen Taktiken bis hin zu verschiedensten Angriffs- und Deckungsmanövern , auch in der Realität genau so angewendet wird. Die Kämpfe sind flüssig, spannend, wuchtig, hart und nahezu perfekt choreographiert. Genau SO müssen die Kämpfe in einem Boxfilm aussehen!
Natürlich darf man auch die allesamt herausragenden Schauspieler nicht unerwähnt lassen, welche MILLION DOLLAR BABY unter anderem erst zu dem machen was es ist.
Hilary Swank ist als Maggie eine Wucht, schlicht und ergreifend eine absolute Wucht! Ich gebe zu, das ich in der Regel nicht der größte Fan von Hilary Swank bin, doch was diese Frau hier geleistet hat, ist einsame Spitze! In gewisser Weise ist Hilary Swank genau das geglückt, was schon dem großen Robert De Niro in Scorseses Meisterwerk RAGING BULL so gut gelungen ist: Die Verkörperung einer , hier fiktiven, Person aus dem Boxsport in ALLEN Belangen glaubhaft, authentisch und emotional rüberzubringen. Der mehr als verdiente Oscar für Hilary Swank war somit absolut Pflicht gewesen, Punkt.
Morgan Freeman als Eddie , ebenfalls mit einem Oscar prämiert, tut das was er am besten kann: Eine verdammt coole, lässige und dennoch nachdenkliche Persönlichkeit zu verkörpern, natürlich ( wieder einmal grandios ) erneut wunderschönen aus dem Off anzuhören. Verdienter Oscargewinn und eine von Freemans besten Leistungen!
Clint Eastwood, wieder als Regisseur und Hauptdarsteller tätig ( mittlerweile glaube ich das diese beiden Funktionen keiner in einem so beherrscht wie er ) , zeigt ebenfalls was immer noch , nach so vielen Jahrzehnten im Filmgeschäft, in ihm steckt. Außerdem ist MILLION DOLLAR BABY einer der Filme, in denen Eastwood viel mehr zeigt als den raubeinigen Einzelgänger ( diese Art von Eastwood ist natürlich trotzdem Klasse!) , sondern seiner Figur sehr viel Gefühl und Profil verleiht, was dem Film verdamm gut tut , da die Beziehung zwischen Maggie und Frankie somit nochmal einen Ticken greifbarer und persönlicher wird.
MILLION DOLLAR BABY ist ein weiteres Meisterwerk von Clint Eastwood, welches sich seine vier Oscars ( Bester Film, Beste Regie, Beste Hauptdarstellerin und Bester Nebendarsteller) in allen Belangen verdient hat! Clint Eastwood hat hier ein durchweg greifbares, glaubhaftes, berührendes, spannendes und menschliches Werk geschaffen, was einem im letzten Drittel verdammt ans Herz geht und von seinen außerordentlich starken Darstellern, allen voran Hilary Swank, getragen wird.
Nach RAGING BULL der bisher beste Boxfilm den ich jemals gesehen habe!
Und ich sage es wieder: Clint Eastwood bleibt für mich eine DER größten Legenden aller Zeiten!
"Die Menschen lieben Gewalt. Sie bremsen an Unfallstellen, um zu sehen ob's Tote gab. Dieselben Menschen behaupten das Boxen zu lieben. Sie haben keine Ahnung worum es dabei geht. Beim Boxen geht's um Anerkennung. Darum sie zu gewinnen und seinem Gegner zu nehmen."
An alle Fans von guter Musik aus den 60ern und 70ern, "The Doors" Anhänger, Jim Morrison - Verehrer oder Rockfetischisten :
ServusTV zeigt heute Abend um 21.15Uhr Oliver Stones grandioses Musik-Biopic THE DOORS! Wenngleich der Streifen zwar einige Diskussionen auslöste und mit dem was er zeigt sicherlich nicht in allem die Wahrheit widerspiegelt, so gibt Oliver Stone hier trotzdem einen interessanten Einblick in die legendäre Band und ihren kreativen Kopf Jim Morrison, welcher übrigens absolut überragend von Val Kilmer verkörpert wurde , der außerdem mit seiner Performance, man könnte meinen Kilmer wäre ein Klon Morrisons gewesen, oft für Gänsehautfeeling sorgt!
Wer interessiert sein sollte, ruhig mal einen Blick riskieren!
Ich wurde, nachdem ich den Film das erste Mal sah, zum "Doors" Fan...
Leinwandlegende Clint Eastwood in absoluter Höchstform!
Ein sehr bewegendes und in allen Belangen beeindruckendes Spätwerk , welches verdammt viele wichtige Themen in sich vereint und einen erneuten Beweis für Eastwoods ganze Klasse darstellt.
Wer den Film noch nicht kennt, UNBEDINGT ansehen!
Martin Scorsese gehört einfach, und das sei schon zu Beginn so direkt gesagt, zu den wenigen Regisseuren, die es verstehen Filme aus den verschiedensten Genres zu inszenieren und sich dabei immer wieder selbst übertreffen.
SHUTTER ISLAND ist somit definitiv eine erneute Bestätigung dafür, das Regielegende Scorsese auch nach etlichen Jahrzehnten im Filmgeschäft noch nichts von seinem ganzen einmaligen Können eingebüßt hat, im Gegenteil. Während es andere heutzutage ( verständlicherweise) etwas ruhiger angehen wollen, bleibt Scorsese, wenn auch in Abständen, dem Film treu. Und das ist gut so!
In SHUTTER ISLAND, der damals vierten Zusammenarbeit zwischen Martin Scorsese und seinem momentanen Lieblingsschauspieler Leonardo DiCaprio, schickt ersterer den Zuschauer auf einen Psychotrip der Extraklasse. Scorsese wendet sich hier deutlich von Mafiaepen, knallharten Gangsterstreifen oder Biopics ab, und begibt sich auf ein spürbar anderes Gebiet, in welchem er ebenfalls verdammt gut funktioniert.
Was in SHUTTER ISLAND zu Beginn noch wie ein gewöhnlicher Krimi vor atemberaubender Kulisse beginnt, entpuppt sich dann schließlich langsam aber sicher zu einem beängstigenden und atmosphärisch unheimlich dichtem Psychothriller. Was Scorsese hierbei bestens gelingt, ist die Einführung seiner Charaktere und der Geschichte. Es ist förmlich wie ein Sog, in den man gezogen wird. Das Geschehen wirkt von Beginn an interessant und geheimnisvoll, sodass man als Zuschauer stets ein unstillbares Verlangen nach mehr verspürt.
Die Geschichte um US-Marshall Daniels, der mit seinem Kollegen auf der Insel, auf welcher sich eine Anstalt für psychisch schwer geschädigte Patienten befindet, einen mysteriösen Fall aufklären soll, erscheint anfangs nicht besonders überraschend oder gar wegweisend. Man folgt den beiden vermeintlichen Marshalls bei ihren Ermittlungen, den Befragungen verschiedener Mitarbeiter oder diversen Erkundungen auf der Insel. Das ganze Treiben ist zwar auch hier schon spannend anzusehen, deutlich abheben konnte sich SHUTTER ISLAND bis zu diesem Zeitpunkt von der breiten Masse jedoch nicht. Doch Scorsese wäre nicht Scorsese, wenn er nicht ein gewaltiges Ass im Ärmel hätte...
Denn nach einer gewissen Zeit schlägt der Film dann schließlich eine beeindruckende Wendung in Richtung Psychothrill, Angst , Suspense oder gar Mindfuck ein.
Plötzlich wird Marshall Daniels aufgrund seiner vielen psychischen Beschwerden praktisch selbst vom Jäger zum gejagten, in einem Spiel, in dem ER nichts ausrichten kann. Er wird zum Spielball auf der Suche nach seiner eigenen Vergangenheit, der wirklichen Wahrheit über seine Person und seine Rolle in der ganzen Geschichte.
Ein hervorragender Spagat den Martin Scorsese hier eingeschlagen hat. Eine wahrlich nervenaufreibende Suche nach der Wahrheit, getragen von einer bedrückenden Atmosphäre und den allesamt famosen Schauspielern.
Vor allem Leonardo DiCaprio zeigte hier einmal mehr eine beachtliche Leistung! All die seelischen Leiden und die sich im Laufe des Filmes ins unermesslich steigende Verzweiflung seines Charakters auf der Suche nach Antworten bringt DiCaprio in einer verdammt eindringlichen Performance rüber. Ganz groß! Neben ihm überzeugen auch Ben Kingsley , der seinen Zenit meiner Meinung nach trotzdem schon lange erreicht hat, Max von Sydow, Michelle Williams oder Mark Ruffalo ( eine seiner besseren Rollen !).
Auch der Soundtrack kann sich hören lassen und passt zum ernsten, düsteren und geheimnisvollen Flair der Insel in jeder Sekunde. Was aber auch noch zu erwähnen ist und fast schon eine kleine Offenbarung darstellt, ist die herausragende Kameraarbeit von Robert Richardson , der hier wirklich durch die Bank weg faszinierende Bilder auf den Bildschirm zaubert!
SHUTTER ISLAND ist für meinen Geschmack zwar bei weitem nicht perfekt, aber unter den eher mäßigen Filmen der Filmlandschaft der letzten Jahre ist dieses Werk schon wie ein kleines Meisterwerk unter den großen Streifen Scorseses.
Eine nach einem etwas zu routiniert beginnenden Auftakt in allen Belangen großartig inszenierte Geschichte, welche bis zum Schluss fesselt und ein schlichtweg kongeniales Ende aufweist, was einen mit offenen Mund vor dem Bildschirm verweilen lässt!
Lars von Trier ist wohl der Regisseur, welcher mich, seitdem ich seit Beginn des Jahres angefangen habe seine Filmographie zu durchforsten , am meisten polarisiert hat. Ich bin im Nachhinein, seit ich mit NYMPHOMANIAC meinen ersten von Trier Film sah , wirklich froh, diesen begnadeten Filmemacher genauer unter die Lupe genommen zu haben...
BREAKING THE WAVES ist dabei bisher der ( für meinen Geschmack ) schmerzhafteste, dramatischste und bedrückendste Film den ich bisher von Lars von Trier kenne. Es ist hier in der Tat ziemlich schwer zu beschreiben, was der Film, wenn er den Zuschauer wirklich anspricht, emotional mit eben jenem veranstaltet.
Ich formuliere es mal so: Ich habe seit langem keinen Film mehr gesehen, welcher in mir ein unwohleres Gefühl in den Magengrube verursacht hat. Denn das was Lars von Trier in seinem beeindruckenden Drama BREAKING THE WAVES geschaffen hat, ist nur schwer verdaulich. Und wenn es dann für einen kurzen Moment tatsächlich mal den Anschein hat das sich ein glückliches , ein wohliges Gefühl bereitzumachen versucht, schlägt Lars von Trier Augenblicklich zurück, indem er uns unwiderruflich auf den Boden der Tatsachen zurückholt .
Wenn man Zeuge davon wird, wie sich die liebliche aber doch naive Bess von ihrem Mann Jan, welcher durch einen schweren Unfall scheinbar Gelähmt ist, langsam aber sicher in den Abgrund stürzen lässt, dann ist das zwar wirklich grandios erzählt und gefilmt, lässt aber wie gesagt stetig ein Gefühl des Schmerzes und der Ungerechtigkeit zurück.
Lars von Trier hat es dabei wieder einmal geschafft, dass man als Zuschauer regelrecht in den Film und seine Geschichte gezogen wird, einen Blick tief ins Innere der Figuren und in gewisser Weise auch von Triers selbst erhält. Wie schon in ANTICHRIST öffnet Trier hier ein Tor seiner Seele und gibt Einblick in seine Depressionen. Ein Gefühl, welches er auch in BREAKING THE WAVES wie kein anderer zu inszenieren versteht. Teilweise stellt der Streifen in manchen Momenten selbst eine Art filmische Depression dar, die dank ihrer unglaublich kühlen, dürren und unwohlen Atmosphäre zu jeder Sekunde an den Bildschirm fesselt. Ich muss ganz klar sagen, dass ich bisher keinen Regisseur kenne, der Gefühle, Depressionen, Melancholie und Schmerzempfinden so eindrucksvoll bebildern und erzählen kann wie Lars von Trier!
Abseits davon ist es vor allem Emily Watson , die den Film auf ihren Schultern trägt. Die damals noch unbekannt Schauspielerin ( wahrlich ein Glücksgriff des Herrn von Trier ! ) zeigt hier eine auf absolut jeder Ebene herausragende Leistung ( wahrscheinlich die Beste ihrer Karriere ) und verleiht ihrer Figur, Bess, eine unnatürlich starke Ausdruckskraft. Grandios! Neben ihr fügt sich natürlich auch einer der Lieblinge Lars von Triers ein, Stellan Skarsgard, welcher an der Seite von Emily Watson als Jan eine ebenso starke Darbietung zeigt !
BREAKING THE WAVES bleibt am Ende zwar ein wirklich schwer zu verdauender, aber dafür gnadenlos genial erzählter und gespielter Film.
Lars von Trier hat mich somit ( mal wieder ) nicht enttäuscht, und ein in seiner Machart doch irgendwo einzigartiges Drama geschaffen, welches man definitiv gesehen haben sollte!
"Wovon sprichst du?" -
"Hoffnung." - "So, dann will ich dir mal was über Hoffnung sagen. Hoffnung ist gefährlich. Hoffnung kann einen Mann in den Wahnsinn treiben. Hier drin nützt sie dir nichts. Am besten du vergisst das nie."
Nein, Hoffnung ist ein wunderbares, ein antreibendes und ein kraftspendendes Gefühl. Wenn man glaubt am Ende aller Dinge angelangt zu sein, denkt man hat alles verloren und in eine schier aussichtslose Zukunft voller Trauer und Schmerz blickt, dann ist es die Hoffnung die einen jeden Menschen am Leben hält, ihn zum Kämpfen und zum Glauben an das Gute bewegt.
Was würden wir tun ohne Hoffnung? Ist es überhaupt möglich, ein Leben ohne Hoffnung zu Leben? Wenn ja, ist das Leben dann überhaupt noch lebenswert? Wenn es nichts gibt, durch was man sich durch den Glauben an Hoffnung hätte festklammern können, hat das Leben dann überhaupt Sinn?
Ja, man kann sich von Hoffnung fehlleiten lassen, doch missen möchte ich dieses Gefühl nicht...
" Die Hoffnung stirbt zuletzt "
Ein Zitat das wahrscheinlich JEDER kennt. Zugegeben, wenn man diesen Spruch in betreffenden Situationen immer um die Ohren gehauen bekommt, möchte man sich doch insgeheim, obwohl diese Worte doch eigentlich nur aufmuntern sollen, am liebsten die Ohren zuhalten.
Dabei ist es tatsächlich die Wahrheit, dass die Hoffnung, egal wie oft man sich einredet sie nicht auf sich wirken lassen zu wollen oder sie in manchen Momenten auch gar nicht haben möchte, zuletzt stirbt!
In Frank Darabonts zeitlosen Meisterwerk DIE VERURTEILTEN spielt die Hoffnung in der Geschichte natürlich eine , wenn nicht sogar DIE , wichtigste Rolle. Denn was würden Andy und Red machen, wenn es nichts geben würde was sie hoffen lässt, in vielen Jahren tatsächlich wieder FREI zu sein, wirklich FREI? Darabont erzählt in DIE VERURTEILTEN eine der berührendsten und packendsten Geschichten aller Zeiten, ein zeitloses Plädoyer für Menschlichkeit und WAHRE Freundschaft, gespickt mit großartigen Schauspielern, einem tollen Soundtrack und gefühlten einhundert unvergesslichen emotionalen Momenten und Zitaten!
Ein immer wieder auf ALLEN Ebenen beeindruckendes Werk!
"Denk immer daran, Red. Hoffnung ist eine gute Sache. Vielleicht sogar die Beste. Und gute Dinge können nicht sterben.“
Das Hoffnung DEFINITIV eine gute, wenn nicht sogar die Beste, Sache ist, habe ich heute so stark gespürt wie nie zuvor. Warum? Das ist eigentlich nebensächlich und gehört nicht hierher, doch das dieses Zitat die absolute Wahrheit ist, ist mir nun endgültig klar geworden...
Und als ich mir den Film dann spontan nochmal angesehen habe, dann ist es seit langer Zeit fast passiert, das mir ein klitzekleines Tränchen gekommen ist...
SPOILER
Und weil es immer wieder schön und berührend zugleich ist, hier: http://m.youtube.com/watch?v=ClQ--FhTyA4&autoplay=1
Es ist doch manchmal immer wieder erstaunlich und interessant zugleich, wenn man mit einem bestimmten Schauspieler, oder eben einer Schauspielerin, zu Beginn überhaupt nicht warm wird, und seine Meinung dann schließlich langsam aber sicher über Bord wirft und erkennt, was für ein Talent, was für eine Ausstrahlung in eben jener Person steckt.
All dies habe ich wohl bisher noch nie so stark empfunden wie für Jessica Chastain.
Man drehe die Uhren mal ein ein gutes halbes Jahr zurück...
Zu dieser Zeit konnte ich mit Jessica Chastain , schlicht gesagt, eher wenig bis gar nichts anfangen. Wenn ich mir einen Film mit ihr ansah, spürte ich nichts und wieder nichts. Kurz gesagt: Diese Frau war einfach nicht mein Fall.
Nun drehen wir die Uhren gedanklich wieder in die Gegenwart...
Ich kann mir diesen ( glücklichen ) Sinneswandel bis heute nicht erklären, aber wenn ich jetzt an damals zurückdenke, frage ich mich ernsthaft was wohl früher mit mir los gewesen sein muss um nicht erkannt zu haben was für eine wunderbare Frau und Schauspielerin Jessica Chastain ist.
"Klick gemacht" hatte es dann wohl endgültig bei Nolans INTERSTELLAR. Nach diesem und vielen anderen ( warum habe ich eigentlich immer noch keine Bewertung abgegeben ? ) Streifen war mir klar, Jessica Chastain ist einfach in ALLEN Belangen wunderbar!
Das sie definitiv Talent hat und in so gut wie jedem ihrer Filme eine hervorragende Leistung bringt, wurde schon mehrmals bewiesen. Aber mein Gott, was ist Jessica Chastain denn bitte für eine verdammt charismatische, sympathische und wunderschöne Frau?! Es ist der helle Wahnsinn was diese Frau für eine Ausstrahlung besitzt, perfekt abgerundet durch schauspielerisches Können und natürliche Schönheit.
Boah, da kann man(n) schonmal schwach werden...
Was ich eigentlich sagen will ist, dass ich es einfach immer wieder genieße Jessica Chastain in ihren Filmen , Interviews etc. bewundern zu dürfen, denn SO begeistert hat mich eine Schauspielerin schon lange nicht mehr...
Danke, Jessica !<3
Richard Eyres Drama TAGEBUCH EINES SKANDALS reiht sich nahtlos in die Liste der Filme ein, die ( leider ) immer noch viel zu unbekannt und vor allem viel zu unterschätzt sind.
Richard Eyre ist hier in allen Belangen ein wirklich großartiges Charakterdrama gelungen, welches sich über seine Lauflänge spürbar und stetig zu einem sehr spannenden Psychoduell entwickelt, was trotz seiner gemächlichen Laufzeit zu jeder Sekunde an den Bildschirm zu fesseln weiß.
Dreh und Angelpunkt und sozusagen das Grundpolster des Filmes stellt die Affäre der Lehrerin Sheba Hart mit ihrem deutlich jüngeren Schüler dar. Für Sheba, deren Privatleben und Ehe schon lange nicht mehr so verläuft wie sie es sich wünschen würde, stellt diese Liebschaft eine Art Flucht aus dem Alltag, in dem sie in vielen Situationen einfach nicht mehr weiter weiß, dar. Sheba wird von einem gewissen Gefühl der Einsamkeit umhüllt, in einem Leben, welches sie schon lange nicht mehr so leben wollte wie es jetzt gerade ist.
Als Gegenpol , als vermeintliche "Freundin" und "Seelenverwandte" SIE, Barbara. Eben jene ist eine Kollegin von Sheba, eine alte vereinsamte und tief in sich gekehrte Frau, die sich nach nichts sehnlicher sehnt als Liebe, Zuneigung und Freundschaft. Sie war in ganzes Leben allein. Gerade das ist es , was sie so verletzlich und letztlich auch gefährlich macht: Die Sehnsucht nach Zweisamkeit, nach der sie sich schon ihr ganzes Leben lang sehnt. Es ist folglich Barbara, die in Sheba langsam aber sicher ihre erhoffte Freundin gefunden zu haben scheint, welche die Affäre zwischen Sheba und ihrem Schüler mitbekommt. Nun öffnen sich ihr sämtliche Türen, um ihre gewollte Freundschaft endgültig und verbindlich zu erlangen.
Statt die aufgewühlte Sheba zu verraten, nutzt Barbara ihr Wissen vorerst dazu, ihre Freundschaft zu der jungen Kunstlehrerin regelrecht zu erzwingen, gar zu erpressen. Was folgt ist ein wirklich astreines Psychoduell...
TAGEBUCH EINES SKANDALS ist neben der Thematik Sex/"Liebe" zwischen Lehrer und Schüler vor allem eine stark erzählte und inszenierte Charakterstudie über zwei Frauen, die psychisch tatsächlich mehr verbindet als man vorher denkt. Beide sind auf ihre Art und Weise der Einsamkeit verfallen. Beide sehnen sich nach Freundschaft, nach Liebe. Für Sheba erfüllt sich all dies vorerst durch ihre Affäre, für Barbara durch die Zeit mit Sheba. Die beiden Frauen sind in gewisser Weise tickende Zeitbomben.
Regisseur Richard Eyre schafft es , seine Charaktere verdammt nah und lebensecht wirken zu lassen und verstand es wirklich sehr gut Ihnen trotz der recht kurzen Laufzeit viel Profil zu verleihen. Vor allem die Figur Barbara hinterlässt spürbar Eindruck, da man im Laufe des Filmes für sie tatsächlich so etwas wie Mitgefühl entwickelt, da sie schlicht eine traurige Persönlichkeit ist.
Grandios sind hierbei Cate Blanchett als Sheba und Judi Dench als Barbara. Was die beiden Damen hier zeigen verdient wirklich großes Lob! Ich sehe beide Schauspielerinnen sehr gerne und finde das sowohl Judi Dench als auch die gute Cate beeindruckende Leistungen zeigen! Beide verkörpern ihre Figuren mit einer solchen Intensität, ganz besonders Judi Dench, dass man vor diesen beiden Darstellerinnen nur den Hut ziehen kann! Als wäre das nicht schon genug, gibt sich auch Bill Nighy die Ehre, der vor allem gegen Ende nochmal richtig aufgeht und zeigt was er alles kann.
Auch die Spannungskurve, Kamera, Schnitt, Musik und die ebenfalls ziemlich starken Dialoge ( besonders hervorzuheben das Off von Judi Dench !) wissen voll und ganz zu überzeugen.
TAGEBUCH EINES SKANDALS bleibt am Ende aus meiner Sicht eine Glasklare Empfehlung, definitiv! Wer Lust auf einen kurzweiligen, aber dennoch dichten, spannenden und toll gespielten Film hat, der ist hier an der richtigen Adresse. Ich bin wirklich mehr als überzeugt! Ein starkes Drama.
Ich hätte es nicht gedacht, wirklich. Das mich ein Film, von dem ich mir im vorraus zugegebenermaßen nicht übermäßiges erhofft hatte, mich dann schließlich doch SO trifft, auf allen emotionalen Ebenen die Filme in einem hervorrufen können, habe ich nicht mehr für möglich gehalten.
Ich habe mir DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN FEIGLING ROBERT FORD um ehrlich zu sein nur angeschaut, um mal wieder etwas "neues" zu probieren und endlich mal wieder eine Reise in die Welt des Westerns zu unternehmen, welche meinerseits schon lange nicht mehr die verdiente Aufmerksamkeit entgegengebracht bekam die sie sich verdient gehabt hätte. Im Nachhinein schwirrte mir noch lange die bekannte Frage im Kopf herum, die sich eigentlich jeder schon einmal gestellt hat: Warum hast du dir diesen Film nicht schon viel früher angesehen? Warum habe ich mich von einigen negativen Meinungen blenden lassen? Wieso habe ich Andrew Dominiks meisterhaftem Werk nicht schon eher eine Chance gegeben?
Ich hätte auch bisher nicht gedacht , dass ich die folgenden Worte jemals niederschreiben werde, aber bei diesem Meisterwerk fehlen mir wirklich ein bisschen die Worte...
Ich weiß nicht ob mich in naher Zukunft ein Film SO erreichen , SO berühren und SO verzaubern kann wie DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN FEIGLING ROBERT FORD...
Ich mag generell ruhige und besonnene Erzählweisen in Filmen, doch so gekonnt und professionell wie hier habe ich es noch nicht erlebt. Der Titel des Filmes ist so Ironiebetont wie kaum ein anderer. War Jesse James wirklich ein Held? War Robert Ford tatsächlich ein ängstlicher Feigling?
Jesse James war kein Held und Robert Ford war bei weitem kein Feigling. Nein, Ford ist für mich jetzt schon eine der tragischsten Filmfiguren überhaupt, dessen Schicksal man nicht gerne teilen würde. Und jeder der etwas anderes behauptet, meint das Ford ein Feigling gewesen ist , hat den Film meiner Meinung nach nicht richtig verstanden! Die Geschichte ist ruhig und gefühlvoll, wächst mit jeder Sekunde mehr und legt eine verdammte Intensität an den Tag, wie ich es bisher nur selten besser erlebt habe. Die Charaktere wachsen dabei mit der Geschichte, entwickeln sich stetig weiter und explodieren dann schließlich gegen Ende in einem Bad der Gefühle das seines gleichen sucht ! Die Szene in der Jesse schließlich von Ford erschossen wird hat mich in gewisser Weise so sehr getroffen wie lange nichts anderes mehr. Die Charaktere, die Musik, die Optik und die Schauspieler in dieser Szenen sind perfekt, schlichtweg perfekt! Absolutes Gänsehautfeeling...
Die Dialoge sind ein Fest für die Ohren, die Kameraarbeit ist atemberaubend, die Bilder einmalig und der Soundtrack ist eine kleine Offenbarung. Was Brad Pitt und Casey Affleck hier zeigen, ist schlicht ganz große Kunst und nur mit wenig anderem vergleichbar! Sie und der Rest des Casts verschmelzen zu hundert Prozent mit ihren Rollen, ganz große Klasse!
DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN FEIGLING ROBERT FORD ist eine Charakterstudie und ein Drama der besonderen Art. Ich kann es wie gesagt nicht wirklich wiedergeben und das was ich hier geschrieben habe ist auch mehr eine Aneinanderreihung wichtiger Gedanken als alles andere, doch dieses Werk hat es mir wirklich angetan. Einer der besten Filme nach der Jahrtausendwende. Ein grandioser Spätwestern und ein meisterhaft erzähltes Drama, welches von mir , und da bin ich mir sicher, irgendwann die 10 und das Herz bekommen wird...
DAS DSCHUNGELBUCH ist für mich ein ganz besonderer und persönlicher Film. Wenn ich heute an meine Kindheit zurückdenke, so erinnere ich mich neben Rittern, Natur und Fußball voranging an eines: Walt Disneys Meisterwerk DAS DSCHUNGELBUCH. Egal was Walt Disney charakterlich für eine unliebsamen Person gewesen ist , genau für solche Werke werde ich Disney auf ewig dankbar sein! Ich habe es zugegebenermaßen schon öfters erwähnt, aber wenn ich mir nach längerer Zeit mal wieder einen Film aus der Kindheit ansehe, "mutiere" ich immer gern und sehr schnell zum Nostalgiker. So ist es auch bei diesem Streifen.
Ich habe früher wahrscheinlich keinen Film öfters gesehen als diesen hier. Ich erinnere mich an die "legendäre" VHS mit der Aufschrift "Das Dschungelbuch" und vielen putzig dreinblickenden Tieren , die so oft den Weg in den Videorecorder gefunden hat wie sonst nichts anderes. Es wird ja immer gemunkelt, das eben solche VHS ( die, mit denen jeder etwas besonderes verbindet...) über die Jahre hinweg allmählich den Geist aufgegeben. Umso verwunderlicher ist es jedoch , dass mein Video zu diesem Fall ( ja, ich habe es tatsächlich aufgehoben...) immer noch einwandfrei funktioniert.
Ich habe DAS DSCHUNGELBUCH frühe immer vor allem mit meiner Oma geguckt. Wenn Sie mich vom Kindergarten abgeholt hat, man vielleicht noch einen Ausflug unternahm und am späten Nachmittag wieder Zuhause war, dann war ich immer total glücklich, Balu und Co. bei ihren Abenteuer begleiten zu dürfen.
DAS DSCHUNGELBUCH war und wird in gewisser Weise immer ein schöner Teil meines Lebens bleiben, das habe ich vor ein paar Tagen wieder so deutlich gemerkt wie nie zuvor. Warum? Ganz einfach, ich habe DAS DSCHUNGELBUCH mit meiner Freundin und ihrem kleinen Bruder geschaut, in dessen Augen ich die gleiche Freude erkennen konnte, die auch mich damals umflogen hatte...
Vielleicht kann man dieses Gefühl auch nur nachvollziehen, wenn man es selbst erlebt hat. Wunderschön war aber allemal.
In dem Sinne, DANKE für diesen wunderschönen Film!
" Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden "
Marlon Brando . Es reicht allein schon das bloße Aussprechen seines Namens, um erneut vor Respekt und Ehrfurcht auf die Knie fallen zu können, diesem EINMALIGEN Darsteller dem ihm voll und ganz gebührenden Applaus entgegenbringen zu können.
Marlon Brando hat die Filmwelt und die Schauspielerei sicherlich so sehr beeinflusst und geprägt wie (fast) kein anderer. Was dieser Mann in seiner sieben Jahrzehnte andauernden Karriere alles vollbracht hat, was er alles gespielt und revolutioniert hat ( manchmal auch einfach nur aus bloßer Geldnot), für großartige Charaktere und unvergessliche Szenen einzig und allein IHM zu verdanken sind, ist in meinen Augen absolut einmalig und ein Fall, den es vielleicht ( mit Glück) mal alle hundert Jahre zu bewundern gibt.
" Die Leute machen einen Mythos aus mir, egal, was ich sage oder tue"
Ein Mythos, eine Legende und ein einzigartiger Charakter war Marlon Brando allemal. Ein Schauspieler, vor dem einfach JEDER Respekt hat und sogar (vor allem damals) führende Schauspieler wie Jack Nicholson , Al Pacino oder der große Robert De Niro " zittern". Es stellt sich ja immer wieder die begehrte Frage, wer denn nun der BESTE Schauspieler aller Zeiten ist... Für die einen ist es Jack Nicholson und für andere ist es gar Al Pacino. Für mich PERSÖNLICH wird immer Robert De Niro der Größte bleiben, ein Idol , ein Vorbild und ein Mann, der meine Leidenschaft für Filme wahrscheinlich so sehr geprägt hat wie kein anderer sonst! Doch wenn mich jemand fragen würde, wer denn nach De Niro für mich der beste Schauspieler ist, dann würde ich ohne zu zögern Marlon Brando nennen!
Eines ist sicher: einen Menschen wie Brando, in seinem ganzen Handeln und seinem ganzen Können, wird es SO nicht nochmal geben. Er war einfach einzigartig, in wirklich jeder Hinsicht.
Dabei war das Schauspiel für Brando nicht einmal DIE Leidenschaft, sondern eher eine Tätigkeit die er eben verdammt gut beherrscht hat. Man denke nur mal daran, wie oft Brando seine Karriere an den Nagel hängen wollte, wie oft er sich endgültig aus dem Filmgeschäft zurückziehen wollte , da er mit dem System Hollywoods nicht klar kam und sich voll und ganz seinen zahlreichen politischen Aktivitäten widmen wollte.
" Meiner Meinung nach steht Hollywood für Habgier, Falschheit, Gier, Derbheit und schlechten Geschmack "
Ein ziemlich eigenwilliger, sturer und teils auch verbitterter Mensch, welcher sich nichts vorschreiben lassen hat und SEIN Ding immer so durchgezogen hat wie ER es für richtig hielt. Viele seiner Rollen sind bis heute unsterbliche Klassiker, dabei nahm Brando viele seiner Angebote bloß aus blanker Geldnot an oder einfach nur, weil er halt gerade mal Lust darauf hatte.
Marlon Brando, ein Mann dessen Leben an sich schon verdammt viel Potential für einen eigenen Film selbst hätte.
" Auch ich bin käuflich. Ich habe dumme Filme nur des Geldes wegen gemacht "
Was einem jedoch sofort in den Sinn kommt, wenn man an Marlon Brando denkt, sind seine zahlreichen großen Meisterwerke. Wenn Brando RICHTIG in Form war, ALLES aus seinen Rollen rausholte und vollkommen in seinen Figuren aufgehen konnte, dann ist es aus heutiger Sicht immer wieder ein Genuss, Brando bei seinem ganzen Talent beiwohnen zu dürfen.
Sei es in Werken wie ENDSTATION SEHNSUCHT, DIE FAUST IM NACKEN, MEUTEREI AUF DER BOUNTY, DER PATE, DER LETZTE TANGO IN PARIS oder natürlich in APOCALYPSE NOW, Brando war, wenn er sich in Bestform befand, IMMER eine ungebremste und atemberaubende Wucht! Man kann sich natürlich darüber streiten, welche denn nun die beste Rolle dieses Genies gewesen ist, doch ich denke das er als Vito Corleone mit Sicherheit die prägendste Rolle gespielt hat, welche die Popkultur so sehr beeinflusst hat wie kaum eine andere schauspielerische Leistung! Die Szenen im Büro des Don, jede Kameraeinstellung, jede Gestik, jede Mimik und jede noch so kleine Bewegung auf Seiten Marlon Brandos sind zu hundertprozent Schauspielkunst in ihrer reinsten Form. Das Brando den Oscar für diese Leistung aus Protest nicht entgegennahm, untermauert diese faszinierende Rolle nur noch mehr und macht sie noch einzigartiger als sie ohnehin schon ist. Auch im vermeintlichen Skandalfilm DER LETZTE TANGO IN PARIS, welcher durch seinen Status leider immer noch viel zu sehr abschreckt, war Brando phänomenal und legte eine der besten Charakterdarstellungen hin die ich kenne! Zu diesem Zeitpunkt war Marlon Brando sicherlich auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Besser kann man schon fast gar nicht mehr spielen... Und auch wenn es wie gesagt immer mal wieder still um ihn wurde und auch viele schwache Filme folgten, so sind Brandos Auftritte, man kann es nicht genug erwähnen, bis heute unvergessen! Auch in seinem Essenzauftritt in Coppolas Meisterwerk APOCALYPSE NOW kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Als Colonel Kurtz ( ein äußerst interessanter Charakter!) trägt Brando den Streifen durch seine ruhige und verdammt intensive Art des Schauspiels.
" Das Grauen... das Grauen... "
Ja, absolut herausragende Kunst!
" Der größte Schauspieler der Welt ist mein Hund. Wenn er Hunger hat, tut er so, als ob er mich liebt "
Marlon Brando wird für immer ein in seiner Art einmaliger und einzigartiger Mensch bleiben und sein Name wird die Jahrhunderte überdauern, mit Sicherheit! Brando wird für viele immer eine Inspiration sein, ein Vorbild und ein Mensch, zu dem man Aufblickt. Ein interessanter Charakter, über den man immer wieder gerne neues in Erfahrung bringt . Durch ihn und sein Talent wurde quasi das legendäre Method- Acting geboren, was dann später Darstellern wie De Niro die Türen öffnete.
Und auch wenn das Schauspiel aus der Sicht Marlon Brandos nie DIE Bestimmung seinerseits gewesen ist, so kann man für das was er uns hinterlassen hat nur eines sagen: DANKE!
" Nach außen hin versteckte ich meine Gefühle und spielte den starken Mann. So ist es fast mein ganzes Leben lang gewesen "