Andy Dufresne - Kommentare

Alle Kommentare von Andy Dufresne

  • 10
    Andy Dufresne 10.11.2019, 23:17 Geändert 14.04.2020, 20:43

    Jede normale Heldenreise endet damit, dass der Held dem Drachen (dem Bösen) den Kopf abschlägt.

    Star Wars nicht.

    Star Wars endet damit, dass das personifizierte Böse es nicht zulassen kann, dass sein Kind vom ultimativen Bösen umgebracht wird.

    Nicht erkämpfter Sieg sorgt für die Befreiung, opfernde Liebe vollbringt die Erlösung.

    Allein in dieser Tatsache ist eine Tiefe, die ihresgleichen sucht.
    Und nur schwer fündig wird, egal wo man sie in der Literatur, Popkultur, im filmischen Bereich oder sonst wo, in von Menschen erschaffenen Werken, sucht.

    DAS ist Star Wars.
    Familie, Liebe, Hoffnung.
    Loyalität und Integrität.
    Und ja, auch Glaube.

    Und in diesem Punkt, so glaube ich, liegt die Wurzel, der Kern des Phänomens, welches Star Wars so enorm tief hat einschlagen lassen in das kollektive Gedächtnis so vieler Menschen.

    Ich hoffe, dass "The Rise of Skywalker" das alles halbwegs rund zu Ende bringen wird.
    Aber eigentlich ist es sowieso schon rund.
    Seit 1983.

    Danke Star Wars.

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    Kurze Überlegungen und Quintessenzen nach einem intensiven Wochenende mit eigentlich nahen, aber über viele, viele Jahre nur rudimentär präsenten Familienmitgliedern.
    Nachdem eine Generation komplett abgetreten ist, und nun dieses Erbe geregelt werden muss.
    Und man viel geredet hat über Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft.
    Über Familie, über Kinder, über Sinn und Leben.
    Über alles halt.
    Und über Star Wars.
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    41
    • 9 .5
      Andy Dufresne 13.10.2019, 22:26 Geändert 13.10.2019, 22:45

      Ich LIEBE Trailer!
      Sie machen im besten Fall Lust auf etwas.

      Und ich HASSE Trailer!
      Sie verraten die Story und spoilern ALLES, was besonders ist/sein könnte an einem Film.

      Völlig wertfrei:
      Wenn Ihr sehen wollt, was ein Trailer kann, dann, schaut DIESEN Trailer!!!
      https://www.youtube.com/watch?v=hWnAqFyaQ5s
      Da ist wirklich viel drin, was diesen Film ausmacht, und doch verrät er nichts.

      Wenn ihr "Cloud Atlas" noch nicht gesehen habt, dann lasst Euch eines sagen:
      Er ist es wert, geschaut zu werden.
      Er ist ein Unikum.
      Er ist weit weg von einem perfekten Film.
      Und doch ist er so, so nah dran, an einem universalen Film.

      Was hier erzählt wird, was hier versucht wird in Bildern, in Geschichten einzufangen, ist schlicht singulär.

      Ein Wagnis, ein Versuch, ein größenwahnsinniger Akt von Film.

      Wenn "The Fountain" versucht die Quelle zu bebildern, dann versucht "The Cloud Atlas" alles drumherum zu zeigen.

      Ein Wahn, ein Chaos, eine Verrücktheit.

      Ein unvergleichlicher Film.

      26
      • 10
        Andy Dufresne 13.10.2019, 21:13 Geändert 13.10.2019, 21:31

        Es geht nicht wirklich explizit um den Film.
        Es geht hier eher um einen bestimmten Zeitpunkt.
        Ein damals von mir ganz persönlich empfundenes Gefühl.

        Als "Forrest Gump" ins Kino kam, war ich 13 Jahre alt.
        Ich war sicher interessiert, sicher aufgeschlossen, was Wissen, was Geschichte, was gesellschaftliche Zusammenhänge anbelangt.
        Aber ich war halt eben erst 13 Jahre alt...

        Die großen Zusammenhänge, die Themen, die "Essenz", konnte ich damals mit Sicherheit nicht mal rudimentär erfassen.

        Was ich aber eben erfassen konnte, wohl so richtig, so richtig "Impact-mäßig!"erfassen konnte:
        Die Tragweite, die Breite, die Epik.

        Dieser Film hat mich umgehauen.

        Ich bin rein als Kind.
        Raus bin ich als Filmliebender.

        Dieser Film gab mir zu verstehen:
        Magie ist real.

        Nicht weniger.

        Ich war dann in den Neunzigern, ab diesem Zeitpunkt, ca. fünf mal im Monat im Kino.
        Ich habe in den Neunzigern Filme im Kino gesehen, die heute nicht mal mehr Freaknerds gesehen haben/hatten, geschweige denn überhaupt auf dem cineastischen Schirm haben.

        Weil dieser simple und doch so smarte Mann mich quasi angefixt hatte.

        Danke Forrest.

        Ich werde für immer mit Dir in glühender Freundschaft verbunden sein.

        Ob Du rennst, Firmen gründest, spielst, in Kriegen kämpfst, liebst, auf Schiffen fährst, Dich zum Held oder zum Trottel machst.

        Ich werde bei Dir sein...

        26
        • 10
          Andy Dufresne 11.10.2019, 21:52 Geändert 11.10.2019, 21:56

          Greta?
          Klima?
          Äthiopien?
          Nobelpreis?
          Umwelt?
          Zukunft?
          Verantwortung?
          Letzte Chance?
          Alles oder nichts?

          - Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen. -

          Rabindranath Tagore

          (1861 - 1941), indischer Dichter und Philosoph,
          Nobelpreisträger für Literatur 1913

          Pflanzen.
          Danach schauen.
          Aufmerksam sein.

          Das ist es.

          Ende.

          Nackt hier ankommen, nackt von hier gehen.
          Das tun wir alle.

          Alles dazwischen ist Schall und Rauch.
          Alles dazwischen ist heute so, morgen so.

          Samen setzen, darauf aufpassen.

          Lasst uns Bäume pflanzen.

          23
          • 10
            Andy Dufresne 27.08.2019, 02:20 Geändert 15.11.2019, 23:09

            Wo der Nebendarsteller-Oscar mal fucking hätte hingehen sollen:
            Hierhin.
            Zu Good Old Gary Oldman.

            Allein wie er die Pille crackt, ist absolut unnachahmbar.

            Und wenn er es dann schafft, in einer Millisekunde, Melancholie total hervorzuheben, indem er sagt:

            "I like these calm little moments before the storm. "

            Warum?

            "It reminds me of Beethoven. "

            Fast schon liebevoll schaut er da.

            Perfect, genuine, complete, crystalline, pure.

            Movie-Gold.

            https://www.youtube.com/watch?v=d7G9qi9MYhc

            39
            • Andy Dufresne 26.08.2019, 23:48 Geändert 26.08.2019, 23:53

              https://www.youtube.com/watch?v=Q1qZ6oLV3hg

              THE STORY OF A GENERATION

              COMES TO AN END

              Ja, das ist tatsächlich so.

              Egal ob man jung war (oder schon älter), als Star Wars Krieg der Sterne a new Hope und seine beiden Fortsetzungen rauskamen.
              Ob man etwas später hinzu kam (wie ich, Mitte/Ende der Achtziger, als mein Opa mir auf Video die Filme zeigte).
              Ob man zu Zeiten von Episode I-III eingestiegen ist.
              Ob man als Kind Clone Wars sah.
              Oder ob man mit dem Erwachen der Macht "miterwacht" ist.

              Wir alle haben teilgenommen.

              Wir alle waren dabei, sind dabei.

              Bei allem Kommerz, bei allem Cashcowgemelke, bei allem disneyanischen Gebaren.

              Es ist Star Wars.

              Es ist das Größte.

              Von allem.

              Wenn man es aufrichtig liebt, gibt es für jeden Einzelnen unzählige Gründe es zu verdammen, sich aufzuregen, enttäuscht zu sein.

              Aber wenn man es eben tatsächlich aufrichtig liebt, dann wird " The Rise of Skywalker" das Ende einer langen Reise für uns Alle sein.

              Wie auch immer diese Reise enden wird.
              Wie auch immer einem selbst die letzten Etappen dieser Reise zugesagt haben.
              Wie sehr man auch unter ihnen gelitten haben mag.
              Star Wars 9 wird den offiziellen Endpunkt setzen.

              In meinen Augen hat jeder Einzelne, der Star Wars aufrichtig liebt, seinen ganz eigenen, ganz persönlichen Kanon.
              Und nur auf diesen, kommt es wirklich an.

              Und trotzdem wird "The Rise of Skywalker", selbst wenn er subjektiv bewertet miserabel sein sollte, DEN Meilenstein des modernen Kinos setzen.

              Ich will es sehen.
              Ich will wissen, wie es offiziell beendet wird.
              Und ja verdammt: Ich freue mich EXTREM darauf.

              Möge die Macht mit uns sein.
              Immer.

              24
              • 9 .5
                Andy Dufresne 16.08.2019, 16:32 Geändert 27.08.2019, 00:42

                Ich war drei Mal im Kino.

                Dieser Film bedient mich.
                Dieser Film ist so arg mein Ding, so arg.
                Ich mag dieses dreckige, frühere, dirty Ding.
                Ich mag das Pathos, ich mag das einfach.

                By the ancient laws of combat, I accept the challenge of the so called "natives."
                They plague our people at every turn, but from this day out, they shall plague us no more.
                For let it be known, that the hand that tries to strike us from this land shall be swiftly cut down.

                Man sollte sich hier wirklich Liam Neeson reinziehen, er geht hier so ab, wie es halt nur geht.
                Und man glaubt es ihm, soooo hart.

                Er ist ja eh prädestiniert für Mentorenrollen.
                Aber hier, erlebt er seinen wahrlichen Highpoint.

                THAT´S fucking Liam Neeson.

                Mentor.

                Nuclear-Mentor.

                "SHALL BE SWIFTLY CUT DOWN"

                Ja, genau.

                "SHALL BE SWIFTLY CUT DOWN"

                Dieser Film hätte entweder zwanzig Jahre vorher, oder später kommen müssen.

                Heute ist Epos, ohne Vorgeschichte, ohne Franchise, ohne Disney, eh mega schwer.

                Man wagt heute nichts, man schließt an, fortsetzt, neuerfindet nurmehr alten Scheiß.

                Gangs of New York war ein Wagnis, eine Herausforderung.

                Neues, Anderes, ohne Vorgänger.

                Martin Scorsese ist einer DER ganz Großen.

                Man hat ihn machen lassen und hat dann gesagt:
                Wir sind die Weinsteins, wir machen das anders.

                Lang bevor metoo# groß wurde und Weinsteins Untergang begann, wurde hier ein Großmeister beschnitten.

                Man nahm Scorsese das Heft aus der Hand und schnitt den Film für das Publikum.

                Hätte man Scorsese einfach machen lassen, wäre, womöglich, ein Film rausgekommen, über den jeden Tag gesprochen werden würde.
                Dieser Film wäre ein Klassiker.

                Hier ist ALLES drin.
                ALLES.

                Einen Director´s Cut wird es wohl leider nie geben, wie es aussieht.

                Ich liebe diesen Film.
                Ich war drei Mal im Kino.
                Ich hätte gern mehr, aber mehr geht wohl leider nicht.

                Danke für die 95% Marty, den Rest denk ich mir.

                Ich liebe diesen Film so arg, dass die fehlenden 5% aus meinem Herzen raussprießen.

                Ein Film, der in einem (etwaigem) Paralleluniversum womöglich als Peakpoint filmischer Größe residiert, bei uns leider nur ein Movie unter vielen ist.

                Schade.

                Denn dieser Film ist outstanding.

                33
                • Andy Dufresne 06.08.2019, 20:12 Geändert 06.08.2019, 22:34

                  «Im Kino gewesen. Geweint.»

                  (- Tagebucheintrag von Franz Kafka am 23.10.1921, nachdem er einen Film über die Auswanderung nach Palästina gesehen hatte -)

                  Dieses Zitat habe ich in einem Werbeheftchen für anstehende Freiluftkinotage in meinem Heimatkaff gelesen.
                  Kurz gegoogelt ob diese Worte tatsächlich von Kafka kamen.
                  Ja, tun sie.
                  Ist aber auch recht egal, eigentlich.

                  Denn diese kurzen Worte, völlig losgelöst von ihrem Verfasser, sagen schlicht alles, was es über die Faszination Kino zu sagen gibt.

                  Lange, detaillierte Rezensionen, Kritiken usw. in allen Ehren, aber runtergebrochen, in der Quintessenz, ist es doch ganz einfach so:
                  Wenn Kino wirklich gelungen ist, dann nimmt es uns gefangen, dann schnappt es uns, dann überwältigt es uns, dann explodiert es in unserem Herzen und in unserem Bauch (und weniger im Gehirn, welches uns dann lange, kluge, ausführliche Feststellungen dazu machen lässt).

                  Und, so abgedroschen das klingen mag: Wahre Tränen lügen nicht.

                  Schmerz, Hoffnung, Freude, Trauer, Bewunderung, Ergriffenheit, Mitfühlen.

                  Wenn Tränen Wahrheit sind, ist Weinen Menschlichkeit.

                  Im Kino gewesen. Geweint.

                  Mehr, und zugleich natürlich auch weniger, ist wohl über die Liebe zum Film nicht zu sagen.

                  21
                  • Andy Dufresne 24.07.2019, 23:48 Geändert 25.07.2019, 00:17

                    Mit Sicherheit das Zitat, an welches man als erstes denkt, wenn einem Rutger Hauer in den Sinn kommt:

                    "I've seen things you people wouldn't believe.
                    Attack ships on fire off the shoulder of Orion.
                    I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhauser gate.
                    All those moments will be lost in time...
                    like tears in rain...
                    Time to die!"

                    Und ja, da steckt natürlich verdammt viel drin.

                    Die Weite, die Breite, das Gefühl, so viel Erleben.

                    Und doch reicht wohl der Eingangssatz.

                    "I've seen things you people wouldn't believe. "

                    Rutger Hauer war ein Star in seiner Heimat und ging mit seinem Freund Paul Verhoeven nach Hollywood.

                    Er spielte dort in "Flesh and Blood" und genau das war er auch immer für mich.
                    Fleisch und Blut.
                    Ein Brocken, ein massiver, druckvoller, echter Haufen Mann.

                    Superphysisch kam er rüber.

                    Fast schon ironisch, dass seine größte, bekannteste Rolle die eines "falschen" Menschen war.
                    Er war ein Replikant, eine Nachformung eines Menschen, eine gefakte Blaupause.
                    Und doch war er so viel echter, überhaupt natürlich, aber gerade in seiner Rolle als "Kopiemensch" in "The Blade Runner".

                    Er hatte erlebt, er hatte verstanden, er liebte.
                    Ja, er liebte.
                    In einer Welt des Untergangs, des Verwesens, des Molochs, war er so viel echter als die "wahren" Menschen.
                    Er hatte es alles gesehen...

                    Rutger Hauer hatte dann schön kultige Rollen, wie in Sam Peckinpahs letztem Film "The Osterman Weekend", in "Die Jugger - The Blood of Heros" in Richard Donners "Der Tag des Falken", oder auch in der Titelrolle als "Hitcher - The Highwaykiller".

                    Aber so ganz, so total, reichte es dann doch nicht für ihn.
                    Er war immer in Beschäftigung, immer in Arbeit.
                    Aber der ganz große Star wurde er nicht.

                    Ich LIEBTE ihn in "Knockin on Heavens Door", er tauchte in Nolans Batman-Filmen auf, auch in "Sin City" schaute er vorbei.

                    Aber im monetären Leadingrolebusiness, da kam er nie ganz an.

                    Vielleicht zum Glück!

                    Denn wenn ich an ihn denke, dann denke ich an einen unverbogenen, eben total körperlichen Typen.
                    Eine echte, tief menschliche Erscheinung
                    Einer der ganz da war, so, dass man den Schweiß fast riechen konnte.
                    Er blieb immer anfassbar, echt.
                    Real.

                    Durch die Wand.

                    Hobo with a Shotgun-Style.

                    Vielleicht war Rutger Hauer tatsächlich zu sehr echt, um sich im Bling-Bling-Geschäft genügend anzupassen.

                    Man glaubte dem Mann einfach:

                    " I've seen things you people wouldn't believe."

                    Farewell Rutger Hauer.

                    Viel Spaß auf Deiner Reise über die Schulter des Orion.
                    Grüß uns das Tannhäuser Tor.
                    Und falle auf uns runter, wie eine Träne im Regen.

                    40
                    • 10
                      Andy Dufresne 15.06.2019, 00:44 Geändert 27.08.2019, 01:51

                      T1 und T2: Lieblingsfilme.
                      Extremklasssiker, perfekt.
                      Aber darum soll es jetzt nicht gehen.

                      Es soll um Kyle Reese gehen.

                      Kyle Reese ist womöglich der größte, reinste, purste Held der kompletten Filmgeschichte.

                      Ihm geht es nicht um Ehre, Belohnung, Prestige, Erlösung, Wille zum Sieg.

                      Ihm geht es um Liebe.

                      Ihm geht es um alles.

                      Er tut was er tun muss.

                      Er opfert sich komplett, er geht einen absolut aussichtslosen Kampf ein, für ihn gibt es nichts zu holen, zu gewinnen, zu besitzen.

                      Und mit dieser kompletten Selbstlosigkeit erhält er den Funken Hoffnung der Menschheit am Leben.

                      Er ist ein reiner Liebender.

                      “I CAME ACROSS TIME FOR YOU, SARAH.
                      I LOVE YOU.
                      I ALWAYS HAVE."

                      Mehr geht nicht.

                      In meinen Augen DIE Liebesgeschichte überhaupt.

                      Kyle Reese.

                      Das mutige Herz.

                      34
                      • Andy Dufresne 05.05.2019, 15:24 Geändert 08.06.2019, 13:38

                        May Gestern (the fourth) be with you ;)

                        Als alter Action Figuren Sammler (hauptsächlich Masters of the Universe und Star Wars, sekundär alles andere aus den Achtzigern und Neunzigern), kaufe ich auch immer mal wieder günstig angebotenes Merchandise, so eine Art "Beifang" zu den Figuren.

                        Und so habe ich hier zwei Hefte liegen, die 1980 und 1983 zu " The Empire Strikes Back" und "Return of the Jedi" erschienen.
                        Schön mit Kellergeruch, ist leider bei vielen Papierprodukten aus der Zeit vorhanden.
                        Allerbeste Klolektüre, schöne Bilder von damals, nette kleine Anekdoten usw.
                        Zwei Abschnitte daraus sind bei mir hängengeblieben, beschreiben sie doch, gerade wenn man beide zusammenfließen lässt, TOTAL was Star Wars einmal war (und teilweise noch ist!).
                        -------------------------------------------------------------------------------------------------------------

                        Aus dem Heft "The Empire Strikes Back-Official Collectors Edition" von 1980, Worte (Auszüge aus einem Interview) von George Lucas:

                        "The film was designed for kids more than adults but i think it ended up finding a rather universal audience.
                        Literally you don´t have to understand a word that´s being said to be able to follow the story.
                        Everybody can look at it from a different perspective and, whether you can speak the language or not, you can follow it, enjoy it, and get the entertainment and the emotional value.
                        It´s a modern silent-style movie."

                        Aus dem Heft "Return of the Jedi-Official Collectors Edition" von 1983, Worte von Richard Marquand, dem Regisseur von Return of the Jedi:

                        "If there is one thing that i have learned from working on "Return of the Jedi" it is, simply, that the story is what really counts.
                        There have been a lot of directors and studios who have been misled by the sucess of "Star Wars" into thinking that special effects are everything.
                        They´re not.
                        Special effects have their place - and a very special place - in the Star Wars saga.
                        But first and foremost comes the story.
                        Word of mouth is the most powerful and effective advertising medium for any movie and nobody is going to tell their friends to go and see a movie where the storyline is boring or pointless, no matter how good the special effects are.
                        What we have here, in the Star Wars saga, is one of the greatest stories ever told."
                        --------------------------------------------------------------------------------------------------

                        Ja, diese Worte sind um die vierzig Jahre alt, damals waren die Tricks per Computer, CGI usw. noch nicht abzusehen.
                        Und Filme wie "Terminator 2" und "Jurassic Park", mit ihren "echten" Bildern waren noch weit weg.
                        Und an etwas in Richtung "Avatar" war noch weniger zu denken.
                        Und dennoch gilt weiter absolut, was hier gesagt wird, denn auch die drei angesprochenen "Übertrick"-Filme überzeugen durch ihre Geschichte, die Tricks unterstützen ihre Story, nicht andersrum!
                        Du musst mit einer Geschichte mitgehen können, wenn das nicht der Fall ist, kann kein Special Effect der Welt Dich von etwas überzeugen, bzw. erreichen, dass Dich etwas wirklich zutiefst gefangen nimmt.

                        Eine emotionale Geschichte, die Dich zur Not auch völlig ohne Worte mitnimmt, dessen Kern Du in Deinem Herzen und in Deinem Bauch intuitiv verstehen kannst.
                        Das ist es.
                        Und das wird es immer sein.

                        In diesem Sinne: Möge die Macht mit Euch sein. Immer.

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                        • Andy Dufresne 26.04.2019, 13:03 Geändert 29.04.2019, 01:27

                          Wie ernst das ZDF das Thema "Erstwähler" nimmt...

                          "Als Bildungsauftrag wird die Aufgabe staatlicher Institutionen bezeichnet, für die Allgemeinheit geeignete Bildungsangebote zu erarbeiten und bereitzustellen. Er gilt prinzipiell für alle geförderten Bildungseinrichtungen, meist ist aber der Auftrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gemeint – insbesondere in den Bereichen Kunst, Kultur und politische Bildung. "

                          ( - Aus dem Artikel "Bildungsauftrag" Wikipedia Deutschland - )

                          Lügenpresse, Systemmedien, linksgrünversiffte Gebührenabzocke, derlei Termini gibt es zur Genüge, es wird laut angeprangert, geschrien und gepoltert gegen ARD und ZDF (und ihre Radio- Internetanhänge). Sicherlich oft zurecht, in meinen Augen aber fast immer zu aggressiv, zu einseitig, zu wenig differenziert.

                          Ich finde es grundsätzlich richtig, dass es öffentlich rechtliches Fernsehen gibt, in dem Sinne, dass durch Gebühren der Bürger, ein Angebot besteht, das den Bürgern dann, unabhängig, ein soweit wie nur eben möglich neutrales Bild der Geschehnisse in der Welt ermöglicht.

                          Dass wir in Deutschland natürlich auch immer einer gewissen Propaganda unterliegen (Putin-Böse, Erdogan-Böse, Trump-doof Amerika aber gut, usw.), ist oft schwer zu ertragen (und wird von sehr vielen Menschen nicht mal zur Kenntnis genommen!), aber ich denke, man muss die Medien im weltweiten Vergleich sehen.
                          Und wenn man da an manchen nationalen Informationsfluss, Zensur usw. denkt (da muss man gar nicht bis ins ganz Dunkle (Nordkorea, China etc.) gehen, da reichen Blicke in angrenzende EU-Länder wie zum Beispiel Polen), kann man sich in Deutschland (vermeintlich) doch noch relativ differenziert informieren.

                          Jetzt aber zum Punkt.

                          Das ZDF hat eine zweiteilige Reportage produziert, die es jungen Erstwählern ermöglicht auf Spitzenpolitiker zu treffen und ihnen Fragen zu stellen.
                          "Mein erstes Mal".

                          Eine sehr gute Sache!
                          So geht Bildungsauftrag!

                          Wann man das anschauen kann?
                          Nächste Woche Mittwoch und Donnerstag, jeweils um 00:20 Uhr und um 00:45 Uhr.

                          Ein Angebot an junge Menschen, das unter der Woche Nachts um halb eins versendet wird?!
                          Das ist doch wohl ein Witz!!!
                          Das ist doch quasi vom ZDF mit einem Stempel versehen, auf dem steht:

                          "Ja, ja, die politische Bildung...
                          Müssen wir halt machen, wollen wir ja selber nicht, aber ohne Feigenblätter kein Kohlefluss...
                          Wir würden ja auch lieber Fußball oder Silbereisen, ohne lästige Politikunterbrechungen, zeigen, aber dumme Gesetze zwingen uns halt so langweiligen Quatsch auch irgendwie mit rein zu nehmen...
                          Aber gut, wir ballern es halt mitten in der Nacht raus, da stört es dann am wenigsten..."

                          Das ist zugespitzt und polemisch.
                          Und ja, ich weiß, dass es auch noch die Mediathek gibt.

                          Aber einfach vom Symbol her, finde ich das schlicht zum kotzen.
                          In einer Zeit des Politikverdrusses auf der einen Seite und des politischen Erwachens der Jüngeren auf der anderen Seite (Fridays for Future zum Beispiel), ist es eben doch gerade der Bildungsauftrag, der helfen soll sich zu orientieren, sich ein Bild zu machen.
                          Und dann zu wählen.

                          In meinen Augen sind die Sendetermine dieser Reportage ein Armutszeugnis für die öffentlich Rechtlichen.
                          Und Wasser auf die Mühlen derer, die diese Institutionen am liebsten abschaffen würden.

                          Chapeau ZDF, wirklich ganz kleines Kino...

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                          • Andy Dufresne 23.04.2019, 02:34 Geändert 23.04.2019, 03:11

                            Ja! Nein! Doch schon! Eher nicht... Oder?!

                            Hin- und hergerissen bin ich.
                            Total schwierig ist es für mich "Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children" (Gruß an der Stelle an die "Eindeutscher" aus der Filmbranche: Lasst es einfach. Ernsthaft. Lasst es einfach und zwar immer...) gerecht zu bewerten.

                            Dieser Film kann etwas, er hat etwas, ganz klar.
                            Auf der anderen Seite reißt er viel Potential selber wieder ein, wie eine Langeweile-Zeitschleife fühlen sich manche Anteile an, gegen Ende geht ihm eindeutig und fast schon bemitleidenswert die Puste aus.

                            Es fängt spannend und behutsam an, der Film nimmt sich Zeit um den Zuschauer in seine Welt mitzunehmen, sie zu erklären, sein Personal (tolles Casting was die jüngeren Darsteller angeht!) vorzustellen.
                            Allerdings passiert auch wirklich recht wenig im ersten Drittel, aber "Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children" ist aus einem Jugendbuch hervorgegangen und sollte ja eben vor allem für jüngere Zuschauer interessant sein. Da ist es dann schon okay, wenn der Film sein World Building nicht in wenigen Minuten schnell abzuhandeln versucht (was ja sehr, sehr viele Filme eben machen!), also eigentlich eher ein Pluspunkt.

                            Dann, wenn die Hintergründe erklärt und einige Geheimnisse gelüftet sind, dachte ich mir:
                            "Jetzt kommt Dynamik rein! Jetzt geht es richtig los! Die Ideen des Filmes sind gut, hoffentlich kriegen sie jetzt den ganzen Dramatik-Zug auch auf die Schiene, hoffentlich nutzt dieser Film sein absolut vorhandenes Potential nun auch, dann kann hier tatsächlich ein echt gelungenes Erlebnis entstehen!"

                            Und schlicht: Das alles passierte dann nicht wirklich.
                            Leider.

                            Da muss die ganz große CGI-Keule geschwungen werden ( zum Beispiel das Schiff, alles was auf dem Pier passiert usw.), obwohl sie nicht nötig gewesen wäre.
                            Der Dramatik geht jedes Dunkel, jedes wahrlich Bedrohende, wirklich Zwingende fast komplett flöten.
                            Logiklöcher in Titanic-Größe und ein konfuses, nicht schlüssiges Ende.

                            Und Samuel Jackson: Ich bin extrem dankbar für so viele prägnant gespielten Rollen, zum Teil kulttriefenden Charaktere, die er dem Publikum geschenkt hat.
                            Aber hier, in "Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children", hier macht er sich zum vollhorstigen Abziehbildchen eines möchtegernbedrohlichwirkenden Edelschurken, für mich eine vollkommene Lachnummer.
                            Overacting ist fast immer ein Gebiet voller Tretmienen, Jackson hüpft gefühlt in jede einzelne davon und zwar mit Anlauf.
                            In Fettnäpfchen kann man mal treten, klar, aber hier hatte ich das Gefühl, Jackson hätte im Fettnapf gebadet. Und hätte damit fast den Film zerstört.
                            In einem Film, der auf den Holocaust anspielt und auf Kindermord, wahnsinnige Experimente und augenfressende Monster setzt, braucht man ZWINGEND eine wahre Schreckensfigur als Oberbösewicht.
                            Nicht Jules Winfields Cousin ohne Eier und Grips auf Ecstasy, der in Richtung Mengele-Voldemort-Magneto gehen soll, dabei aber komplett vom Weg abkommt und so behämmert chargiert wie Pinky ohne Brain und Plan.

                            Und trotzdem ist "Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children" kein schlechter Film!

                            Er hat eigene Ideen und Wege, Charme, oft Kurzweil und auch Spannung zu bieten.
                            Viele gelungene Tricks, passende Musik und ein Kameramann (nebst Cutter) der sein Handwerk beherrscht.
                            Tolle Schauspieler (die Kinder wie bereits erwähnt, Eva Green passt perfekt in ihre Rolle), die teilweise aber unterfordert bleiben müssen (Terence Stamp muss in wenig Screentime wenig tun, Dame Judi Dench wird geradezu abgefrühstückt...), teilweise über das Ziel
                            hinaus- und damit gleichzeitig dem Film ins Bein schießen (ja richtig, hier ist nochmal Samuel L. aufgerufen sich zu schämen).

                            Was es mir insgesamt noch schwerer macht:
                            Das ist ein Film von Tim Burton.
                            Ich bewunder(t)e Tim Burton praktisch für alles was er im letzten Jahrtausend gezaubert hat und für "Big Fish".
                            Aber seit vielen Jahren hat er für mich an Magie verloren, er wurde immer redundanter in seinen Werken, bespielte die Selbstreferenz-Liga in tarantinojanischen Ausmaßen und machte einfach keine wirklich herausragenden Filme mehr.
                            Und dann eben "Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children".
                            Klassisches Burton-Material, absolut für ihn gemacht.
                            Und er nimmt den Ball auch an, zeigt seine Kunst teilweise auf, manchmal blitzelt sogar altes Genie durch.
                            Aber er versenkt die Kugel einfach nicht, er bekommt den Film nicht rund. Schade.

                            Und doch immer noch weit entfernt von Zeitverschwendung.

                            Eben eine Mischung aus "Ja! Nein! Doch schon! Eher nicht... Oder?!"

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                              Andy Dufresne 03.04.2019, 22:40 Geändert 06.04.2019, 13:42

                              Aus Spiegel Online vom 03.04.2019

                              "Seit dem 21. März läuft Til Schweigers Komödie "Head Full of Honey" in den deutschen Kinos. Seitdem wiederholt sich hierzulande das Debakel, das das Remake seines Films "Honig im Kopf" in den USA erlebte. Der bisherige Tiefpunkt am vergangenen Wochenende: 155 Zuschauer bei 86 Kopien.

                              Insgesamt hatte "Head Full of Honey" damit laut des Branchendienstes "Blickpunkt: Film" bisher 6388 Zuschauer und spielte 57.774 Euro ein. Zum Vergleich: Das Original entwickelte sich 2014 zum Kassenschlager und lockte über sieben Millionen Besucher in die Kinos.
                              "Head Full of Honey" war in den USA von der Kritik zerrissen worden und spielte 12.350 Dollar ein. Nach wenigen Tagen verschwand er dort aus den Kinos. Schweiger hat den Film mittlerweile als Tiefpunkt seines künstlerischen Schaffens bezeichnet.
                              Dass dieser Tiefpunkt nun überhaupt noch einmal in den deutschen Kinos laufen muss, hat wohl einen einfachen Grund, und der hat nichts mit einem vermuteten Besucherinteresse zu tun: "Head Full of Honey" bekam 4,6 Millionen Euro an Fördergeldern aus Deutschland - Voraussetzung dafür ist ein deutscher Kinostart."

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                              Was mir in dem Text entgegenspringt:
                              4,6 Millionen Euro Fördergelder aus Deutschland für "Head Full of Honey".
                              4.600 000 €!!!
                              So ein immenser Batzen Kohle aus deutschen Fördergeldern für einen Film, der, wenn er eingeschlagen hätte, Til Schweiger ermöglicht hätte in Amerika Kohle zu machen, der ermöglicht hätte, dass die Zuschauer in den Staaten keine nervigen Untertitel lesen müssen.
                              Was zum Geier soll das?!
                              Wie viele kleine Filme kann man mit 4,6 Millionen Euro finanzieren?
                              Ist es die Aufgabe der deutschen (!) Filmförderung Geld in Remakes für andere Länder zu stecken?
                              Warum muss ein Remake überhaupt gefördert werden, dessen Original über sieben Millionen Zuschauer hatte, also extrem viel Geld generiert hat, welches man doch hier (wenn es die Leute hätten sehen wollen) top reinvestieren hätte können?
                              Wenn ich an meinen Film glaube (wie George Lucas nach Star Wars an Empire glaubte und ihn soweit wie nur möglich selbst bezahlte), dann buttere ich da doch rein und wage etwas, oder?
                              Ist die Aufgabe der Filmförderung in Deutschland, Kinoveteranen wie Nick Nolte, Eric Roberts und Claire Forlani ein bekömmliches Auskommen zu bescheren?
                              Wieviel von der Förderkohle hat Til Schweiger himself prozentual für seine Arbeit an Regie, Buch usw. bekommen, und darf er sie behalten?
                              WTF soll diese Scheiße!?!?

                              Wie viele (eventuellen) Perlen und Kleinode wurden nun nicht produziert/unterstützt, weil das Geld dafür nach (Möchtegern)Hollywood floss und dann komplett versiegte?

                              Mir fehlen echt die Worte...

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                                Andy Dufresne 20.03.2019, 22:54 Geändert 21.03.2019, 17:25

                                Fünf: Eine egale Geschichte

                                Nichts, absolut nichts an diesem Film ist wirklich wichtig, großartig interessant, zwingend imposant oder halbwegs besonders.
                                Keine Szene ragt hier heraus, kein Schauspieler reißt uns wirklich mit, nirgends ist hier etwas Spezielles zu finden.
                                Hier wird sich nichts getraut, hier findet keine Überraschung statt, jegliche Innovation tendiert hier gegen Null.

                                Trotzdem ist "Solo" kein schlechter Film.
                                Man kann sich das alles durchaus mal so für zwischendurch geben, es ist nicht anhaltend langweilig oder gar richtig nervig, es ist halt schlicht und einfach nur komplett unnötig und bar jeglichem, annähernd relevantem Inhalt.

                                Der Hauptteil von "The Last Jedi" konnte zusammengefasst werden mit:
                                Ein Raumschiff flieht vor einem anderen Raumschiff.
                                Aber da war eben noch mehr zu finden.
                                Lukes Story als zweifelnder, fatalistischer Eremit zum Beispiel.

                                Der Hauptteil von "Solo" kann zusammengefasst werden mit:
                                Leute müssen Benzin klauen.
                                Aber sonst kommt halt einfach wirklich überhaupt nichts Substantielles hinzu.
                                Zero. Es geht hier um Nichts.

                                Und das ist zu wenig.
                                Zu wenig schon für einen durchschnittlichen Abenteuerfilm und deutlich zu wenig für einen Star Wars Film, welcher sich - im direkten Vergleich - an "Rogue One" messen lassen muss.

                                Ein Film wie das Mittagessen in der Kantine vorletzten Mittwoch.
                                Hat wohl schon irgendwie satt gemacht, hat nicht weh getan, aber man hat auch quasi komplett vergessen, was es da überhaupt gegeben hat.

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                                • Andy Dufresne 16.03.2019, 15:31 Geändert 16.03.2019, 15:53

                                  Dieser Film verrät Luke Skywalker!

                                  Nicht.

                                  "The Last Jedi" wird vieles vorgeworfen, sehr vieles.
                                  Einiges sehe ich auch selbst so (der komplette Canto Bight Anteil ist unnötig, zum Beispiel), anderes sehe ich nicht so.

                                  Der Hauptvorwurf, welchen ja Mark Hamill auch selbst massiv unterstützt, lautet wohl:
                                  Dieser Film verrät den Charakter Luke Skywalker.
                                  Luke wäre von seinem Wesen her nicht so, wie er im Film dargestellt wird.
                                  Er, der immer glaubte, dass in Darth Vader - der Dunkelheit persönlich - noch Gutes, Menschliches stecke, würde niemals so handeln wie in "The Last Jedi".

                                  Genau das sehe ich anders.

                                  Der junge Luke Skywalker ist ein Farmerkind, er lebt in der absoluten Abgeschiedenheit.
                                  Von dort aus startet seine Reise ins Abenteuer, sein Weg in das Große und Ganze.
                                  Er erfährt, er wird, er entwickelt sich.
                                  Er wird ein Jedi.
                                  Er errettet seinen Vater aus sich selbst, nicht in dem er kämpfend die dunkle Seite besiegt, er rettet seinen Vater durch sein Leiden, seinen nahenden Tod.
                                  Dies kann der Funken Vater in Darth Vader nicht zulassen.
                                  Der Mensch Anakin in der Sith Maschine handelt, tötet den Imperator, um sein Kind zu retten.
                                  Die menschliche, Liebe fühlende Seite in Vader/Anakin, welche immer in ihm vorhanden war (!), übernimmt die Gestalt, sein Wesen geht in die Macht über.
                                  Er erfährt Erlösung.

                                  Das war der Weg des jungen Luke Skywalker.
                                  Dieser Weg endete in dem Moment, in dem er seinen Vater bestattete.
                                  Ein Zyklus kam zu Ende, für die Familie Skywalker und für die ganze Welt, in der Star Wars stattfindet.

                                  Ab diesem Zeitpunkt aber eben, endet ja nicht das Leben von Luke Skywalker.
                                  Er geht weiter, seine Erfahrungen, sein Entwickeln bleiben ja nicht ab diesem Punkt stehen.
                                  Er ist jetzt der letzte lebende Jedi.

                                  Und er ist eben kein Junge mehr, er ist jetzt ein Mann.
                                  Und er versucht sein Wissen, seine Fähigkeiten weiterzugeben.
                                  Und er scheitert.
                                  Er verliert Ben Solo.

                                  Und er erkennt mit der Zeit für sich selbst:
                                  Jedi und Sith sind nicht gleichbedeutend mit gut und böse.
                                  Das Böse und das Gute sind nur scheinbare Antagonisten, sie erscheinen als Gegner, in Wahrheit kommen sie aus ein und der selben Quelle.
                                  Niemand ist komplett rein und unschuldig, niemand ist komplett verdorben und schlecht.
                                  Jeder geht seinen Weg und verheddert sich dabei, befleckt sich, sündigt, macht Fehler.

                                  Sein Schluß daraus: "I only know one truth: It's time for the Jedi to end."

                                  Denn er glaubt, dass die Jedi viel zu viel Falsches getan haben, aus einem höheren Anspruch heraus, dem Anspruch des guten, des reinen, des richtigen Handelns heraus, versuchten sie etwas zu sein was es in Wahrheit nicht gibt.
                                  Die Natur - hier im Star Wars Universum vor allem die Macht - fließt und fließt und fließt.
                                  Sie fließt nicht anders, weil der Orden der Jedi aus dem Glauben der Unersetzbarkeit des Guten heraus handelt (und viel ungewolltes Leid über die Menschen bringt), noch fließt sie anders, weil der Orden der Sith aus dem Glauben an das grenzenlose, ich-bezogene Individuum heraus handelt (und viel gewolltes Leid über die Menschen bringt).

                                  Aus diesen Gedanken heraus handelt Luke.
                                  Aus diesen Gedanken heraus zieht er sich zurück.
                                  Aus diesen Gedanken heraus ist sein Handeln für mich absolut stimmig.

                                  Und er taucht noch einmal ganz tief in die Macht ein, so tief, dass er sich am Ende dieses Eintauchens, das dazu diente einen Funken Hoffnung überleben zu lassen, ganz der Macht ergibt.

                                  Er sagt seiner Schwester: "No one's ever really gone."

                                  Und da endet dann der Weg des Luke Skywalker, seiner menschlichen Hülle.
                                  Seine menschlichen Zyklen enden hier, sein Sein endet aber nicht.

                                  Und die Macht, die Natur wird immer wieder und wieder Menschen hervorbringen, die anders sind - und zum Beispiel einen Besen zu sich schweben lassen können - ob man diese Menschen Jedis nennt, sie machtbegabt nennt, sie übernatürlich beschenkt nennt, ist im Grunde egal.
                                  Es sind alles nur Worte.
                                  Es fließt und fließt und fließt, ohne benannt werden zu müssen.

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                                  • Andy Dufresne 14.09.2017, 02:19 Geändert 14.09.2017, 02:36

                                    Der bedingungslose Mensch...

                                    Der bedingungslose Mensch ist ein Mensch.
                                    Nackt, so wie er ist.
                                    Klar, ohne Zusatz.
                                    Ohne alles.
                                    Alle Menschen machen etwas, bewegen sich, sind, agieren, reagieren.
                                    Aber in ihrem Sein, ihrem eigentlichen Sein, sind sie einfach, machen was sie bewegt, sind sie schlicht...

                                    Was ich wirklich gerne hätte, wäre eine Welt, in der alle Menschen gleich wert wären. Egal woher sie kommen, wohin sie gehen, eine Welt, die schlicht sagt: JEDER ist da, so wie er ist.
                                    Die Welt bewegt dich, shaked dich, würfelt dich um.
                                    Aber im Ursprung, im eigentlichen Sein, sind wie doch alle schlicht Mensch...

                                    Im Sein passieren so viele Dinge, im Sturm des Lebens bewegt uns so vieles, aber egal was passiert, im Kern, im inneren Sein, bleiben wir doch!

                                    Im inneren Sein bleiben wir doch alle gleich...

                                    Leben ist Veränderung, Leben heißt ja Veränderung. Aber doch bleiben wir ja im Kern was wir waren, was wir sind. Das Leben schleift uns, kickt uns...
                                    Auf was will ich eigentlich raus?!

                                    Seit drei Wochen will ich einen Comeback-Text auf moviepilot schreiben, seit Wochen schieb ich das vor mir her... Ich will "Magnolia" schauen und dazu den ganz großen Text schreiben. Aber es will nicht. Ich will nicht, kann nicht...

                                    Ich war solange raus, ich hab über ein Jahr nichts geschrieben. Nichts.
                                    Ich liebte moviepilot, hatte eine Mega-Resonanz hier.
                                    Und dann geht nichts...
                                    Man steht sich selbst im Weg.
                                    Scheideweg.
                                    Kann ich überhaupt noch schreiben, geht da noch was?
                                    Irgendwie nicht.

                                    Ich hab tausend halbgare Ideen, schon ewig, aber ich häng immer fest...

                                    Noch eine rauchen erstmal...

                                    Oh man, nix geht...

                                    Manchmal will man alles in Worte fassen, meint es zu können, und nichts geht....

                                    Hier sollte eigentlich ein Text über das Wahre, das Ganze stehen und dann steht man sich selbst im Weg...

                                    Manchmal scheitert man im Leben.
                                    Man scheitert halt einfach, man steht an der Wegbiegung und weiß nicht wohin. Rechts, links, geradeaus, alles erscheint mühsam, falsch, beliebig....

                                    Und man WILL schreiben, sich mitteilen, aber es geht halt nicht...

                                    Statt des großen Textes steht jetzt hier die kleine Verzweiflung des Nichts.

                                    Mal sehen wo alles hinläuft, ich werde versuchen bald wieder "Relevantes" schreiben zu können, solange soll dieser Versuch hier zeigen dass ich wirklich will.
                                    Aber halt hadere, in der Luft hänge, noch nicht so weit bin....

                                    Ein Text zum Wegschmeißen eigentlich, aber ich dachte: Hau es mal raus, es wird oft einigen Moviepiloten auch so gehen, bist sicher nicht der Einzige der rumeiert und auf dem Schlauch steht.

                                    Ein Text für alle die zweifeln und abkacken und rumhadern.

                                    Ein gescheiterter Text.

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                                    • 10
                                      über Convoy

                                      10 Punkte.
                                      Leckarsch, viel zu viel...
                                      Aber doch hab ich den Film zum circa sechsten, siebten Mal gesehen heute...

                                      Und der Film ist einfach Gut!!!
                                      Halt vom Zeitgeist her, von der Entstehungszeit her...
                                      Da muss man halt schon 1978 vor Augen haben, muss man das Feeling der Zeit goutieren, muss man rückschalten...
                                      Heute ging der Film gar nicht mehr, null, niente...
                                      Leider...
                                      Aber es ist so, Heute geht die Art, die Geschichte, der Schnitt des Ganzen nicht mehr.

                                      Aber damals ging das...
                                      Peckinpah, Nixon, Gesetze, Amerika...
                                      Da wurde noch um Grundsätzliches gemotzt...

                                      Der Film hat Bud Spencer Touch, vieles geht eben im Zeitgeist unter...
                                      Aber damals, damals, war er echt an der Zeit.
                                      Es ging um Relevantes.
                                      Um Ehrliches.

                                      Da steckt echt was drin, auch wenn heutige Augen dies nicht mehr sehen...
                                      Aber es ist da. Ganz klar.
                                      Wie ein Convoy into the Sun...

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                                      • 6

                                        Keine Handlung....

                                        Ein Typ kommt aus dem Knast.
                                        12 Jahre.
                                        Lange Zeit.
                                        Er schreit, er macht, er keift...

                                        Wenig bis keine Handlung, Jude Law auf hässlich, Jude Law im Freewheelin-Modus...
                                        Das macht er gut, macht er echt gut.
                                        Plautze, Bart, Unförmigkeit...
                                        Riesenfresse, Großes Maul...
                                        Und dann geht der Film so weiter...
                                        Ein Nichts an Handlung, Nichts an Story, keine Geschichte....
                                        Der Film plätschert...
                                        Der Charakter trinkt, sifft, geht unter...
                                        Es passiert verdammt wenig.
                                        Und doch ist es irgendwie okay.
                                        Okay.
                                        Mehr nicht.
                                        Es passiert nichts.
                                        Man kann diesen Film dann abschreiben, man kann ihn dann als Rohrkrepierer wegdrücken. Aber er macht doch Spaß, macht doch Unterhaltung, bewegt sich...

                                        Dann, am Ende, ist er vorbei. Und man denkt so: Wo war eigentlich die Handlung, warum fand man den Typ irgendwie cool, sympathisch, interessant?

                                        Dann ist der Film aber um. Recht schnell.

                                        Der Typ ist ein Arschloch. Mega.
                                        Aber auch ein kleiner Held.
                                        Unbeugsam.

                                        Unbeugsames Arschloch hoch zwei.
                                        Jeder verdient eine zweite Chance.
                                        Jeder.
                                        Auch Arschlöcher.

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                                        • 10

                                          Kleine Fluchten.
                                          So heißt tatsächlich das kommunale Kino hier bei mir in der nächsten Stadt.
                                          Eine regionalerhellende Erkenntnis (und eine gewisse „Vor-Lorbeerung“) geht dem Film also voraus.

                                          „Keine Lust heut zum Streunen?“

                                          Die (motorisierte) Freiheit kommt zum Klotz.
                                          Und der Klotz wird frei.

                                          Und die Grillen zirpen.
                                          So, wie sie es schon immer gemacht haben.
                                          Aber jetzt passiert etwas Neues.
                                          Der limitierte, festgesetzte Mann, erobert sich (s)ein Territorium, der stillstehende Mann setzt sich in Bewegung.

                                          Der Gesetzte wird zum Bewegten.
                                          Und alles um ihn herum zieht mit, muss mitziehen.

                                          Ein Leben lang gearbeitet. Ein Leben lang.

                                          -“Was ist das für ein Ding?“
                                          -“Das ist das Ding zum anhalten.“

                                          Oh wie schön!
                                          Wie schön reduziert (reduziert reduziert!) der Humor hier ist!
                                          Mann versteht Moped nicht, Mann fällt um.
                                          Mann versteht Moped nicht, Mann fährt in den Graben.
                                          Eine eben reduzierte, einfache, grundeinfache Form des Humors, die Tücken des Alltags in direkter Form, sozusagen.

                                          Wunderwunderschön dann, wenn er fährt, denn er fährt nicht (nur), er fliegt dann.
                                          Und noch wunderwunderschöner, wenn er in den Regen fährt.
                                          Denn er murrt nicht, keineswegs, er nimmt den Regen einfach mit, direkt, freut sich gar noch, er akzeptiert den Regen als zugehörig, er spielt mit dem Regen.
                                          Ein Mann, der sein Leben lang mit der Natur, in der Natur verbracht hat, der begrüßt den Regen.
                                          Wie einen Freund, wie einen eben naturgegebenen Freund.
                                          Und kann man etwas besseres, sinnvolleres, schöneres tun, als mit dem Regen zu spielen?
                                          Nein, ich denke nicht.

                                          Ich habe diese Szene ungefähr zehn Mal geschaut, denn sie ist wahrlich magisch!
                                          Sie ist so echt, magisch, wie Echtheit, wie Magie, wie echte Magie nur sein kann!
                                          Das Geheimnis des Lebens, liegt womöglich in den kleinen Dingen.
                                          Hier wurde dieser (womöglichen) Erkenntnis ein Denkmal gesetzt.

                                          Ein wahnsinnig liebevoller Film!
                                          Wahnsinnig liebevoll nah dran an seinen (seinem) Protagonisten, wahrlich warmherzig nah dran.

                                          Ein „normaler“ Film begleitet seine Protagonisten, „Kleine Fluchten“ umarmt sie.

                                          Um ihn (den Knecht, den freien Mann) herum passiert Ökonomisches, Zukünftiges, ja Politisches, das kümmert ihn aber überhaupt nicht, es muss ihn ja auch nicht kümmern.

                                          Und ich schaute immer mal wieder, wie lang der Film noch läuft, also „wie weit“ er gerade ist.
                                          Und eben nicht, weil ich hoffte das er bald endet, nein, im Gegenteil, eben weil ich hoffte das er noch sehr, sehr lange laufen solle.
                                          Ein untrüglich starkes Zeichen dafür, das hier etwas Grandioses seinen Verlauf nimmt.

                                          Und was mir auch mal wieder auffällt ( nicht (nur) auf diesen Film bezogen):
                                          Eine feststehende, ruhige Kamera.
                                          Zeit für einzelne Szenen.
                                          Man darf, zum Beispiel, der Bäuerin einfach mal 30 bis 60 Sekunden lang zusehen, wie sie in aller Ruhe einen Teig macht, in Form bringt (und ihn dann mit Eigelb „backofenfertig“ bestreicht).
                                          Oder man darf, wohl gefühlte 5 Minuten lang, ein Kartenspiel miterleben.
                                          Oder man darf die Entwicklung eines Polaroidbildes (U30: Googlet es :D) begleiten.
                                          Keine tausend Schnitte, keine Wackelkamera, kein Zingzing.
                                          Einfach nur Film.
                                          Wie wohltuend!

                                          Und er (der Knecht) sitzt immer dabei, ist immer da.
                                          Unbeteiligt, stoisch, schlicht beliebig.
                                          Er macht sein Ding. Sein ganz eigenes Ding.
                                          Keine Rechenschaft. Keine Rechenschaft.

                                          Ein kleines Universum (7 Menschen) und doch ist alles darin vorhanden.
                                          Träume, Hoffnungen, Alltag.

                                          Und immer wieder schafft dieser Film es Emotion zu destillieren (wie in der Szene in der Fabrik), Emotion im Alltag, aus dem Alltag heraus, sozusagen.
                                          Da wird aus einem technischen, sich endlos wiederholenden Ablauf schlicht Menschlichkeit, eine kleine Freude.
                                          Ein echter Wahnsinn, wie so einfache Unterbrechungen, so einfache Szenen, eine magische, außergewöhnliche Stimmung hervorrufen können.

                                          Und was auch auffällt, mir ungemein gefällt:
                                          „Kleine Fluchten“ hat mehrere Szenen, die „von zu weit weg“ aufgenommen wurden, man versteht dann nicht mehr was die Menschen reden, es ist dann zu „verwaschen“.
                                          Die Menschen machen einfach.
                                          Essen Eis, sind beieinander.
                                          In diesen Szenen geht es eben nicht mehr um das gesprochene Wort.
                                          Es geht einfach nur noch ums (nonverbale) Kommunizieren in Urform, es geht darum zu lachen, zu machen, es geht schlicht um das wahre, schlichte Zusammensein.

                                          Und der Mann (der Knecht) wird freier und freier, tanzt, ist interessiert, macht überall mit, ist aufgeschlossen und neugierig.

                                          Aber auch der Schmerz kommt nicht zu kurz, der Verlust, der „Zahltag“.

                                          Im Endeffekt kommt hier das ganze, große Sein zum tragen, eine kleine Welt, irgendwo in der schweizerischen Einöde, wird zum Sinnbild für schlicht Alles, für Träume, für Hoffnungen, für Realität.
                                          Was wirklich wichtig ist:
                                          Hier ist es. Leben. Und Scheitern.

                                          -“Gefällt Ihnen wohl nicht?“
                                          -“ Doch doch, aber ich will jetzt wieder Nachhause.“

                                          In der Essenz erzählt „Kleine Fluchten“ so gut wie überhaupt gar nichts.
                                          Aber was der Film zwischen, klitzezwischen, diesem Nichts, erzählt:
                                          Das ist alles, er erzählt schlicht von allem.
                                          Wohl niemals wurde schlicht Alles mit so, so, so wenig erzählt.
                                          Ein Ausnahmefilm.

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                                            Andy Dufresne 31.05.2016, 19:22 Geändert 02.01.2019, 09:40

                                            Der Ravioli-Schlong unter den Actionfilmen

                                            Transformers 4 ist in etwa so, als ob ein ca. 45 cm langer Riesenpenis mit dem Umfang einer handelsüblichen Raviolidose 166 Minuten lang direkt auf eine Kamera ejakuliert. Und das zum vierten Mal.

                                            Wer braucht das noch?!
                                            Warum ist das so irre erfolgreich?
                                            Sind die "Mainstream-Menschen" so komplett stumpf geworden, dass sie diesem Franchise immer noch freiwillig ins Kino folgen, dass es für sie okay ist, einfach immer das absolut Gleiche präsentiert zu bekommen?

                                            Wahlberg passt zwar minimal besser rein als LaBeouf, was aber trotzdem vollkommen egal ist, wie die Macher der Goldenen Himbeere mit dieser wunderbaren Nominierung folgerichtig unterstrichen haben:
                                            "Nominierung für das schlechteste Leinwandpaar: Jegliche Kombination aus Schauspielern, Robotern oder schauspielernden Robotern"
                                            Es ist wirklich so, es ist völlig egal wer hier durch das Bild menschelt oder transformiert, hier entsteht nie auch nur ein Hauch von realistischer Interaktion, hier wird nur mit peinlichst übertriebenem Pathos oder mit unterirdisch gescheiterten Humorfehlversuchen kommuniziert.
                                            Transformers 4 ist die pure Seelenlosigkeit.
                                            Und das zum vierten Mal.
                                            Die gefühlt 5 Sekunden Dinobotpower (die es komplett schon vorher in den Trailern zu sehen gab...) reißen dann auch absolut gar nichts mehr raus, sind sie zu allem übel auch noch ziemlich unspektakulär in Szene gesetzt. Und das bei einem Film, der in 166 Minuten ungefähr 3 Stunden Spektakel zu bieten versucht.Was für ein Desaster.
                                            Dass sich Kelsey Grammer (den ich richtig gern hatte als "Frasier") hier geradezu fahrlässig verschwendet und Stanley Tucci eine Performance liefert, die echt zum Fremdschämen und "In-ihn-reinschlagen-wollen" animiert, sind dann auch nur Randnotizen, denn im Endeffekt ist es eben schlicht ein Raviolischlong der sich auf sein Publikum entleert, Schauspieler hin oder her...

                                            Fazit: Selbst wenn ich zwischen 8 und 13 Jahren alt wäre und eine Lobotomisierung meine geistige Aktivität auf die Leistung eines moosigen Steines heruntergefahren hätte, würde ich den Film saudoof finden. Und das zum vierten Mal.
                                            Es ist mir echt unerklärlich, warum die Transformers Filme immer noch so immens erfolgreich sind, man müsste es doch jetzt (nach vier Teilen) wirklich besser wissen...

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                                              Andy Dufresne 18.04.2016, 20:55 Geändert 06.12.2018, 15:19
                                              über Jumper

                                              Es gibt also insgesamt drei schlechte Filme mit Samuel L. Jackson und Hayden Christensen...

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                                              • Jenny von T, meine absolute mp-Lieblingsautorin!
                                                Das meine ich absolut ernst und zutiefst aufrichtig, aber das weißt Du ja ;)
                                                Glückwunsch und Danke, nicht nur für diesen Kommentar ;)

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                                                  Andy Dufresne 31.01.2016, 23:17 Geändert 01.02.2016, 05:33

                                                  "In magnis et voluisse sat est."
                                                  ("In großen Dingen genügt es auch, sie gewollt zu haben.")

                                                  - Properz, römischer Dichter -

                                                  Ja, so sehe ich es auch.
                                                  In großen Dingen genügt es auch, sie gewollt zu haben.
                                                  Manche Dinge sind eben überlebensgroß, manche Dinge sind sogar ZU GROSS. Und wenn etwas so groß ist - wie STAR WARS -, dann KANN man es gar nicht richtig machen, man kann es nur versuchen, man kann alles geben, man kann eine gewisse Version anbieten, man kann es eben wollen.
                                                  Schaffen, sodass es wirklich jedem gefällt, kann man es aber nicht.
                                                  Unter anderem deshalb gebe ich zehn Punkte mit Herz.
                                                  Weil J.J. Abrams wirklich gewollt hat. Mit jeder Faser, zu jeder Zeit.
                                                  Weil diese Version - "The Force Awakens" - von STAR WARS der erste "echte" Film über den Sternenkrieg ist, der seit 1983 gedreht wurde.
                                                  Weil es neu ist und alt zugleich, weil es modern und retro verknüpft, Vergangenheit und Zukunft verwebt, Kult aus den Siebzigern/Achtzigern und Kino 2.0 verbindet.
                                                  Weil wohl noch niemand in der Film-Geschichte so viel Druck hatte, wie die Macher von "The Force Awakens": Du sollst die alten Fans begeistern, neue Fans hinzugewinnen, du sollst das größte Franchise überhaupt wiederbeleben, aber eben die Verbindung zu früher halten, es soll aber auch ein moderner Kinofilm aus dem Jahre 2015 sein, es soll für Frauen zugänglich sein, für Puristen, für Kinder, schlicht für alle eben.
                                                  Disney hat 5 Milliarden Dollar für die kompletten Rechte an STAR WARS ausgegeben, wohl nur selten hat ein Arbeitgeber einem Arbeitnehmer so viel Verantwortung auferlegt, wie es Disney mit Abrams und seinem Team gemacht hat.
                                                  Und weil sie es so stark verstanden haben, diese ganzen Anforderungen unter einen Hut zu bringen, mit so vielen Ideen, mit so viel Herzblut und Fanliebe, mit soviel Fingerspitzengefühl, gibt es die zehn Punkte.
                                                  Weil "The Force Awakens" einer der witzigsten Filme der letzten Jahre geworden ist, gibt es die zehn Punkte.
                                                  Weil es so großartig gelungen ist, die alten Charaktere (allen voran Han Solo) passend einzubauen, bei gleichzeitiger Einführung so vieler neuer Helden (allen voran John Boyega ♥) , gibt es die zehn Punkte.

                                                  Und weil es eben wirklich und tatsächlich STAR WARS ist, ohne ständig zu schreien "Schaut her, ich bin STAR WARS!", gibt es die zehn Punkte.

                                                  Es gibt vieles, das ich persönlich anders gemacht hätte.
                                                  Oft sind es nur Nuancen (das Ende zum Beispiel), manchmal sind es größere Anteile (die Story ist zu 70% komplett aus "A New Hope" übernommen...), manchmal sind es die "Nichtauslastungen" der Charaktere (Max von Sydow wird absolut verschwendet, fast schon mutwillig, Mark Hamill hatte auch schon größere Sprechrollen...). Im Detail gibt es sehr, sehr viele Dinge, an denen man rumkritteln kann, ich merke das vor allem, wenn ich mit wirklich Star Wars-affinen Menschen unterhalte (ich zähle mich da dazu), da kommt man dann schnell vom Hundertsten ins Tausendste, erst einmal losgelegt, kann der wahre Nerd stundenlang Einzelheiten entdecken, die man anders hätte angehen können.

                                                  Aber da stehe ich ganz salomonisch drüber, denn im Endeffekt zählt das Große und Ganze, am Ende zählt was hinten raus kommt.
                                                  Und da muss ich persönlich einfach sagen: Bei dem Druck, bei der Erwartungshaltung, bei der Verantwortung, welche die Macher hier tragen mussten, ist "The Force Awakens" schlicht eine der besten Versionen die man aus dem Stoff rausholen kann.
                                                  Hier wurde nicht alles richtig gemacht, denn man KANN hier nicht alles richtig machen. Was hier gemacht wurde: Es wurde versucht ein großes Ding zu machen. Und es wurde gut versucht.

                                                  Von daher ist die Bewertung für "The Force Awakens" kein "klassischer Lieblingsfilmzehner" für mich, sondern einfach nur die Anerkennung für eine der besten Versionen die man hier eben machen kann.
                                                  Von 6,5 an, denke ich, kann man hier alles geben.
                                                  Je mehr man STAR WARS liebt und je froher man ist, ENDLICH wieder "richtiges" Star Wars-Feeling im Kino erleben zu dürfen, desto einfacher ist es, hier viele Punkte herauszurücken.
                                                  Mir fiel es sehr einfach ;)

                                                  Du hast es unbedingt gewollt und Du hast es dann, mit dieser Version des Ganzen, auch wirklich gekonnt, lieber J.J., dafür also meine höchste Anerkennung.

                                                  STAR WARS (auch wenn es nie wirklich weg war) ist zurück.

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                                                    Andy Dufresne 20.12.2015, 23:32 Geändert 01.02.2016, 00:31

                                                    Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit.
                                                    FREIHEIT IST IMMER DIE FREIHEIT DER ANDERSDENKENDEN.
                                                    Nicht wegen des Fanatismus der »Gerechtigkeit«, sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die »Freiheit« zum Privilegium wird.

                                                    - Rosa Luxemburg -

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                                                    Dies ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der User-Wichtel-Aktion-2015 für den einzig wahren Deathpool ;)

                                                    "Einmal Liebe komplett, mit Hustler und Haneke"
                                                    Das ist unser Motto.

                                                    Die Haneke-Hälfte von Deathpool gibt es hier zu finden:
                                                    http://www.moviepilot.de/movies/liebe/comments/1452620#
                                                    Bleibt mir also die Hustler-Hälfte... :)

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                                                    You have to be able to tolerate what you don't necessarily like so you can be free.

                                                    - Larry Flynt -

                                                    Larry Flynt der Schmutzfink, der Freiheitskämpfer, der Millionär, der Querschnittsgelähmte, der Verleger, der Bürgerschreck, der Liebende, der Laute, der Deviante, der Widersprüchliche. Larry Flynt wird in "The People vs. Larry Flynt" als Mischung aus Donald Trump (allerdings ist Flynt politisch gesehen zum Glück das diametrale, liberale Gegenteil des polemischen, dummen, arroganten, ja ekelhaften "Politikers" Trump), William Wallace und dem Betreiber einer zweitklassigen Peepshow dargestellt.

                                                    Kein einfacher Held, kein All American Hero, Flynt wird aus der Not heraus zum Kämpfer für das Recht auf freie Meinung. Und auch wenn er einen immens wichtigen Kampf führt, seine rüde Attitüde verliert er dabei nie.
                                                    Er bleibt wiedersprüchlich, er bleibt ambivalent.
                                                    Das gefällt mir mit am meisten an "The People vs. Larry Flynt", der Held ist ein Antiheld, mehr noch, der Mann ist keine Ikone, eher ein Typ mit unsauberer Weste, der den vermeintlichen Weißwestlern entgegentritt um Ihnen ihre eigenen Werte und Regeln entgegenzuschleudern, ihrem Demokratieverständnis auf die Sprünge zu helfen:

                                                    "If you're not going to offend somebody you don't need the First Amendment."
                                                    Denn:
                                                    "Majority rule only works if you're also considering individual rights.
                                                    Because you can't have five wolves and one sheep voting on what to have for supper."

                                                    Er tritt an um seinen Lebensweg, seine individuelle Freiheit - in Flynts Fall das Verlegen eines Schmuddelheftes mit explizitem Inhalt - zu verteidigen.
                                                    Flynt war kein Ghandi, Flynt zeigte freie Sicht auf Vaginas und zog mit deftigen Karikaturen über die vermeintlich sauberen Obrigkeiten her.
                                                    Und doch geht es übergeordnet immer um persönliche Freiheit - wie eben auch immer die für jeden Einzelnen aussehen mag.
                                                    Eine Thema das sich durch fast alle Regiearbeiten von Milos Forman zieht, ob "Einer flog über das Kuckucksnest", "Amadeus" oder "Der Mondmann", Forman zeigt Menschen die anders sind und dieses Anderssein verteidigen, erkämpfen, leben wollen. Und Forman macht das großartig, eben gerade weil er keine "reinen Helden" zu Lichtgestalten erklärt, er zeigt ihre Schwächen, ihre Widersprüche, ihre Egoismen auf. Er zeigt die Menschen als Individuen, als Windmühlenkämpfer im Mahlstrom ihrer jeweiligen Gesellschaft, ihrer jeweiligen Zeit.

                                                    Harrelson war wohl nie besser, war wohl nie so drin in einer Rolle, wie bei "The People vs. Larry Flynt". Literweise Herzblut vom umtriebigen Woody für die Darstellung des schmutzigen Larry.
                                                    Edward Norton in seiner Hochzeit, als er in wirklich jedem Film brillierte, als er für mich DER Darsteller überhaupt war, angefangen bei "Zwielicht" über "Fight Club" und "25 Stunden". Das war seine Zeit, ganz klar.
                                                    Courtney Love als Courtney Love. Soll ihr erst mal einer nachmachen. Selten glaubte man einer Rolle so sehr, dass sie echt ist...

                                                    "The People vs. Larry Flynt" macht eine Menge Spaß, ist wirklich relevant, unterhaltsam, abwechslungsreich, informativ und nie langweilig. Von der Art Film - ein Film der WIRKLICH etwas zu sagen hat -, sollte es so viele mehr geben, wichtige Themen verpackt in einer spektakulären Hülle.

                                                    Manchmal muss man auf die Barrikaden.
                                                    Und wenn man das muss, dann aber auch so richtig voll und ganz und mit letzter Konsequenz. Treffender als Dirty Larry himself, kann ich es auch nicht ausdrücken:

                                                    I used to buy into a former Supreme Court justice's argument that you can't scream fire in a crowded theater. Well, I think you can.

                                                    - Larry Flynt -

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