daOnki - Kommentare

Alle Kommentare von daOnki

  • 8
    über Colonos

    Ein lateinamerikanischer "Western" der rauheren Sorte. Wunderbar fotografiert fängt dieser Film künstlerisch die majestätische Weite des Landes (Chile) aber auch die Hässlichkeit menschlicher Abgründe . Nichts für Zartbesaitete.
    Die Charakterzeichnung bleibt allerdings aufgrund eines eher banalen Skripts auf der Strecke. Der durchaus starke Cast versucht diese Defizite (gelungen) mit ausdrucksstarker Mimik zu kompensieren.
    Für mich unterm Strich eine Genre-Perle und Empfehlung.
    Fans (authentischer) rauher Western sollten unbedingt einen Blick riskieren.
    aktuell zu sehen auf MUBI.

    8 / 10

    15
    • Der Trailer sieht zumindest ordentlich aus. Auch die Besetzung weckt Interesse. Ein guter Burton wäre durchaus mal wieder überfällig.

      13
      • 6 .5

        Die inhaltliche Begeisterung kann ich nicht ganz teilen.
        Das Thema ist ein wichtiges und ernstes. Die technische Umsetzung sehr ansprechend. Auch der Cast spielt hervorragend auf.
        Inhaltlich jedoch leider nicht mehr als Feelgood-Propaganda für ein naives weißes Gutmensch-Publikum mit Neigung zu schnellen, oberflächlichen "Lösungen" und HappyEnds...

        Der grobschlächtige Hardliner Tony MUSS sich selbstverständlich im Film zum Engelchen verwandeln und ein paar Tage Spritztour reichen aus, um von einem tiefsitzenden, sozialisierten Rassismus geheilt zu werden...
        Das Leben ist schön - schließlich haben wir ein Feelgood-Movie bestellt,
        das Ursachen, Sozialisation und tief verankerte Denk- und Verhaltensmuster bewusst ausklammert um schnell an sein Ziel (Feelgood, HappyEnd) zu gelangen...
        Das durchschnittliche weisse Publikum soll sich schließlich beim Abspann des Films mit einem wohligen Grinsen vom Sofa erheben... und nicht mit tiefschürfenden gesellschaftskritischen Fragen im Kopf...

        Fernab dieses krampfhaften Happy-End-Mechanismus kann dem Film zumindest zugute gehalten werden, dass er ein kommerzielles Publikum thematisch an das Thema Apartheid heranführt.

        6.5 / 10

        14
        • 7
          daOnki 10.03.2024, 18:35 Geändert 10.03.2024, 18:39

          Nun endlich mal gesehen nach ca. 2 Jahren. Der Film hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Ich denke er möchte viel zu viel gleichzeitig sein und sitzt zwischen zu vielen Stühlen ohne sich wirklich entscheiden zu können... daher von mir auch eine maximale Wertung ala "sehenswert". Ein Top-Highlight sehe ich nicht.
          Ich verstehe seinen Kritik-Ansatz in vielerlei Ebenen, leider bleibt es jeweils nur beim Ansatz. Mal ist es subtiler Humor, mal wieder die krachende Flachbürste... was genau wird nun konkret kritisiert? Irgendwie alles ein bisschen... *dumdidum*. Aha.
          'Idiocracy' blieb im einschlägigen Fahrwasser konstant beissend. 'Don't look up' hat dagegen die deutliche bessere Umsetzung und einen stark aufspielenden Cast.
          Gefallen hat mir vor allem das Ende der Menschheit, sowie die witzig dargestellte dauereskalierende Hashtag-Bubble. Di Caprio spielt extrem gut auf... seine deutsche Synchro kann hier (obwohl nicht schlecht) einfach nicht Schritt halten mit der Originalspur. Lawrence bleibt dagegen sehr blass, was durchaus an ihren überwiegend belanglosen Script-Parts liegen kann.

          Dieser Film wurde kontrovers im deutsch-eigenen Polit-Grabenkrieg instrumentalisiert und debattiert. Maximal lächerlich... siehe auch das Jammern und Säbelrasseln im Zusammenhang mit dem späteren Barbie-Film. Alle drehen offensichtlich am Rad und versuchen eifrig aktuelles Entertainment in ihr schrulliges schwarz-weiss-Weltbild zu übersetzen bzw. als Feind- oder Leitbild zu vereinnahmen.
          In vielen Fällen ist das eine hysterische Überbewertung von Unterhaltungsproduktionen, die früher noch als trivial durchgegangen wären...

          7 / 10

          12
          • ?

            Das wird spannend (im Idealfall). Ich befürchte jedoch den absoluten Worst Case. Sie fassen mit ihren dreckigen Kommerz-Händen ein Kunstwerk der Comic-Verfilmung an und es riecht meilenweit gegen den Wind nach einem totalen Desaster.
            Sie tun gut daran im Vorfeld mit Trailer/Teaser zu geizen, weil sie das sonst bis zur Premiere nicht überleben würden...
            Das Gespür eines Villeneuves für die Tiefe eines Stoffs und die dazugehörige Atmosphäre ist ein absoluter Ausnahmezustand.
            Ideenlosigkeit und kommerzielle Risiko-Angst verleitet nur noch zu halbgaren bis lächerlichen Aufgüssen, die dann zu allem Überfluss noch mit trendigen Zeitgeist-Zutaten und windiger Chartsong-Untermalung endgültig zum Fastfood-Fraß verkommt.
            Vielleicht hat aber unsere Konsumenten-Welt auch nichts anderes mehr verdient.

            14
            • 9 .5

              Sensationelles Kino-Erlebnis. Eine Fortsetzung des ersten Films wie aus einem Guss. Schauspielerisch, technisch und visuell wird sogar noch eine Schippe draufgelegt. In nahezu jeder Einstellung ist der Enthusiasmus Villeneuves förmlich zu spüren.
              Besonders hervorzuheben ist mich in dem ohnehin qualitativ top besetzen Cast wieder einmal das Schauspiel von Léa Seydoux. Sie hat nicht viele Szenen in diesem Film, aber das was sie mittlerweile im Stande ist selbst in kleinen Rollen abzuliefern, gleicht schon beinahe der Aura früherer Hollywood Diven der alten Filmschule.
              Christopher Walken finde ich leider fehlbesetzt als Imperator.

              Ich kenne Herberts literarisches Werk und bewerte Dune als ein Schlüsselwerk der Science Fiction. Ich kann mir viele Darstellungen aus Villeneuves geschaffenen Universum kaum besser ausmalen. Bene Geserit, die Fremden, die Häuser, das Technik Setting, die Landschaften, die Würmer Gigantomanie und und und. Ein Highlight ist und anderem aber die Sequenz unter der gleißenden schwarzen Harkonnen Sonne!

              Es ist durchaus verständlich und nachvollziehbar, was bisher an Kritikpunkte genannt wurde... viele Dialoge, viel Religion, viele Charaktere und schlecht nachvollziehbare Zeitsprünge...
              Aber so ist eben nun auch in Herberts Werk.
              Der Umfang der Vorlage bringt es allerdings mit sich, dass die filmische Umsetzung inhaltlich nicht alle Aspekte behandeln kann.

              Leider nur in deutscher Synchro gesehen. Das was ich bisher im Original gehört habe, hat mir allerdings deutlich besser gefallen.

              9.5 / 10

              19
              • 8
                daOnki 24.02.2024, 18:57 Geändert 24.02.2024, 18:59
                über Menashe

                Ein interessanter Film. Weniger aufgrund der Story um einen sympathischen Underdog und vermeintlichen Loser oder der technischen Umsetzung, sondern vielmehr wegen des authentischen Einblicks in jüdische Gepflogenheiten und Verhältnisse. Für mich doppelt interessant, da ich vor etlichen Jahren mal ein paar Tage in dem riesigen jüdischen Viertel in Brooklyn gewohnt hatte. Das war ohne jede Übertreibung für mich ein Tor zu einer anderen Dimension und hatte mit dem restlichen NewYork so gut wie nichts gemeinsam...
                Jüdische Kultur ist etwas, das sich für mich (neugier- und interessehalber) lohnt genauer unter die Lupe zu nehmen.

                Aktuell zu sehen auf Mubi.
                8/10

                14
                • 9
                  daOnki 13.02.2024, 14:08 Geändert 13.02.2024, 18:53

                  Lanthimos' bisher reifste und vielschichtigste Arbeit. Nicht zuletzt verdankt er das in erster Linie den ausgeklügelten Erzählsträngen der phantastischen Buchvorlage. Hiermit gelingt es Lanthimos endlich wieder ein ordentliches Arthouse Paket zu schnüren, ohne dass ein kommerziell orientiertes Entertainment Publikum irritiert das Weite suchen muss. Der Film funktioniert auch wunderbar auf der Mono Tonspur einer Komödie mit bekömmlich leichtem emanzipatorischen Feelgood Anstrich.
                  Unter der Haube jedoch brummt es gewaltig in Lanthimos' Buch-Adaption.
                  Es werden viele Details und Charakterisierungen aus dem Roman von Alasdair Gray unterschlagen, jedoch zugunsten einer stark emanzipatorischen Zeichnung der Schwerpunkt auf Victorias Perspektive gelegt.

                  Die eigentlich tote Victoria, die durch ein frankensteinähnliches Experiment zu einem völlig neu formatierten Wesen wiederbelebt wird, lernt die Umwelt frei von gesellschaftlich beeinflusstem Habitus ohne Zwänge und Vorgaben kennen.
                  Ihre herzlich unbedachten Gehversuche in der nicht selten komplex verkopften menschlichen Zivilisation, lassen sie in vielen skurrilen Szenen wie eine außerirdische Besucherin wirken.

                  Lanthimos deckt spielerisch die richtigen gesellschaftskritischen Fragen auf ohne sich in die Falle eines tribalistischen Polit-Grabenkampfes zu begeben. Das ist ein frischer Ansatz ohne Ideologie und Zeigefinger, der nicht selten für herzhafte Lacher sorgt ohne dem denkfreudigen Publikum philosophisches Futter zu verwehren.

                  Lanthimos, auf dem bisherigen Höhepunkt seines Schaffens, schafft es mit einer visuell wie auch inhaltlich brillanten Cyberpunk-Filmadaption die Romanvorlage klar zu übertrumpfen.

                  Emma Stone gelingt es mit einer sensationellen Charakter-Darstellung selbst einen gut aufgelegten William Dafoe in den Schatten zu stellen. Wenn hierfür kein Oscar fällig ist, dann wünsche ich der Jury mindestens die Scheisserei bis ins Grab.

                  Punktabzug gebe ich für die vielen (seltsam umotiviert unerotischen) Sex-Einlagen, die der Film nicht notwendig gehabt hätte... Voyeure der Emma Stone Nackedei jedoch scharenweise in einen Lanthimos-Film treibt :-)

                  gesehen einmal in deutsch und zweimal im (empfehlenswerten) Original, in der Stones akzentuiertes Spiel nochmals ihre ganze Klasse offenbart.

                  9 / 10

                  22
                  • 6
                    daOnki 16.01.2024, 21:53 Geändert 16.01.2024, 21:54

                    So, endlich mal wieder Zeit zum Filme schauen gefunden. Napoleon musste es sein.
                    Hm. Hatte mir ausgemalt, dass mir der Film unterm Strich besser gefallen würde. Irgendwie passt es nicht in der Gesamtwirkung. So als würden sich die verschiedenen (durchaus edlen) Öle nicht vermischen wollen. Das Schauspiel ist überdurchschnittlich gut. Die Locations sind spektakulär fotografiert und die Action in atemberaubenden Weitwinkel-Perspektiven in Szene gesetzt. Das Drehbuch, das wohl schwächste Glied, bringt diese sehr geilen Zutaten jedoch nicht wirklich zusammen... Schade. Die Unbeholfenheit des Skripts ist dem Cast sichtlich anzusehen.
                    Mir ist auch nicht ganz klar welches Bild von Napoleon R. Scott hier zeichnen wollte. Napoleons treibende Motivation und Verbissenheit fehlt mir ebenso sehr wie mir die fast in die Persiflage abdriftende Helge-mäßige Darstellung als steifer Quasimodo zu viel ist... Phoenix ist ein begnadeter Charakter-Darsteller, aber für die Rolle des Napoleon, den er hier bizarr holzpuppenartig darstellen muss, scheint er mir die denkbar spektakulärste Fehlbesetzung zu sein. Auch die elfenartige und bezaubernd aufspielende Vanessa Kirby bleibt, diesem blassen Skript entlang hangelnd, weit unter ihrem Potential.
                    Am Schluss bleibt Achselzucken - nach einem zumindest überdurchschnittlichen Film...
                    Für eine Ridley Scott Produktion war mir das zu wenig. Für nen Film zwischendurch ganz nett...
                    Aber Nett ist ja bekanntlich die Schwester von Scheisse.
                    6 / 10

                    18
                    • 6

                      Am Wochenende gesehen. Niederbayerisches Kino, Landkreis, Saal mit etwa 300 Leuten ausverkauft. Ein Heimspiel (möchte man meinen).
                      Mit Abstand die wenigsten Lacher bei einer Ebenhofer-Verfilmung (und habe alle im Kino, auch mehrmals, gesehen).
                      Tatsächlich scheint der Humor im bisher 9. Filmtitel ein bisschen durchzuhängen, da waren sich fast alle in Gesprächen nach dem Film einig. Da fand ich die letzten Beiträge noch ziemlich gut aufgestellt. Hier aber zündet jeder 2. Gag nicht, weil zu albern, billig oder wohl an ein 5jähriges Publikum gerichtet... wir hatten sowas im Grundschulalter prustelnd fickficki-Witze genannt.
                      Was genau Frau Falk selbst nun im Detail inhaltlich zu bemängeln hatte, kann ich nicht bestätigen, da ich die Bücherreihe nicht kenne. Würde ihr aber raten, entweder konsequent zu sein oder aber komplett zu schweigen. Entweder gebe ich meinen Namen her für eine Verfilmung oder eben nicht! Money makes the world go round.

                      Das Casting war durchwachsen. Während Gregor Seberg, Eva Mattes und Michael Kranz starke Auftritte in ihren Nebenrollen hatten, fanden Siggi Zimmerschied oder Monika Gruber u. Monika Schwarzmann qualitativ nicht statt...

                      kein Eberhofer-Film diesmal der im Kino Pflicht gewesen wäre...
                      6 / 10

                      16
                      • 9

                        Wow, der Trailer sieht schon mal gierig aus.
                        Lanthimos, Emma Stone und Willem Dafoe. Dazu wieder Editing und Kamera von Yorgos Mavropsaridis und Robbie Ryan :) Kino-Ansage des Jahres.

                        12
                        • Dann nominiere ich doch mal ketzerisch 3 Prachtexemplare:
                          1. Blade Runner
                          2. Komm und sieh
                          3. Tetsuo

                          12
                          • 8
                            daOnki 20.08.2023, 18:15 Geändert 25.08.2023, 13:58
                            über Barbie

                            >>wiederholtes Posting, da offenbar aufgrund von mimimi aus dem Verkehr gezogen<<<

                            Das war er nun...
                            der "männerfeindlichste Film aller Zeiten"...
                            die "männerhassende Woke-Propaganda"...
                            der Grund warum US-konservative Rechtsaußen schäumend vor Wut shitstormen und erwachsene Männer vor laufender Kamera Barbie-Puppen verbrennen?
                            Oh, lächerliche Männerwelt. Die Wirklichkeit scheint sogar noch um einiges erbärmlicher zu sein, als es eine Satire wie 'Barbie' jemals aufs Korn nehmen könnte...

                            Der Film an sich war (neben den Heulkrämpfen der "echten Männer") auch anderweitig eine Überraschung. Mattel hat sich wirklich was getraut und hat das Gespann Gerwig/Baumbach offensichtlich wirklich freie Hand gelassen so wie es scheint. Es wurde kein Eiertanz vollzogen um nicht dieses oder jenes Publikum vor den Kopf zu stoßen... Nein, es bekommen einfach alle auf die Glocke (Matell ebenso und dass reichlich). Kein gekünsteltes Wir-sind-die-guten, wir-sind-fresh und wir-haben-verstanden. Mattel macht sich im moralischen Grabenkrieg unangreifbar, lässt bewusst kein Fettnäppfchen aus und karikiert sich selbst als ein von Idioten geführtes Abzocker-Imperium... Das gibt satte Extra-Sympathiepunkte und verleiht dieser alten Marke ein völlig neues Standig. Eine unübliche und mutige Marketing-Strategie. Aber eine die hier zumindest perfekt getimed aufzugehen scheint. Satire und Selbstironie erweisen sich in komplexen Zeiten als wahre Wunderwaffen. Für einen Konzern dieser Größenordnung erstaunlich. Applaus hier für den Spielzeug-Giganten.
                            Direkte Konkurrenten wie die roten Dänen erweisen sich da um einiges verkrampfter und altbackener.

                            Mattel macht kein Hehl daraus, dass die spielerische Oberflächlichkeit ihr Kernbusiness ist und so wird auch die Künstlichkeit ihre Produkte und Welten keineswegs geleugnet, sondern ganz im Gegenteil sogar noch (ironisch) streng unterstrichen. Das sorgt für einige Lacher.

                            Trotz unnötiger Längen (warum zum Geier knapp 2 Stunden!?) macht das Drehbuch von Gerwig/Baumann vieles richtig. Es lässt sich zu keiner Zeit allzu tief und parteiisch in ideologische Grabenkämpfe ein und selbst das von rechten Weicheiern so entrüstet reklamierte Gender-/Patriarchats-Thema ist lediglich nur angetäuscht und völlig sinnfrei von den Puppen-Charakteren zitierter und interpretierter Klamauk, so dass hier kein Auge trocken bleibt. Das ist mindestens genial.
                            Vor allem zündet diese Strategie aufgrund des genial aufspielenden hochkarätig besetzten Casts. Grandios z.B. die entsetzt irritierte und dennoch mitleidige Gesichts-Mimik von Barbie als sie von dem dauerempörten Woke-Teenie als Feminismus-Bremse, kapitalistische Planeten-Killerin und Faschistin beschimpft wird.

                            Unterm Strich hat mich 'Barbie' besser (und intelligenter) unterhalten als erwartet. Am Ende steht der Film für gutes Comedy-Entertainment, subtil-schlaues Productplacement und eine intelligente Marken-Neuausrichtung mit einer gehörigen Portion Selbstironie. In seiner Kernaussage ist der Film weder politisch noch ideologisch aufgeladen, sondern kommuniziert lediglich einen gesunden Hausverstand und ist ein deutliches Plädoyer gegen Machtverhältnisse jeglicher Art und das (nicht immer perfekte) Leben an sich.

                            Für den strengen Maßstab den manche linke wie rechte Spinner thematisch anlegen sehe ich keine Grundlage. Hier muss schon schreiend und mit voller Absicht jeglicher satirische Unterton überhört und übersehen werden, um ein weinerliches ideologisches Klagelied zu rechtfertigen.
                            Aber klar, wie immer gilt bei Satire...
                            wer sich angesprochen fühlt ist auch definitiv gemeint. ;o)

                            8 / 10

                            15
                            • daOnki 04.08.2023, 00:07 Geändert 04.08.2023, 00:26
                              über Barbie

                              Dieser Text wurde von anderen Nutzern als möglicherweise bedenklich gemeldet und ist daher momentan ausgeblendet. Wir schauen ihn uns an und entscheiden, ob er wieder freigegeben werden kann oder gegen unsere Community Richtlinien verstößt. Im Falle einer Löschung werden alle Antworten auf den Kommentar ebenfalls gelöscht.

                            • 8

                              Einer der intensivsten und auch traurigsten Liebesdramen die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Anspruchsvolles europäisches Autoren-Kino wie man es sich wünscht. Fans von kommerziellen Liebesfilmen sollten vielleicht die Finger davon lassen. Dafür ist der Film sicherlich zu ernst und drastisch in den Dialogen zu Leben, Tod, Vertrauen und Vergänglichkeit.
                              Tatsächlich würde mich hier jedoch die Meinung von Liebesfilm-Experten wie fujay interessieren!
                              Emily Atef liefert ein anspruchsvolles Drama mit beachtlicher Tiefe in bemerkenswert starken Bildern und Farben ab. Und wieder ist es Vicky Krieps die mit ihrer Präsenz und unglaublichen Vielfalt an Gestik und Gesichtsmimik den Film zu einer intensiven Erfahrung macht. Wie sie hier und auch schon in 'Corsage' aufspielt ist absolute Erste Liga. Aktuell für mich eine der besten (mir bekannten) europäischen Darstellerinnen.

                              Aktuell auf MUBI zu sehen.

                              8 / 10

                              14
                              • 7 .5
                                daOnki 26.07.2023, 10:05 Geändert 26.07.2023, 10:06

                                Das nenn ich doch mal ein Nonsens-Highlight. Fast schon Trash-Mob verdächtig.
                                Mit Sicherheit der richtige Kurzfilm für eine lustige Bierrunde mit Leuten die schrägen Humor abkönnen.
                                ...and again, and again, and agaaaain, ...and... 🤣
                                Danke an den kaiserofhorror!

                                8
                                • 9 .5

                                  Andersons Meisterwerk.
                                  Ich bin kein ausgewiesener Fan seiner bisherigen Werke. Neben seinen zweifellos wunderschönen und akribisch aufgebauten Bilderwelten hatte mir bisher immer ein gewisses Etwas gefehlt, das auch Inhalt und Aussage auf ein künstlerisch höheres Level hievt. 'Asteroid City' hat mich diesbezüglich erstmals überzeugt und Anderson liefert seine (für mich) kompletteste Arbeit ab. 'Asteroid City' übergibt (untermalt in fantastisch naiv bunten Bilden) dem Publikum ein leichtes Rätsel um den hintergründigen Sinn des humorvollen Treibens. So gelingt Anderson erstmals ein thematischer Symbolismus der seiner meisterhaften Bildkompositionen würdig ist.
                                  Erwähnenswert sind auch die Dialoge, die ebenso sorgfältig wie punktgenau an vielen Stellen subtile Gags platzieren, die wirklich zünden - ein nerdiges Publikum vorausgesetzt :o)
                                  Der Cast ist fast ausschließlich top besetzt wobei jedoch vor allem Scarlett Johansson, Jason Schwartzman und Matt Dillon (in einer starken Nebenrolle) besonderes Lob verdienen.

                                  Nicht wenige kreiden dem Film Schwächen in der Erzählung und der Handlung an. Aber hier sehe ich sogar die große Stärke von 'Asteroid City'. Durch das Weglassen belangloser Handlungsstränge und 0815-Spannungsbögen legt er den Fokus gezwungenermaßen mehr auf hintergründige, existenzielle Fragen.
                                  Ein philosophischer Zauberwürfel, der einem thematisch ungeübten Publikum die Nichtigkeit und Belanglosigkeit menschlichen Strebens und Seins spielerisch näher bringt. Arthouse Light in seiner besten Form.
                                  Chapeau, Mr. Anderson!

                                  9.5 / 10

                                  18
                                  • 7 .5

                                    Trashmob 23
                                    ==================
                                    Was sonst außer ein amtlicher Kurzschluss guter alter Oldschool Hardware könnte ein Fenster im Raum-Zeit-Kontinuum öffnen? Der Zeitsprung in die Zukunft kann niederschmetternder nicht sein. Die Menschheit hat in ihrer ethischen Verantwortung versagt und den Planeten in eine tote Steinlandschaft verwandelt. Als einzige Option bleibt nurmehr Flucht...

                                    Science-Fiction hieß vor Jahrzehnten noch: Mit wenigen Mitteln handfeste Geschichten zu erzählen. Damals fraglos ein ernsthaftes Entertainment, gelten diese Filme in der Gegenwart jedoch aufgrund ihrer technischen Unzulänglichkeiten im Vergleich als Trash in Reinkultur.

                                    Bunteste Klamotten, Lippenstift, perfekte Schmalzlocken, Föhn- und Hochsteckfrisuren dürfen nicht fehlen... Und selbstverständlich wird die Geröllwüste der zerstörten Erde erstmal flott mit trittsicheren Pumps erkundet :o)

                                    Mit ordentlicher Synchronisation, handwerklich solide und zeitgemäß umgesetzt empfehle ich diesen Film als Ergänzung zu George Pals 'Time Machine'. 'The Time Travellers' reiht sich nahtlos in die Riege der besseren, damals sehr hippen, "Endzeit-Filme" ein. Natürlich muss die deutsche Fassung '2071: Mutan-Bestien gegen Roboter' heissen - alles andere hätte mich auch bitter enttäusscht! :o)

                                    Mit Nostalgie-Bonus:
                                    7.5 / 10

                                    29
                                    • 8 .5
                                      daOnki 22.05.2023, 00:37 Geändert 22.05.2023, 00:44
                                      über Piaffe

                                      Schönes Arthaus Brett, das es hintergründig, unterschwellig und mehrschichtig faustdick hinter den Ohren hat (und das im wahrsten Sinne des Wortes).
                                      Eve (wunderbar und ohne Hemmungen gespielt von Simone Bucio) muss sich vertretungsweise für ihre Schwester als Geräuschemacherin für kommerzielle Trailer in das "richtig hören", interpretieren und ausdrücken einarbeiten...
                                      Im Zuge dessen gerät sie selbst mit Geist und Körper in eine Phase des "Richtig Hörens" und letztendlich in eine Transformation.
                                      Cronenberg-like überspringt Anne Oren mit ihrem gelungenen Debut-Film gesetzte Rahmen und Grenzen (und selbst der Transgender-Kosmos verkommt hier zu Banalität und Irrelevanz) und landet gleich in der Abteilung Trans-species. Von binär über nonbinär hin zu not-human-at-all.
                                      Interessant und empfehlenswert (für Gedanken-Offene) hier insbesondere die neu gedachte Interpretation sexueller Lust- und Körpererfahrung. Selten war das Kino der letzten Jahre erotischer und glaubhafter zugleich. Chapeau an Anne Oren.

                                      Trotz der angesprochenen Qualitäten, darf die Arthaus-Komponente nicht außer Acht gelassen werden. Wer damit bisher nicht klar kam wird auch hier seine Probleme haben und das Kino mit sparsamen Blick verlassen... Die WTF Sequenzen und -Dialoge sind einfach zu dominant, um an 'Piaff' mit konventionellen Sehgewohnheiten und Erwartungen wirklich Freude zu haben. Alle anderen (Experimentierfreudige und Mutige) sind herzlich eingeladen.
                                      Diese Woche im Kino (allein im Saal) gesehen.

                                      8.5 / 10

                                      16
                                      • 7
                                        daOnki 20.05.2023, 21:43 Geändert 23.06.2023, 15:17

                                        Heute gezwungenermaßen (Neffe) im Kino gesehen. Ganz gut für das was der Film darstellt und für wen er gedacht ist. Die Gags waren passabel und die Animation handwerklich 1. Liga. Auch die deutsche Synchro würde ich als gelungen bezeichnen.
                                        Diese Gaming-Adaptionen sind nicht mein Entertainment. Aber die Kids waren hellauf begeistert. So war zumindest das Zielpublikum abgeholt. Fan Service beschreibt das Ganze schon ganz gut.
                                        7 / 10

                                        13
                                        • 8
                                          daOnki 16.05.2023, 23:55 Geändert 17.05.2023, 08:06

                                          Ein ausgezeichneter deutscher Beitrag zum gesellschaftlichem Chaos der Gegenwart. Cataks Film arbeitet mit vielen bewusst eingesetzten Extremen und Stilmitteln. So wirkt der enge Blickwinkel des fast quadratischen Bildformats wie das Bullauge eines U-Boots, mit dem wir langsam immer tiefer tauchen in den komplexen Mikrokosmos Schule sprich Gesellschaft sprich Leben...
                                          Erfrischend sicher und wertfrei spielt Catak auf der Klaviatur herrschender Verhältnisse. Seine Inszenierung punktet mit maximaler Glaubwürdigkeit, denn ebenso kühl und distanziert wie die Bilder, Einstellungen und Farben das Geschehen untermalen, so unparteiisch unbeteiligt gibt sich die Erzählung. Alle Konfliktparteien bekommen ihre Momente und Auftritte: die Moralisten, Idealisten, Hardliner, Gutmenschen, die vermeintlichen Opfer/Täter, Arschkriecher und Mitläufer. Und alle scheitern grandios an der Komplexität der Dinge. Sie alle erhalten ihre Bühnenshow zur Präsentation ihrer Lösung auf Schienen. Und allen sehen wir zu wie sie mit Anlauf gegen die Wand laufen.
                                          Folgerichtig endet der Film so wie es ihm viele vorwerfen und übel nehmen:
                                          Ohne Lösung, ohne Happy End, ohne Schlussmoral eines erhobenen Zeigefingers.
                                          Es bleibt ein Achselzucken - wie im richtigen Leben.
                                          Ein guter Cast und eine beeindruckend aufspielende Leonie Benesch.
                                          Catak gelingt es eine beklemmende Dramaturgie aufzubauen die, eingebettet im vielschichtigen Chaos, seinem Publikum viel abverlangt. Und letztendlich bekommt psychologisch zumindest das Publikum aus seiner persönlichen Perspektive sein HappyEnd, nämlich nicht anstelle der Protagonisten Teil dieses Geschehens zu sein...

                                          Ein Film der zu nachhaltiger Diskussion anreget und verschiedenste Blickwinkel ohne Tribalismus und Ideologie näher bringt. Kein Arthouse, eher Realhouse.

                                          8 / 10

                                          18
                                          • 5 .5
                                            daOnki 03.05.2023, 16:23 Geändert 03.05.2023, 16:24

                                            Hm. Don't believe the hype!
                                            ...der nächste Fall nach dem kürzlich gesehenen Pappaufsteller 'Cocaine Bear'.
                                            Viel TamTam um nichts. EDR ist seichte 08/15 Horrorkost und darf sich im kompletten Evil Dead Franchise als bedeutungslose Tröte ganz hinten anstellen.
                                            Wenn 'Martyr', 'Possum' oder 'Possessor' für frischen Wind im Horror-Genre stehen, dann sind es Machwerke wie 'Evil Dead Rise' oder die unzählbaren Scream Flachpfeifen, die für Lethargie und Einfallslosigkeit im Horrorbereich stehen. Immer schön die Saftpresse ansetzen und den letzten kommerziellen Tropfen aus einem Franchise rausdrücken, bis selbst das letzte Konsumenten-Deppenkind die Augenbraue hochzieht...

                                            Gleiches Fazit wie bei 'Cocaine Bear'.
                                            Der Film kann nix. Eine Zeitverschwendung mit (immerhin) schön buntem Colorgrading.
                                            Die Effekte sind zuweilen blutig aber kein "Splatter vom Feinsten", denn dafür wären ja Talente oder Profis am Set notwendig gewesen...

                                            5.5 / 10 (Wertung als Standard-Horror-Beitrag)
                                            4.0 / 10 (Wertung als Evil-Dead Franchise Beitrag)

                                            17
                                            • 5 .5
                                              daOnki 29.04.2023, 08:59 Geändert 29.04.2023, 09:01

                                              Don't believe the hype. Ein mittelmäßiger bis langweiliger Film wird wieder Mal marketingtechnisch besungen wie das Goldene Kalb und ist (oh Wunder) in aller Munde.
                                              Fast scheint es als hätten wir es mit Experimenten der Massenpsychologie zu tun.
                                              Der Film möchte viele Register (halbherzig) ziehen, doch keines beherrscht er wirklich bzw. kauft ihm das Publikum ab.
                                              Der Slapstick funktioniert nur in den seltensten Fällen. Splatter will er zwar bringen aber in Sachen FX kann er nix. Auch für die Trash-Schiene kommt hier zu wenig rüber. Das 10-zeilige Drehbuch zusammen mit der nicht vorhandenen Message sind hier nur der Sargnagel oben drauf.
                                              Ein Film der dem viralen TamTam seiner Werbekampagne nicht gerecht wird.
                                              Früher wären solche Stinker in den hinteren Ecken der Videothek einsortiert worden und vergammelt, heute machen jedoch die windigsten Produkte medial den größten Rambazamba weil technisch Aufmerksamkeit und Konsum manipulierbarer sind denn je.

                                              Schade um die gute Kamera und das Colorgrading. Da hatten sich wohl 2 Profis in diese Produktion verirrt.
                                              Das Original sollte mit Untertiteln geschaut werden. Der Slang im Film ist ziemlich nuschelig.

                                              Unterm Strich: Zeitverschwendung.
                                              5.5 / 10

                                              18
                                              • 9
                                                daOnki 11.04.2023, 15:57 Geändert 11.04.2023, 20:52

                                                Wunderbar bitter-böses Kammerspiel des Deutschen Johannes Naber.
                                                Sämtliche Seiten und Haltungen bekommen ihr Fett weg. Ein sarkastisches Paradox... je schärfer die Dialogen desto diffuser und undurchsichtiger verwischen vermeintlich klare Linien und Positionen. Nur vordergründig als Kapitalismus-Kritik maskiert, fällt der Watschnbaum nach und nach in alle Richtungen. Es geht eben nicht nur ausschließlich um 3 kleine Kapitalisten-Arschlöcher (wie ich in einem Kommentar auf einer anderen Plattform gelesen hatte) deren turbulentes Treiben und Leiden mit Schadenfreude völlig unbeteiligt genossen werden kann.
                                                In vielen Szenen, Nebenbemerkungen und Schlagabtauschen sind WIR ALLE gemeint.
                                                Hier bekommen einfach herrlich alle aufs Maul: Die Kapitalisten, Moralisten, Gutmenschen, Schlechtmenschen, Rassisten, Sexisten, Opportunisten, Arschkriecher, Machertypen, Alphamännchen, Emanzen, die Idioten...
                                                haltet einfach ein jeder sein Nichtsgesicht hin und bekommt garantiert auf die Glocke! :o)

                                                Stefan Weigls exzellentes Drehbuch entfacht ebenso wie in Polanskis genialer 'Carnage' Verfilmung ein pures Chaos!
                                                Die anfangs noch geordnete, hierarchisch gegliederte Welt der Regeln, Vorurteile und Machtverhältnisse gerät mit fortschreitender Dauer des Treibens zunehmend ins wanken und letztlich gar zum Einsturz.
                                                Wer ist gut? Wer ist schlecht? Wer trägt die weiße Weste? Wer macht alles richtig?
                                                Die klaren Linien für Fingerzeiger(innen) und Neunmalkluge verwischen hier bis zur Unkenntlichkeit.
                                                Das fromme Spiel vom wir-und-die-anderen muss plötzlich pausieren. Der Spaß´ bricht ab.
                                                Chaos ist eine fiese Sache.
                                                Eine komplexe Welt kann hier nicht (wie sonst) in einem Moral-Korsett angenehm einfach in schwarz/weiss schön geredet werden.
                                                Was am Ende der Eskalation bleibt, sind lediglich die nackten Fakten in Form von Urinstinkten und Laster...
                                                Schlimm für diejenigen die giftige Untertöne heraushören können und ihre eigenen tribalistischen schwarz-weiss-Verhaltensmuster durch den Kakao gezogen sehen...
                                                Ein Film aus 2014 mit einem Gegenwartsbezug wie er aktueller nicht sein kann.

                                                Der Cast spielt stark auf und auch optisch unterstreicht der tiefkühle Look den kalten Zynismus der Dialoge.
                                                Zusammen mit 'Ich bin Dein Mensch' für mich einer der besten Deutschen Filme der letzten 10 Jahre.

                                                gesehen auf MUBI.

                                                9 / 10

                                                16
                                                • 4 .5
                                                  daOnki 08.04.2023, 14:19 Geändert 08.04.2023, 14:22
                                                  über M3gan

                                                  Naja, letztendlich ist 'M3gan' ein viel zu zaghafter übervorsichtiger Versuch geworden, allen gerecht werden zu wollen. Weder so richtig horror (weit entfernt), noch irgendwie mit beiden Beinen im SciFi Genre stehend, so bringt 'M3gan' auch philosophisch oder gesellschaftskritisch zum Thema kaum was auf die Pfanne... Der Film weiß weder was er will, geschweige denn was er sein möchte. Spannung oder Härte sind ebenso Fehlanzeige. Handwerklich solide mit 08/15 Cast und einer großzügigen Portion Langeweile. So geht ein Film (völlig zurecht) in der Versenkung unter.
                                                  Raus aus der Mediathek. Weg Speck Dreck.
                                                  4.5 / 10

                                                  19