Garcia - Kommentare

Alle Kommentare von Garcia

  • 9

    Es war hart, all die Lobeshymnen zu ignorieren, die aus dem Freundeskreis kamen und in der Presse kursierten. Aus Angst, der Film könne meine Erwartungen nicht erfüllen, habe ich versucht, den spürbaren Hype so gut es geht zu umgehen. Ich wollte ihn ja schauen, ich wollte nur nicht enttäuscht aus dem Kino gehen.

    Gestern habe ich ihn nun gesehen. Und all meine Sorgen wurden von Ryan Gosling und Emma Stone schwungvoll zertrampelt. Von der ersten Minute an wurde ich mitgerissen, der Film hat mich komplett verzaubert. Das fängt schon beim Intro an - noch vor dem Tanz - mit Einblenden der Logos.

    Bei Musical-Filmen und/oder Filmen mit einem großen Aufkommen musikalischer Tanz- und Gesangseinlagen bin ich oft zwiegespalten. "Grease" liebe ich, bei "The Blues Brothers" ist es unverzichtbar, doch meist reißen sie mich aus der Handlung und erzielen dadurch einen belastenden, überflüssigen Effekt. Doch Regisseur Damien Chazelle schafft es, die Darbietungen harmonisch in die Geschichte einzubetten. Vor einem hinreißenden, bezaubernden Szenenbild lässt er die sichtlich Spaß an ihrer Arbeit habenden Darsteller ausgelassen spielen, singen und tanzen...

    --> Komplette Kritik auf Garcias Videothek unter: http://wp.me/p6LMq4-188

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    • 7

      Ein Coming-of-Age-Drama, das alles enthält, wofür ich bei dieser Art von Film eine Schwäche habe.

      Schulabgänger einer High School in Los Angeles, die 60er, tolle Oldies und Evergreens, rebellische Teenager, etwas nostalgische Verklärtheit, sympathische Darsteller (darunter ein paar bekannte Gesichter)! Die Zutaten trösten über die erzählerischen Schwächen und historischen Ungereimheiten hinweg.

      "There Goes My Baby" (OT) ist ein unterhaltsamer, kurzweiliger Ausflug in eine elektrisierende Ära und zu der Jugend, die in dieser Zeit inmitten von Zukunftsängsten, Kriegszuständen und Rassenkonflikten ihren letzten unbeschwerten Tagen frönt.

      In einer kleinen Nebenrolle: der junge Mark Ruffalo!

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      • 7 .5

        Eher zufällig habe ich den Film gestern Abend auf Arte gesehen.

        Dass er mich immer noch beschäftigt, zeigt (mir), dass hinter dem vermeintlichen B-Movie kein kurzweiliger Reißer steckt, sondern ein weitaus vielschichtigeres Drama mit Horror-Elementen, eine Parabel über rassistisch motivierten Hass, die an Aktualität und Brisanz kein bisschen eingebüßt hat und facettenreicher daherkommt, als man denken könnte.

        Hier gibt's einen sehr informativen Video Essay über den White Dog: https://vimeo.com/40741702

        • 4

          Von allen Werken Spielbergs, die ich bisher gesehen habe, war dies eindeutig sein schwächstes. Leider! Es fällt mir schwer, zuzugeben, wenn (und DASS) der Mann schlechte Filme macht, aber in diesem Fall kann ich nicht anders.

          Trotz netter Einfälle, fantasievoller Ideen fehlte der Romanverfilmung einfach die Magie. Ab der zweiten Hälfte verzettelte sich die Handlung, der Film zog sich und ich vermisste das Talent Spielbergs, fesselnde Geschichten zu erzählen. Ein Teil der Geschichte (bei der Queen) war besonders bitter. Ich hatte nicht das Gefühl, dass Spielberg auf dem Regiestuhl sitzt, sondern ein fäkalhumorliebender, pubertärer Second Unit Director, der normalerweise Gurken wie „Meine Frau, die Spartaner und ich“ drehen würde. Hinzu kommt, dass Hauptdarstellerin Ruby Barnhill (zumindest in diesem Film) das nötige Charisma, die Ausstrahlung, der Sympathiefaktor fehlen.

          Tricktechnisch und handwerklich hat Steven Spielberg solide Arbeit geleistet, aber packen konnte die Story nicht.

          Wahrscheinlich war es gar nicht Hollywoods Wunderkind persönlich, sondern sein mexikanisches Pendant Señor Spielbergo. Genau, so war es!

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          • 7 .5

            Don't believe the hate! Der Film hat prächtig unterhalten und ich habe mich zwei Stunden köstlich amüsiert! Das neue Team harmoniert perfekt, Chris Hemsworth als Sekretär ist umwerfend, die Gastauftritte wecken Nostalgiegefühle (manchmal etwas konstruiert, aber die Freude über das Wiedersehen lässt das schnell vergessen), Verweise auf das Original sind genug da und ein längst überfälliger Geisterauftritt bringt den Film zu einem tollen Abschluss. "Ghostbusters" ist prädestiniert für CGI-Gebashe, die überladenen, poppig-bunten Trailer haben dies untermauert. Aber das Endprodukt balanciert das befürchtete Effektegewitter wieder gut aus.

            Man sollte mit dem Humor von Regisseur Paul Feig sowie Kristen Wiig und Melissa McCarthy etwas anfangen können, sonst KANN es schnell nerven. Die Gagdichte ist immens, die Trefferquote überraschend hoch, es gibt kaum Rohrkrepierer. Feig baut eine Stimmung auf, die an nostalgischen Momenten nicht spart, sich aber nicht darauf stützt und das Reboot überzeugend in ein zeitgemäßes Licht rückt. Etwas Ernsthaftigkeit hätte manchmal nicht geschadet, aber das tut dem Gesamteindruck keinen Abbruch. Die lockere Inszenierung erinnerte mich an diese unbeschwerte, narrative Struktur, die besonders Filme aus den 80er-Jahren inne haben.

            Ich bin ein Fan der ersten beiden Filme und ich bin ein Fan der Neuauflage. Ich will ihn nochmal sehen, ich will eine Fortsetzung mit neuen Abenteuern und mehr Screentime für Hemsworth. Das Marketing vor Kinostart wirkte verzweifelt und ich wurde das Gefühl nicht los, dass man versucht, etwas krampfhaft zu retten, was nicht zu retten ist. Das hat die Miesmacher natürlich in ihrem vorurteilsbehafteten Denken bestätigt. Letzlich musste Feig abliefern. Und das hat er mit Bravour gemeistert. Wer ihn nach Sichtung kacke findet, okay, eure Meinung. Wer den Film aus Prinzip vorverurteilt, soll sich mit Teil 1&2 im Keller einschließen.

            Alle Zweifler sollten dem Film jedenfalls eine Chance geben, denn er gehört ohne Frage zu den besten Reboots der letzten Jahre!

            • 8
              Garcia 07.06.2016, 12:09 Geändert 07.06.2016, 12:28

              Keine Charakterentwicklung, kein Spannungsbogen und eine Story, die so vor sich hinplätschert. "Everybody Wants Some!!" hat meine Erwartungen vollends erfüllt.

              Richard Linklater schafft es (mal wieder), aus einer oberflächlich banalen Zote eine charmante Komödie mit Leichtigkeit zu zaubern. Wie sein geistiger Vorgänger "Dazed and Confused" lebt der Film von seiner unspektakulären Erzählweise, die das Porträt von College-Studenten in den 1980ern trägt. Worin Linklaters Stärke liegt: Wenn ein Spruch mal in die Hose geht oder ein Gag nicht zündet, sehe ich darin lediglich einen Makel, der die jeweilige Figur nicht perfekt und somit sympathischer und authentischer macht.

              All die mehr oder weniger unbekannten Gesichter, eingebettet in ein filmisches Konstrukt, dessen Setting, Kostüme und Musik hervorragend das Ende der 70's und den Beginn der 80's aufleben lässt, machen das neueste Werk des Indie-Regisseurs zu einem nostalgischen Ausflug in eine unbeschwerte Zeit eines Heranwachsenden, den ich noch Stunden hätte verfolgen können.

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              • 5

                Stümperhaft und dilettantisch inszeniert, aber dafür umso amüsanter. Schwierig, ihm daher eine Bewertung zu geben. Deshalb die goldene Mitte!

                • 8
                  Garcia 23.01.2016, 13:12 Geändert 23.01.2016, 13:31

                  Nicht nur in Deutschland, auch in Großbritannien sorgte der Aufstieg der VHS und die damit einhergehende Welle an Gore-, Splatter- und sonstigen Horrorfilmen für eine Kontroverse, die fast absurder geriet, als es hierzulande der Fall war.

                  Hervorragende und umfangreich recherchierte Dokumentation, in der Regisseure wie Neil Marshall ("The Descent") und Christopher Smith ("Severance"), Schriftsteller, BBFC-Mitarbeiter, Filmkritiker und viele weitere Zeitzeugen zu Wort kommen und neben unzähligen Ausschnitten einen umfassenden und äußerst informativen Einblick in den Video-Wahnsinn geben.

                  "Video Nasties" nimmt einen mit auf eine Zeitreise in die 80er, als die Debatte um Gewalt in Videos kulturell und politisch fragwürdige Ausmaße annahm.

                  Das 3er-DVD-Set (Dokumentation, Trailer aller Video Nasties u.v.m.) gibt es (bisher) nur als Import-Fassung, aber dank des Region-Free-Codes können Interessierte aus Deutschland ohne Bedenken zuschlagen.

                  • "Boogie Nights" in Serie, großartig. Ist vorgemerkt!

                    • "Rocky IV" so schlecht? Kann mich kaum an den Film erinnern, aber Dolph Lundgren und einen der besten Soundtracks der Reihe würde ich schon mal blind 4 Punkte geben ;)

                      Und "Rocky V" war dann schon jenseits des Maßstabs? Der war/ist glaube ich aber auch der schwächste von allen.

                        • 6

                          Solider Slasher mit rar gesäten, dafür umso blutigeren Härten, dessen seltsam verstörende Momente ihn über das Mittelmaß heben.

                          • 7
                            Garcia 09.12.2015, 16:29 Geändert 09.12.2015, 16:31

                            Achsensprünge, Dialoge und Schauspiel auf Pornofilm-Niveau, willkürlich eingespielte Musik und Bild- und Tonsprünge - dieser Film macht alles richtig! "The Guy from Harlem" ist der zurückgebliebene Bruder von "Shaft", der sechs Jahre nach dem Blaxploitation-Klassiker entstand und im Ghetto-Fahrwasser der stilbildenden Filmbewegung mitschwimmen wollte. Glückwunsch, hat er nicht geschafft. Was bleibt, ist ein dilettantisch gedrehter Trash, der seine eigene Parodie ist.

                            Man muss ihn gesehen haben (nüchtern oder betrunken, macht hier keinen Unterschied), um es zu glauben. Allein die unterirdisch guten Prügeleien sind es wert, alles Geld der Welt zu investieren, um diese Granate zu sehen. Deshalb gibt's von mir 7 Punkte!

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                            • Als unsympathischer Opa in “Over the Top“ mit ihm groß geworden, Sympathiepunkte mit “Independence Day“ wieder reingeholt und in “Scarface“ aller guten Dinge komplettiert.

                              R.I.P.

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                              • Digital nachbearbeitet? Gibt es eine Version mit CGI-Gremlins, von der ich noch nie etwas gehört habe?! Oder wurden Bild und Ton totgefiltert?

                                • 8

                                  "You did it. You crazy son of a bitch, you did it." (Ian Malcom)

                                  Aus dem (überarbeiteten) Drehbuch der Coen-Brüder formt Spielberg eine unaufgeregt erzählte und erfrischend altmodische Geschichte, die mit ausgezeichneter Kamera-Arbeit, einem hervorragenden Schauspieler-Ensemble und Coen'esken Humor auftrumpfen kann.

                                  Ob das alles historisch akkurat wiedergegeben wird oder die letzte Einstellung einen seltsam pathetischen Beigeschmack hat, darauf pfeif' ich, weil der Maestro hier tut, was er (seit seinem ersten Spielfilm "Duell") am besten kann: eine richtig gute Geschichte erzählen.

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                                  • 4

                                    Ich bin Remakes gegenüber generell aufgeschlossen, sofern sie einer Neuinterpretation neue Impulse geben und ihr einziger Unterschied nicht nur im Produktionsjahr liegt. "Poltergeist" reiht sich ein in die Kategorie unorigineller, belangloser und damit überflüssiger Remakes.

                                    Das Original von '82 ist ein Produkt seiner Zeit und punktet durch Atmosphäre und einen kontinuierlichen Spannungsaufbau, versetzt mit effektvollen Schreckmomenten. Das Remake bietet weder das eine noch das andere. Schreckmomente sind beabsichtigt, verfehlen aber ihre Wirkung, was das größte Manko heutiger Produktionen dieser Art ist.

                                    Vielleicht ist auch Tobe Hoopers "Poltergeist" für heutige Verhältnisse angestaubt und langweilig. Vielleicht hat man sich auch deshalb entschieden, einen Neustart für das heutige junge Publikum zu wagen. Aber in Zeiten von all den paranormalen Activities, Heimsuchungen, Sinister- und Insidious-Teilen muss man schon ein wenig einfallsreicher sein, wenn man einen thematisch ähnlichen Film aufwärmen will, der Anfang der 80er-Jahre nicht das Problem derartiger Konkurrenz hatte und zwar nicht das Rad neu erfunden, dafür mit Einfallsreichtum und der besagten Atmosphäre ausgestattet hat.

                                    Wie gesagt, ich habe nichts gegen Remakes, aber ein weiteres Mal wurde meine Offenheit mit Händen und Füßen einfallsloser Aufgüsse getreten.

                                    Vier Punkte, weil ich Sam Rockwell in der schablonenhaften Rolle mochte, die visuellen Effekte gut waren und der Film trotz besagter Schwächen keine Langeweile aufkommen ließ.

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                                    • Interessant (oder eher traurig, oder fast schon wieder lustig?) ist auch, dass manche Filme nicht unbedingt geschnitten, aber deren Handlung durch die deutsche Synchronisation ad absurdum geführt wird. Beispiel: In Cravens Original von "Hügel der blutigen Augen" wurden aus den Mutanten Außerirdische gemacht, muhahaha!!!

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                                      • 4 .5
                                        Garcia 09.11.2015, 19:16 Geändert 10.11.2015, 15:31

                                        Mit "The Driver" schuf Action-Veteran Walter Hill 1978 einen düsteren, nihilistischen Neo-Noir-Thriller angesiedelt auf den vom kühlen Neon-Licht ausgeleuchteten Straßen des urbanen Los Angeles. Ryan O'Neal spielt den wortkargen Titelhelden, den Verbrecher engagieren, wenn sie einen zuverlässigen Fluchtfahrer brauchen.

                                        2011 adaptierte Nicolas Winding Refn den Plot für sein kongeniales Meisterwerk "Drive", indem ein ebenso mundfauler Ryan Gosling die Rolle des Fluchtfahrers spielt. Zwar basiert der Film in erster Linie auf dem Roman "Driver" von James Sellis, dass aber sowohl Autor und Regisseur von Hills Geschichte inspiriert wurden, ist nicht von der Hand zu weisen.

                                        Jetzt (bzw. schon letztes Jahr) widmete sich BBC dem Stoff und übertrug die Prämisse ins Serienformat.
                                        Der Taxifahrer Vince McKee hat die Schnauze voll von seinem Job. Ein lächerliches Gehalt, Kundschaft, die ihn beklaut und sich in seinem Wagen aus allen Öffnungen entledigt. Und als wäre das nicht genug, geht's bei ihm privat auch gerade den Bach runter. Nachdem Sohnemann Tim abgehauen ist, droht die Familie allmählich zu zerbrechen. Da kommt das Angebot seines gerade entlassenen Kumpels Colin gerade recht, für ein paar zwielichtige Gestalten als Fahrer zu arbeiten. Nach anfänglicher Skepsis willigt Vince ein und macht Bekanntschaft mit seinem Auftraggeber, der von allen nur "The Horse" genannt wird. Der Fahrer gerät immer tiefer in den Sumpf des Verbrechens und droht, an seinem Doppelleben zu zerbrechen.

                                        Die Miniserie beginnt mit einer Verfolgungsjagd, die man wie den Rest der Serie mit einem Wort beschreiben kann: Unausgegoren!

                                        David Morrissey mag ohne Zweifel ein guter Schauspieler sein. Er versteht es, den gebrochenen, am Rande der Verzweiflung stehenden Mann überzeugend darzustellen. Sein aus Frust und/oder Verzweilfung resultierendes Handeln nimmt man ihm stets ab. Aber er verkörpert in meinen Augen einfach nicht die Coolness, die ein O'Neal beispielsweise mitbringt. Diese Coolness, die ein Gosling in seinem minimalistischen, aber ausdrucksstarken Schauspiel verkörpert.

                                        Colm Meaney ist die Ideal-Besetzung für den Gangsterboss "The Horse". Er hat die nötige Ausstrahlung, die es braucht, einen Badass zu spielen. Leider hält ihn das Drehbuch immer wieder davon ab, in seiner diabolischen Art aufzugehen. Was tut man als Gangster, wenn dein Fahrer immer wieder deine Anrufe ablehnt? Du feuerst ihn oder erteilst ihm eine Lektion. "The Horse" tut das nicht. Er verzeiht ihm immer wieder. Hey, alles halb so wild, der Coup wäre nur fast fehlgeschlagen.

                                        Von diesen Coups gibt es leider zu wenige. Die Macher legen den Fokus verstärkt auf den zwischenmenschlichen Aspekt. Sicherlich keine schlechte Idee, will man die Geschichte eines Fluchtwagenfahrers auf Serienformat auswalzen und vertiefen. Nur ist das Ganze zu austauschbar geraten. Man bekommt hier etwas, was man zuvor nicht schon tausendmal serviert bekommen und 999-mal davon besser gesehen hat. Warum muss man dem Driver überhaupt eine so beliebige Familie geben? Die Miniserie besteht aus (auf Netflix) vier Folgen á 45 Minuten und sie wäre nicht oberflächlicher geraten, hätte man auf diesen Erzählstrang verzichtet. Sollten weitere Staffeln folgen, ist das auf lange Sicht nachvollziehbarer. Aber so hätte man sich stattdessen zum Beispiel mehr auf eine interessante und düstere "Manchesters Unterwelt"-Geschichte konzentrieren können und die Coups und das in der Theorie spannende Drumherum wären nicht so unspektakulär wie die erwähnten Familiendramen geworden.

                                        Neben den Menschen gab es sowohl in "The Driver" als auch in "Drive" einen weiteren, enorm wichtigen Darsteller: Los Angeles als Handlungsort. Das surreale Erscheinen als menschenleere Stadt trug wesentlich zum Suspense und der atmosphärischen Dichte bei. Davon habe ich hier leider nichts gespürt.

                                        Auch wenn die Macher mit der Serie einen neuen Ansatz verfolgen wollten, um dem Menschen hinter dem Steuer mehr Charaktertiefe und Identifikationspotenzial zu geben, so geht es doch immer noch um einen Fluchtwagenfahrer, der Verbrecher aus Gefahrensituationen holt und Transporte für sie erledigt. Und eine Serie, die sich "The Driver" nennt und den Plot ihrer inoffiziellen Vorgänger aufgreift, muss sich einem Vergleich mit diesen unterziehen können. Und dem hält sie leider nicht stand, weshalb das Ergebnis nichts anderes als ein blasser Serienableger ist, der hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Schade eigentlich, denn hinter der recht simplen Idee steckt viel Potenzial für eine spannende Serie.

                                        Vielleicht macht man's bei der US-Adaption besser oder (eventuell) weitere Staffeln ändern meine Meinung. Bis dahin bleibt Ryan O'Neal "The Driver"!

                                        • 5 .5
                                          Garcia 28.10.2015, 17:04 Geändert 28.10.2015, 17:35

                                          Ich wollt', ich würde ihn mögen, ihn lieben. Ich wünschte mir wirklich, er würde mir gefallen. Leider hat er mein "Herz für die 80er" nur leidlich berührt.

                                          Nachdem ich den Teaser gesehen habe, war ich voller Euphorie und freute mich auf eine unterhaltsame Hommage an die beste Film-Dekade ever. Allein die Titelschrift animierte mich zu Freudensprüngen. Meine Vorfreude sank gewaltig, als der Trailer veröffentlicht wurde. Der Look sah mehr nach Style als nach Substance aus, bis auf einige Ausnahmen kamen die Bluteinlagen aus dem Rechner und generell hatte mich das, was ich im Trailer sah, eher ernüchtert als noch mehr Interesse zu wecken. Zu sehr sah mir das Bild nach Direct-To-Video, zu sehr nach Hochglanz-Werbespot aus. Und dieser Eindruck blieb ...

                                          Beim Fantasy Filmfest hatte ich ihn ignoriert, wenig später wurden die Jubelschreie unter Freunden und Kritikern jedoch immer lauter, also gab ich ihm eine Chance. Ich meine, angeschaut hätte ich ihn mir sowieso, aber auf DVD hätte er es auch getan. Na ja, 5€ Kinoeintritt, das geht in Ordnung. Ich bereue nicht, das Geld investiert zu haben, soviel steht fest, aber ich ging mit gemischten Gefühlen aus dem Film heraus.

                                          Was ich den drei Regisseuren und ihrem Team zugute halten muss, ist, dass man in jeder Sekunde gemerkt hat, mit welcher Hingabe sie an dem Projekt gearbeitet haben. Nette Referenzen, gut aufgelegte, sympathische Darsteller, kurzweilige Story. Der Film hatte alle Zutaten, die ein 80er-Jahre-Streifen oder eben eine Hommage an einen solchen mitbringen muss. Und das ist sein Problem: die Versatzstücke waren vorhanden, nur ergaben sie kein rundes Produkt.

                                          Nur weil Synthies zum Einsatz kommen, wird der Soundtrack nicht besser. Ich hatte das Gefühl, sie waren da, weil es eben den Stil einer Äras repräsentieren soll, aber wirklich bereichert hat er nur selten. Nur weil ein One-Liner geklopft wird, stilisiert es den coolen Macho nicht gleich zur Wiedergeburt eines längst ausgestorbenen Action-Typus. Nur weil der Splatter-Gehalt relativ hoch und (oft) ohne CGI-Einsatz daherkommt, hebt es den Unterhaltungsfaktor nicht wesentlich an.
                                          Die Zutaten waren da, aber Stimmung kam einfach nicht auf.

                                          Versteht mich nicht falsch: was Cast & Crew geleistet haben, ist bemerkenswert, sollte honoriert werden und zolle ich mit größtem Respekt. Aber inhaltlich ließ mich der Film kalt. Mal ganz abgesehen vom jeweils vorhandenem Budget: Ein "Super 8" verstand es besser, das Gefühl eines Spielberg'schen 80er-Vorstadt-Films wieder aufkommen zu lassen als es "Turbo Kid" versteht, postapokalyptische B-Movies und popkulturellen 80s-Flair überzeugend zu referenzieren. Mich erinnert das Ganze an "The Expendables": er macht Spaß, aber die Herangehensweise und eingesetzten Mittel beißen sich zu sehr mit einer über 20 Jahre alten Ära und deren Seh- und Hörgewohnheiten.

                                          Aber hey, auf das Niveau des öden "WolfCop" kommt er laaange nicht runter!

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                                          • Nicht schuldig! Ich fand die Idee, dass Bruce Banner die Veranlagung schon hatte und letztendlich durch die Gamma-Überdosis entfacht wurde, interessant und hat dem Ganzen neue Impulse verliehen. Zumal sich die Stimmung des Films mit der tragischen Figur des von Bill Bixby gespielten David Banner in "Der unglaubliche Hulk" - welche zu meinen All-Time-Favourite TV Shows zählt - ähnelte.

                                            Außerdem entsprach der Hulk in Lee's Version mehr meinen Wunschvorstellungen eines realen Nicht-Lou-Ferrigno-Hulk als es der 08'er tat.

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