Hexor - Kommentare

Alle Kommentare von Hexor

  • 9

    In nicht allzu ferner Zukunft hat sich die gesamte Erde von den Folgen des Klimawandels in eine karge, sich immermehr schwerer bewohnbare Umwelt gewandelt. Die Menschen sind geplagt von Sandstürmen, Ernteausfällen, und dem Mangel an technischer sowie medizinischer Versorgung, welche die menschliche Population allmählich über die Jahre schwinden ließ. Mit diesen widrigen Verhältnissen kämpft auch der ehemalige Raumschiffspilot Cooper, welcher mehr oder minder als Farmer mit seiner Familie über die runden kommt. Er sieht sich mit einer möglichen Zukunft konfrontiert, die alle Errungenschaften der Menschheit für unwichtig oder sogar falsch erklären könnte, die er jedoch um jeden Preis bewahren will, allen voran für seine Kinder. Plötzlich entdeckt er mit seiner Tochter Murph eine unerklärliche Anomalie, die ihm Koordinaten offenbaren, welche ihn geradewegs zu den überresten der NASA bringen. Dort suchen Forscher nachwievor eine Lösung für das globale Problem, doch stattdessen haben sie eine Alternative gefunden: Übersiedelung auf einen überlebenswürdigen Planeten. Aus Mangel an qualifiziertem Personal und von Coopers können als Pilot beeindruckt verlangen sie von ihm sein mitwirken bei dem schwierigen Unterfangen. Jedoch bedeuted dies das Zurücklassen seiner Familie auf unbestimmte Zeit und ohne Garantie auf ein gelingen der Mission. Zwar mit dieser Umstand ringend entschließt er sich der riskanten Reise beizutreten, nichtsahnend welche Entdeckungen er dabei macht, und welche Fehlschläge er ertragen muss. Um der Menschheit und seine Familie willen dringt er dabei in unbekannte Bereiche des Alls vor, die ihn auf allen Ebenen der menschlichen Wahrnehmung und darüber hinaus immerwieder auf die Probe stellen.
    Die Geschichte stellt sich dabei als durchaus ansprechend heraus. Auch wenn sie zu Beginn sehr einfach klingen mag, weiß sie ihren Zuschauer über beinahe drei Stunden zu überzeugen. Dafür sorgen allen voran die atemberaubenden Aufnahmen des Weltraums, die überaus interessant gestalteten Planeten - die die Crew im Laufe des Abendteuers besuchen - und der fantastische Score. Dieser lässt den Film mehrere Male zu Höhepunkten auffahren, die einem teilweise sogar kurz den Atem verschlagen lassen können. Zugegeben, teilweise ziehen sich gewisse Szenen dahin, doch durch die allgemein sehr gute Presentation fallen diese nicht allzu negativ im Gesamtwerk auf. Gerade auf dem Weg zum Höhepunkt hin spitzt sich die immer mehr undurchschaubare Handlung dramatisch zu und lässt einen optischen Blick in eine uns unbekannte Dimension werfen. In diesem Moment lässt sich die ambitionierte Idee hinter dem Film erahnen. Doch wie bei jedem ambitionierten Projekt trennen sich hier wohl die Gemüter. Entweder man springt dabei auf oder man stempelt ihn als netten Versuch ab. Dies ist eine rein subjektive Entscheidung.
    Ist "Interstellar" nun deshalb eine Enttäuschung? Wohl kaum, denn auch wenn die schauspielerische Leistung veilleicht nicht herausragend ist, der Film teils sehr langatmig wirkt, die physikalischen Gesetze vielleicht nicht einhundertprozentig korrekt dargestellt wurden, und ob die teils sehr gewöhnungsbedürftige Darstellung viellecht nicht jeden überzeugt, darf man dies im großen und ganzen nicht allzu negativ aufnehmen. Was Christopher Nolan lediglich erreichen wollte, war wohl ein vereinfachtes Bild von einer unerklärlichem und zu tiefst komplexen Dimension zu vermitteln, die wir in unserer menschlichen Beschränktheit nur so erfassen können. Die Parallelen zu "2001: A Space Odyssey" sind dabei unverkennbar, ohne das Andenken zu beschmutzen oder gar zu übertreffen. Nichts desto trotz ist "Interstellar" ein kleines Juwel, welches vermutlich nicht jeder als solches erkennen mag.

    • Du würdest mir nen großen Dienst erweisen wenn du "Godzilla" (2014) für micht entsorgen könntest. Über den Film braucht man nicht zu diskutieren, er ist und bleibt einfach nur bescheuert. Schlichtweg, unerträglich. Nicht einmal für Trash-Fans.

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      • Watchmen, eindeutig ;-D

        4
        • 8 .5

          Geld, Geld, und noch mehr Geld! Der junge, ehrgeizige und aus einfachen Verhältnissen stammende möchtegern Börsenmakler Jordan Belfort (Leonardo DiCaprio) kann zumindest an nichts anderes denken. Es ist sein größtes Verlangen, sein höchstes Ziel und seine unumstößliche Lebensaufgabe soviel wie möglich zu verdienen, am besten auf dem schnellsten Weg. Aus diesem Grund sucht er Mitte der 80er logischerweise das Mekka des weltweiten Finanzhandels auf: Die New Yorker Wall Street! Obwohl er anfangs noch von allen Seiten als absoluter Versager behandelt wird, findet er schon zu Beginn großen Gefallen an dem System, welches ihm auf banalste Weise vom erfahrenen Mark Hanna (Matthew McConaughey) nahe gebracht wird. Dieses lässt sich am einfachsten in einem Satz beschreiben: "Lass das Geld deines Klienten in deine Tasche wandern!". In den folgenden Monaten wird der zunächst ehrliche Belfort allmählich durch das Mitwirken Hannas von der Welt der Drogen und Prostitution korrumpiert. Unglücklicherweise verliert er an seinem ersten Tag als offizieller "Broker" durch einen Börsencrash seine Stelle in der Firma. Doch weiterhin seinem Ziel entgegenfiebernd, bereitet sich ihm plötzlich eine Möglichkeit eine eigene Firma zu gründen, die auf nicht ganz legale Art seinen Traum erfüllt.
          Die Welt, die der Regisseur Martin Scorsese dabei vorstellt, ist geprägt von Drogen, Sex, Lügen, Gewalt und Exzessen jeglicher Art. Gerade zu grotesk wird hier das gesamte Finanzsystem als einzige, nie enden wollende Party dargestellt, in der Belfort jede Gelegenheit ausnutzt, damit diese auch nie zu Ende geht. In einem regelrechten Rausch verfolgt man ihn dabei wie er von einer Eskapade zur nächsten steuert, und wie ein Kleinkind nur nach dem größtmöglichen Spaß sucht. Dabei folgt eine chaotische Szene die andere, und als Zuschauer hat man irgendwann nur noch den Gedanken: "Was sehe ich da eigentlich gerade?" Und der Film schert sich nicht darum, sondern feuert sogleich mit der nächsten Szene ein weiteres Feuerwerk an Absurditäten ab. Durch diese übertriebene Überzeichnung von Materialismus, die von der ersten Sekunde hinweg die gesamte Handlung bestimmt, entsteht ein zynischer Humor, der seinesgleichen sucht. Geld nimmt hier geradezu die Rolle von Gott ein, das sozusagen der gemeinsame Nenner alles Glücks im Leben ist. Nichts ist damit unerreichbar.
          Getragen wird das gesamte Konzept dabei eindeutig von Leonadrdo DiCaprios geniale Darstellung als geldgeiler, unverantwortlicher wie liebenswerter Bastard, der auf ewiger Suche nach dem nächsten Kick ist. Dabei spielt er Jorden Belfort so gut, dass man am liebsten nach jeder seiner zahlreichen Vorträgen ein Teil von seiner Mannschaft werden möchte. Nicht weniger spektakulär ist auch Jonah Hills Darbietung als sein Geschäftspartner, der sich für die skurrilsten Szenen im Film verantwortlich zeichnet. Generell beweist Scorsese hier ein fantastisches Händchen für seine Darstellerwahl. Ob es nun die bezaubernde Margot Robbie als bildschöne Augenweide oder der egoistische Jean Dujardin als korrupter Schweizer Banker ist, jede noch so kleine Nebenrolle ist perfekt besetzt.
          Weiters erzielt der Film durch die grandiose Musikwahl und dessen präziser Einsatz in den richtigen Momenten eine einmalige Atmosphäre, die von einem Höhepunkt zum nächsten jede Szene ideal untermalt.
          Als Fazit muss ich gestehen: "Das ist der geilste Film seit Ewigkeiten!" Nahtlos darf er sich bedenkenlos anmaßen in erster Reihe neben Scoreses Meisterwerken wie "Taxi Driver", "Raging Bull", "GoodFellas" und "Casino" zu stehen. An Aktualität ist er kaum zu Übertreffen und übersteigt dabei selbst das Medium Film. Es ist vielmehr ein drei Stunden langer Drogentrip, den man mehr erlebt als betrachtet.

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          • 9 .5

            Wie starb Osama Bin Laden? Diese Frage stellte sich nach dessen Ableben die gesamte Welt und selbst nach all der Zeit konnte man mit Bestimmtheit nicht die genauen Umstände klären. Auch der neue Bigelow Thriller "Zero Dark Thirty" (= 30 Minuten nach Mitternacht) kann nach expliziten Studien keine eindeutige Antwort darauf geben, dafür aber das Szenario unglaublich realitätsnah und unparteiisch aufarbeiten.
            Nachdem Ich Kathryn Biegelow durch den "Hurt Locker"-Skandal auf das äußerste kritisierte, allen voran wegen der übertriebenen Glorifizierung der US-Army, schreckte mich Ihr neustes Werk anfangs eher ab. Doch trotz aller Bedenken gab Ich der Regisseurin noch eine Chance und wurde über alle Maßen überwältigt. Man spürte rein gar nichts mehr von den patriotistischen Wertvorstellungen und den unnötigen Dramatisierungen. Stattdessen bot der Film eine vollkommen neutrale Sicht auf die Geschehnisse vom 11. September bis zu Bin Ladens Ermordung, die harten und unmenschlichen Methoden, die zu dessen Aufenthaltsort führten, und den Reaktionen nach der Identifikation seiner Leiche. Dabei sollten die intensiven Foltersequenzen nicht abschreckend wirken, sondern vielmehr als "Mittel zum Zweck". Man bekam dadurch einen nachvollziehbare Vorstellung präsentiert, von dem was notwendig ist, um die Sicherheit der Bürger ganzer Länder zu garantieren.
            Gerade anfangs nimmt der Doku-Thriller eine gewisse Zeit in Anspruch um an Fahrt aufzunehmen. Etwaiges politisches Verständnis ist dabei unumgänglich, da man durch die teils sehr zähen Sequenzen leicht den Faden verliert. Dabei sind diese jedoch notwendig, weil sie die ansträngende und unangenehme Arbeit widerspiegelt, die beansprucht wird um das Hauptziel zu erreichen. Wenn man diese Stolpersteine schlussendlich überwunden hat, entsteht ein durchaus stimmiger Spannungsbogen, der sich bis zum Finale drastisch zuspitzt.
            Die Schauspieler vermitteln dabei eine überaus gute, wenn auch stark emotionskalte Performance. Vor allem die Besessenheit Mayas (Jessica Chastain) gegen Ende der Handlung empfand Ich als echt überzeugend, da man durch die vielen Rückschläge, die sie erleiden musste, ein gutes Verständnis für ihre Überzeugungen gewann.
            Auch in Sachen Ton und Schnitt konnte das Machwerk glänzen. Alles wirkte wie aus einem Guss, ohne das Gefühl zu haben diverse Szenen wären Fehl am Platz oder schlecht betont. Die dezente Musikuntermalung tut dazu sein übriges um eine in sich geschlossene und ein harmonische Stimmung zu präsentieren.
            Fazit: Ich bin über alle Maßen begeistert! Auch wenn der Film teils etwas langatmig wirkt, so konnte mich die Story von Anfang bis Ende packen und nicht mehr loslassen. Die neutrale Darstellung und die realitätsnahe Aufarbeitung faszinierte mich, da sie bei Werken dieser Art wirklich schwierig zu kreieren ist. Wer die brutalen Foltersequenzen und den emotionsarmen Ton, den Film einschlägt, ertagen kann, der wird einen Thriller der Extraklasse erleben, der durch gut dosierte Actionszenen, bei denen man Respekt vor jeder einzelnen Kugel bekommt, eine gewisse Abwechslung bietet und durch der uneindeutigen Aussage im Nachhinein für viel Gesprächsstoff sorgt. Ein starker "Film des Jahres" Kandidat für mich!

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            • 7 .5

              Cloud Atlas. Ach, wie sehr habe ich mich doch auf diesen Film gefreut. Ich kann euch gar nicht sagen wie hoch meine Erwartungen waren und was ich mir alles erträumt hatte, also fass ich es kurz zusammen: Ich erhoffte mir den Film des Jahres schlechthin! Tja, eins kann ich schon mal versichern: Er ist es nicht geworden!
              Wie kommt es also dazu? Vorweg muss ich jedoch noch den Wachowski Geschwistern und Tom Tykwer danken. Nicht etwa weil der Film so gut wurde, sondern allein schon dafür, dass sie sich auf so ein Projekt überhaupt eingelassen haben. Es ist einfach schön zu sehen, dass es in Hollywood immer noch Künstler gibt, die versuchen neue, interessante Werke zu kreieren, fernab vom Mainstream. Es bedarf schon großen Mut, doch genau das braucht das Kino von heute. Und ich kann mit Fug und Recht behaupten Cloud Atlas ist genau so geworden und bietet eine gelungene Abwechslung. Wirklich, so einen Streifen wird es auf längere Zeit wohl kaum geben.
              Nun aber zum Film selbst: Wie schon erwähnt hatte ich sehr hohe Ansprüche, die ich dann etwas zurückschraubte, als ich die ersten Kritiken zu lesen bekam. Zu meinem Glück wie sich herausstellte: Wenn ich mit denselben Voraussetzungen in den Kinosaal betreten hätte, wäre ich vermutlich schwer enttäuscht worden. Das beginnt schon bei der Story, die ja eigentlich das Herz des Filmes sein sollte. Diese wird zwar gut und verständnisvoll erzählt und hat durchaus ihre Höhepunkte, wobei man dabei aber wirklich aufpassen muss um auch jede noch so kleine Verknüpfung zu verstehen, ansonsten entsteht kaum bzw. keine Spannung und auch keine Sympathie für die Charaktere. Trotzdem fiel mir auf, wie lächerlich simple und kurz die einzelnen Handlungsstränge doch sind und teils auch recht zähe und völlig unnötige Momente beinhalten, die zwar zur Auflockerung dienen sollen, doch hat man nie das Gefühl, dass dies nötig wäre. Im Prinzip hindern diese Szenen den Film erst richtig in Fahrt zu kommen. Bei einer Story, wo der Zuschauer alle Aussagen aller Charaktere selbst zusammensetzen müsste wäre das auch wünschenswert gewesen, nur gibt es ständig eine Anekdote (Von der Wiege bis zur Barre...) , die übertrieben oft Erwähnung findet und das eigentliche Thema schon auf den Punkt bringt. Ich hätte mir etwas mehr Kopfarbeit erwartet.
              Ansonsten konnte mich der Film wirklich überzeugen. In Sachen Kostüm, Maske und Special-Effects hat sich die Crew echt große Mühe gegeben. Auch die Settings sind ein Blickfänger schlechthin, dabei muss ich einfach die erste Panoramaaufnahme von Neo-Seoul erwähnen, welche mich total überwältigte.
              Auch die Action blieb nicht gänzlich auf der Strecke, wobei diese mir an einigen wenigen Stellen zu übertrieben aufgedrückt daherkam. Trotzdem, echt sehenswert.
              Nicht zuletzt gehe ich noch auf die Schauspieler ein, die allesamt eine außerordentlich tolle Leistung vollbrachten, allen voran meiner Meinung nach Jim Sturgess, der mich einfach vollends überzeugte. Einzig Jim Broadbent und Hugo Weaving blieben in meinen Augen irgendwie blass in ihrer Rolle, obwohl ich beide Darsteller sehr schätze. Trotzdem bleiben vereinzelte Charaktere eher eindimensional, was man aber dem strikten Drehbuch zuschreiben muss, als den eigentlich gut agierenden Schauspielern. Sie hatten einfach zu wenig Spielraum für komplexere Charaktereigenschaften.
              Mein Fazit lautet also: Der Film bietet eine durchaus interessant erzählte Geschichte, die zwar durch Längen und unnötigen Szenen zu leiden hat und den Darstellern weinig Platz für kreative Entfaltung bietet, aber durch vereinzelte Höhepunkte zu überzeugen weiß. Da die philosophischen Fragen, die das Werk aufwirft, schon von selbst aufgeklärt werden, hat man als Zuseher das Gefühl, man hätte keine eigene Meinung dazu und wird für mundtot erklärt. Somit kann man im Nachhinein auch nicht darüber sprechen, da alles Fragen beantwortet sind. Im Großen und Ganzen kann man das alles aber verschmerzen, weil man so etwas extravagantes echt selten im Kino zu sehen kriegt!

              • 7 .5

                Nach namhaften Klassikern wie "A Nightmare before Christmas" und "Wallace & Gromit" zogen wahrhaftige Kunstwerke wie "Coraline" und "Der fantastische Mr. Fox" im Stop-Motion Genre Einzug und erweiterten das Spektrum des Mediums "Film" um einen weiteren außergewöhnlichen Zweig. Bisher konnte dieser Bereich eine großartige Bilanz vorweisen, wenn man bedenkt wie selten solche Filme sind, gerade im Kino. ParaNorman führt diese Tradition weiterhin großartig fort, und bietet möglicherweise eine der besten Erfahrungen dieses Kinojahres.
                Zur Handlung selbst will ich nicht allzu viel verraten. Nicht weil sie zu komplex ist, ganz im Gegenteil. Genau genommen ist sie überaus klassisch: Ein Junge, mit der Fähigkeit Verstorbene zu hören und zu sehen, wird von seinen Mitmenschen von allen Seiten - sogar seiner eigenen Familie - schikaniert und ausgeschlossen. Dank seiner Gabe erhält er schließlich die Chance zu beweisen, dass mehr in ihm steckt, als ein Freak. Dabei muss er den Fluch einer Hexe brechen, die ihre einstigen Peiniger zum ewigen Leben verdammte. So weit so unspektakulär, aber der Film lebt nicht vorrangig von seiner Handlung, sondern vielmehr von seiner gruseligen Atmosphäre, seinen schrägen und Charakteren, den gelungenen Gags - die immer ziehen - und den überragenden Anspielungen auf bekannte Horror- und Splatterfilme wie Freitag der 13. oder Silent Hill. Letzterer wurde meiner Meinung nach sogar teilweise als Vorlage verwendet. Vergleich: (VORSICHT! SPOILER-GEFAHR!) ein kleines schwarzhaariges Mädchen, welches wegen falscher Anschuldigungen bestraft wird; die Übergangs-Sequenzen wenn Norman eine Rückblende erlebt und die Übergangs-Sequenzen in Silent Hill, wenn die Sirenen eingeschaltet werden. (SPOILER-ENDE!)
                Desweiteren ist er womöglich der beste Zombie-Film den ich je gesehen habe, da zum Schluss die Frage aufkommt, wer bösartiger ist. Die Zombies, oder die Meute von Menschen, die sie auslöschen wollen. Ja, urplötzlich verändert sich im Verlauf der Story das Rollenbild dramatisch, wenn auch etwas zu schnell. Hinzu kommt noch ein spektakuläres Ende, das keine Fragen mehr offen lässt.
                Trotzdem komm nicht drum rum zu gestehen, dass der Hauptcharakter zwar sympathisch, aber im Laufe der Zeit etwas eintönig wirkt. Dafür gibt es genug andere Sympathieträger, den dem Film schlussendlich Leben einhauchen.
                ParaNorman ist ein tolles Filmerlebnis geworden. Gerade Kenner des Horror-Genres werden bei diversen Szenen ins schmunzeln kommen, nicht zuletzt durch die grandiose unheimliche Atmosphäre. Doch wegen gerade dieser Szenen muss ich eine gut gemeinte Warnung aussprechen: Auf Kinder kann all das sehr verstörend wirken. Dagegen ist Coraline eine gute Nacht-Geschichte. Trotzdem sollte man sich dieses kleine aber feine Schmuckstück nicht entgehen lassen, solange es noch im Kino läuft (aber besser nicht in 3D).

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                • 2 .5

                  Auweia! Nolan, was hast du dier nur dabei gedacht! Nach dem wirklich guten "Batman Begins" und dem grandiosen "The Dark Knight" habe ich im Ernst jetzt über 3 Jahre DARAUF gewartet.
                  Ich weiß gar nicht, worüber ich mich zuerst aufregen soll. Über die Charaktere, die - bis auf "The Cat" - eine sagenhaft miserable und emotionslose Leistung vollbringen, allen voran Tom Hardy als Bösewicht Bane, der kaum eine verstörende Ausstrahlung zu Stande bringt, und bedauerlicherweise auch Michael Caine, der als Sympathiefigur viel zu selten vor kommt und in den Szenen, in denen er dann da ist, unfreiwillig komisch wirkt, gerade in den Sequenzen, wo man eigentlich emotional gepackt sein sollte. Dasselbe Problem haben alle Haupt- und Nebendarsteller, nicht zuletzt Christian Bale als Batman. Die Schuld daran tragen aber nicht die Schauspieler, die bestimmt wesentlich besser gespielten hätten, solange der Regisseur gewusst hätte, was sein eigentliches Ziel gewesen wäre. Wahrscheinlich hätte eine ausgereiftere, spannendere Handlung viel dazu beigetragen. Stattdessen lässt sich Nolan auf eine hanebüchene Story ein, die durch ihr eigentliches Motiv keinerlei Sinn ergibt. Dabei hat mir die Idee gefallen, auch den ersten Teil der Trilogie wieder einzubauen. Aber es ergibt für mich keinen Sinn: Ra´s al Ghul wollte Gotham vernichten, damit sie, wie Phönix aus der Asche, wieder neu erblühen kann. Durch Batmans Zutun hat die Stadt jedoch dieses Ziel erreicht, bis Bane auftaucht und sagt: "Ich muss Ra´s al Ghuls Werk vollenden!"...WAS ZUR HÖLLE!
                  Ok, bei all meiner Kritik muss ich jedoch sagen, ein paar Action-Szenen sind echt gut gedreht und auch die Musik ist wieder passend unterlegt, auch wenn sie beinahe gleich klingt, wie bei den Vorgängern. Trotzdem vermisste ich Action-Einlagen, wie beispielsweise die Verfolgungsjagd Harvey Dents aus "The Dark Knight"
                  Der 2. Punkt, was den Film so überaus grottenschlecht macht, ist - neben der eben erwähnten Story - die oberflächlichsten und klischeehaftesten Dialoge aller Zeiten (Bsp.: Dialog beim finalen Kampf zwischen Bane und Batman -> “Batman! Du bist also gekommen, um mit deiner Stadt zu sterben!” - “Nein. Ich bin gekommen, um dich aufzuhalten!” o_o).
                  Schließlich kommen wir zum letzten Punkt, der dem gesamten Projekt das Genick brach: Das "Zu viel"! Zu viel Action! Zu lange Laufzeit! Zu viele neue Charaktere, die zum Großteil keinen Zweck erfüllen, wie etwa das Mädchen (Juno Temple), welches bei Selina Kyle (The Cat) lebt. In 2-3 Szenen war sie zusehen, und dann nicht mehr. Sie hat einfach nichts für den Fortgang oder Dramaturgie der Handlung beigetragen.
                  Dasselbe gilt auch für den Lt. Foley, der ganz scharf auf den Posten von Commissioner Gordon ist und rein zufällig am Ende vollkommen belanglos sterben muss. Mich störte es nicht mal. Er war mir absolut gleichgültig.
                  Auch beim Thema konnte sich der Regisseur nicht ganz einigen: Terrorismus, Finanzkrise, Korruption...also baute er schlussendlich alles mitein. Ein fataler Fehler. So hat man zwar ständig das Gefühl etwas höchst Intelligentes zu sehen, wenn man aber über den Tellerrand hinaus blickt, wird keines der Themen auch nur ansatzweise bis zum Ende geführt ist. Es war zwar eine kühnes Unterfangen, scheitert aber an dem "Zu viel!".
                  Ich muss es einfach gestehen: The Dark Knight Rises ist die größte Enttäuschung des Kinojahres 2012. Es war zwar klar, dass er nicht den Vorgänger in allen Belangen toppen könnte, doch dass er es schafft in allen Bereichen so weit daneben zu liegen, ist wahrlich eine Meisterleistung. Es wurde einfach nichts zu Ende gebracht, nur an der Oberfläche gekratzt. Selbst das Ende ist eine Frechheit ohnegleichen. Hier hat Hollywood eindeutig zu viel Hand angelegt, was den Ausgang überaus unzufriedenstellend gestaltet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Christopher Nolan genau dieses Ende geplant hatte. Dabei setzte ich so große Hoffnungen in diesen Regisseur, der mit Inception doch erstklassige Unterhaltung auf Hollywood-Ebene produzierte. Und jetzt das? Das ist die bisher einzige negative Kritik über einen seiner Filme, und ich hoffe das bleibt auch so.

                  • 6

                    Alle Jahre wieder kommt ein neuer Pixar-Film. Und bisher konnte man immer sicher sein, dass man nicht enttäuscht wird. "Merida - Die Legende der Highlands" bildet in dieser Tradition keine Ausnahme. Wie gewohnt versprüht die neue Welt einen mystische Atmosphäre und ist bis ins kleinste Detail authentisch. Was gerade anfangs vor allem auffällt: die Stimmung ist wesentlich düsterer als sonst üblich. Einige vernebelte Abend- oder sogar Nacht-Sequenzen können manchmal schon Erinnerungen an diverse Horror-Filme wecken. Um aber nicht missverstanden zu werden: Dies bedeutet keineswegs Merida sei nun nicht mehr für Kinder geeignet. Ganz im Gegenteil: Ich schätze es ist einer der kinderfreundlichsten Animations-Filme den die Pixar-Studios jemals produzierten. Gelunge Gags (Macintosh!), passender Slap-Stick-Humor und liebenswerte Charaktere, die bis in die kleinste Nebenrolle ihren ganz individuellen Charme besitzen, verbreiten durchwegs gut Laune. Auch die Musik versetzt den Zuschauer regelrecht in das Geschehen mitein.
                    Was mich jedoch etwas störte, war die Story, welche zwar ganz ok war, aber Merida als Hauptdarstellerin immer mehr in den Hintergrund wirft und ihre Mutter eher in den Vordergrund stellt, da sie eigentlich mehr Erfahrungen macht und am Ende eine völlig neue Ausstrahlung erlangt. Zwar lernt Merida auch vieles dazu, doch ändert es kaum etwas an ihrem Charakter oder ihrem Handeln. Das Ende war dann auch etwas übertrieben gefühlvoll.
                    Wer also einen Familien-, Fantasy- oder Abenteuerfilm jeder Altersklasse sucht, und dem die ewigen Comic-Verfilmungen der letzten Wochen schon aus dem Hals raushängen, wird hier eindeutig fündig. Zwar kommt es nicht an Filme wie "Ratatouille", "Wall-E" oder "Oben" heran, bietet aber die gelungene Abwechslung des diesjährigen Kinojahres. Nicht zuletzt, weil dieser Film "Steve Jobs" gewidmet ist.

                    • 9 .5

                      Einige Jahre nach den Geschehnissen von "Batman Begins" geht die Bekämpfung des organisierten Verbrechens in Gotham City durch Lieutenant Jim Gordon und dem selbst ernannten Rächer "Batman" in eine heiße Phase über. Durch den neuen Staatsanwalt Harvey Dent scheint Gotham eine vielversprechende Zukunft zu blühen, in der die maskierte Fledermaus überflüssig wird. Mit diesem Gedanken spielend malt sich Bruce Wayne - alias Batman - ein glückliches Leben mit seiner Jugendliebe Rachel aus, die aber derzeit eine Beziehung mit dem Staatsanwalt pflegt. Doch so gut wie alles zu laufen scheint, geht alles auf Kosten der Verbrecher, die sich in aller Not an einen Mann wenden, der die Art des Terrors auf eine neue Stufe bringt: Dem Joker.
                      Schnell stellt sich heraus, dass er der schrecklichste Schurke ist, den Gotham je ertragen musste. Ihm gelingt es innerhalb weniger Tage die Stadt in ein anarchistisches Chaos zu stürzten. Doch was ist sein wahres Ziel? Etwa Batman? Oder die Bewohner Gothams? Auf jeden Fall steht etwas Großes bevor, was Batman vor die Frage stellt: Was ist nötig um den Frieden zu sichern?
                      Das Sequel zu "Batman Begins" überbietet den Vorgänger in wirklich allen Belangen. Sei es die Story, die wesentlich komplexer und unvorhersehbarer ist, der gut dosierten Actionsequenzen, der flüssigen Kameraführung und den Charakteren, die Größtenteils auf hohen Niveau agieren. Hervorzuheben ist hier eindeutig Heath Ledger, der einen durch und durch grandiosen und vielschichtigen Joker spielt, der vollkommen anders ist, als Jack Nicholsons Darstellung.
                      Auch in Sachen Musikuntermalung haben sich Hans Zimmer und James Newton Howard selbst übertroffen.
                      Einzig und allein einige Szenen wirken irgendwie unwirklich und absurd (z.B. Rettung Rachels bei Dents Feier), zerstören aber nicht im Geringsten den Spannungsbogen, der sich den gesamten Film bis zum atemberaubenden Ende hindurch zuspitz und den Zuschauer bis zum Schluss fesselt.
                      Wer also Blockbuster-Unterhaltung auf sehr hohem Niveau genießen und einen Klassiker der modernen Kinogeschichte miterleben will, der wird hier keinesfalls enttäuscht werden. Die bisher beste Batman-Adaption, die möglicherweise nur durch seinen Nachfolger geschlagen werden kann. Von meiner Seite her ein absoluter Must-See! Eine wahre Legende!

                      • 7 .5

                        Ein Neustart der mehr als überfällig war. Nachdem Joel Schumachers "Batman & Robin" das Vertrauen seiner Zuschauer verspielt hatte, lag das Image des dunklen Ritters in Scherben. Rettung fand man schließlich bei Christopher Nolan, der bisher nur an Independent-Filmen wie "Following" oder "Memento" beteiligt war. Auch wenn deren Qualität um jeden Zweifel erhaben waren, brachte es ihm nicht das nötige Aufsehen ein, welches ihm gebührte. Man könnte also sagen, beide Parteien haben von dieser Produktion profitiert: Batmans Ansehen wurde wieder rein gewaschen und Nolan öffnete es den Weg nach Hollywood, um dort wieder Qualitäts-Filme zu schaffen.
                        Doch auch die Zuseher gingen nicht leer aus: "Batman Begins" erzählt, wie der Titel zu erwarten lässt, die Geschichte wie es dazu kam, dass Bruce Wayne wegen dem Mord an seinen Eltern sich entschließt in das Kostüm das dunklen Rächers zu schlüpfen. In den bisherigen Filmen wurde dies übergangen und meist durch Flash-Back Sequenzen (Batman Forever) eingeblendet, sofern es seine Vergangenheit betraf. Die Haupthandlung selbst ist sehr einfach gehalten, hat jedoch einige unvorhergesehene Wendungen parat, die eine sehr gute Spannung erzeugen. Die neue eher realistisch gehaltene Darstellung bietet dazu noch eine völlig neue Erfahrung gegenüber den älteren Batman-Versionen.
                        Auch der Soundtrack ist über alle Maßen hervorragend.
                        Die Wahl der Darsteller ist ebenfalls gut gelungen, auch wenn deren Leistungen sich in Grenzen halten. Der Bösewicht - Ra´s al Ghul - ist auch interessant, da er zu diesem Zeitpunkt noch in keiner anderen Batman-Verfilmung zu sehen war. Aber je passend sein Charakter sich in die Handlung einfügt, umso trauriger finde ich es, dass der Zuschauer kaum Respekt oder Angst vor ihm entwickelt. Dass kann man von dem 2. Bösewicht - Scarecrow - nicht behaupten, der Batman mit seinen Halluzinogenen echt ins Schwitzen bringt.
                        Mein Fazit lautet also: Die Neuinterpretation Batmans kann großartig unterhalten und geht dabei sogar noch auf die Psyche des Superhelden ein. Wer sich aber aber mit der neuen realistischeren Darstellung nicht anfreunden kann, dem würde ich die älteren Tim Burton-Versionen empfehlen. Und auch wenn der Film viele Qualitäten hat, komm ich nicht drumrum festzustellen, wie schnell er mir aus Kopf ging als ich ihn fertig sah. Kaum etwas blieb hängen. Wahrscheinlich, weil es am Ende dieselbe Aussage hat, wie alle anderen Teile vor ihm: Ich bin ein Held und helfe wo ich kann! Das störte mich dann doch zusehends. Trotzdem lebte es einem ehemals in Trümmern liegenden Franchise neues Leben ein, wofür ich Christopher Nolan sehr dankbar bin.

                        • 2 .5

                          Nach dem mehr als unzufrieden stellenden Ende von Sam Raimis Spider-Man Trilogie, freute ich mich umso mehr als ich erste bewegte Bilder von Marc Webbs Re-Boot zu sehen bekam. Wie sich nun herausstellte waren meine Hoffnungen jedoch vergebens. Auch wenn es interessante Änderungen zur ehemaligen Reihe und zum Comic selbst gab, konnte mich keine einzige davon vollends überzeugen. Es beginnt bereits beim Hauptdarsteller: Andrew Garfields Interpretation Peter Parkers/Spider-Mans ist das exakte Gegenteil zu der Tobey Maguires. Doch verstehe ich nicht genau was er jetzt eigentlich darstellt. Den Streber? Den Außenseiter? Den Loser? Den Skater? Letzteres würde wohl eher hinkommen, doch gibt es nur eine Szene wo er auf seinem Board steht. Man könnte hier einwerfen, dass er vielschichtiger ist. Doch in Wirklichkeit stellt Garfield einfach nur einen Freak dar, der weder skaten kann, noch wirklich clever ist. Man findet ganz einfach keinen Draht zu ihm, was sein Handeln un-nachvollziehbar macht, sodass der Zuschauer leicht das Interesse verliert.
                          Emma Stone als sein großer Schwarm ist zwar ein echter Blickfänger, doch hat man nie das Gefühl, dass es zwischen den beiden funkt. Dafür sind ihre Unterhaltungen zu eintönig und haben immer dieselbe peinlich lächerliche Atmosphäre.
                          Auch der Bösewicht war an Eindimensionalität kaum zu überbieten. Dr. Curt Connors zählt für mich in den Comics als eine traurige, innerlich zerrissene Person, die von seiner Schöpfung mehr leidet als von ihr profitiert. In dieser Version sieht man nichts von dem.
                          Die Handlung ist sehr einfach und grenzt teilweise an Absurdität (Kran-Szene). Auch die Action-Szenen sind eher dürftig, können sich aber durchaus sehen lassen. Gerade die Sequenzen in der Ego-Perspektive haben mir stark imponiert. Trotzdem ist es kein Vergleich zu der grandiosen U-Bahn-Szene aus dem 2. Spider-man Teil.
                          Fazit: Ich bin wirklich schwer enttäuscht. Man hätte hier durchaus Potential gehabt, welches eiskalt für eine weitere 08/15-Hollywood-Verwurstung verschwendet wurde. Ein paar gelungene Szenen hat der Film schon zu bieten, doch muss man hierfür genau hinschauen. Generell war ich auch von der Entwicklung von diesem Spider-Man extrem unzufrieden: Vom kindischen Freak zu einem noch größeren Freak, der keinerlei Verantwortung übernimmt und stattdessen seine Familie und Freunde in Gefahr bringt. DAS IST FÜR MICH NICHT SPIDER-MAN! Bitte ein weiteres Re-Boot! Von Christopher Nolan.

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                          • 10

                            Extravagant? Gefühlvoll? Intensiv? Außergewöhnlich? Ja, ich denke diese Worte bringen meine Meinung über diesen Film am besten zum Ausdruck.
                            Eine wahrer Exot unter den Filmen. Kenne keinen einzigen Film, der den Zuschauer mit so vielen Charakteren und deren Probleme konfrontiert, die im Prinzip die verschiedensten Arten von "Liebe" als Hauptthema tragen. Egal ob das bloße Verlangen danach, das fehlen davon oder die nachträglich erkannte Liebe. Hier kommt wirklich alles zusammen. Da fällt es, gerade anfangs, schwer die jeweiligen Personen mit ihren individuellen Auffassungen von Liebe zu merken und sie bei plötzlichen Schnitten wieder abrufen zu können. Man muss sich innerhalb von wenigen Sekunden vollkommen neu in die veränderte Szene hineinversetzen. Die Musik erschwert das ganze noch zusätzlich, da sie stetig bis zum Ende hin immer an Intensität zulegt. Hinzu kommt noch die Laufzeit, die sich auf sagenhafte 188 Minuten erstreckt.
                            Harter Tobak also! Doch genau das zeichnet dieses Meisterwerk. Man soll von den verschieden Schicksalen regelrecht erschlagen werden. Genau wie sie, so soll auch der Betrachter das Gefühl von Hilflosigkeit und Verzweiflung verspüren. Und das gelingt überaus gut! Mit der Zeit gewöhnt man sich sogar daran.
                            Während im Prolog noch die drei recht übersichtlichen Kurzgeschichten mit ihren "WOW"-Effekten die Aufmerksamkeit weckten, versucht der Film in seiner Haupthandlung dasselbe Gefühl zu erzeugen. Doch im Gegensatz zu diesen Geschichten, deren Besonderheiten immer am Ende entstanden, stückelt der Film diese Momente auf, was echt wohltuend für diese depressive Stimmung ist.
                            In der Tat versuchte der Regisseur so gut es geht die komplexe Handlung aufzulockern. Nennenswert sind hier vor allem Überleitungen von einer Hauptperson zur Nächsten, wo man dann Gedanken hat wie "Ach so, das hat also der/die eine mit dem/der anderen zu tun!", die unerwartete Song-Einlage, die Hoffnung wecken soll und zum Durchhalten bittet, und natürlich die "Unwetter"-Sequenz, die dann endlich einen gewissen Abschluss bildet, da alle davon betroffen sind.
                            Es war ein waghalsiges Unterfangen, dem sich der Regisseur P.T.Anderson verschrieben hat, doch es zahlte sich mehr als aus. Doch das alles verdankt er aber dem wohl wichtigsten Aspekt, ohne den dieses Werk niemals so erfolgreich geworden wäre: den Darstellern, die allesamt auf gleichhohem Niveau zu überzeugen wissen.
                            Ich kann die vielen überaus hohen Bewertungen nachvollziehen, wie auch die Negativen. Der Film ist anstrengend, keine Frage. Doch wenn man wirklich das Bedürfnis hat, zu verstehen welche Probleme die handelnden Personen haben und ihnen bei ihrem Leidensweg beizustehen, der wird am Ende die wahre Bedeutung eines einfachen "Lächelns" (Melora Walters) haben. Und ich denke all diejenigen, die der Ansicht sind, dass es sich hierbei um einen religiöser "Läuterungs"-Film handelt, haben entweder die Aussage nicht wirklich verstanden oder nicht bis zum Ende durchgehalten, was deren Meinung dann überflüssig macht.
                            Man braucht schon ein gewisses Maß an an Verständnis und Durchhaltevermögen um in den vollen Genuss dieses cineastischen Kunstwerks zu kommen, doch wer es schafft erlebt eines der intensivsten Erfahrungen durch einen der besten Filme aller Zeiten, der so schön ist, wie eine Magnolie selbst!

                            P.S.: An Interessierte -> Exodus 8:2; achtet auch auf die Zahl 82 währen ihr den Film seht ;-D

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                            • 4

                              Anfangs eher skeptisch wurde ich dank meiner Freunde in den Kinosaal eingeladen, und alle meine Vorurteile wurden über Bord geworfen. Entgegen meinen Erwartungen, ist es nicht ein hirnloser nationalsozialistischer Propagandafilm, nicht im geringsten. Auf übertrieben komische Art wird hier stattdessen die Weltpolitik auf die Schippe genommen. So kommt beispielsweise der US Präsidentin die Invasion der "Mondnazis" gerade recht um ihre Wiederwahl zu garantieren. Man merkt schon zu beginn, hier geht es nicht darum die Nazis als rassistische Massenmörder darzustellen, sondern vielmehr die heutige Politik damit zu Vergleichen. Dabei lässt der Film kein Tabu aus die Klischees der jeweiligen Länder durch den Kakao zu ziehen, allen voran die USA. Ganz ehrlich, am Ende sind die Nazis sogar eher das geringere Übel, als Vielmehr die Machtgier unserer Politiker. Trotzdem hätte man sich eine bei Weitem besser Handlung einfallen lassen können. Auch die schauspielerische Leistung lässt zu Wünschen übrig. Ansonsten gibt es kaum etwas Besonderes hervorzuheben, sei es in Sachen der Kameraführung oder Musikuntermalung. Dennoch ist die banale Idee wesentlich besser umgesetzt worden, als ich zunächst angenommen habe. Ich meine bei einem Budget von 7,5 Millionen, ist es ganz ansehnlich geworden. Allzu ernst sollte man aber nicht herangehen. Einfach Hirn ausschalten und ablachen, denn so einen Film wird es bestimmt lange nicht mehr geben.

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                                Ohne große Erwartungen und ohne zuvor die Bücher gelesen zu haben, tat sich mir ein Erlebnis auf, dass ich auf diese Weise bisher noch nicht gesehen habe. Die Geschichte fängt schon vielversprechend an und hat auch einige Höhepunkte. Kleine Überraschungen runden dies noch auf. Nicht unwesentlich mitverantwortlich für diesen Spannungsbogen sind die wirklich gut spielenden Darsteller, allen voran Jennifer Lawrence, die ja schon für "Winter´s Bone" für einen Oscar nominiert war. Hervorzuheben wäre auch noch der Schwerpunkt, den Regisseur Gary Ross hier bewusst setzt: Wenige Spezial-Effekte und weniger Action. Damit schuf er die gelungene Abwechslung zu den so dominierenden "Action-Feuerwerks-Krachern". Es war wie Balsam auf meinen Augen. Dennoch komme ich nicht darüber hinweg, einige gravierende Fehler zu bemerken. So ist der wohl größte Kritikpunkt die Kameraführung. Selten habe ich bei einem Film so leicht die Orientierung verloren, wie bei diesem. Ich würde sogar sagen, dass der Kameramann für diese miserable Leistung ne goldene Himbeere verdienen würde. Desweiteren fällt der Spannungsbogen gegen Ende hin drastisch in den Keller. Grund dafür ist die unnötig übertrieben kitschige Liebesgeschichte der beiden Hauptdarsteller und das Fehlen von Überraschungen. Ja, ich bin sogar der Meinung das Thema würde völlig verfehlt. Eigentlich sollte man doch mit dem Hauptcharakter mitfiebern und Angst vor dem Ungewissen aufbauen. Anfangs gelang dies relativ gut, doch je mehr sich der Zuschauer an das Szenario gewöhnt, desto weniger leidet er mit der Hauptdarstellerin mit. Auch das Ende ist wenig zufriedenstellend, da man das Gefühl hat, dass sich nichts geändert und man nichts dazugelernt hat. Und so ist es auch! Vielleicht ist das auch nur das Grundgerüst für die nächsten Teile, auf die ich mich, sofern sie die eben genannten Fehler ausbessern, sehr freuen werde.

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                                • 7 .5

                                  Durch meine Freunde mehr oder weniger gezwungen wurde ich quasi in den Kinosaal hineingedrängt. Nie im Traum wäre ich selbst auf die Idee gekommen dieser erneuten Dauerverstümmelung, welches heutzutage "Blockbuster" genannt wird, beizuwohnen. Umso überraschter war ich also, dass sich meine schlimmsten Erwartungen nicht gänzlich erfüllten. Im Gegensatz zu Transformers wird hier dem Zuschauer durchaus ansehnliche Action geboten mit teils richtig guten Kameraeinstellungen. Auch wenn mehr als 3/4 aller Dialoge keinerlei Nutzen haben, so hat Marvel dennoch versucht etwas vertiefter auf die Charaktere einzugehen (erwähnenswert ist vor allem die Szene, in der Iron Man sich mit Hulk vergleicht). Trotzdem hat der Film völlig unnötige Längen, die von manchmal aufgedrückten Actionszenen unterbrochen werden, damit es nicht langweilig wird. Hinzu kommt noch der wohl unpassendste Bösewicht, den die Filmgeschichte je gesehen hat. Mal im ernst, den hätte sogar Thor allein fertig machen können. Wieso also diese "Superhelden-Gruppen-Therapie-Sitzung"? Ihr kennt die Antwort, auch wenn sie euch nicht gefällt.
                                  Genaugenommen ist "The Avengers" nur Werbung für Iron Man, der sich mittlerweile ne ganze Schar von holen Menschenmassen als Fans einverleiben konnte (wenn ich nach den Reaktion in meinem Kinosaal gehe). Wenn sich jemand darüber bei mir beschweren will, sollte der/diejenige wissen, dass Robert Downey Jr. das 25fache mehr verdient hat, als seine Kollegen. Vollkommen zu unrecht!
                                  Im Großen und Ganzen bin ich aber positiv überrascht, dennoch gibt es mehr als genug Luft nach oben. Ich vermisse die guten alten Spider-Man Filme!

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                                  • 10

                                    Ich kann mich noch genau erinnern: Weihnachten 2003! Die Free-TV Premiere auf RTL2. Seit diesem Tag vermag es kein anderer Animationsfilm an diese Qualität heranzureichen. Nahezu perfekt verschmilzt hier die fantasievolle Handlung mit den denkwürdigen Charakteren, die man nicht so leicht in das Gut-Schlecht Schema hineinstecken kann. Untermalt wird das Ganze von einer imposanten Musik und so detailreich und wunderschön gezeichneten Umgebung, dass man sich nicht satt sehen kann. Dabei weiß der Regisseur Hayao Miyazaki durch eine Ausgewogenheit von Action- und ruhigen Szenen zu überzeugen, ohne die eigentlich Thematik zu verlieren. Ganz im Gegenteil: Ich nehme sogar an, dass dieses Thema (Koexistenz zwischen Mensch und Natur) nie besser umgesetzt wurde. Jedoch ist das kein Stoff für Kinder. Es ist rein für Erwachsene gedacht.

                                    • 10

                                      Lange Zeit war er mein absoluter Lieblingsfilm, bis ein anderer Film an dessen Stelle trat. Nichtsdestotrotz ist "The Green Mile" für mich ein zeitloser Klassiker, der dank seinen harmonisch zusammenspielenden Darstellern, der ruhigen Musik, welche bis ins Mark geht, der famosen Kameraführung und der außergewöhnlichen Handlung, die selbst mir Tränen in die Augen trieb, bis heute funktioniert. Der Grund warum der Film über ca. 3h hinweg nie langweilig wird, ist die ständige Spannung. Selbst wenn die Charaktere so ausgelassen und liebevoll miteinander umgehen, ist immer dieser kalte Beigeschmack des Todes dabei. Hinzu kommen noch einige Überraschungen um das Geschehen noch interessanter zu gestalten. Ich kann kaum etwas kritisieren, da der Gesamteindruck so überwältigend großartig ist, dass es einfach nichts zu kritisieren gibt. Zwei euphorische Daumen hoch!

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                                      • 10

                                        Mein absoluter Lieblingsfilm! Ein wahrhaftiges, modernes Meisterwerk! Seien es die großartigen Darsteller (allen voran mMn Jeffrey Dean Morgan und Jackie Earle Haley), die fantastische Musik (bestes Intro aller Zeiten), die Kamera, die Kostüme, die detailreiche Ausstattung (als wäre ich im Comic selbst), die phänomenalen Spezial-Effekte, die elektrisierende Stimmung (wenn auch für manche gewöhnungsbedürftig),...einfach alles passt perfekt ineinander. Noch dazu kenne ich kaum einen Film, der so vertiefend auf seine Hauptdarsteller eingeht und gleichzeitig eine so bedeutsame Thematik auf solch spektakulärste Weise in Szene setzt. Ich finde dabei keinerlei Schwächen. Selbst nach dem tausendsten mal weiß der Film mich zu fesseln und zwingt mich dazu bis zum Schluss mitzufiebern. Durch das offene Ende bleibt er mir sogar Tage später noch in Erinnerung. Für mich ist er weit mehr als nur ein Film, da ich bis heute noch keine eindeutige Antwort auf das Ende des Films habe. War die Tat nun Gut oder Schlecht? Ich weiß es nicht, und ich werde es vielleicht nie wissen. Doch auf eine Frage habe ich eine Antwort: "Who watches the Watchmen?" - "I do!"

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