joseph_tura - Kommentare

Dass die SOPRANOS "der Anfang von allem, was später kam" gewesen sei, ist nur die halbe Wahrheit. HBO hat sich die Produktion nur aufgrund des relativen Erfolgs der Gefängnisserie OZ zugetraut, die früher gestartet war. Kein Zufall daher, dass einige Schauspieler, darunter Edie Falco, vom OZ-Set zu den SOPRANOS wechseln mussten.

Wenn die Podcasterinnen den Namen des Regisseurs penetrant falsch aussprechen ... Wollen sie uns dann irgendetwas damit sagen?

Wie bitte? Hier reden Menschen über Serien, die sie z.T. auf einem Handy gesehen haben? Mehr Verachtung gegenüber Kreativen lässt sich kaum vorstellen. Kein Podcast, den ich weiterempfehlen kann.

Mich würde das Phänomen interessieren: immer mehr "Boxoffice-Milliardäre", aber tendenziell weniger Gesamt-Einspiel (zumindest in einigen Territorien). Vielleicht besteht aber gar keine Korrealation.

FIRST REFORMED ist schon seit Monaten auf Amazon Video verfügbar. Wieso kommt der Hinweis erst jetzt?

"Im letzten Jahr wurden insgesamt 24,6 Millionen Kinotickets verkauft." Ich verstehe diese Sachaussage nicht. 2018 wurden laut Filmförderungsanstalt 105.356.112 Kinotickets verkauft.

Wenn die Daten auf der Gabriel-Website nicht stimmten und der Film, den man sehen wollte, gar nicht zur angegeben Uhrzeit lief, stellt sich man sich die Frage, woran es tatsächlich gelegen haben könnte. Im Übrigen: Vielleicht war sich auch die Erbengemeinschaft des Gabriel-Kino nicht ganz einig, was zu tun ist. Filme konne man im großen Saal jedenfalls prima schauen.

Vermutlich bin ich der Vertreter der 99-Prozent-Fraktion, für die das Update vorgenommen wurde. Um nicht die Kritikpunkte ermüdend zu wiederholen nur kurz zu Protokoll: Auch für uns hat sich nichts zum Positiven entwickelt, da die neue Unübersichtlichkeit Alle betrifft. Das ist der Grund, weshalb ich die Serien-Seiten nahezu nicht mehr aufgerufen habe. Die Übertragung auf den Film-Bereich ist bedauerlich. Beeindruckt bin ich von der wiederkehrenden Aussage, dass auf Minderheiten, also der 1-Prozent-Fraktion, nur wenig Rücksicht genommen werden könne. So viel innerbetriebliche Transparenz nötigt mir großen Respekt ab.

Wenn man ANT-MAN und eventuell ein Dutzend anderer Marvel-Filme nicht gesehen hat, gibt's hier und da ein paar Verständnisprobleme. Es erschließt sich etwa nicht, weshalb immer wieder von Deutschland die Rede ist. Trotzdem großartig, dass es in der deutschen Synchro eine Bjarne-Mädel-Hommage gibt: "Tschö mit ö"! (Blu-ray: Min. 57:03) Vermutlich zuletzt in einer alten STROMBERG-Folge gehört.

Der Fairness und Vollständigkeit halber hätte man hinzufügen müssen, dass laut FFA/GfK Streamingnutzer überdurchschnittlich oft ins Kino gehen. Folgt man den FFA-Daten müsste die Antwort auf die Frage: "Wer geht überhaupt noch ins Kino?" lauten: Konsumenten mit SVoD-Abo. Vielleicht ist das aber auch nicht die ganze Wahrheit.

https://www.ffa.de/aid=1469.html?newspage=4&newsdetail=20180515-1565_wer-filme-streamt-geht-auch-haeufiger-ins-kino-als-andere-neuauflage-der-ffa-studie-kinobesucher-2017

Cameron und Kubrick auf einer Betrachtungsebene? Echt jetzt!?

Einen "eindeutigen Beweis" kann ich auch nicht liefern. Aber: Laut VoD-Ratings des Marktforschungsunternehmens Goldmedia in Berlin wurde THE KISSING BOOTH im Monat Mai hierzulande 1,42 Mio. Mal abgerufen. Besser sei nur BAYWATCH mit 3,86 Mio. Zugriffen gewesen.

Statistia, Market Watch? Echt jetzt? Die Einnahmen aus dem DVD-Geschäft und viele andere Kennziffern lassen sich bequem aus den Annual Reports oder Quarterly Earnings herauslesen. Zuletzt hier:
https://ir.netflix.com/static-files/0c060a3f-d903-4eb9-bde6-bf3e58761712

"Unglücklich das Land, das Helden nötig hat." (Bertolt Brecht) Vielleicht misstraut man in Deutschland Helden mit falschem Pathos und dubioser Opferbereitschaft mehr als anderswo. Erst recht, wenn sie in merkwürdigen Kostümen auftreten.

Wie man hört, soll 2017 das Jahr der deutschen Serien gewesen sein. ZARAH - WILDE JAHRE gehörte offensichtlich nicht dazu.

Verstehe diese Bemerkung nicht: "Zum Todesstoß (es sollte ein langes, gequältes Sterben werden) für den DVD-Markt entwickelte sich jedoch die Einführung von Abonnement-Diensten mit Hilfe von Streaming-Angeboten." Im 1. Halbjahr 2017 wurden mit SVoD-Abodiensten 218 Mio. Euro umgesetzt. Mit Kauf-DVDs 262 Mio. Euro. Laut GfK. Unbestritten, dass weniger physische Medienträger gekauft werden als noch vor zehn Jahren. Aber woher kommt diese Verachtung für ein Medium, das seit 1997 gute Dienste geleistet hat?

Gut, nach einer gefühlten halben Stunde habe auch ich verstanden, dass man Serien und wohl auch Serienstaffeln weiterhin bewerten kann. Und wie es aufgrund der blassen Farben und Icons funktioniert. Nehmt Rücksicht auf alte Männer: Wenn im Supermarkt alle Artikel nach einer Revonierung in anderen Regalen untergebracht werden, sind wir auch immer sehr orientierungslos.

Kein Einwand gegen die Begründungen, aber wo bleibt die aktuell stets geforderte Diversität, also Vielfalt? Keine Frauen, deutsche Schauspieler etc.

Mein Vorschlag: LT (Harvey Keitel) aus BAD LIEUTENANT (R: Abel Ferrara)

Mein Vorschlag: Ben aus MANN BEISST HUND

Antwortoption drei ist bemerkenswert. Woher weiß moviepilot, dass diese Serie jemals auf DVD und Blu-ray erscheinen wird? SENSE8 und STRANGER THINGS sind es bisher jedenfalls nicht.

"Aufkaufen"? Na ja, Lucasfilm und Marvel haben Disney jeweils etwa vier Mrd. Dollar gekostet. Der Börsenwert von Netflix beträgt um die 50 Mrd. Dollar - Tendenz eher steigend. Ich bin nicht sicher, ob eine solche Übernahme ohne weiteres finanzierbar wäre.

"(...) der Neoliberalismus also knallhart seine Ellbogen ausfuhr." Wirklich? Watchever gehört zum Medienkonzern Vivendi SA, der 2015 einen Umsatz von mehr als 10 Mrd. Euro erwirtschaftete. Vielleicht haben die einen (Netflix) Manches richtig gemacht und die anderen nicht alles richtig.

Mein Vorschlag: Thomas Jerome Newton aus "Der Mann, der vom Himmel fiel"

Einzige Serie der letzten 20 Jahre, bei der ich kompromisslos bin: Keine Diskussion darüber, ob sie gut oder schlecht ist. Etwas Besseres werden wir auf absehbare Zeit nicht bekommen. Lektüretipp: Daniel Eschkötter, "The Wire", diaphanes booklet. Zürich-Berlin 2012 (natürlich ist die "Wire"-Hommage hier auch sehr schön).