LuAnne - Kommentare
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Alle Kommentare von LuAnne
Der auf wahren Begebenheiten aus dem Jahr 1951 basierende Film wurde auf eine recht eindrückliche Art und Weise vom amerikanischen Opernregisseur Leonard Kastle inszeniert - und das nachdem ein gewisser Martin Scorsese wegen kreativer Differenzen mit den Produzenten schon nach einigen Tagen gefeuert wurde.
Bodenloser Zynismus, krankhafter Humor, beißende Kritik am "american way of life" sowie eine für die damalige Zeit unerträgliche und ungewohnte Brutalität sind schließlich die Ingredienzen eines an und für sich unnachahmlichen Films, der längst Kultstatus erreicht hat (und zudem zu den Lieblingsfilmen von François Truffaut zählte).
"A perdre la raison" ist ein Filmdrama, das auf einer wahren Begebenheit beruht, die im Jahre 2007 ganz Belgien erschütterte, als eine Mutter ihre fünf kleinen Kinder umbrachte.
Anstatt jetzt jedoch hinzugehen und eine Chronik eines Grauen erregenden Ereignisses filmisch darzustellen und nachzuerzählen - wie es höchstwahrscheinlich die Amerikaner ausüben würden (mit gerichtlichen Untersuchungen und großen Prozessen) - schrieben der belgische Regisseur Joachim Lafosse und seine beiden Drehbuchautoren vielmehr eine fiktive Geschichte nieder, welche sie auf die vielen Einzelheiten basiert haben, die damals durchs Radio und die Gazetten geisterten.
Ein solches Unternehmen hätte durchaus ins Auge gehen können, hätte der Cineast dieses Werk mit einer weniger glaubwürdigen Herangehensweise bewerkstelligt, Lafosse bemüht sich hier aber mit fast klinischer Präzision aufzuspüren und zu erfahren, was einer jungen Mutter eigentlich widerfahren muss, dass diese am Ende in der Lage ist, ihre eigenen Kinder umzubringen.
Der Film beginnt zunächst wie eine vielfache Liebeserklärung. Die Hauptfiguren, die Lehrerin Murielle und der Marokkaner Mounir, verlieben sich, heiraten und leben unter der Obhut des wohlhabenden Arztes - Mounirs Ziehvater - André, der das junge Ehepaar unter seine Fittiche nimmt, um sie und ihre Kinder finanziell unterstützen zu können. Als Murielle ihr erstes Kind bekommt, mischt sich André jedoch schon während der Schwangerschaft immer aufdringlicher in ihre Beziehung ein.
Der Zuschauer spürt recht schnell eine ungesunde Enge (bei Großaufnahmen verkleinern Wände und Türen den Bildausschnitt), noch bevor sie Murielle bewusst wird.
Es ist die Abhängigkeit dieses Mannes, ebenso die Unfähigkeit von Mounir sich von seinem Adoptivvater loszureissen, die bei der jungen Frau Unterdrückungsgefühle, Angstzustände und schlussendlich Depressionen herbeiführen, die dann letzten Endes zu einer Kurzschlussreaktion führen…
Mit exemplarischer Sparsamkeit und getragen von bemerkenswerten Schauspielern - ist es schlicht beeindruckend dem Schauspiel von Emilie Dequenne zu beobachten, wie sie von einer regelrechten Lichtgestalt zu Beginn des Films, nach jeder Geburt zu einer Neurotikerin degeneriert und schließlich an der eigenen Mutlosigkeit zerbricht. Eine ausgezeichnet dargestellte Szene des Films ist beispielsweise die lange Sequenzaufnahme, die Murielle am Steuer ihres Wagens entlarvt: der starre Blick, während im Radio die Musik von Julien Clerc "Femmes, je vous aime" (übersetzt: Frauen, ich liebe euch) lief und im Bewusstsein des Liedtextes, die junge Frau nach und nach in sich zusammenfällt.
Das Spiel von Niels Arestrup, der den Allgemeinmediziner verkörpert, steckt ebenso voller Nuancen - seine dominante Figur André meint es im Grunde nur gut, merkt jedoch letzlich nicht, dass zuviel Zuneigung einen Menschen ebenfalls zerstören kann.
Der Schwachpunkt des Films war meines Erachtens der Einstieg in den Film: in diesem Zeitabschnitt wird der Austausch zwischen den Protagonisten bedauerlicherweise stark auf ein Minimum reduziert, wodurch die Produktion zunächst etwas reiz- und farblos erscheint. So muss der Zuschauer, bei dem er alle Schwangerschaften von Murielle in Zeitraffer durchlebt, erst bis zum 3. Kind abwarten, bis dass der Film sich von diesem Konzept endlich abwendet und sich schließlich tiefgründiger mit den Hauptfiguren beschäftigt.
Alles in allem, meiner Meinung nach, nicht unbedingt der stärkste Film des belgischen Regisseurs, allerdings aufgrund einiger beachtlichen und filmisch brilliant umgesetzten Momente, die sich geradezu ins Gedächtnis eingebrannt haben, sowie den exzellenten schauspielerischen Leistungen, war für mich/uns "A perdre la raison" ein definitiv sehenswertes Werk.
Dies gleich vorweg: ParaNorman ist definitiv nicht der klassische "Kinder"-Film, der zu einem beschaulichen Sonntag-Nachmittag einlädt. Wer wirklich darauf besteht mit jüngeren Zuschauern hinzugehen, sollte ihn sich am besten zuerst einmal alleine anschauen - es sei denn Alpträume zu provozieren, ist das ausdrückliche Ziel des Kinobesuchs. Letzteres mag einerseits an den erstaunlich wirkungsvollen, sprich ekligen Knetgummi-Zombies liegen, die den Film bevölkern, vor allem liegt es jedoch an der Tatsache, dass der Produktion das Gewohnt-Beschönigende der virtuellen Welt fehlt. Und genau das macht dann auch für ältere Semester ihren gewissen Charme aus.
Die Ingredienzen dieses Animations-/Horrorfilms sind dabei durchaus klassisch: Die Figuren passen in schablonenartige Rollenbilder, die Geschichte ist jederzeit vorhersehbar und doch ist da etwas, was "ParaNorman" davor bewahrt in einem trostlosen Mittelmaß zu versumpfen. Das mag zum einen an der ansteckenden Begeisterung des Regie-Gespanns für besagtes Genre liegen, zum anderen an den vielen politisch ziemlich unkorrekten Pointen, wobei der Film es jedoch letzlich nicht schafft, in diesem Register bis zum Ende stringent zu bleiben.
Fazit: In die Fußstapfen eines filmischen Gesamtkunstwerks wie "Coraline" zu treten ist nun sicherlich kein Leichtes. So sollte man dann auch bei "ParaNorman" etwas Nachsicht walten lassen und es nicht in besagten Vergleich stellen, bei dem er, von meiner Seite aus, zwangsläufig den Kürzeren ziehen würde. Inhaltlich sehr wohl etwas dürftig geraten, punktet der Film jedoch durch seine Form, in der auch das kleinste Detail eine gewinnend liebevolle Umsetzung erfährt.
Geldmaschinerie, wie du uns in deinem Bann hältst.
Wie erzielt man mit wenig Inspiration hohe Gewinne? Diese Frage sollte wohl leider mittlerweile fast so gut wie jeder beantworten können.
Denn das Hauptproblem der Version von Len Wiseman besteht nämlich darin, dass es sich hier nicht etwa um eine neue, frischere Adaption handelt, sondern dass das Ganze tatsächlich, auf eine dermaßen einfältige Art, dem - zwar sicherlich charmant-trashigen, dennoch - im Grunde eher minderwertigen Film von Paul Verhoeven nachgeht (Dabei ist mir Verhoevens Werk sogar durchaus sympathisch, dass allerdings das vorhandene Potential aus der Geschichte nie wirklich ausgeschöpft wurde, schmerzt doch letztendlich ein wenig). So hätte es eben gerade hier in diesem Fall nun wahrlich nicht geschadet, hätten die Drehbuchautoren es zumindest versucht bzw. es auch einmal gewagt, dem Zuschauer (vor allem im Hinblick auf das faszinierende Ausgangsmaterial) eine etwas intelligentere und tiefsinnigere Vision vorzulegen.
Dort wo Philip K. Dick einen beispielsweise in eine Geschichte purer Paranoia und Psychose eintauchen ließ - "Wenn ich nicht ich bin, wer bin ich dann" - läßt leider auch das Remake erneut zuviele interessante Handlungselemente und Ansätze fast völlig unbeachtet.
Regisseur Len Wiseman unterstreicht zwar sicherlich ausdrucksvoll, wozu die moderne Software bei der Herstellung von pyrotechnischen und kampfbetonten Verfolgungsjagden in luftiger Höhe im Stande ist. Die Handlung kommt aber eben wenig überzeugend daher, bei der es - wie schon im Original von Verhoeven - um die Suche des Helden nach seiner Identität geht. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass das Remake von den Ereignissen her etwas andere Wege einschlägt und beispielsweise den ausnehmenden Handlungsstrang auf dem Mars komplett ignoriert. Das fiele sogar weniger ins Gewicht, wenn es wenigstens einen Hauch von Selbstironie gäbe und der Plot sich, wie bereits erwähnt, mehr um die Essenz des Stoffes gekümmert hätte.
Dafür gibt es fast Non-Stop Action und zwar so viel, dass sich bei manchen "älteren" Zuschauern mit der Zeit starke Ermüdungserscheinungen einstellen.
Ein schales Remake, an das ich jedenfalls keine "Totale Erinnerung" haben werde.
Es ist ein Wunschtraum, wohl der Traum vieler Schüler und Lehrer: Gäbe es auf beiden Seiten nur motivierte Idealisten, wären so manche Reformen bestimmt überflüssig. Doch die Realität sieht leider nun mal anders aus und so gibt es auf beiden Seiten nicht nur hochmotivierte Menschen, die jeden Tag freudestrahlend zur Schule wandern.
Regisseur Tony Kaye vermag jedenfalls mit seinem Drama zum Nachdenken anzuregen: Wie der Ersatzlehrer Henry Barthes versucht, die Balance zwischen Pflicht und Idealen zu halten, ist schon recht faszinierend zu beobachten. Wie soll man einer Gewalt begegnen, die so oft aus Frust über das eigene Versagen entsteht? Eins ist sicher, auch Barthes, meisterlich gespielt von Adrien Brody, schafft es nur äußerst knapp, an dieser Grenze zu wandeln. Wie jeder Mensch macht auch er Fehltritte und es ist ihm nicht möglich jedes Unglück zu verhindern. Und doch spürt man neben seiner Einsamkeit und seiner eigenen Angst, daß er sich nicht unterkriegen läßt und bei seiner Einstellung bleibt.
"Detachment" ist ein sehr ansprechender Film, der keine Schuldzuweisungen sucht, sondern eher deutlich machen will, daß auch kleine Gesten Großes bewirken können!
Obschon von denselben Autoren geschrieben, vom gleichen Regisseur inszeniert und von den gleichen Schauspielern interpretiert, war "Irma La Douce" weit weniger erfolgreich als "The Apartment", den ich persönlich immer noch - zusammen mit "Sunset Boulevard" zu Billy Wilders besten Arbeiten zähle.
Der Film mag sicherlich etwas zu lang geraten sein, doch gibt es genügend Kompensation um wach zu bleiben. Neben Shirley MacLaine und dem bedauernswerten Jack Lemmon sind das vor allem die Bauten von Alexandre Trauner und die Musik von André Previn, der dafür zurecht einen Oscar bekam.
"El Laberinto del Fauno" von Guillermo del Toro kommt wahrlich anders daher als man das von den meisten Filmen des gängigen Fantasy-Genres kennen mag: man kann es gewissermaßen als ein hochgradig vergiftetes Märchen bezeichnen, das rein von der Atmosphäre her geringfügig an die Gebrüder Grimm erinnert, dessen Spannungsbogen und Schreckmomente jedoch letzlich weit über das hinausgehen, was man generell von einem Märchen- und Fantasiefilm erwarten kann.
Der Mexikaner hat hier für mich persönlich ein wahrhaftig
außergewöhnliches und überwältigendes Fantasy-Drama bewerkstelligen können, das zum einen nicht nur eine mitreißende Geschichte darzubieten weiß, welche die Fantasie und die Realität sehr geschickt miteinander verwebt hat, sondern andererseits auch reichlich Poesie, Herzensschmerz und Grausamkeiten mit einbezieht.
Der Film mag zwar streckenweise kaum an Brutalität zu überbieten sein - die Gewaltszenen allerdings wurden jedoch nicht dazu benutzt, um beispielsweise den Splatterfreunden entgegenzukommen, sondern um die Exzesse des Franco-Regimes anzuprangern, unter den Spanien bis heute leidet und die den Regisseur, eigenen Aussagen zufolge, seit jeher interessieren.
"Pan's Labyrinth" lebt schließlich sowohl von der wundervollen, grandios atmosphärisch eingefangenen Geschichte, als auch von der subtilen Darstellung der kleinen Ofelia durch Ivana Baquero sowie der erschreckenden Präsenz von Sergi Lopez, der normalerweise in seinen Filmen keiner Fliege etwas zuleide tut, hier jedoch zu einem wahren Urgestein des Bösen heranwächst.
Ebenfalls möchte ich zuletzt noch den märchenhaften wie einprägsamen Soundtrack von Javier Navarrete hervorheben, der sehr melancholisch angehaucht worden ist und die Stimmung des Films dadurch noch ein gutes Stück intensivieren konnte.
Die eher laue Komödie "School for Scoundrels" ist das Remake eines gleichnamigen britischen Films von Robert Hamer, der 1960 in den Kinos kam und damals nach dem Romanen von Stephen Potter entstanden ist. Was damals in England noch einigermaßen subtil vor sich ging und lustige Lebenslektionen für all jene erteilte, die der Meinung sind, dass sie von ihrem Umfeld überhaupt nicht wahrgenommen werden, wird bei den Amerikanern leider erneut zu einem Zwischending, das irgendwo zwischen High-School Klamauk und schwarzer Komödie angesiedelt ist. Weder Fisch noch Fleisch!
In den frühen 1960er Jahren drehte John Frankenheimer mit "The Manchurian Candidate" einen Thriller um ein politisches Komplott, das kurz nach der Ermordung von Präsident Kennedy in den USA für viel Wirbel sorgte.
Das einigermaßen gelungene Remake von Jonathan Demme hat selbstverständlich nicht die gleiche politische Brisanz wie das Original, doch Jonathan Demme ist es dennoch gelungen die Gegensätze der amerikanischen Innen- und Aussenpolitik unter George Bush jr. in seinen ansprechenden Film einzubringen. Nebenbei sieht man Meryl Streep auch nicht jeden Tag in einer so perfiden Rolle.
Es macht sich Verzweiflung breit, als Maggies einziger Enkelsohn Olly sterbenskrank wird. Allein eine Behandlung in Australien kann sein Leben noch retten, niemand weiß jedoch wie man eine solche kostspielige Behandlung im fernen Australien finanzieren und ermöglichen könnte. So begibt sich die, Mitte 50, verwitwete, bodenständige Hausfrau und liebende (Groß-)Mutter zum ersten Mal auf Jobsuche, wo sie eine Arbeitsstelle in einem Londoner Puff annimmt.
"My grandson is dying and I am wanking for life"
Ohne Frage angeekelt überwindet sie aber für ihren Enkel ihre natürliche Abscheu und verteilt somit “handjobs” an die zahlende Kundschaft. Ihr ganzes Leben verändert sich schlagartig, steigt dabei, unter dem Pseudonym Irina Palm, zur Königin von SoHo auf...
Klingt durchaus nach einem äußerst deprimierenden und schockierenden Film, Sam Garbarski hat hier jedoch ein wunderbares, außergewöhnliches Werk geschaffen, das einen berührt und zum Nachdenken anregen, gleichzeitig aber auch zum Lachen und Weinen bringen kann. Den Spagat zwischen herzergreifender Tragik und erfrischender Komik hat er somit, meiner Meinung nach, eindrucksvoll meistern können und der Film verliert dementsprechend durch seine ganzen lustigen Momente nicht seine Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit.
"Irina Palm" lebt schließlich sowohl von der hervorragenden Darstellung Marianne Faithfulls und ihrem Charisma – mit langen und ruhigen Einstellungen auf ihr Gesicht konnte sehr viel Emotionen erzeugt werden – als auch von einer Thematik, die wohl noch nie in dieser ironisch verspielten Form behandelt wurde. Trotz dem deprimierendem Umfeld, in dem das Ganze sich abspielt ist "Irina Palm" von Grund auf ein optimistischer Film.
Wie bei Katastrophenfilmen meist üblich, ist die Zeichnung der Charaktere auch in "The Perfect Storm" äußerst oberflächlich ausgefallen. Zwar geben sich George Clooney, John C. Reilly und Mark Wahlberg alle erdenkliche Mühe gegen die Elemente, die erstklassigen digitalen Spezialeffekte und die hauchdünnen Dialoge anzukämpfen, jedoch im Gegensatz zu ihrem Fischkutter gelingt es Petersens Werk nie wirklich abzuheben.
Letztendlich verliert sich der Film ein wenig zu stark - mithilfe der sehr aufdringlich eingesetzten Musikuntermalung - in dick aufgetragenem Hollywood-Pathos und stereotypen Charakteren. Für kurzweilige Unterhaltung war dennoch bestens gesorgt.