Pepilotta - Kommentare

Alle Kommentare von Pepilotta

  • 7
    über Im Juli

    Wer Akins andere Filme mag, wird auch diesen lieben! :)

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    • 3 .5
      Pepilotta 22.01.2015, 01:06 Geändert 22.01.2015, 01:06

      Mit zunehmender Minutenzahl wird es öder, diesen Film zu sehen.

      Die ersten Bilder verfolgt man noch interessiert, aber die Geduld lässt nach, und die üble Vermutung, dass die ganze Geschichte immer mehr nach billiger Seifenoper riecht, in der sich pseudo-alternativ alle umbringen, wird bestätigt. Die klagenden Geigen dazu geben den ach so dramatischen Szenen den Rest. Vielleicht könnte man dem Film besser folgen, wenn die Figuren außer gußeisernen Gesichtern etwas Seele hätten. Diese sucht man aber leider vergebens. Einzig Rinko Kikuchi sieht man irgendwie gerne zu - die allerdings immer weniger auftaucht

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      • 7

        Ganz nett, aber am Ende nichts weiter als 'Eiskalte Engel' in der vergleichsweise recht biederen Variante der 70er Jahre. Guter Unterhaltung also - wenn man drauf steht.

        • 8

          Eine so gute Bewertung, weil mir der Film persönlich nahegeht. Kritisieren kann man so manches, zum Beispiel wartet man lange auf den Knall, der den Film zu einem Thriller macht - auf den wartet man ewig (nein, ich denke das ist kein Spoiler, sondern gut, wenn man es vorher weiß. Die Kategorie 'Drama' hätte es für diesen Film auch getan und lässt Fans von Spannung nicht so enttäuscht zurück).

          Wenn man diese Erwartungen abstellt, kann man sich durch eine schöne, wenn auch traurige Geschichte unterhalten lassen, die durch viele kleine Überraschungen und Nebenstränge mit Leben gefüllt wird. Über Lopez kann man sich kategorisch aufregen, man kann es aber auch lassen. Sie spielt in diesem Film nicht besser und nicht schlechter, als die meisten anderen Hollywood-Schauspielerinnen es getan hätten. Wenn man Dramen mag, ist dieser Film zumindest sehenswert.

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          • 10

            Ich habe zuviel Respekt vor den Darstellern, als dass ich den Film mit etwas anderem als einer 10 bewerten könnte. Es ist der schlimmste Film, den ich je gesehen habe, ich war danach tagelang insomnia und konnte nichts essen. Wie naiv und kindisch ich mir mit meinen fast 30 Jahren vorkomme im Vergleich zu diesen Kindern. Meine Freunde denken, ich hätte so viel durch, aber ich scheine auf einem Ponyhof gelebt zu haben in all den Jahren...

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            • Am wenigsten überzeugen mich meistens immer noch die Ansichten der Kritiker, also bleibe ich mal guter Hoffnung. Wobei alle oben erwähnten Kritiken scheinbar die "Fehler" breittreten und dabei im Nebensatz unheimlich viel Positives zu verstecken versuchen ;)

              • 9

                Geldmangel, Tapetenwechsel oder eine tiefe Sehnsucht - jeden der Charaktere zieht es aus einem anderen Grund in das Marigold Hotel/ Altenheim in Bangalore, Indien, welches leider nicht ganz den Angaben im Prospekt entspricht... - in Indien (und wohl nicht nur da) muss man die Dinge einfach positiv sehen ;)

                Dass diese Einsicht nicht nur dann wertvoll sein kann, wenn man sich seinen Lebensabend in einem fremden Land völlig neu einrichten will, erzählt dieser Film auf zückersüße und witzige Weise, und bleibt dabei nicht nur für Zuschauer im dritten Lebensabschnitt interessant. Ein Feel-Good Movie, der es mit 'Litte Miss Sunshine' und Konsorten aufnehmen kann - empfehlenswert!

                • 7 .5

                  Erdrückend schlimm und dann wieder fastzinierend schön, aber es wäre noch viel schöner gewesen, wenn die vielen guten Hinweise und Ansätze auch zuende erzählt worden wären. Es hätte dem Film einen festeren Rahmen und etwas mehr Gehalt verpasst - sehenswert ist er aber auf jeden Fall.

                  • 7 .5

                    Für diesen Film muss ich jetzt wirklich eine Lanze brechen? Ich dachte, ich schreibe eine Bewertung in drei Sätzen, aber gut...

                    Hat irgendjemand diesen Film gesehen, ohne sich im Voraus über die Regisseurin als Macherin von Twilight zu empören oder einen ernsthaften Horrorfilm zu erwarten?

                    Ich dachte ich sehe einfach nur einen Fantasy-Film, von Twilight oder Horror wusste ich nichts. Ich bin auch niemand, der einen Film, in dem Wehrwölfe vorkommen, sofort mit dem üblichen Wehrwolf-Genre vergleicht (wozu denn auch immer das gleiche Schema?)

                    Die Liebesgeschichte (als auch die Frisur des männlichen Hauptdarstellers) gleicht derer tausend anderer Filme und wirkt keine Sekunde mehr oder weniger lächerlich als bei anderen Filmen, wenn man den Twilight-Hintergrund der Regisseurin nicht kennt ;)

                    Dass der Film ganz überraschend zum wirklich schwer durchschaubaren Krimi mutiert, habe ich sehr positiv wahrgenommen, man wird wiederholt gekonnt in die Irre geführt und kann am Ende mit seiner Vermutung doch kaum richtig liegen - nicht viele Filme schaffen das.

                    Gestört hat mich tatsächlich auch, dass man anfangs kaum einschätzen kann, ob es sich um eine Fantasiewelt oder das ewig romantisierte Mittelalter handelt, in welchem die abgebildete Handlung stattfindet. Warum der Film hier als "Horrorfilm" deklariert wird, ist mir auch nicht klar.
                    Anscheinend ist es aber von Vorteil, diesen Film ohne vorherige Informationen und komplett offen zu sehen - anscheinend wird man nur dann mit einem guten Film belohnt?

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                    • 7 .5

                      Ich spoilere ziemlich:

                      Der Film beginnt mit guten Charakterdarstellungen der beiden Hauptakteure und einer spannenen Einleitung in die Geschichte, greift dabei ein wichtiges und leider noch immer aktuelles Thema auf (Stichwort "Slut-Shaming"). Aber nachdem die Kernidee - Frau angekettet im Haus des alten Bluesmusikers - mit Pauken und Trompeten präsentiert wurde, findet der Film eine schnelle Lösung und ein plötzliches Ende.

                      Meines Erachtens hätte der Film gerne länger sein können, von der Veränderung von Rae hätte ich gerne mehr gesehen, Rae und Ronnie hätten eigentlich mehr gebraucht als ein kurzes Beziehungsgespräch inklusive Hochzeit (die Hochzeit hat mich am ganzen Film am meisten irritiert, wozu das?)
                      Es hat den Eindruck, als wollte man die Zuschauer mit Rae's furchtbarem Schicksal konfrontieren, ohne anschließend mit ihrem Heilungsprozess zu langweilen. Allerings hätte eine solche Darstellung eher gutgetan und gezeigt, was bei Menschen wie Rae eigentlich schief läuft und was aus ihnen werden kann, wenn man sich ihnen annimmt.

                      • 7

                        Es ist gute Unterhaltung und es ist mal was anderes, dafür die 7 Punkte. Aber wie weit hergeholt ist mal bitte die Story? Den Blödsinn am Anfang mit der Lehrerin und der Milch fand ich schon albern, und in dieser Art geht es auch weiter. Und die Message, dass in jedem Menschen das Urböse steckt, ist doch auch kalter Kaffee...

                        trotz allem kann der Film aber gut unterhalten, wenn man sich drauf einlässt

                        • 7

                          Wie soll man Filmen dieser Art eine Skala-Bewertung geben? Ja, es ist ein sehenswerter Film. Es ist sogar ein wichtiger Film, der gesehen werden sollte. Ich wünschte, der erst kürzlich erschienene UN-Bericht zum Thema hätte mehr als einen Tag lang in den Medien für Aufsehen gesorgt, aber natürlich war das mal wieder nicht der Fall...

                          Gleichzeitig sollte auch die Qualität dieses Dokumentarfilms an sich bewertet werden. Da sinkt für mich schon die Bewertung, spätestens durch das Draufhalten auf den Befragten, der um eine Pause bittet. Natürlich ist man in so einer Situation immer hin- und hergerissen zwischen der ethisch korrekten Vorgehensweise und dem Material, welches man für die Entstehung der eigenen Arbeit braucht. Es ist schon ein ethischer Extremfall an sich, dass die eigene Arbeit komplett von einem so labilen Charakter abhängig ist. Aber das war ja von Anfang an bekannt. Trotzdem pausiert jede ethisch korrekte Erforschung eines Menschen in so einem Augenblick sofort. Entschuldigen lässt sich diese gezeigte Situation lediglich damit, dass Regisseur und Befragter sich besser zu kennen scheinen, der Befragte aber trotzdem ein schwer einschätzbarer Charakter ist. Im Übrigen ist die Tatsache, dass dem Befragten das Interview schwer gefallen ist, eine weitere wichtige Information im Rahmen des Themas. An so einer Stelle kann man schon diskutieren, zu welchem Zeitpunkt man die Szene schneidet. Gerade bei einem Thema wie diesem sollte man die eigenen, ethischen Grenzen vorab genau festgelegt haben, da diese oft genug in ihren Grundfesten erschüttert werden. Das gilt für jeden Sozialforscher und sollte auch für jeden Dokumentarfilmer gelten, gerade bei einem ethisch so heiklen Thema.

                          Offenbar wurden auch die beiden Wärter zu ihrer Kindheit und ihrem Leben befragt. Warum wurden diese Teile im Film nicht gezeigt? Auch hätte ich gerne die Gründe dafür erfahren, warum diese beiden ebenfalls aus Nordkorea geflohen sind. Dafür, dass der Film diese beiden Personen nicht zu Monstern machen will (was er auch nicht tut), gibt es viel zu wenig Informationen über sie. Der Film hätte aufgrund ihrer Geschichte länger sein können, ohne das Shin mit zusätzlichen Fragen hätte belastet werden müssen oder die Schilderung weiterer Folterungen notwendig gewesen wäre.

                          Auch hätte ich gerne mehr über Shins jetziges Leben erfahren. Zum Beispiel darüber, wie er die jubelnden, jungen Aktivisten wahrnimmt, neben denen er so fehl am Platz wirkt, was er sich von seiner Mitgliedschaft bei LINK konkret erhofft und warum ein Therapeut ihm nicht so richtig helfen konnte (Kann es sein, dass unsere westlichen Konzepte der Psychologie in einer Welt, in der es keinen Individualismus gibt, gar nicht greifen können?)

                          Trotz allem ein guter, wichtiger Film, und deshalb trotz allem die vergleichsweise hohe Punktzahl.

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                          • 7

                            "Augen in der Großstadt

                            Wenn du zur Arbeit gehst
                            am frühen Morgen,
                            wenn du am Bahnhof stehst
                            mit deinen Sorgen:
                            da zeigt die Stadt
                            dir asphaltglatt
                            im Menschentrichter
                            Millionen Gesichter:
                            Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
                            die Braue, Pupillen, die Lider -
                            Was war das? vielleicht dein Lebensglück...
                            vorbei, verweht, nie wieder.
                            Du gehst dein Leben lang
                            auf tausend Straßen;
                            du siehst auf deinem Gang, die
                            dich vergaßen.
                            Ein Auge winkt,
                            die Seele klingt;
                            du hast's gefunden,
                            nur für Sekunden...
                            Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
                            die Braue, Pupillen, die Lider -
                            Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück...
                            Vorbei, verweht, nie wieder.

                            Du mußt auf deinem Gang
                            durch Städte wandern;
                            siehst einen Pulsschlag lang
                            den fremden Andern.
                            Es kann ein Feind sein,
                            es kann ein Freund sein,
                            es kann im Kampfe dein
                            Genosse sein.
                            Er sieht hinüber
                            und zieht vorüber ...
                            Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
                            die Braue, Pupillen, die Lider -
                            Was war das?
                            Von der großen Menschheit ein Stück!
                            Vorbei, verweht, nie wieder."

                            Kurt Tucholsky

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                            • 4 .5

                              Sympathische Darsteller, belanglose Story, häufig abgegriffene Witze die man nur beiläufig zur Kenntnis nimmt ("ah ja, da haben ein paar dumpfe Teenager im Kino bestimmt drüber gelacht"). Schade für Natalie Portman, von der man besseres gewohnt ist...

                              • 3

                                Oberflächliche Charaktere, schwer nachvollziehbare Handlung durch verwirrende Zeitsprünge und Auslassungen, die wie nachträglich rausgeschnitten wirken. Das Innenleben der Hauptfigur lässt sich genauso wenig nachvollziehen wie ihre Entscheidungen oder ihre nicht stattfindende Entwicklung. Sehr geärgert habe ich mich auch über die Soundqualität - ich weiß nicht, ob das ständige Hintergrundrauschen am Sender lag oder am Film, ich meine aber, es lag am Film. Wieso wurden offenbar zu keinem Zeitpunkt halbwechs funktionierende Richtmikros verwendet? Das Rauschen des Waldes kann man auch seperat aufnehmen und in angemessener Lautstärke hinter den Dialog setzen. So wirkt es einfach nur störend, und in den Szenen in der Stadt wirkt es einfach nur verwirrend. Sehr ärgerlich, da eigentlich sehr interessantes Thema.

                                • 10

                                  Sehr schön, sehr magisch, ein schönes Märchen. Ich durfte den Originalton hören, das Buch kenne ich nicht. Die religiöse Thematik kann man aufnehmen, wenn man will, aber aufgedrängt wird sie einem nicht. Man kann sie einfach ignorieren, wenn man will. Man kann sogar ignorieren, was am Ende wahr ist. So sollen Geschichten sein denke ich :)

                                  • 5 .5
                                    über Argo

                                    Konnte den Film im Ausland und daher zum Glück mit Originalton sehen, was für mich von besonderer Wichtigkeit war da ich mit den neugierigen Gedanken von "Warum jetzt SO ein Film? Von Amerika? Was will Ben Afflek uns damit sagen? ;)" hinein ging.

                                    Aus diesem Grund suchte mein Radar automatisch nach jeder Form von Pathos und patriotistischer Übersteigerung, und natürlich fand ich beides. (In nahezu jeder albernen Liebeskomödie kann man beides finden, wenn man sich Mühe gibt ;) ) In Anbetracht der Tatsache, dass der Film auf wahren Begebenheiten beruht und Amerika in dieser Geschichte nun mal Opfer der der Iran der Täter ist, muss ich dem Film aber zugestehen, dass er dieses Verhältnis bei Weitem nicht so ausnutzt, wie ich befürchtet hatte.

                                    Aus persönlichem Interesse heraus und weil ich den Eindruck habe, dass Affleck uns mehr hat erzählen wollen, als er zeigt, hätte ich mir eine genauere Darstellung der iranischen Bevölkerung zu dieser Zeit gewünscht. Wenn die Geflohenen über einen Marktplatz laufen und man plötzlich den Eindruck hat, in einem Horrorfilm zu sitzen, in welchem jeder Iraner auf einmal zum fleischfressenden Zombie werden kann, finde ich, dass der Film ein paar Hintergrundbotschaften zu viel versprüht. Etwas mehr iranische Zivilbevölkerung anstatt der Betonung bewaffneter Männer und Frauen hätte der Geschichte keinen Abbruch getan. Zumal Affleck ja tatsächlich einen anderen Anspruch an seinen Film hat. Dem wird er aber meiner Meinung nach nicht gerecht. Man sieht dem Film schon an, dass er versucht, politisch möglichst neutral zu bleiben. Wenn das Hintergrundwissen aber fehlt, so befürchte ich, sieht man schnell, was man immer sieht, wenn man in der westlichen Welt eine Zeitung aufschlägt und etwas über den mythenumwobenen "Mittleren Osten" liest. Aber das hängt immer vom Publikum eines solchen Films ab.

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                                    • 9

                                      Eine so fesselnde, weil so fremde Perspektive wird einem geboten, denn die ganze Zeit über ist einem bewusst, dass man Filme wie diese üblicherweise aus der Sicht des amerikanischen Soldaten sieht. Genau das ist hier aber nicht der Fall - er ist der Fremde, der ins Netz gegangen ist, den man nicht versteht und über dessen witzige Sprache man sich lustig macht. Er, dessen Sprache allein ein europäischer Zuhörer mit größerer Wahrscheinlichkeit noch verstehen kann. Ein genialer Nicht-Dialog entsteht, als beide Parteien (durch ein Büchsentelefon) aneinander vorbei reden - eben gerade so, oder doch nicht?
                                      Wir brauchen mehr solcher Filme aus der für uns anderen Perspektive.

                                      Klitzekleines Manko: In manche Szenen könnte der Zuschauer durch Nahaufnahmen der handelnden Personen besser einbezogen werden. Die "Wir"-Perspektive aus der Sicht der Dorfbewohner geht so an manchen Stellen verloren, sowie auch die Spannung oder die Aussagekraft einzelner Figuren.

                                      Ansonsten top.

                                      • 9 .5

                                        Regelmäßig zum Kugeln lustig, dabei immer authentisch, Mitfühlen fällt leicht - auch für Frauen sehr sehenswert (ehrlich gesagt bin ich sehr neugierig, ob die Serie mehrheitlich von Männern oder von Frauen gesehen wird? Oder balanciert sich das aus?)

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                                        • 7 .5

                                          Das Labell "Thriller" passt überhaupt nicht, "Drama" kommt schon eher hin.
                                          Nach einem subtil-lustigen Start fällt der Film erstma in ein Loch, da er die Figuren auf etwas umständliche Weise vorstellt - der Versuch, von der Mitte aus zu den westentlichen Fakten zu kommen, missglückt. Einige Zeitsprünge irritieren, aber ich vermute, aufgrund des Themas der Amnesie soll das so sein?
                                          Der Film baut das Finale langsam noch während der Darstellung des Ausgangssituation auf, was ebenfalls irritiert. Erst am Ende kam ich deshalb auf die Idee, den Film als relativ gut zu bewerten. Die Athmosphäre des Films ist sehr leise, für diesen Film braucht man Geduld. Ein Stück weit macht man selbst eine Amnesie durch, um am Ende des Film verstehen zu können, dass die Geschichte, die da gerade erzählt wurde, eine schöne Geschichte war.
                                          Die Erzählweise muss einem aber liegen, sonst gibt einem der Film wohl eher nicht so viel.

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                                          • 5

                                            Die Sprüche der Frauen sind genial und haben mich im Minutentakt laut auflachen lassen. Was mich dann zwischendurch immer wieder gestört hat, war, ich glaube es mir selbst kaum, die Handlung...
                                            Der Film könnte so lustig sein, aber die gute Laune wird ständig durch irgendwelche kitschigen Schicksalsschläge gestört, die aus einer Soap stammen könnten. Natürlich, das Leben bietet lustiges UND trauriges. Und bei einer Beerdigung laut aufzulachen, muss man mal erlebt haben ;) Wenn man das aber schon mal erlebt hat, gibt einem eine solche Handlung vielleicht einfach nicht mehr so viel.
                                            Aber es ist ein guter und sehr lustiger Film für einen verregneten Sonntagnachmittag.

                                            • 8

                                              Viele haben nicht erwartet, dass das Privatleben Aung San Suu Kyis im Film derartig in den Mittelpunkt gerückt wird - mitten in die eher bruchstückhafte Erzählung der politischen Ereignisse. Die Schwäche des Films liegt darin, dass der Versuch, beides darzustellen, in der Hinsicht mißlingt, als das beide Elemente eher oberflächlich gezeigt werden. Genauso die kulturellen Hintergründe und Bilder, die Myanmars Vielfalt kurz abbilden, aber nicht erklären. Die Recherche für den Film hat eher einseitig staffgefunden (konnte wahrscheinlich nur einseitig stattfinden), so dass das Paar mit seinen Kindern rundum perfekt wird. So wird, wie Andreas Fischer in seiner Kritik schreibt, das Portrait zum Heiligenbild.

                                              Das alles ist aber nur die Schwäche des Films als Portrait. Der Film kann aber noch ganz andere Funktionen erfüllen. Auch solche, die wir als Außenstehende vielleicht nicht in selber Weise nachempfinden können, einfach aus dem Grund, weil es nicht unser Schicksal ist. Hineinfühlen kann man sich in die Figuren meiner Ansicht nach aber doch, vor allem in Michael Aris, dessen Innenleben detaillierter dargestellt wird als das von Aung San Suu Kyi.

                                              • 7 .5

                                                Ich habe auch viel gelacht. Vor allem in der ersten Hälfte des Films.
                                                Nicht über die Gewalt, aber über alles dazwischen. Für mich kam der Film rüber wie eine (wenn auch schwärmerische) Parodie der männlichen Jugend.
                                                Der kleine Teenie ist laut, triebgesteuert, die Gewaltexzesse scheinen die ein odere andere Machtphantasie eines kleinen, pickligen 13-Jährigen zu zeigen. Die Phantasiebegriffe zeigen das Rätsel der Jugendsprache, die gleichzeitig wie eine Babysprache wirkt. Er hängt in einer supercoolen, chauvinistischen Männerbar rum und trinkt.... *trommelwirbel* - Milch! Und zwar noch von Mutters Brust :D
                                                Sexismus vereinigt sich so total zu dem, was es oft ist : kindisch.
                                                Die zweite Hälfte des Films spricht dann etwas anderes an. Dann geht es um Moral, um die Frage nach dem Überwachen und dem Strafen. Hier interessiert der Teenie nicht mehr, sondern die, die ihn zu dem gemacht haben, was er ist. Und wie sie ihn immer weiter (ver)formen, nach ihren, nicht nach seinen Interessen.
                                                Auf einmal ist der Freigeist gar nicht mehr frei, sondern zeigt sich als das, was er von Anfang an war - das Produkt einer leuchtenden, selbstgefälligen, den Zeigefinger hebenden, brutalen und chauvinistischen Gesellschaft.

                                                Abgesehen davon, der Film war seiner Zeit nicht voraus. Alles was er zeigt, gibt es nicht erst seit dem neuen Jahrtausend. Die Jugend ist auch schon in den letzten Jahrtausenden so gewesen.

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                                                • 8

                                                  Ich bin überrascht über die Lesart mancher Leute hier. Mir wäre gar nicht in den Sinn gekommen, dass man den Film so verstehen könnte.

                                                  "nette selbstmordattentäter von nebenan" - kaum zu glauben, aber es sind wirklich Menschen, die sich da in die Luft sprengen. Mit Familien und Job und was man nicht so alles hat.
                                                  "Propaganda"? - Warum zebricht der Film dann die scheinbare Helden-Romantk durch Realität (und einen gewissen Witz), wenn Khaled seinen Abschiedstext 3 mal aufsagen muss, weil Extremisten offenbar nicht durchgängig allzu technisch versiert sind und offenbar nicht mal ne Kamera ans Laufen kriegen?
                                                  Warum geht es dann soviel um Zweifel, warum wird diskutiert - bei einem Propagande-Film gibt es nichts zu diskutieren.
                                                  Eine naive Vorstellung außerdem, das die "Helden" im Film immer die Guten sind.
                                                  Der Film ermöglicht Verständnis und Einblick - offenbar wird das schnell falsch verstanden.

                                                  ##SPOILER##
                                                  Die Dialoglastigkeit ist die Stärke des Films. Es ist eben kein Action-Streifen. Die Helden zweifeln, sind unschlüssig, gehen vor und wieder zurück und wieder vor... Am Ende kommt einem die Entscheidung beider Figuren aber wie in Münzwurf vor. Und da liegt die Schwäche des Films. Der letzte Entschluss beider Hauptfiguren ist nicht ganz nachvollziehbar. Warum ist Khaled so plötzlich umgestimmt und Said, der anfängliche Zweifler, auf einmal doch nicht mehr? Dieser Dialog fällt zu kurz aus. Die Schlüsselszene für Said fehlt.
                                                  Was auch fehlt, ist der Rückblick - wie sind die beiden eigentlich auf die Idee gekommen? Wann haben sie sich freiwillig gemeldet? Wie üblich ist das unter den jungen Männern im Gaza-Streifen?

                                                  Trotzdem eine wichtige Perspektive.

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                                                  • Also bei mir hats therapeutisch gewirkt, ich musste die ganze Zeit mitlachen :D