raven-feather - Kommentare

Alle Kommentare von raven-feather

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    raven-feather 08.06.2025, 03:12 Geändert 08.06.2025, 03:32

    Die Ausgangslage der Protagonistin hat man so schon etliche Male gesehen und ist arg auf die Spitze getrieben - insbesondere mit den "Klischee-Mobbern". Auch etwas zu lang geraten, aber stellt immerhin nachvollziehbar dar, wieso Rhiannon irgendwann zur Killerin wird. Die Abwärtsspirale, die dann folgt, ist sehr spannend zu verfolgen.
    Im Gegensatz zu "Dexter" in der gleichnamigen Serie, ist sie eine unorganisierte Affektmörderin. Dass das nicht lange gut geht, wird schnell klar.
    Ich war ein bisschen hin- und hergerissen, ob ich mir einen schnelleren Verdacht der Polizei gewünscht hätte oder nicht. Einerseits wäre es nur realistisch gewesen, schließlich gibt es in einer Stadt fast an jeder Ecke Kameras und heutzutage kann schon aus der kleinsten Spur DNA gewonnen werden. Darüber hinaus geht Rhiannon teilweise echt naiv vor. Andererseits wäre ein zu schnelles Aufdecken ihrer Taten auch wieder schade.
    Man hat sich für einen okayen Mittelweg entschieden. Die ersten drei Folgen sind auch die besten der Staffel.

    Der Plot geht nach der Mitte in eine etwas andere Richtung. Mehr Beziehungsdrama und gegenüber einer gewissen Person eine 180° Wende. Das wurde zum allergrößten Teil glaubwürdig inszeniert, aber so ganz hat es meiner Meinung nach nicht gepasst.

    Dennoch insgesamt eine gute Serie, der bloß aufgrund der Kürze der Staffel ein bisschen die Tiefe und die Twists fehlen. Mehr Organisiertheit (zumindest nach dem ersten Mord) hätte man der Protagonistin ruhig mitgeben können für ein längeres Katz-und-Maus-Spiel. Aber auch ganz nett zu sehen, wie so etwas schnell eskalieren kann. Dazu passende Darsteller mit guter Schauspielleistung und anständige Effekte.

    Die (bereits angekündigte) 2. Staffel kommt auf meine Watchlist und dann werde ich hier updaten.

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    • 7 .5
      raven-feather 05.06.2025, 04:01 Geändert 13.06.2025, 00:01
      über Dept. Q

      Zu Beginn wirkt die Serie wie jeder x-beliebige Tatortkrimi mit den typischen Charakteren, aber sie entfaltet sich nach und nach. Die große Stärke liegt vor allem bei den charmanten Figuren, die einen im Laufe der Staffel ans Herz wachsen.
      Der Hauptplot hat ein paar kleine logische Schwächen, aber ist solide und fast durchgehend sehr spannend. Es gibt ein paar Längen, die hätten rausgekürzt werden sollen und natürlich ist das Finale konstruiert "last minute", obwohl schon vier Jahre vergangen sind - damit der Zuschauer auch ja mitfiebert. Nichtsdestotrotz wird man sehr gut unterhalten.

      Hauptkritikpunkt stellt für mich der Umstand dar, dass alle Polizisten außer des Teams, dem wir folgen (+ Chefin) nicht mal die simpelsten Schlussfolgerungen hinkriegen, ohne dass der Protagonist sie explizit darauf hinweist. Sie sind derart dilettantisch und schwer von Begriff, dass es fast schon wehtut. Und das nur, um den Hauptcharakter besonders clever erscheinen zu lassen. Das funktioniert aber so gar nicht - gegen sie wirkt jeder wie Sherlock Holmes. Damit tut sich die Serie keinen Gefallen bezüglich der Glaubwürdigkeit - was schade ist, denn sie hat einen herausragend brillianten Ermittler eigentlich gar nicht nötig. Der Prota und sein Team funktionieren auch so prima. Die Cleverness-Prämisse hätte man sich entweder sparen oder auf anderem Weg darstellen sollen.
      Dass, jemanden auf offener Straße zusammenzuschlagen, keinerlei Konsequenzen für einen Polizisten hat, ist ein weiteres Beispiel für hin und wieder mangelnde Authentizität.

      Von den Darstellern her sind die Figuren prima besetzt. Einzig bei "Rose" wünscht man sich, dass sie nicht in einen Schminktopf gefallen wäre. Gut, hier und da könnten die Dialoge und die Reaktionen auch noch ein wenig verbessert werden (z.B. bei dem Schuss über's Telefon im Finale).
      Insgesamt jedoch eine sehr gute Krimiserie mit sympathischen Figuren, einer schönen Prise Humor und einer spannenden Story. Sie braucht etwas, um in Gang zu kommen, aber dann liefert sie gut ab. Das Ende ist halbwegs rund, obgleich zwei, drei Subplots nicht aufgelöst werden. Aber ich hoffe auf weitere Staffeln.

      5
      • 5 .5

        Die erste Hälfte ist ziemlich schwach und irgendwie öde. So vorhersehbar, dass man fast selbst mitspielen könnte. Der Film bemüht sich um Charme und Humor, erreicht aber keines von beiden. Dazu kommen ein paar Logikfehler, lahme Action und ein komplett klischeebehaftes Figurenensemble. Der Hauptdarsteller passt für meinen Geschmack überhaupt nicht - absolut null - in die Rolle und seine Figur wirkt oft unsympathisch.
        Die 2. Filmhälfte ist etwas besser und kreiert endlich mal ein paar Abenteuervibes. Leider ist das Mysterium um den Brunnen quasi 1:1 vom entsprechenden "Fluch der Karibik"-Teil geklaut. Selbst die Rätsel sind nicht besonders ansprechend. Wer einen guten Abenteuerfilm sehen will, dem empfehle ich "Die Mumie" mit Brendan Fraser. Es ist beinahe traurig, dass der eben genannte Film von 1999(!) hundertmal besser ist dieser Streifen.

        Kaum zu glauben, dass diese generische Gurke von Guy Ritchie stammt. Der sollte sich besser mal auf seine Stärken (die "Sherlock Holmes"-Filme) konzentrieren, als so was zu fabrizieren. Das einzig wirklich Gute sind ein paar coole CGI-Einstellungen in den Visionen / Traum-Sequenzen.

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        • 6 .5
          raven-feather 10.05.2025, 02:16 Geändert 10.05.2025, 02:49

          Für einen Thriller nicht eindrücklich genug und mit ein paar Schwächen, aber ein gutes, sich langsam entfaltendes Drama und eine spannende, hochkarätig besetzte Inszenierung, wie so ein Konklave ungefähr abläuft.

          Handwerklich wissen vor allem die akkurate Darstellung der Innenräume und der eine "nachhaltige" Soundeffekt zu gefallen. Man hat allerdings sehr gemerkt, dass es tunlichst vermieden wurde, auch nur einen Zentimeter vom Petersplatz zu zeigen. Für ein paar Shots einer Menschenmenge packt man CGI plötzlich nicht aus, obwohl man sonst in den meisten Filmen davon überaus reichlich Gebrauch macht? Das hat die Authentizität ein bisschen gestört.
          Hier und da hätte man dramaturgisch das Tempo anziehen müssen (vor allem am Anfang) und/oder die "Einsätze" der Charaktere erhöhen sollen. Wer auf Intrigen und Co. wie bei "The Borgias" hofft, könnte enttäuscht zurückbleiben.
          Natürlich ist es realistischer so, aber für den Unterhaltungswert hätte es ruhig noch etwas düsterer / ernster ausfallen können. Stellenweise hat der Biss gefehlt, als dass es zum mitreißenden Thriller geraten würde. Insbesondere, weil wir nur den Protagonisten begleiten und leider keinen Einblick haben, was sonst noch vorgeht. Das hat Vor- aber auch Nachteile. Die eingeschränkte Perspektive wurde genutzt, um gewisse Kräfte im Dunkeln zu lassen und nur über die Wahlergebnisse zu enthüllen (grundsätzlich erst mal interessant), jedoch hat da noch etwas die Schlagkraft gefehlt - da hätte man für mehr "Schocks" bzw. Twists sorgen können.

          Bezüglich der politischen Ebene des Films: Einerseits ein guter Spiegel der polisierenden Gesellschaft, andererseits jedoch zu sehr schwarz-weiß gehalten, mit kaum Zwischentönen. Den finalen Twist fand ich auch zu sehr in-your-face und fühlte sich von einer Agenda getrieben an. Ich hätte es besser gefunden, wenn eine Enthüllung auf inhaltlicher Ebene stattgefunden und alles nochmal komplett auf den Kopf gestellt hätte. Es hat mich regelrecht enttäuscht, weil es einige Hinweise darauf gab, dass der, der die Papstwahl am Ende gewonnen hat, ein doppeltes Spiel treiben könnte. (Achtung, es folgen ab sofort milde bis mittelschwere Spoiler!)
          Die Art, wie er aufgetaucht ist; oder dass er, obwohl ihn niemand vorher kannte, im ersten Wahlgang schon ein paar Stimmen erhielt.
          Ehrlich gesagt, hätte ich auch mit keiner natürlichen Todesursache des vorherigen Papstes gerechnet - da wurde meiner Meinung nach viel Potential verschenkt. Ein fesselndes "Who's-done-it?" hätte das Ganze noch mehr bereichert. Oder wenn der verstorbene Papst selbst alles in Voraus so eingefädelt hätte, dass sein gewünschter Nachfolger gewählt wird. Das wäre ebenfalls ein cooler Twist gewesen.
          Die Kritik an der Kirche bzw. der Toleranz-Appell war erfreulich, aber hätte für meinen Geschmack noch deutlicher ausfallen können.

          Die Charaktere im Film werden leider nur eindimensional beleuchtet - selbst der Protagonist Lawrence. Warum genau er eine Glaubenskrise hat, erfahren wir nicht. Ja, diese äußert sich auch nicht mal allzu sehr; gegen Ende des Films hat man sie eigentlich schon vergessen. Vor allem aber der Sinneswandel von totaler Ablehnung, selber zum Papst zu werden, bis zu direkt einen Papst-Namen parat zu haben, geschieht zu abrupt und nicht ganz nachvollziehbar.
          Es hat mich auch befremdet, dass der Prota jemanden, von dem er gehört hat, dass er Homosexuelle am liebsten ins Gefängnis und im nächsten Leben in die Hölle stecken möchte, als "guten Menschen" bezeichnet, obwohl der Prota sich doch offenkundig zu dem liberalen Flügel der Kirche zählt.
          Sein Freund Aldo ist auch recht wankelmütig. Erst lehnt er bescheiden ab und will sich auf keinen Fall aufstellen und plötzlich ist er mit so viel Ehrgeiz dabei, dass er den Prota dafür anfährt, dass dieser ein paar wenige Stimmen erhält.
          Hätte man was daraus gemacht, den Graben vertieft und von der Dynamik gezehrt, dass die beiden Freunde auf einmal im Zwist sind, weil der Prota ungewollt immer mehr und mehr Stimmen bekommt, wäre das ein interessanter Pfad gewesen, insbesondere im Zusammenspiel mit dessen "Glaubenskrise". Aber auch diese Möglichkeit ließ man links liegen. Aldo fügt sich und verschwindet wieder in der Versenkung der Bedeutungslosigkeit.

          Die anderen Kardinäle mit Chancen sind nicht gerissen genug (besonders der Italiener ist so plump) und erhalten so wenig Screentime, dass sie kaum agieren können. Die hochkarätige Besetzung ist prima, aber warum gibt man ihren Figuren, den Antagonisten, keine Substanz? Außer hier und da mal ein Schwenk im Speisesaal mit einer kurzen Szene dürfen sie während der Wahl nur mal vielsagend in die Kamera gucken - das war's. (Die eine oder andere clevere Machenschaft wäre nett gewesen. Man hätte dem Publikum ruhig noch etwas mehr Anspruch bzw. Um-die-Ecke-denken zutrauen können).
          Am problematischsten von allen Figuren fand ich jedoch den Adjutanten bzw. Sekretär von Lawrence. Er taucht natürlich immer zum perfekten Zeitpunkt auf oder hält Infos bis zum dramaturgisch passendsten Moment zurück. Das wirkt faul. Besser wäre es gewesen, wenn Lawrence selber mehr durch Herumschnüffeln herausgefunden hätte. Das hätte der Spannung, der moralischen Komplexität und dem Drama gut getan.

          Insgesamt habe ich mich jedoch trotzdem unterhalten gefühlt. Alleine der realitätsnahe Einblick in das Konklave war super interessant. Es gab die eine oder andere starke Szene und viele gute Ansätze sowie einen tollen Cast. Knapp an 7.0 vorbeigeschrammt.

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          • 5 .5
            raven-feather 05.05.2025, 00:46 Geändert 05.05.2025, 01:15

            Ein typischer "Jason Statham"-Film mit der Standard-Action, wenn auch insgesamt schwächer als sonst. Generische Story, Gesinnungswandel innerhalb von Sekunden (der Großvater) und eine "Mafia", die nur aus unfähigen bis strohdummen Schießbudenfiguren besteht und sich wegen des Protagonisten in die Hose macht. Letzterer verhält sich auch alles Andere als clever, aber hey, er hat Plot-Rüstung und einen Kumpel, dessen einziger Sinn im Film es ist, ihm Knarren zu geben - also eh keine Chance für die "bösen Jungs".
            Dazu Logikfehler: manche plump-dämlich (drei Meter großer Vollmond im Hintergrund), manche einfach nur zum Kopfschütteln (die Antagonisten schaffen es nicht mal, eine einzige Person zu verletzen, die dem Prota nahesteht).

            Es wäre so viel interessanter gewesen, wenn die Baustelle, auf der der Prota arbeitet, angegriffen worden wäre und er sich dort mit allerhand Utensilien durch die Gegner geprügelt hätte. Der Titel erweckte diese Erwartung; der Anfang ebenfalls. Aber leider bleibt es bei einer coolen Sequenz und wird dann zur Gurke.
            Macht nicht wirklich Spaß. Okay, wenn man keine großen Ansprüche hat, aber mehr auch nicht. Kino ist verschwendetes Geld.

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            • 4 .5

              Knossi pendelt zwischen "unterhaltsam" und "überdreht & zum Fremdschämen" hin und her - sehr oft eher Letztgenanntes, sodass ich Formate mit ihm eigentlich meide. (Er scheint kein schlechter Kerl zu sein, aber das Niveau ist häufig im Keller). Daher habe ich auch bei dieser Serie gezögert, dem Ganzen jedoch dann einen Versuch gegeben. Dass es nicht genug spannenden Content geben würde aufgrund der Tatsache, dass die Teilnehmer 24/7 auf einem kleinen Segelboot sehr in ihren Möglichkeiten beschränkt sind, war eine weitere Befürchtung meinerseits. Beide Ahnungen haben sich unglücklicherweise bewahrheitet.

              Die Staffel hätte locker auf die Hälfte gekürzt werden können. Es passiert eigentlich kaum etwas wirklich Interessantes. Ein paar Folgen, in denen das Erbrechen wegen Seekrankheit als das Spannendste maximal in den Vordergrund gerückt wird, werden von solchen zu kleinen Reparaturenmaßnahmen abgelöst, die mit übertriebener Dramatik aufgebauscht werden. Insbesondere Knossi tut jedes Mal so, als wären das totale Katastrophen. Irgendwo verständlich, weil es sonst wenig Spannendes zu filmen gibt, aber dennoch nervig.
              Man wünscht sich als Zuschauer regelrecht einen Sturm herbei, um mal ein bisschen mehr von dem zu sehen, was man bei einer gefährlichen Atlantiküberquerung erwarten würde.

              Es geschieht einfach nicht viel - und es wurde sich im Vorfeld keine Gedanken gemacht, wie man in solch einem Fall trotzdem für "Unterhaltung" sorgt. Die Möglichkeiten, die es gab, - dem Zuschauer z.B. das Segeln näherbringen durch Erklärungen - wurden komplett liegen gelassen. Am Anfang wurden gute Grafiken eingesetzt und namentlich auch mal ein Manöver erwähnt, aber was wozu und wie geschieht, scheinen selbst die meisten Teilnehmer am Ende des Trips nicht mal verstanden zu haben.
              Sowieso hat gefühlt "Willi" fast alles gemacht und der Rest der Truppe hat nur mal an einem Seil gezogen oder ein wenig gesteuert. Bezüglich der Screentime ist es auch schlecht aufgeteilt. Von manchen Teilnehmern sind in der ganzen Serie nur ein paar wenige Ausschnitte zu sehen, während sich der größte Teil der Aufnahmen auf drei, vier Leute verteilt. (Das Hin- und Herspringen zwischen den Teams erkennt man zudem nur an dem unscheinbaren Logo in der rechten unteren Ecke - wurde auch nicht besonders gut gelöst).

              Die Smartwatches, die so manch spannende Daten hätten liefern können (Z.B. wer hat wie viel geschlafen?), wurden fast nie benutzt, geschweige denn erklärt (Was genau ist der "Energyscore"?), obwohl sie aus Sponsoringgründen prominent platziert waren.
              Die Challenges waren, bis auf eine, totlangweilig. Und warum manche Teilnehmer seitenweise handgeschriebene Briefe mit hatten und/oder wegen Heimweh herumheulten, kaum dass sie drei Tage unterwegs waren ... Nun ja.
              Es hätte sehenswertere Aspekte gegeben. Mehr Bilder zum Kochen beim Wellengang. Rollt man in der Koje umher? Wer hat mit wem wann Wache? Wie haben sie sich die Zeit vertrieben? Wie funktioniert klassische Navigation ohne Technik? Was für Werkzeuge und Ersatzteile hat jedes Boot dabei? Etc.
              Oder wenigstens ein paar Aufnahmen vom Sternenhimmel fernab von Küsten wären schön gewesen.

              Insgesamt bewerte ich die Serie mit: uninteressant. Hätte man deutlich mehr draus machen können.

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              • 5 .5
                raven-feather 17.04.2025, 02:36 Geändert 17.04.2025, 02:41

                Die Idee ist ziemlich spannend und die Auswahl von sehr unterschiedlichen Charakteren in beiden Staffeln bisher gelungen, sodass es grundsätzlich eine tolle Serie sein könnte. Aber leider ist es weniger "The Race" und mehr "The Hitchhike". Der mit den besten Social Skills gewinnt bzw. der, der sozial am "Erwünschtesten" aussieht, wird am ehesten / häufiger mitgenommen und kriegt am meisten Geld oder Essen geschenkt. Das wird besonders in Staffel 2 deutlich, wo schon in der ersten Folge offensichtlich ist, wer als Erstes ins Ziel kommen wird.
                Damit ist für mich das Konzept verfehlt. Die Kandidaten können aus eigener Kraft nur wenig Strecke machen - es zu versuchen, lohnt nicht, weil zu langsam, da alle Anderen ja Autos oder Züge nehmen. Sie sind also zwingend auf andere Menschen angewiesen. Das ist daher kein Rennen, sondern mehr ein soziales Experiment mit Zeitdruck.
                Zuweilen hat es auch einen üblen Beigeschmack, wenn gut verdienende Youtube-Stars (nicht alle, aber manche) Geld von Menschen erbetteln, die es deutlich dringender gebrauchen können.

                Es wäre viel spannender, wenn die Teilnehmer ihr Ziel zu Fuß erreichen müssen (muss ja nicht weit sein - 250km oder so). Und man ihnen vielleicht z.B. ein Skateboard gibt mit der Auflage, es darf max. 50km der Strecke benutzt werden. Oder sie können an gewissen Orten für einige Kilometer ein Fahrrad kriegen, müssen dafür aber einen kleinen Umweg in Kauf nehmen und abwägen, ob sich das lohnt. So was. Wo nicht nur entschieden wird, an welche Straße man sich zum Trampen stellt und es vom Zufall, Glück oder Aussehen abhängt, ob und wie schnell man weiterkommt.
                Dazu Challenges wie "Wenn du unterwegs auf die Aussichtsplattform X gehst, kannst du dir Essensrationen verdienen". Oder irgendetwas in der Art.
                Das fände ich weitaus spannender und abwechslungreicher, als nur Aufnahmen von den Teilnehmern in Zug- und Bussitzen zu haben, oder wie sie zum x-Mal ein Auto anhalten.

                Hin und wieder gibt es so, wie das Konzept aktuell ist, unterhaltsame Momente - das will ich gar nicht bestreiten. Aber man könnte die Staffeln auch problemlos halbieren, ohne irgendetwas Relevantes zu verpassen und das sagt schon alles über die Spannungskurve.
                Eine größtenteils Zu-Fuß-Edition und/oder ein tatsächliches, von den Fähigkeiten abhängendes Rennen würde ich wirklich am besten finden. Mindestens sollte man aber die Verkehrmittel einschränken, um wieder mehr Dynamik und fairere bzw. gleiche Voraussetzungen zu schaffen.

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                  raven-feather 03.04.2025, 21:40 Geändert 04.06.2025, 20:51

                  Endlich mal wieder eine gute, düstere Fantasy-Serie!
                  Tatsächlich wie eine Mischung aus Constantine und Supernatural. Bitterböse und blutig, teilweise etwas Splatter und ein wenig Humor. Fast durchgehend hochspannend, sodass ich das Ganze in einem Rutsch konsumiert habe. Dazu Kevin Bacon, dem die Rolle wie auf den Leib geschnitten ist. Die Mutter des Protagonisten ist auch mal eine coole Neuerung von ihrer Rolle in der Geschichte her. Das sonstige Familiendrama ist ein bisschen generisch und nimmt zu viel Raum ein - die Dämonenjagd kommt etwas zu kurz. Die Effekte für die entsprechenden Biester könnten besser sein, aber insgesamt ist die Serie auf alle Fälle zu empfehlen.

                  Ich hoffe, dass eine zweite Staffel mit längeren Episoden kommt, wo die Antagonisten bzw. Dämonen mehr unterfüttert werden und sich die Jagd länger ziehen.

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                  • 7 .5

                    Eine sehr gute, düstere Animationsserie. Hat einige "The Witcher"-Vibes (der Spiele) und coole Monster. Auch ein bisschen Humor und einen tollen Sound bzw. musikalische Szenenuntermalung. Hier und da etwas vorhersehbar und die Animationen sind nicht ganz smooth, aber insgesamt wirklich empfehlenswert. Hoffentlich kommen weitere Staffeln.

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                    • 6 .5
                      raven-feather 26.03.2025, 02:27 Geändert 26.03.2025, 02:29

                      Ein wenig mehr Kreativität hätte nicht geschadet. Es kommt zu genau den Situationen, die man in so einem Film erwartet, ohne große Überraschungen. Bis auf einen Mini-Twist ist die Story ebenfalls vorhersehbar. Man hätte mehr aus der coolen Idee herausholen können. Dennoch unterhaltsam. Manchmal ein bisschen absurd bzw. übertrieben und plump, aber das ist ein Actionfilm - von daher okay.

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                      • 5 .5

                        Es hat als kleines, orginelles Youtube-Projekt angefangen, bei dem man gerne mitgefiebert hat. Dann wurde es jedoch vom Kommerz und Influencern gekapert und das Niveau ist ins Bodenlose gerutscht. Staffel 4 ist endgültig "Dschungelcamp 2.0". Es geht nur noch um zwischenmenschliches Drama und Selbstdarstellung von irgendwelchen C-Promis und Influencern.

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                          raven-feather 10.03.2025, 22:07 Geändert 10.03.2025, 22:09

                          Eine Perle, von der ich absolut nicht verstehe, wieso sie so unbekannt ist. "Rakshasa Street" zählt in meinen Augen zu den Größen des Genres und steht Animes wie Jujutsu Kaisen, Black Clover, Demon Slayer, Bleach, etc. in kaum etwas nach. Man kann es in etwa wie eine Mischung aus den Genannten bezeichnen + einige Aspekte von Solo Leveling; beispielsweise das Machtstreben des Protagonisten aufgrund seiner Vergangenheit sowie die Tatsache, dass er Geister für sich kämpfen lassen kann. Ich will gar nicht zu viel über den Inhalt verraten, weil das Ganze mit emotionalen Achterbahnfahrten und Twists aufwartet. Wer ein Fan der genannten Animes ist, sollte unbedingt einen Blick riskieren.

                          Die 1. Staffel ist im Vergleich zu den anderen aber absolut unterdurchschnittlich. Laut der wenigen Infos, die man zu Rakshasa Street überhaupt findet, wurde sie vom Studio auch mehr oder minder frei adaptiert mit drastischen Änderungen, was nicht nur vom Schöpfer sehr kritisiert wurde. Das Studio hat sich plottechnisch damit so in eine Ecke geschrieben, dass mit der 2. Staffel quasi ein "Soft Reboot" durchgeführt wurde, ab dem das Ganze wieder der Vorlage folgt.
                          Man merkt die Änderung deutlich. Nach ein paar Folgen der 2. Staffel geht richtig die Post ab: Heftige Kämpfe, coole Fähigkeiten, charismatische Antagonisten und Storytiefe. Dazu ein spannendes Geflecht aus verschiedenen Fraktionen - kein klassisches simples Gut vs. Böse. Ungeschönt und teilweise echt düster wie in Solo Leveling. Und gefühlt steigert sich der Anime seitdem von Staffel zu Staffel außerdem noch.

                          Staffel 3 ist richtig gut. Und Staffel 4, die aktuell läuft ... Ich sag mal so: Manche Figuren haben hier Fähigkeiten bzw. Auren, dass es einem kalt den Rücken runterläuft. Blutmagie, Dämonen, Geister ... Alles dabei. Ich kann den Anime wirklich nur emfehlen. Die 1. Staffel kann man auslassen oder mitnehmen, sollte jedoch nicht zu viel erwarten. Wie gesagt, ihre eigentliche Kraft entfaltet Rakshasa Street nach ein paar Folgen der 2. Staffel.
                          Man kann die Serie übrigens legal auf "bilibili.tv" mit englischen Untertiteln streamen. Mit deutschen gibt es sie auch für die, die wissen, wo sie suchen müssen.

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                          • 6

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                              raven-feather 06.02.2025, 00:01 Geändert 06.02.2025, 00:03

                              Diese Serie braucht ein wenig, um in die Gänge zu kommen und hat hier und da mal eine Länge oder uninteressantes Kleinstadtdrama. Sonst ist sie eigentlich recht solide mit einem gut spielenden Cast. Von Folge zu Folge werden mehr Fragen aufgeworfen und man wird recht lange hingehalten. Die letzten beiden Episoden geben ein paar Antworten, obgleich das Hauptmysterium nicht enthüllt wird. Das ist besonders frustrierend, weil die Serie abgesetzt wurde.

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                                raven-feather 29.01.2025, 01:48 Geändert 15.02.2025, 23:30

                                Vielleicht habe ich die ursprüngliche Serie ein bisschen in verklärter, nostalgischer Erinnerung, aber dieses Prequel ist für mich ohne Biss. Leider recht vorhersehbar und lange nicht so spannend. Insbesondere Debra's "Plot" ist so eine klischeemäßige, langweilige Teenager-Story, dass ich hier und da schon vorgespult habe.
                                Es mangelt an guten Antagonisten und insbesondere an Glaubwürdigkeit.
                                Klar soll es die Anfänge von Dexter beleuchten, aber so, wie er herumstümpert, grenzt es an ein Wunder, dass er nicht schon mehrmals aufgeflogen ist - ganz zu schweigen davon, dass der Zuschauer ihm abnehmen soll, dass er z.B. einen knapp 2m großen Mann (der entsprechend schwer ist) alleine tragen, geschweige denn auf Kopfhöhe heben kann.

                                Immerhin wurde der Hauptdarsteller meiner Meinung nach optisch und von der Art des Schauspielerns her perfekt gewählt. Das Intro ist außerdem wirklich gelungen mit seinem Bezug zur Hauptserie. Es gab im weiteren Verlauf der Staffel nun auch endlich mal einen guten Plottwist und den für Dexter üblichen makabren Touch. Abgesehen davon, erscheint die Serie jedoch zu harmlos und zu inkonsequent.
                                Negativ hervorgehoben werden muss da insbesondere die Figur "Harry".
                                Den Darsteller halte ich für eine Fehlbesetzung, da er weder optisch noch von der Art her zu dem "Harry" in den Flashbacks der Hauptserie passt. Dazu kommt, dass seine Figur oberflächlich und zuweilen gleichgültig anmutend geschrieben wurde. Abgesehen von ein paar wenigen Momenten, wo die ganze Tragik über ihn zusammenbricht, ist der Charakter ständig gehetzt, für den Zuschauer wenig "fassbar" und scheint ein Kurzzeitgedächtnis zu besitzen.

                                Seiner Tochter passiert etwas sehr Schlimmes auf einer Party? 5min später schon wieder vergessen - spielt anschließend auch nie wieder eine Rolle. Sein Sohn wird beinahe mit einer Leiche erwischt? Eine Standpauke und danach weiter wie üblich; was soll's.
                                Besonders bemüht um seine Kinder wirkt er nie. Gibt mal einen Anschiss, aber wirklich etwas in den Leben der Beiden bewirken? Oder wenigstens daran teilhaben? Nope.
                                Man kann natürlich argumentieren, dass er sein Möglichstes versucht, um zu verdrängen, was Dexter treibt und psychisch einfach nicht zu mehr in der Lage ist, als immer nur die Brände zu löschen. Dadurch, dass am Anfang der Serie viel in der Zeit gesprungen wird, sehen wir leider nicht, wie genau Harry den berüchtigten "Code" Dexter antrainiert und was es mit ihm macht - obgleich das eigentlich ein Highlight war, auf das ich mich gefreut hatte.
                                Was löste es in Harry aus, als er das erste Mal realisierte, dass sein Sohn ein zukünftiger Mörder ist? Wie haben sie die Grenzen abgesteckt? Und so weiter. All das können wir leider weiterhin nur durch die wenigen Flashbacks der Originalserie erahnen, obwohl sich "Original Sin" meiner Ansicht nach eigentlich genau darum drehen sollte. Ich hatte gehofft, dass mehr von den Abgründen der Figuren gezeigt wird.

                                So oder so: Ein liebender Vater sieht für mich anders aus.
                                Dass Dexter bloß mal ein Klopfen auf die Finger kriegt, wenn er beinahe aufgeflogen wäre - okay, hier könnte man noch einwenden, dass vielleicht ein kleiner Teil von Harry hofft, dass Dexter erwischt wird (obgleich er das wohl nie zugeben würde). Aber spätestens, als er einem seiner besten Freunde - bei dem es gerade um Leben und Tod geht(!) - versichert, dass er alles dafür tun wird, um ihm zu helfen, nur um dann lachend in ein Auto zu steigen und 450km zu einem anderen Fall zu fahren ... Das lässt sich nicht rechtfertigen, sondern ist einfach Bullshit von den Autoren.

                                Zu den Nebenfiguren: Die Darsteller wurden optisch sehr passend besetzt. Sie tragen aber nichts zur Dramatik oder sonst irgendetwas Relevantes zur Serie bei, außer anwesend zu sein, weil es die Ursprungsserie verlangt.
                                Fand ich ebenfalls enttäuschend, dass man ihnen selbst hier nicht mehr Hintergrundstory oder Innenleben spendiert. Dexter zu verdächtigen, wäre cool gewesen, aber dann hätte es wieder mit dem Anschluss zur Hauptstory gehapert - geht also nicht. Mehr als Pappfiguren hätte es aber schon sein dürfen.
                                Tja und die anderen Killer bzw. Dexters erste Opfer: Langweilig. Da bleibt keiner länger im Gedächtnis oder hat auch nur irgendeine Auswirkung auf die Story.

                                Insgesamt bin ich eher enttäuscht. Die Serie hat sich zum Finale hin gut gesteigert, aber bleibt insgesamt hinter ihren Möglichkeiten und vor allem der Glaubwürdigkeit zurück. Es gibt jedoch immer wieder kleine Reminder zum Ursprung und hin und wieder nette, düstere Humorspitzen. Der Hauptdarsteller ist zudem sehr überzeugend. Der größere Plottwist hat auch mehr Spannung und Tempo reingebracht. Alles in allem: Knapp an 6,5 vorbeigeschrammt, aber es hat nicht ganz dafür gereicht.

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                                  raven-feather 22.01.2025, 03:00 Geändert 27.03.2025, 01:26

                                  Na ja. Der Anfang ist schlecht, aber dann berappelt sich der Film etwas. Ich hatte große Hoffnungen aufgrund der höheren Altersfreigabe und Aaron Taylor-Johnson in der Hauptrolle. Letzterer + Russell Crowe sind jedoch das einzig wirklich Gute.

                                  Die Tieranimationen sind in Ordnung und die Actionsequenzen in der Mitte auch. Davon abgesehen, ist der Rest durchschnittlich und manchmal auch unterirdisch. Es ist mir unbegreiflich, wie man im Jahr 2024 bei einem vermeintlichen "Blockbuster" derart schlecht gemachte Stunts und Effekte abliefern kann, wie sie im ersten Drittel gezeigt werden. Wie die Hauptfigur 'springt' oder auf allen Vieren läuft, ist einfach nur lächerlich - hat mich teilweise an "Twillight" erinnert und das ist etwas, was man lieber verdrängt.
                                  Dazu die ganze Palette an allem, was mies ist: Logikbrüche, Vorhersehbarkeit, cringe 0815-Nebenfiguren, platte Standardgurke von Story. Das FSK 16 für die Action hat man nur zum Ende hin genutzt.

                                  Statt einen richtigen Mythos um Kraven aufzubauen oder die guten Ansätze des bitterbösen Ernst zu entfalten, die vage aufblitzen, scheint der Fokus darauf gelegen zu haben, so viele diverse Darsteller wie irgendwie möglich in den Film zu stopfen. Dafür null Investment in Charakterzeichnung, Kreativität, Spannung oder Emotionen. Maximal die Todesart einer Hauptfigur am Ende war noch überraschend.

                                  "Kraven" hätte eine coole neue "erwachsene" Reihe mit einem Anti-Helden begründen können, aber sie haben es in den Sand gesetzt. Der Film ist keine absolute Vollkatastrophe und wird ab der Hälfte auch deutlich besser, aber ich vergebene in erster Linie nur wegen des engagierten Hauptdarstellers noch 5.5 Punkte.
                                  Er hat echt was Besseres verdient! Vom Charisma und der Physis her wäre Aaron Taylor-Johnson meiner Meinung nach tatsächlich ein prima James Bond.

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                                    raven-feather 24.12.2024, 22:54 Geändert 26.02.2025, 15:51
                                    über Mashle

                                    Der Humor ist platt und größtenteils nicht wirklich lustig. Die Story hat man schon öfter in ähnlichen Varianten gesehen und auch die eindimensionalen Figuren sowie die Gesinnungsänderungen von Kontrahenten durch "Kraft der Freundschaft" sind eher Gegenargumente. Manchmal gibt es aber doch etwas zum Schmunzeln oder eine coole Actionsszene. Irgendwie ist das Ganze auch sympathisch. Kann man sich ansehen!

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                                      Zieht sich am Anfang ganz schön, aber dann wird es interessant. Wenn man das Hirn ausschaltet, kann man durch die recht blutige Action unterhalten werden - alles Andere ist durchschnittliches Beziehungsdrama. Der männliche Hauptdarsteller verliert sich in manchen Szenen im "Overacting" und ist etwas anstrengend. Auch über Glaubwürdigkeit und Co. brauchen wir nicht reden. Gefallen haben aber die eingestreuten kleinen Details, die zunächst unwichtig erscheinen, aber in den Rückblenden dann gut eingeflochten und erklärt werden - das ist kreativ. Hier und da kann man auch mal schmunzeln.

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                                        raven-feather 22.12.2024, 01:25 Geändert 24.12.2024, 22:10
                                        über Before

                                        Hat sehr vielversprechend und fesselnd angefangen. Gute Thriller-Elemente und sogar etwas Horror halten zu Beginn die Spannung hoch; das Mysterium ist prima aufgezogen und zieht in den Bann. Auch sehr gute Effekte.
                                        Leider geht nach ein paar Folgen viel an Fahrt verloren. Die Handlung kommt nur noch im Schneckentempo voran. Es werden immer wieder und wieder dieselben Halluzinationen bzw. psychosomatischen Symptome mit nur geringfügigen Variationen gezeigt und endlos ausgedehnt. Der Zuschauer wird ziemlich hingehalten. Wenn man zwischendrin zwei, drei Episoden auslässt, verpasst man nicht viel - was offenbart, dass die Serie eindeutig hätte gekürzt werden müssen. Die Unvorhersehbarkeit geht außerdem flöten, da man bald (lange vor dem Protagonisten) ahnt, was hinter Noahs Problemen steckt. Das Finale, das genau das inszeniert, fängt gut an, hat jedoch keine Überraschungen zu bieten, außer zwei ärgerlichen Logikbrüchen. Die Auflösung der Todesumstände von der Frau des Protagonisten sind hingegen richtig, richtig stark inszeniert und toll geschauspielert.
                                        Am Ende bleiben noch Fragen offen, aber der Schluss ist relativ rund.

                                        Insgesamt schade um das Potential - die Serie hat echt so spannend und düster angefangen, und auch hin und wieder wirklich klasse Momente. Mit einer weniger vorhersehbaren Erklärung, einem gestraffteren Spannungsbogen und gerne noch mehr Grusel hätte es eine echte Perle werden können.

                                        Randbemerkung: Ich finde es fuchtbar, dass sie als Hund des Protagonisten eine Qualzucht vorführen - ein Tier, das nur röchelnd Luft kriegt.

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                                          Sympathischer Feel-Good-Film. Die Handlung folgt dem üblichen Schema, bietet aber einige orginelle Ideen und ein paar schöne Gags. Kein Klamauk. Die Effekte könnten teilweise noch besser sein, aber insgesamt doch sehr solide und weihnachtlich.

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                                            raven-feather 04.12.2024, 16:19 Geändert 04.12.2024, 16:46

                                            Ein wirklich brutaler, makaberer Anime - insbesondere auf der psychischen Ebene. Manche Szenen sind nur schwer erträglich; allerdings nicht nur aufgrund von grausamen Toden, sondern weil der Rahmen rund um das stark inszenierte "King's Game" schwach ist.

                                            Die ersten paar Folgen fühlen sich noch stimmig an. Danach bekommen Nebenfiguren nur noch dann zwei, drei Sätze Hintergrundinfo und Persönlichkeit, kurz bevor sie drauf gehen, sodass man schon Bescheid weiß. Es wurde versäumt, die Klasse nach und nach genug vorzustellen. Das letzte Drittel der Serie besteht im Prinzip nur noch aus zwei Hauptfiguren und ein paar NPCs, deren Ableben einen weder überrascht noch außergewöhnlich berührt.
                                            Nichtsdestotrotz wird die Spannung hochgehalten und man fiebert mit. Ab und an gibt es einen guten Plottwist, der einen kalt erwischt. Des Weiteren werden die Spielregeln des King's Game im Laufe der Serie immer bösartiger. Ich hätte gerne noch mehr über dessen Hintergrund erfahren, aber es war so in Ordnung. Der Anime hat auch einen runden Schluss.
                                            Folgende zwei Hauptkritikpunkte sind es jedoch, die meine Bewertung abgesenkt haben:

                                            1.) Das fast völlige Fehlen von Erwachsenen. Es macht einfach keinen Sinn, dass haufenweise tote Schüler niemanden kümmern und alles ganz normal weiterläuft, obwohl da Kinder wie die Fliegen sterben. Wenn man schon nicht Polizei und Co. hatte dabei haben wollen (obgleich ich denke, dass ein Ermittler, der versucht, die Kids zu retten, nochmal deutlichen Mehrwert hätte reinbringen können), dann sollte wenigstens was von den Eltern gezeigt werden. Es ist absolut unrealistisch, dass es sie nicht kümmert, wenn die Klasse ihres Kindes nach und nach ausgelöscht wird.

                                            2.) Der ärgerlichste Punkt ist aber, dass die Figuren teilweise dumme Entscheidungen treffen (meist wegen ganz plötzlich entdeckter Gefühle). Angefangen mit der dümmsten von allen: Die psychopathische Person, die das King's Game für alle sichtbar(!) schlimmer macht und für Tode sorgt, wird nicht zumindest kalt gestellt. Nein, sie lassen sie quasi bis zum Schluss fröhlich Leute manipulieren und indirekt ermorden. Das hat mich wirklich aufgeregt.
                                            Zwar ein schön widerlicher Antagonist, der seine Aufgabe gut erfüllt, aber es ist einfach so unlogisch, dass die Klasse gegen ihn nichts unternimmt.

                                            Insgesamt ist der Anime jedoch okay - mal was Anderes und recht kreativ. Spannend, sehr konsequent und mit hohem Tempo, ohne Filler-Episoden. Fans von Psycholospielchen, heftigen Toden und grausamen Zwickmühlen dürften auf ihre Kosten kommen. Erinnert hier und da ein wenig an "Squid Game".

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                                            • 6 .5
                                              raven-feather 23.11.2024, 01:40 Geändert 24.11.2024, 03:08

                                              Der Anime sieht zunächst unschuldig und nach etwas für Kinder aus, aber das täuscht gewaltigt. Er wartet direkt in der 1. Folge mit einem heftigen Plottwist auf. Das Genre ist Krimi-Drama, fast schon Thriller und erinnert zuweilen an "Death Note" mit Serienmorden und Psychospielchen.

                                              Es gibt jedoch ein Problem, das diesen Anime davon abhält, zu den herausragenden zu zählen: Glaubwürdigkeit.
                                              Bei den ersten zwei Morden ist es noch authentisch, dass niemand dem Täter auf die Schliche kommt. Aber dann begeht er Fehler, ist ständig der Letzte, mit dem das Opfer noch lebend gesehen wurde und hat kein Alibi oder nur irgendeine blödsinnige Ausrede, die niemand bei klarem Verstand glauben würde. Bis auf zwei Figuren sind alle anderen Charaktere aber leider strohdumm und interessieren sich kaum für die verschwundenen Personen. Das macht leider die coole Story zu einem Teil kaputt.

                                              Nichtsdestotrotz würde ich den Anime empfehlen. Es gibt ein paar spannende Zwickmühlen, aus denen sich der Killer herauswinden muss, Plottwists und auch die grundsätzliche Prämisse ist hochinteressant - ja, sogar recht innovativ und erfrischend; irgendwie eine schöne Antithese zu z.B. "My Hero Academia" und/oder dem (noch) aktuellen Superhelden-Trend.
                                              Das letzte Drittel des Animes trumpft auch nochmal mit einer Wendung auf, bei der der Zuschauer ziemlich im Dunkeln tappt. Schade, dass es keine 2. Staffel gab und das Ende dementsprechend offen ist. Dennoch lohnenswert!

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                                                raven-feather 21.11.2024, 02:24 Geändert 21.11.2024, 02:30
                                                über Abigail

                                                Eine frische, coole Idee in Kombination mit wirklich prima Effekten.
                                                Ich hätte es besser gefunden, wenn das Ganze noch mehr auf der creepy-Schiene gefahren wäre, aber so war es auch okay. Sehr blutig, teilweise Splatter. Ein paar echt starke Szenen - vor allem bezüglich der titelgebenden Abigail, die sehr überzeugend gespielt wurde. Spannend außerdem, wenn auch oft leider vorhersehbar.
                                                Nach 10min weiß man schon, wer am Ende überlebt und wer nicht. Ich wünschte zudem, es würde mal eine Gruppe geben, die nicht nur aus teilweise schwer erträglichen Klischeecharakteren besteht und sich nicht selbst im Angesicht eines übermächtigen Feindes immer noch streitet. Ein paar dumme Entscheidungen der Figuren (z.B.: natürlich teilt man sich auf) mussten leider außerdem noch sein.

                                                Größer Wehmutstropf war jedoch, dass man die Hintergrundstory bzw. den Mythos zu Abigail mehrmals angeteasert hat, aber dann nichts geliefert wurde. Darüber hinaus fand ich das Finale etwas enttäuschend, weil es in die platte, uninspirierte Richtung ging; ich hatte auf einen originelleren Schlussteil gehofft.
                                                Insgesamt aber unterhaltsam und alleine schon die abgefahrene Ballerina ist sehenswert. (Obgleich es in meinen Augen noch besser gewesen wäre, würde man nicht damit werben, sondern hätte es sich als schockierenden Plottwist aufgehoben). Aber ein, zwei Überraschungen gibt es trotzdem noch.
                                                Ich hoffe auf mehr Filme, die ähnlich coole neue Antagonisten einführen.

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                                                  raven-feather 20.11.2024, 21:33 Geändert 20.11.2024, 21:38

                                                  Es gibt einen tollen Plottwist in Folge 2 und das Konzept, dass sich die Leichen nach kurzer Zeit quasi stapeln, ist cool. Allerdings krankt "Arthurs Gesetz" an allem, was deutsche Produktionen fast immer so furchtbar macht. Dazu kommt, dass die Glaubwürdigkeit derart mit Füßen getreten wird, dass es wirklich unerträglich absurd ist.

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                                                    raven-feather 20.11.2024, 03:58 Geändert 22.12.2024, 01:45

                                                    Damit bin ich wahrscheinlich alleine auf weiter Flur, aber ich habe die Serie im Laufe der 2. Staffel abgebrochen. (Vorab: Es sind Spoiler enthalten).

                                                    Hier wird ein durchaus charismatischer und gut gespielter Hauptcharakter - so viel gestehe ich absolut zu - als clever präsentiert, überlebt aber eigentlich nur durch eine Mischung aus Glück und Plotrüstung. Sich mit seinen Leuten für eine Schießerei brav aufzureihen und darauf zu vertrauen, dass die gegnerische Gruppierung sie nicht einfach direkt über den Haufen schießt (obgleich sie genau das vor hat), statt sich zu verschanzen und den Heimvorteil zu nutzen, ist bloß eines von mehreren Beispielen, die realistischer Weise nur in die Hose gehen können.
                                                    Thomas Shelby hat alle drei Episoden eine Pistole am Kopf und provoziert selbst dann noch, kommt aber immer (bis auf einmal) unbeschadet davon. Er hat zwar durchaus auch zwei, drei listige Ideen, aber kann für mich insgesamt den Nimbus des überlegenen Kalküls, der ihm angeheftet wird, nicht genug unterfüttern. Schon gar nicht als Ein-Mann-Unternehmen.

                                                    Ich bin keine einzige Sekunde(!) davon überzeugt worden, dass seine zwei labilen Brüder eigene Geschäftszweige leiten, wie behauptet wird.
                                                    Die Schauspieler der Beiden machen ihre Sache gut, aber es hilft nicht, dass der Jüngere (John), der sich wie ein pubertierender Teenager verhält, auch optisch wie siebzehn aussieht. Und bei dem Anderen (Arthur) dachte ich anfangs, er wäre von der Optik her der Vater und nicht der älteste Bruder. In meinen Augen ist es vor allem der Kontrast zu diesen beiden Charakteren, die nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind, welcher Thomas so smart wirken lässt. Das ist für mich eine schlechte, faule Art, die Cleverness einer Figur darzustellen: Indem man die umgebenden Akteure ungewöhnlich dumm gestaltet.
                                                    Und ja, mir ist natürlich bewusst, dass Thomas trotz „Familienrat“ Alleinherrscher sein möchte und kein Interesse daran hat, dass seine Brüder großartig nachdenken und ihn womöglich infrage stellen – als folgsame Schafe (oder eher Hunde) sind sie ihm am liebsten. Aber ein Geschäft wie das seine ist zwingend darauf angewiesen, von kompetenten Führungskräften geleitet zu werden. Plural. Denn auch wenn die Serie es dem Zuschauer gerne glauben machen möchte, kann er nicht alles alleine regeln.

                                                    Zum Glück gibt es noch die Figur Polly als letzte Bastion der Glaubwürdigkeit in der Truppe. Es mag auch sein, dass in den späteren Staffeln Arthur und John vielleicht doch nochmal irgendetwas Sinnvolles tun, das ihnen nicht eingeflüstert wurde oder zur Triebbefriedigung dient, aber ich bezweifele es. Ich kann nur das bewerten, was ich an Episoden gesehen habe und da waren sie nur Kulisse für Thomas Shelbys Aufstieg. Und wurden von diesem auch so behandelt.
                                                    Es ist eine Sache, seine Familie wie Schachfiguren für seine Ambitionen zu benutzen, aber einen von ihnen nach einem Selbstmordversuch noch zu verspotten, ist selbst für einen gefühllosen Narzissten einfach nur dämlich. Familie ist Macht – insbesondere, wenn man ihnen (angeblich) Teile des Geschäfts anvertraut hat. Und eigentlich wird Thomas auch keineswegs gefühllos darstellt. Und doch scheint es ihn nicht besonders zu kümmern, dass er fast ein Familienmitglied verloren hätte.
                                                    Einer von vielen Widersprüchen und Inkonsistenzen, die sich durch die Figurencharakterisierungen und auch durch die Story ziehen. (Dass kein Einziger aus der Familie den erwähnten Suizidversuch bedenklich fand, ist ein weiteres Beispiel für die mangelnde Glaubwürdigkeit der Serie).

                                                    Wo wir gerade bei der Story sind: Zu viele der einzelnen Fäden führen ins Leere. Relevante Nebenfiguren, die im Off an einer Krankheit sterben; blutige Fehden, die sich durch eine erzwungene Heirat in Friede-Freude-Eierkuchen verwandeln und nie wieder auch nur die kleinste Rolle spielen; politische Gruppierungen und Arbeiteraufstände, die für ein, zwei Episoden ohne weitere Erklärung reingeworfen werden und genauso schnell wieder im Nichts verschwinden; Zeitsprünge über mehrere Jahre und so weiter.
                                                    Das Worldbuilding ist generell eher mäßig. Die ganze Handlung spielt sich an drei Orten ab (– was der Serie auch irgendwie einen Low Budget-Beigeschmack gibt). Man erfährt kaum etwas über die Lage, die Konkurrenten oder die Gegner der Shelbys, mit Ausnahme von Campbell. Und wenn, dann nur aus Dialogen (was genau das Gegenteil von „Show, don’t tell“ ist).
                                                    Ist natürlich sehr praktisch für die Drehbuchautoren, denn so kann man immer mal wieder irgendeine gegnerische Bande, über die vorher nie gesprochen wurde, reinwerfen, wenn man sie braucht. Aber auch hier würde ich das als Oberflächlichkeit betiteln. Es kann doch nicht sein, dass von einem der großen Antagonisten in Staffel 1 (dessen Namen ich auch erst googeln musste), Billy Kimber, eigentlich nur ein Satz bekannt ist: Er hat das Geschäft mit den legalen Wetten an den Rennbahnen in seiner Hand, auf das es Thomas abgesehen hat.
                                                    Gut, er kriegt noch die übliche Bösewicht-muss-was-Böses-tun-Szene mit Grace, aber die dient eigentlich mehr zu ihrer Etablierung als Love Interests von Thomas.

                                                    Wir erfahren traurigerweise nicht einmal wirklich, was das Shelby Family Business überhaupt ausmacht! Gezeigt werden Leute, die Münzen zählen und etwas in Bücher oder an eine Tafel kritzeln – das war’s. Aber wie es aufgezogen wird oder abläuft, was der Rest der Familie so den ganzen Tag treibt oder auch nur, dass mal irgendetwas Illegales richtig in Aktion gezeigt wird … Oder etwas, das veranschaulicht, warum die Peaky Blinders so eine große Macht über ihre Stadt besitzen ... Nope. Neben den Hauptbestandteilen Verhandlungen, Alkohol, nackte Haut und Prügeleien fehlt da einfach Substanz. Es wird zu viel Wert auf Gangster-Attitüde mit markigen Sprüchen, SlowMotion-Mantel und Anzünden von Zigaretten gelegt anstatt auf Inhalt oder wenigstens coole Action.
                                                    Man hat sich bemüht, durch die anschauliche Darstellung von PTBS etwas Tiefe reinzubringen. Das ist gut gemacht. Und auch die politische Komponente war spannend – bis zu dem Zeitpunkt, wo dem Zuschauer verkauft werden sollte, dass der britische Premierminister (mit einem der besten Spionage-Apparate der Welt) einen mittelklassigen Gangster für ein Attentat „anheuert“ und sich auch persönlich für ihn einsetzt.
                                                    Die 180°-Wende von Campbells Persönlichkeit fand ich ebenso wenig glaubhaft, aber zumindest war der daraus resultierende Plottwist nicht schlecht. Nichtsdestotrotz haben sich für mich die einzelnen Bestandteile der Story und die Figuren darin mehr wie ein Flickenteppich angefühlt als wie ein stringenter roter Faden.

                                                    Schlecht ist die Serie nicht und ich kann ungefähr nachvollziehen, warum sie so großen Anklang findet, aber für mich persönlich liegen zu viele Dinge im Argen.
                                                    Und auch wenn Thomas Shelby ein faszinierender Charakter zu sein scheint, wurde er mir von Folge zu Folge unsympathischer und auch unglaubwürdiger als „Mastermind“, sodass ich, wie eingangs erwähnt, die Reißleine gezogen habe.

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