Schwabilicious - Kommentare

Alle Kommentare von Schwabilicious

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    Was macht eigentlich...Michael Fassbender? Keine Ahnung, aber offenbar zumindest gelegentlich noch solide Netflix-Eigenproduktionen abdrehen (ja, die gibt es tatsächlich noch). Ein Mid-Age-Auftragsmörder-Fassbender macht Pilates, hält pathetische "Seht und hört wie krass ich bin"-Monologe und schläft schlecht, bevor er dann mit Unterschall-Munition einen Standardschuss auf 50m verhunzt. Findet der Auftraggeber nicht so geil und ergreift gewisse Maßnahmen, die dann Fassbender wiederum nicht so geil findet und seinerseits gewisse Maßnahmen ergreift. Kann man sich anschauen, ist ein akzeptabler Abendfüller.

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      Schwabilicious 30.06.2025, 04:55 Geändert 30.06.2025, 05:23
      über Cube

      Der Streifen war vor 20+ Jahren mal der heiße Scheiß im (Semi-)Indie-"Horror"bereich. Hatte ihn so ca. 2005 zum ersten mal gesehen und als recht gut abgespeichert. Nun folgte die Zweitsichtung nach langer Zeit und... puh, entweder meine Erinnerung war seinerzeit von grünem Kraut etwas eingetrübt oder die Nummer hier ist einfach ziemlich schlecht gealtert. Das ansich recht coole Grundkonzept mit einer immer noch ziemlich interessanten Kulisse wird massiv von sehr schlechten schauspielerischen Leistungen inkl. dümmster Dummbeutel-Dialoge sowie Drehbuch-Doofheiten eingetrübt. Dazu kommt der krampfhafte Versuch, die Geschichte auf eine pseudo-philosophische Metaebene zu hieven, was der Streifen von seiner inherenten Logik aber schon nicht hergibt. Alles in allem innovativ genug um ihn sich interessehalber 1x anzuschauen, aber eben auch nix weltbewegendes.

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        über Horizon

        Die meisten Filme sehe ich lieber im Kino. Beim 3h-Auftakt zu der auf 12h ausgelegten Western-Monstranz "Horizon" von Kevin Costner war ich aber ganz froh, entspannt bei Snacks und Bier vor einem heimischen Bildschirm lümmeln zu können. Endgültig kann man das Ganze hier vermutlich erst nach Sichtung aller 4 Teile bewerten, den Auftakt fand ich bis auf ein paar überhastete Zeitsprünge im letzten Viertel sowie einer kreuzunnötigen zweiminütigen spoiler- bzw. Previewsequenz zum Schluss solide bis gut.

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          Schwabilicious 20.03.2025, 04:30 Geändert 20.03.2025, 12:31

          Gute Neuverfilmung, die aber aufgrund des zeitlosen und herausragenden Originals mindestens ein klein wenig überflüssig wirkt- zumal man hier wirklich SEHR eng am Original bleibt und minutenlang ganze Dialoge wortgleich übernimmt. Zwei Dinge sind mir aufgefallen:
          1. James Gandolfini ist dabei. Es mag daran liegen, dass ich ihn spätestens seit den Sopranos auf immer ins Herz geschlossen habe, aber er ist der einzige Geschworene, der imo besser spielt als sein Gegenpart im SW-Original und damit immerhin ein bisschen Mehrwert bietet.
          2. Die deutsche Synchro ist unwürdig (im Gegensatz zum Original, in dem sie sehr gut war). Musste nach 5min auf Englisch umschalten.
          Ansonsten bleiben die 12 Geschworenen natürlich das zeitlose Meisterwerk, dass sie immer schon waren- nur einer Neuverfilmung bedurfte es trotz solider Umsetzung nunmal nicht.

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          • 7 .5

            Naja, ist schon ordentlich. Letztlich ein solider Militärfilm mit einem dicklichen, gleichsam aber sympathisch gealterten Russel Crowe als Drohnenpilot. Nicht gänzlich ohne den Pathos ähnlicher zeitgenössischer US-Militärthriller, aber alles in einem erträglichen Rahmen. Stellenweise sicherlich übertriebene, immer aber spannende, stellenweise gar mitreißende Action. Ich fand ihn unterm Strich in erster Linie unterhaltsam. Unterhaltsamer jedenfalls, als ich im Vorfeld gedacht hätte.

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            • 6 .5

              Qualitativ pendelt sich Staffel 2 auf dem selben durchwachsenen Niveau wie Staffel 1 ein. Nach wie vor sind sowohl deutsche als auch englische Synchro grauenhaft, passen aber zum anime-esken Overacting, welches sich durch die gesamte Serie und beinahe die komplette Besetzung zieht. Erneut lebt auch die zweite Staffel des Gemetzels primär vom morbiden, aber keineswegs unverbrauchten Grundkonzept. Für mich ist die Nummer hier immer noch rätselhaft overhyped, aber scheinbar zieht dieses einigermaßen ästhetisch inszenierte, ultrabrutale Schlachtfest trotzdem ausreichend.

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              • 8 .5
                über Silo

                Bislang nur die erste Staffel gesehen. Die ist deutlich (!) besser als erwartet und eine echte positiv-Überraschung.

                Inhaltlich ist Silo das etwas langsamere, philosophischere, rästelhaftere und mysteriösere "Fallout". Weniger schnell, weniger reißerisch, weniger actionreich aber spannender. Bemerkenswert ist zudem die brutal gute Besetzung, insbesondere in den wichtigsten Haupt- und Nebenrollen. Sehr stark, ich hoffe nach diesem guten Auftakt geht es in Staffel 2 auf ähnlich hohem Niveau weiter.

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                  Schwabilicious 16.10.2024, 01:22 Geändert 20.10.2024, 21:28

                  Es ist Spätherbst. Fritz Meineckes Influencer-Vendetta "7 vs wild" geht in die vierte Runde. Einst als einigermaßen ernstzunehmende Outdoor-Unterhaltungsshow gestartet, ist das Format durch die unbeirrte Partizipation völlig fachfremder Youtube- und Twitch-"Influencer" längst zur kruden Trash-TV-Guilty-Pleasure degeneriert. Ist es dieses Jahr besser geworden? Wir schauen rein.

                  Nachdem Schnaps-Entrepreneur, Glücksspiel-Streamer und "Entertainer" Knossi sich in der letztjährigen Ausgabe mit Fitness-Youtuber Sascha Huber noch nichtmal für den filmisch dokumentierten Längenvergleich ihrer beiden Gemächter als zu schade befand, sich austauschbarer narzzistischer Gaming-Streamer A (Trymacs) mit austauschbarem devoten Gaming-Streamer B (Rumathra) anschickte, Wasser in einem Plastikhelm über offener Flamme zum Kochen bringen zu wollen und der personifizierte Privatfernsehen-Werbe-Wanderpokal Joey Kelly es für angebracht hielt, ein möglichst großes Loch im von der Flut angreifbaren Strandbereich zu buddeln und als Unterkunft zu verwenden, kann es dieses Jahr ja eigentlich nur besser werden. Oder? ODER?????

                  Zum ersten Mal mimt Meinecke selbst keinen der Teilnehmer, sondern ist nur Cheforganisator. Tatsächlich ist mit dem ausgewiesenen Survival-Experten und Biologen Joe Vogel mal jemand dabei, der Ahnung vom Draußensein hat. Vogel merkt man seine Expertise ebenso rasch an, wie man zu der Gewissheit kommt, dass ihn nicht jedermann als präferierten Saufkumpanen erwählen dürfte. Zwar hat er stellenweise einen angenehm trockenen Humor, ist aber ebenso von der eigenen Brillanz beseelt.

                  Joe Kelly aka "DEUTSCHE VERMÖGENSBERATUNG - Cappie" hat es erneut ins Format geschafft (juhu...zZzzZZz) und beweist, dass man nicht viel reden muss, um als Werbefläche dienen zu können. Der schweigsame Ex-Popstar, von dem bis heute nicht bekannt ist, was genau Pro 7 jahrzehntelang gegen ihn in der Hand hielt, macht sich sogar etwas besser als letztes Jahr, auch wenn er wieder nicht sonderlich viel zu sagen pflegt.

                  "Survival"-Youtuber Stefan Hinkelmann dagegen hätte sich an Kelly ein Beispiel nehmen sollen, fällt stattdessen aber mit fragwürdigen "Vorschlägen" in fragwürdigen Monologen mit fragwürdigem Satzbau und noch fragwürdigerem Inhalt auf und bemüht sich redlich, in Rekordzeit zum feuchten Traum jedes Gruppendynamik-Theoretikers zu werden. Die Teilnehmer dürfen diesmal nämlich nicht alleine oder in Teams wursteln, sondern sind zusammen "ausgesetzt" und interagieren entsprechend mit- und untereinander. Und übereinander. Viel übereinander. Sehr viel. Komplettiert werden diese drei zumindest halbwegs ernstzunehmenden Kandidaten auch 2024 von "weniger kenntnisreichen" Personen:

                  Den Start der diesjährigen Influencer-Shitshow bildet so Fitness-Influencer Flying Uwe. Uwe ist sowas ähnliches wie Sascha Huber, nur weniger österreichisch. Und weniger nervig- immerhin. Vielleicht auch gerade DESHALB weniger nervig? Wer weiß. Zudem sorgt vermutlich eine misslungene Botox-Injektion bei ihm für ein gelegentlich freundlich-, häufiger aber diabolisch wirkendes Dauergrinsen, welches normalerweise das Letzte wäre, was zwanzigjährige Blondinen in Horrorfilmen auf dem nächtlichen Heimweg zu sehen bekämen, hier aber irgendwie als Stimmungsaufheller dienen soll.

                  "SelfieSandra" hingegen muss wohl Podcasterin und Streamerin sein, wirkt aber eher wie die gescheiterte Symbiose aus Gundel Gaukelei, einem Golem postindustrieller Fehlernährung sowie einem 13 jährigen vorbestraften Messerstecher mit diagnostizierter ADHS ohne nennenswerte Hoffnungen auf einen Schulabschluss. Das absurdeste daran ist, dass man sie, obwohl die Ohren ohne Umschweife zu bluten beginnen, sobald sie den Mund öffnet und zu einem Satz ansetzt, bei dem man sich immerhin einer Sache sicher sein kann: er wird mit "Diggah" begonnen und mit "Diggah" beendet, irgendwie sympathisch findet. Das muss an ihrem glockenhellen Lachen liegen...okay, es ist nicht wirklich hell und an Glocken erinnert es auch nicht, sondern eher an das, was der Schulhof-Nerd zu hören bekommt, wenn er mal wieder versehentlich gegen einen Gebäudepfeiler läuft.

                  Deutlich weniger sympathisch ist da schon "LetsHugo", seines Zeichens Minecraft-Streamer, Bilderbuch-Lauch und beschränkter als ein Bahnübergang an der ehemals innerdeutschen Grenze. Wer sich um den Geisteszustand der heurigen Jugend besorgt, dürfte in Hugo seine neue Muse finden, ein Paradigma infantiler Torheit. Problem: Er ist nicht nur dumm wie Brot, sondern schauspielert und überdramatisiert das Erlebte derart auffällig, dass verglichen damit Richterin Barbara Salesch als Dokumentarserie durchgehen könnte. Sein verzweifelter Versuch, Sandra um jeden Preis bei der Menge der verwendeten "Diggahs" zu übertrumpfen, macht das Ganze auch nicht besser. Puh.

                  Last but not least hat es mit JuliaBeautx eine ehemalige Kosmetik-Influencerin (im Volksmund: Schminktante) in das Format geschafft, welche sich inzwischen aber offenbar auch in Schauspielerei, Popmusik und allgemeine Unterhaltungsvideos diversifiziert. Julia ist vom Influencer-Ballast vlt. die größte Positiv-Überraschung: Sie hat zwar erwartbar keinen blassen Schimmer und der Situation nur leidlich angemessen knallrot lackierte Nägel, schafft es aber einen deutschen Satz ohne "Digga" zu bilden, freundlich und überraschend bodenständig ohne tussige Attitüde zu wirken und schlicht und ergreifend einen "normalen" Menschen zu repräsentieren, der keine Ahnung von Survival hat, aber in eine entsprechende Situation gesteckt wird.

                  Und wie ist sie nun dieses Jahr geraten, die allährliche Pseudo-Survival-Clownfiesta? Überraschend unterhaltsam. Das liegt zum einen am plötzlichen Kälteeinbruch in Neuseeland kurz vor Projektstart, der dem Ganzen abseits von dem Hungern und Rumsitzen früherer Staffeln einen tatsächlichen Anspruch verleiht. Das liegt zum anderen aber auch an der Gruppendynamik, die sich sehr schnell und überraschend klar-exemplarisch manifestiert. Natürlich ergibt sich dadurch auch ein gewisser Big-Brother-esker-Kitsch, aber hey, das Format selbst war seit Jahren als "Survivalformat" nicht mehr ernst zu nehmen und macht, was das angeht, nun einen deutlichen Schritt in die richtige Richtung. Ob wir es nochmal erleben dürfen, dass tatsächlich mal 7 Menschen, die Ahnung von der Materie haben oder zumindest ALLE IRGENDWAS MIT OUTDOOR machen, zusammen oder getrennt vor sich hin wursteln dürfen, harrt nach wie vor seiner Umsetzung. Wer aber nach der grottenschlechten dritten Staffel mit dem Format abgeschlossen hatte, darf hier einen Blick riskieren: er könnte sich lohnen.

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                    Schwabilicious 27.04.2024, 05:41 Geändert 22.11.2024, 04:03
                    über Fallout

                    Fallout ist der Beweis, dass es nicht viel mehr braucht als eine ergiebige Lore und einen halbwegs soliden Drehbuchautor, um drumherum eine gute Serie mit einer spannenden Geschichte zu produzieren. Nach Arcane und TLOU kommt hier gleich die nächste richtig gute Videospieladaption ums Eck. Vor 5-10 Jahren hätte man das noch komplett an die Wand gefahren. Nun gibt man Autoren die Freiheit, sich innerhalb der großen Fallout-Lore zu verwirklichen (klar, nicht ganz ohne Fanservice und Cameo-Szenen) uuund Schwupp: gut isses. Macht Bock und Lust auf Staffel 2 und sorgt zusätzlich dafür dass der ein- oder andere Boomer möglicherweise ein anderes Bild von Videospielen bekommt. Supi! Jetzt muss nur noch jemand mit Geld das marode Piranha Bytes kaufen und ne Gothic-Serie produzieren, das wäre nämlich die einfachste Lizenz zum Gelddrucken überhaupt.

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                    • 8 .5

                      Bilder und Sound im Kino zu erleben ist wirklich toll. Noch schöner ist, dass Dune 2 auch davon abgesehen ein wirklich guter Film ist.

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                        Schwabilicious 12.03.2024, 00:15 Geändert 12.03.2024, 00:18

                        Man kann "Battle Royale" durchaus unterstellen, etwas mehr darzustellen als nur Splatter im BR-Format- aber eben auch nicht viel mehr. Letztlich ist es halt ultrabrutales Teenie-Gemetzel mit, so man denn möchte, recht viel schwarzem Humor und einer ordentlichen Prise adoleszenten Kitsches. Die vermeintliche Dystopie ist allerdings zu forciert, es mangelt an echter Gesellschaftskritik außer der vagen und viel zu unspezifierten Kritik am enormen Leistungsdruck innerhalb der japanischen Schule- und Gesellschaft. Stattdessen steht das damals filmisch noch recht unverbrauchte morbide Grundkonzept im Fokus.

                        Mögen die Auswirkungen dieses Werks auf Teile der späteren Film- vor allem aber der Gamingindustrie auch erkennbar riesig sein, so komme ich dennoch nicht umhin das Ganze nach Erstsichtung als doch ein bisschen überschätzt zu bewerten. Interessant, unterhaltsam und einigermaßen spannend ist es aber über das Gros der zwei Stunden sicherlich.

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                          True Detective goes Mystery-Horror. Leider funktioniert das nicht so wirklich und stattdessen werden einstige Stärken wie brillante schauspielerische Leistungen, exzellente Besetzung, tolle Atmosphäre und grandiose Dialoge durch eindimensionale Schocker substituiert. Ärgerlich. Ist immer noch etwas besser als der Durchschnitt, aber der Glanz ist nun ab. Schwächste Staffel bislang und es ist nicht mal knapp.

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                            Schwabilicious 19.11.2023, 16:57 Geändert 19.11.2023, 19:08

                            Diese dritte Staffel ist die erwartet fortschreitende Degeneration einer anfangs noch sehr charmanten und interessanten Youtube-Idee von Fritz Meinecke.

                            Wie innovativ es ist, das Konzept der amerikanischen Survival-Erfolgsserie "Alone" zu kopieren und in einer entschärften Light-Variante als Youtube-Serie auf den Markt zu bringen- darüber mag man streiten können. Dennoch war das ganze Spektakel in Staffel 1 noch durchaus unterhaltsam. Es enstand tatsächlich der Eindruck, dass ein Youtuber eine fixe Idee hatte, ein paar Freunde dazu einlud und so einen der größten deutschsprachigen Youtube-Erfolgshits aller Zeiten kreierte.

                            Doch schon im Vorfeld von Staffel 2 deutete sich an, welch unheilvollen Weg man künftig zu beschreiten gedachte. Das Konzept wurde hochskaliert: größer, weiter, besser war die Devise, und statt einem schwedischen Waldsee musste nun eine Pazifikinsel vor der Küste Panamas als Kulisse herhalten. Das wäre vermutlich immer noch unterhaltsam gewesen, doch steht und fällt das Konzept einer solchen Serie mit dem Teilnehmerfeld. Leider entschied man sich hierbei nicht dafür, den Pool möglicher Kandidaten auf Menschen zu begrenzen, die zumindest halbwegs im Outdoor-, Survival- oder Bushcraft-Bereich zu finden sind, sondern nahm eine ganze Reihe von Influencern aus verschiedenen Teilbereichen mit auf die Reise, die zumeist aber so gar nichts mit Outdoor zu tun hatten.

                            So versprach etwa der Subproletariats-Clown Knossi, der zuvor meist durch Glücksspiel-Streams, krude Auftritte im Privatfernsehen oder als Alkopop-Entrepreneur in Erscheinung getreten war zwar keine Erkenntnisgewinne in Überlebensfähigkeiten, aber eben Reichweite und "Unterhaltung" für schlichte Gemüter. Ähnlich verhielt es sich bei weiteren Teilnehmern, bei Staffel 3 wird diese unsinnige Teilnehmerpolitik allerdings nun endgültig zur Big-Brother-esken Farce. Es stellt sich nicht mehr, wie noch bei Staffel 1, die Frage, welchen Teilnehmer der Zuschauer wohl am interessantesten, sympathischsten oder besten findet, sondern ganz im Gegenteil, ob es überhaupt noch Teilnehmer gibt, die nicht wahlweise als geradezu eklig unsympathisch, adoleszent nervig oder bedenklich dämlich zu klassifizieren sind.

                            Antwort: Ja, die gibt es schon noch, sie sind aber inzwischen in der Minderheit. Und so muss man sich, um eines der drei halbwegs vernünftig besetzten Teams zu Gesicht bekommen (namentlich Meinecke + Survival Maddin; Ann-Kathrin + Hannah sowie Naturensöhne) durch ein beispielloses Shitshow-Stakkato von vertrottelten Gaming-Streamern, Influencern und Privatfernseh-Altlasten quälen und sich die meiste Zeit über fremdschämen. Was auch sonst? Vom Versuch, Wasser in einem Plastikhelm über offenem Feuer zum Kochen zu bringen über Penislängenvergleiche bis hin zu Lager im Moor aufschlagen ist alles dabei.

                            Eigentlich wäre das alles egal. Was kümmert einen noch ein Unterschichten-Unterhaltungsformat wie Dschungelcamp und co.? Schade dabei ist einfach nur, dass das Format in Staffel 1 bewies, dass es Potential hat. Übrig davon ist nichts mehr.

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                              Schwabilicious 09.11.2023, 23:07 Geändert 17.12.2023, 13:56

                              Dass ausgerechnet diese ordentliche Netflix-Serie schon nach einer Staffel abgesetzt wurde, ist angesichts der Tatsache, wie viel Müll Netflix in den letzten Jahren wie am Fließband produziert, seltsam und schade gleichermaßen.

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                                Naja. Ehrlicherweise erschließt es sich mir nicht ganz, wieso diese wirklich sehr mäßige Dokumentation zu solch einem Politikum in der deutschen Fußballdiskussion wurde. Tatsächlich finde ich Flick, mal abgesehen von der WIRKLICH schwachsinnigen Idee, eine Fortnite-Generation von jungen Spielern mit dem Flug von Wildgänsen motivieren zu wollen, eeeeigentlich sogar recht positiv porträtiert. Ich kann da wenig Skandal erkennen- zumal man ja auch konstatieren muss, dass die WM selbst fußballerisch zwar wohl eine Enttäuschung, aber eben NICHT der vermeintliche Totalausfall war und man nach 4/6 guten Halbzeiten knapp mit 4 Punkten ausgeschieden ist, weil Spanien seiner Favoritenrolle gegen Japan ebenso wenig gerecht wurde wie Deutschland (wobei Deutschland im WM Spiel gegen Japan sogar noch über weite Strecken das bessere Team war und unglücklich verlor).

                                Klar befindet sich der deutsche Nationalmannschafts-Fußball zum Zeitpunkt dieses Kommentars in einer gigantischen Krise und die Trennung von Flick ist folgerichtig, aber die in den letzten Tagen vielbeschworene und diskutierte Amazon-Doku ist eben in erster Linier eines: Langweilig. Einen echten, "authentischen" Blick hinter die Kulissen gibt es eben NICHT, was zweifelsohne auch daran liegt, dass sich Menschen durchaus darüber bewusst sind, wenn ihnen jemand eine Kamera in die Fresse hält und sich dann in der Regel entsprechend zusammenreißen können. Insofern enttäuscht diese "Doku" selbst jene, die nur aus Drama-voyeuristischen Motiven eingeschaltet haben, denn mehr als ein paar wirklich sehr kleine Nicklichkeiten und Zickerein gibt es einfach nicht, jedenfalls nicht vor den Amazon-Kameras. Das kann man dann künstlich skandalisieren, man kann es aber auch bleiben und die sprichwörtliche Kirche im Dorf lassen.

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                                • Dass ich das erst jetzt mitbekomme, steht wohl symptomatisch dafür, wie irrelevant und schlecht die Artikel auf dieser Plattform inzwischen sind. Hier gab es mal (ja, lang ist es her) wirklich interessante Filmanalysen und zumindest gelegentlich Ansätze von innovativem Film-Journalismus zu lesen. Seit einigen (naja...vielen) Jahren nun ist das Ganze aber zu einem Stakkato dümmlicher Dauerwerbeartikel ohne jedweden gehaltvollen Inhalt degeneriert.

                                  UnS IsT aUFgeFAlLEn dASs iHR daS GÄstEBuCH kAum VErWendeT. Oh no shit Sherlock? Kein Mensch verwendet das Gästebuch, um tatsächlich über einen längeren Zeitraum miteinander zu kommunizieren. Trotzdem hatte diese Funktion eine Daseinsberechtigung- nämlich um vlt. mal zusätzlich zu einem Freundschaftsantrag einen kleinen GB-Eintrag dazulassen, in dem dann dargelegt wird, warum man die Person, der man gerade eine Freundschaftsanfrage gestellt hat, geaddet hat. Meist sah das dann in etwa so aus "Hey, ich finde deine Kommentare supi, können wir befreundet sein damit ich sie dann künftig auch in meinem Feed sehe?". Und ihr knipst da jetzt auch noch das Licht aus? Glückwunsch. Wieso eigentlich? Erzeugt das so viel Traffic, dass das weg muss?

                                  Ach und wenn euch ernsthaft ein paar rechte Trolldeppen dazu bringen, die Kommentarfunktion unter Artikeln auszuknipsen, statt die entsprechenden Personen für Verstöße konsequent zu bannen und eure Kommentarbereiche vernünftig zu moderieren, dann ist das mindestens ebenso bescheuert. Achtung, pssst...kleiner Tipp: Das, was diese Plattform überhaupt noch zumindest halblebendig hält, sind die Kommentare. Es soll tatsächlich noch Menschen geben, die hier selbst 2023 noch innovative, tolle, witzige, liebevolle, emotionale oder mitreißende Kommentare schreiben. Für was sich aber niemand, wirklich gar NIEMAND interessiert sind eure strunzdämlichen Werbeartikel. Der einzige Grund, diese überhaupt noch zu lesen, war der Socializing-Faktor in den Kommentaren. Naja...WAR. Uff.

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                                    Schöne Serie. Erreicht nicht ganz die Klasse von Scrubs, aber man merkt ihr den Einfluss von Bill Lawrence dennoch an. Mal witzig, mal traurig- hier gibt es positive Vibes und Feelgood-Fernsehen, wie lange nicht mehr. Nur schade, dass nach 3 kurzen Staffeln schon Schluss ist.

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                                      Schwabilicious 21.08.2023, 17:41 Geändert 21.08.2023, 17:43

                                      007 entwickelt sich zurück. Was habe ich gejubelt, als Casino Royale seinerzeit mit dem bräsigen, immergleichen Gentleman-Bond samt sämtlicher wiederkehrender Klischees brach und stattdessen unverhofft einen modernen, harten, mitreißenden und düsteren Action-Thriller ablieferte. "Wow", dachte ich mir seinerzeit- wenn das der neue Standard für Bonds mit Craig ist, dann stehen uns goldene Jahre ins Haus.

                                      Kam es so? Mitnichten. Kann man dem grottenschlechten "Quantum Trost" zumindest noch anrechnen, dass er während des großen Autorenstreiks entstand und somit fairerweise nicht mitzuwerten ist, so muss man leider konstatieren, dass neben Casino Royale nur "Skyfall" den hohen Erwartungen gerecht werden konnte. Schon mit Spectre deutete sich an, dass die Formel "Bond+Craig=Top" nicht kohärent zutreffend war- und Craigs letzter Bond bestätigt mit einer weiteren Verschlechterung bedauerlicherweise diesen Trend.

                                      Doch warum eigentlich? Ist "Keine Zeit zu sterben" harter Müll? Nein, aber ein weiterer Rückschritt, ein weiteres Zurückfallen in schon überwunden geglaubte alte Muster. Natürlich stört es mich nicht, dass Bond wieder darauf insistiert, seine Martinis geschüttelt und nicht gerührt zu trinken. Was mich stört, ist die sich durchziehende Ambitionslosigkeit, die wie ein leuchtendes Stigma dem gesamten Machwerk anlastet. Statt eines harten, packenden Actionthrillers bekommen wir Roger-Moore-Eske Klamauk-Elemente. Ein beinahe gelangweilter Bond schießt uninspiriert und Kalauer reißend Kontrahenten von den Dächern, während er ohne Deckung aus der Hüfte ballernd durch die Straße marschiert. An manchen Stellen wirkt das Ganze fast wie ein Terence Hill / Bud Spencer Western. Etwas dramatischer, aber eben nicht mitreißender oder spannender wird es dann gegen Ende. Es bleibt die große Frage, warum man nicht den Mut hat, einen erwachsenen Action-Thriller auf die Beine zu stellen. Stattdessen entscheidet man sich für kasualisierte Familienunterhaltung ohne Anspruch und Spannung. Schade drum.

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                                        Wirkt anfangs beinahe wie eine Version von "Scrubs" mit Cops statt Ärzten in weniger lustig und ist durchaus einige Zeit recht unterhaltsam. Verliert sich im Laufe der Staffeln allerdings zunehmend in Ideen- und Belanglosigkeit, was auch daran liegt, dass man sich vom roten Faden entfernt und der Zusammenhang zwischen den Folgen bzw. das Grundnarrativ verlustig geht. Als seichte "Nebenbei-Beschallung" zum Zocken/Arbeiten aber selbst dann noch geeignet.

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                                          Ganz ehrlich: ich hatte Schlimmeres befürchtet. Der neue Indy ist der gewohnte Familien-Abenteuer-Unterhaltungsfilm, den ich erwartet hatte, aber weniger schlecht als antizipiert. Klar, es wird nichts gewagt sondern im Prinzip nur die Cash-Cow gemolken, aber das kann man durchaus auch noch wesentlich heftiger verkacken als hier geschehen (Siehe Hobbit-Filme oder Star Wars 7-9). Reicht für ein solides Kino-Erlebnis.

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                                            Solider 08/15 - Horror. Erfindet das Rad nicht neu und setzt den Großteil der Laufzeit auf Jumpscares. Kann man sich geben, kann man aber auch lassen.

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                                              Vorab: Die Spiele habe ich, dank bescheuerter langer "Console-only"-Vermarktung und erst jetzt erschienener, wohl aber äußerst missratener PC-Adaptierung, (noch) nicht gespielt.

                                              Diese erste Staffel aber ist wunderbar. Was für eine wunderschöne, stellenweise schreiend komische, stellenweise urtraurige Symbiose aus "Walking Dead", "Léon- der Profi", Roadmovie, Coming-of-Age und Western. Was für tolle Bilder! Was für grandiose Kurzgeschichten, eingewoben in das mitreißende Grundnarrativ. Nachdem ich in letzter Zeit echt viel Käse/Durchschnitt sehen musste ist TLOU endlich mal wieder rundum packend und gut. Nice!

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                                              • 5 .5

                                                Schade, fing mit Staffel 1 damals vielversprechend an, baute dann aber schon in Staffel 2 stark ab und die dritte Staffel setzt diesen unheiligen Trend leider fort. Ich versteh einfach nicht, warum man so ein unsinniges Dödel-Drehbuch auspackt, wenn Clancy um die 20 Jack Ryan Romane geschrieben hat, bei denen man sich eigentlich frei bedienen könnte. Ist inzwischen ziemlich weit weg von der Romanqualität und wirkt eigentlich nur noch wie ein misslungener C-Tier Groschenroman ohne jeden Anspruch und mit Baukasten-Dialogen. Menno. Kann nicht endlich IRGENDWER mal ne vernünftige, kohärente Jack Ryan Umsetzung auf die Beine stellen? So isset halt leider Kappes.

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                                                • 6

                                                  Anfangs äußerst packend, aber irrsinnig lang und repetitiv. Das Ganze auf max. 5 Folgen einstampfen, dann wärs richtig gut geworden.

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                                                  • 6
                                                    Schwabilicious 04.09.2022, 20:10 Geändert 05.09.2022, 01:29

                                                    2003, irgendwo in einer Bar in LA. Regisseur Roger Donaldson und Drehbuchautor Mitch Glazer sitzen bei einem Drink und diskutieren ihr neuestes Schaffenswerk "The Recruit":

                                                    - "Hey Roger, alte Säule, bald isset soweit- der Streifen läuft endlich an. Wird ne arschgeile Nummer, was?"
                                                    - "Puh, ich weiß nicht, Mitch. Habs mir jetzt nochmal ohne Big C angeschaut, und bin irgendwie nicht mehr ganz so überzeugt. Mir sind da so n paar Sachen aufgefallen, die haben wir vielleicht gar nicht so gut gemacht."
                                                    - "Haha, was sagste da? Wir haben Collin Farrell und Al fucking Pacino für nen Agententhriller zusammengebracht. Die Nummer ist so sicher geil wie Russland pleite ist. Was soll da denn bitteschön nicht passen?"
                                                    - "Naja, Mitch, ganz ehrlich? Dein Drehbuch ist irgendwie ein bisschen...ich weiß nicht...DURCHSCHNITTLICH geworden. Findste nicht auch? Ja, Wir haben Pacino, wir haben Farrell, wir haben nen verdammt guten Cast, ich weiß. Aber findste echt dass das Narrativ so zündet? Ich glaub wenn wir den Cast nicht hätten könntste dat Ding auch einfach anzünden und neu schreiben."
                                                    - "Willste mich verarschen? Hey, ich hab vielleicht ein- zwei Töpfe beim Schreiben geraucht und mir nicht ganz soooo viel Mühe gegeben, aber ernsthaft? Ich mein FARRELL, PACINO, die verdammte CIA?? Vor zwei Jahren haben sie uns das WTC unterm Arsch weggesprengt, das ganze Land sehnt sich nach nem geilen Agententhriller in dem unser Auslandsgeheimdienst ein bisschen glorifiziert wird. Dann packen wir noch so n paar ganz krasse Internet-Computer-Hacker-Dinger dazu, da rafft eh niemand durch. Das wird ganz groß, das sag ich dir."
                                                    - "Naja, Mitch alter Junge. Mir ist da immer noch nicht ganz wohl bei. Es fehlt irgendwie auch n bisschen Laufzeit, n bisschen die Tiefe in dem Ganzen, meinste nicht? So die erste Hälfte ist ja in Ordnung, aber dann wird irgendwie fast schon...hmm....belanglos? Ich hab irgendwie das Gefühl dass wir aus dem Cast zu Wenig gemacht haben."
                                                    - "Ach Schnickschnack Roger. Deine Ansprüche sind einfach lächerlich. Man kann eben nicht jedes Mal ein Meisterwerk produzieren. Selbst wenns nicht Besonderes ist, na und? Das fällt den Trotteln frühestens auf, NACHDEM sie im Kino waren. Ich sag dir was: du bestellst mir jetzt noch nen Drink, und ich erklär dir mal den Unterschied zwischen einem guten Film und einem erfolgreichen Film, ay?"

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