sgt-schnitzel - Kommentare

Wenig passiert in diesem Film, und was passiert, ist wertvoll. Eine wunderschöne Parabel auf das hohe Alter, verpackt in ein Roadmovie. Richard Farnsworth legte offenkundig sein ganzes Lebensgefühl in die Hauptrolle. Es lässt sich erahnen, dass der Film mit jedem mal ansehen anders wird, weil man selber mit ihm altern kann.

Dieser Thriller sticht heraus, in dem er sowohl Spannung wie Verzweiflung bis zuletzt transportiert. Das zeitgemäße, realitätsnahe Setting macht die Handlung auch trotz mancher technischen Überzeichnung sehr erlebbar. Vor und hinter der Kamera versteht man sein Handwerk. Nicht zuletzt ein echtes Original, das erfrischend für sich alleine steht.

Poesie auf bewegtem Bild gebannt, eine kleine Perle, die wir immer wieder ansehen, weil wir mögen, wie sie berührt. Hier zählt nicht das was, sondern das wie.

Ich hatte keine großartigen Erwartungen an die Handlung , aber dass auch die Erzählung derart langatmig ist, hat mich über den Film hinweg zunehmend geärgert. Spannung kommt nicht auf, alles ist sehr vorhersehbarer in diesem Streifen, bei dem die eindimensionalen Charaktere durch eine Ansammlung lose zusammenhängender Actionszenen schleichen. Obwohl Kamera und Musikeinsatz noch etwas Wett machen, reißt's das nicht raus: Nach spätestend der Hälfte hat der Zuschauer kapiert, wie unglaublich hart die Hauptfigur ist, und eine weitere Inszenierung dieses abgebrühten Typen beginnt zu langweilen. Nicht einmal der Höhepunkt sticht als solcher heraus. Die Leihgebühr und Zeit für diesen Film hätte ich lieber anders genutzt. Weniger Punkte gebe ich nur nicht, weil am Ende ein Kätzchen gerettet wird und ich Katzen mag.

Bildgewaltig, gut geschauspielert, aber leider ziemlich flache Story mit wenig ausgearbeiteten Charakteren und einigen verpassten Chancen für einen metaphorische, tiefere Sinngebung.

Ein Film aus reinster und tiefster Poesie.