Sonse - Kommentare

Alle Kommentare von Sonse

  • DS Troy! :)
    @Jenny: Bin immer noch neidisch, dass du diesen Schatz mal aus dem sonst seinem Namen so gerecht werdenden Trashregal hier gezogen hast.

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    • 7

      Da ist ganz schön viel Blut auf Weiß in diesem Film.
      "Dj Unchained" steht da auf meiner Kinokarte, was ich in einem Anfall plakativ-prophetischer Unachtsamkeit auf dem Weg zum Saal als "DJ Unchanged" las... Genauso ist Tarantinos 'Django' und damit zumindest keine reine Mogelpackung. Viel Luft ist trotzdem drin. Die Buddy-Comedy über Skalverei unterhält, von Spannung hält sie nichts. Statt über die sich abnutzenden Schticks von Regisseur und heimlichem Hauptdarsteller, sowie meine nach all den Vorschusslorbeeren doch deutlich unterbotene Erwartung zu meckern, will ich lieber loben.

      Tarantino versteht es noch immer den an dramatische Schablonen gewohnten Kinozuschauer zu überraschen. *Spoilerwarnung für Vorsichtige* Als zu Beginn von den aufzufindenden Brüdern die Rede ist, für die das Duo alle Farmen plant abzuklappern, da dachte ich sofort, dass würde nun den Film bis zu Leo strukturieren, um kurz darauf irritiert und erfreut festzustellen, wie schnell die Gebrüder Wanted abgehakt wurden. Ebenso die Auslassung des ersten Wiedersehens zw. Django und seiner Damsel in Distress überrumpelte mich, machte jedoch mit Blick aufs Finale Sinn. Sympathisch auch Tarantinos Gabe aus - vermute ich mal - Produktionsschwierigkeiten mittels kreativem Casting von James Remar in zwei Rollen einen netten Gag zu zaubern: Was zunächst merkwürdig anmutet, bringt mich mit Blick auf Waltz und seine Beziehung zu beiden Figuren Remars noch immer zum Schmunzeln.

      Foxx, den ich sonst ausgesprochen langweilig finde, ist gut, obgleich die Absage von Will Smith der Hauptfigur dennoch indirekt Schaden zufügte, indem sie dem Helden, den Star und somit ein mögliches Gleichgewicht im Präsenzgefüge Django - Dr. 'White Guilt' King nahm.

      Letztlich sind beide jedoch nichts - Nichts! - gegen Samuel L. Jacksons Onkel Stephen. Wie sehr wünsche ich mir Tarantino hätte ihn zur zentralen Figur seiner Geschichte gemacht, denn komplexer, interessanter und unangenehmer war kein anderer Charakter auf der Leinwand. Wie Jackson Stephen fließend in Ton und seiner ganzen Körpersprache, je nach Bedarf, von gebrechlich-gehorsam über unbarmherzig hin zu kalkulierend-machtvoll spielt, ist so beeindruckend, dass es mir nicht in den Kopf will, wie die ganzen Preisveranstaltungen diese tolle Darstellung zu Macht pervertierter Loyalität übersehen konnten.

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      • ?

        Telefongespräch mit einem Freund vorhin:
        Ich: "Gestern habe ich übrigens 'Lincoln' gekuckt."
        Er: "Hast du 'Movie 43' schon gesehen?"
        Ich: "Nein."
        Er: "Schau ihn nicht!"
        Ich: "OK"
        .

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        • Bei meinem Liebling, der so halb in dieses Genre fällt, ist der Bus bereits auf Platz 67 stehen geblieben!? Schämt euch! Jetzt schon mal direkt im voraus! Jawoll!
          Und das beste Musical überhaupt ist mit einem 6er-Schnitt auch nicht dabei und unerwähnt!?
          http://www.moviepilot.de/movies/du-sollst-mein-gluecksstern-sein
          Schämt euch alle direkt noch einmal! So!
          (Man möge mir das Spicken verzeihen...).

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          • Über die H... - das Bild äußere ich mich nicht mehr. ;) David Thewlis und Peter Capaldi spielen hier neben 'Batch auch noch mit. Das ist doch mal eine tolle Castliste und ein Argument zum vormerken.

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            • Wo ist die interstellare Kartellbehörde, wenn man sie braucht? Als Sci-Fi-Fan möchte ich nicht, dass die beiden größten SF-Franchises sich "gleich" anfühlen und zumindest die Befürchtung liegt zunächst nahe. Mir wäre Brad Bird am liebsten gewesen, denn: in 'Vögelchen' I trust. Kann er dann bitte Star Trek übernehmen und eigene Autoren mitbringen? Oh yes, pleeeease...

              Dass Abrams unbedingt und schon immer Star Wars wollte war mir klar (und Star Trek nur so ein verfügbares Trostpflaster), aber dass er es auch bekommt, zumindest direkt im ersten Anlauf, das hätte ich nun nicht gedacht. Da hat der Sohn des Lens Flare Disney wohl ein Angebot gemacht, dass sie nicht ablehnen konnten. ;) Er passt schon zu Star Wars, obwohl ein "sehr großer Fan" zu sein oft nicht unbedingt nur eine Qualifikation ist und ein wenig Distanz zum Material lohnen kann. Schade nur, dass der Weg zum ersehnten Franchise quasi über den Rücken/durch die Laken eines anderen führte. Egal, wie beschwichtigend das nun wahrscheinlich in der offiziellen Erklärung verpackt werden wird. Na, möge die Zukunft uns gute, unterschiedliche Filme bringen.

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              • Yay, Lens Flares nun auch in Star Wars: Episode VII.
                Crossover: Kirk & Han vs. Vader & Khan, anyone?
                http://www.thewrap.com/movies/article/jj-abrams-set-direct-next-star-wars-film-exclusive-74596

                Oder wie ich vor über zwei Monaten bereits hier schrieb:
                http://www.moviepilot.de/movies/star-wars-episode-vii/comments
                "Titel und Regie sind doch bereits bekannt:
                http://www.moviepilot.de/movies/star-trek-into-darkness
                Müssen nur noch Viacom (Paramount) und Time Warner Disney aufkaufen... *hust*
                [Sorry, konnte nicht widerstehen.]"

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                • 1 .5

                  Für meinen moviepilot-Schrottwichtelfilm-Kommentar habe ich mir aus Gründen aktueller Schlaflosigkeit mal was anderes einfallen lassen. Erst wollte ich nur ein paar Bilder einbinden bzw. verlinken, aber letztlich gab mir der Film ausreichend Material für eine, wie ich es genannt habe, "Rezeptions-Fotostory" zum Film, welche ihr, in *hust* Text und Grafik der Qualität des Films angepasst, hier lesen und herunterladen könnt (enthält Spoiler, aber das ist bei dem Film eigentlich völlig egal):
                  http://de.scribd.com/doc/121983469/Free-Fall-Fotostory-pdf
                  Viel Spaß!

                  Textliche Kurzfassung:
                  Dieser TV-Film ist hauptsächlich einfach nur langweilig und nicht weiterzuempfehlen. Amüsant sind die unzähligen tollen Statistenreaktionen auf die ganzen Flugzeugabstürze hingegen schon - daher die Inspiration zu obiger "Fotostory". Und jetzt lest sie schon! Das war echt Arbeit!

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                  • 1
                    • Toller Artikel der DGA (Director's Guild of America) über David Fincher und sein fünfköpfiges Regieteam (James Foley, Joel Schumacher, Allen Coulter, Charles McDougall und Carl Franklin) für sein erstes Serienprojekt ("House of Cards") und den Prozess des Drehs:
                      http://www.dga.org/Craft/DGAQ/All-Articles/1301-Winter-2013/House-of-Cards.aspx

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                      • Monty Pythons "Hospital for Overacting" mit einem eigenen Bereich für alle dritten Richards:
                        http://www.youtube.com/watch?v=pbS2WJdav6c
                        :)

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                        • Das ist schon länger bekannt. Die Haare jedoch... Ohne Worte. Und Daniel Brühl? Vielleicht sollte ich die Vormerkung doch wieder entfernen? :D

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                          • 8

                            Wirklich großartiges und überraschend düsteres Debüt mit einer einzigartigen Atmosphäre, zugleich naturalistisch und immer mal wieder durch surreale Elemente durchbrochen, tollen Bildern, guter Charakterzeichnung sowie hervorragenden Darstellern, allen voran Nina Petri als unterdrückte Maria in ihrem Haushaltskäfig und Josef Bierbichler als ihr Vater. Definitiv einer von Tom Tykwers Besten!

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                            • Hatte ich auch mal eine angelegt - da ist vielleicht auch noch was für deine Liste dabei:
                              http://www.moviepilot.de/liste/die-deutsche-filmtitel-mafia-schlagt-zuruck-sonse
                              P.S. "Stirb langsam" finde ich nun nicht sooo schlimm. ;)

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                                "Chasing Mavericks" ist ein ordentlicher Vertreter seines Genres, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Denn inspirierende Sportfilme sind fast ausnahmslos aus einer übersichtlichen Anzahl Zutaten angerührt. In diesem Falle u.a. diese hier: der Held als Underdog und Good Boy; David vs. Goliath (das ist hier die Mavericks-Welle); die Bullys, die hier Kids vom Board schubsen; die wahre Begebenheit; die platonische Beziehung zum Sensei/Mentor; "Nicht für..., sondern für das Leben lernen wir";... und die Surf-Bunnys der Helden sind leider noch flacher als ihre Bretter. Formelhaft, kitschig, gut gefilmt, wie erwartet oder sogar ein wenig besser als gedacht. So viele Surferfilme gibt es nun ja auch nicht, und wer z.B. "Blue Crush" mochte, der kann sich auch an "Chasing Mavericks" versuchen. Gerard Butler schlägt sich ordentlich, ebenso wie Mutti Elisabeth Shue und Newcomer Jonny Weston ist auch okay als Jay Moriarity, scheinbar Held seines Sports und einer Region, dem hier offenkundig ein Denkmal gesetzt werden soll.

                                Leider erwähnt nicht mal das Presseheft zum Film den wahren Grund, weshalb hier zwei Regisseure am Werk waren. Michael Apted hat den Film für Curtis Hanson beendet, da dieser es aus gesundheitlichen Gründen nach einer Herz-OP mit Komplikationen nicht selbst tun konnte. Diese Info ist über ein Jahr alt. Seitdem habe ich nirgends mehr darüber etwas gelesen, leider nun nicht mal in der Berichterstattung über "Chasing Mavericks". Ich hoffe sehr, dass es Curtis Hanson mittlerweile wieder besser geht, aber dieses Schweigen macht mir doch etwas Sorgen.

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                                • Während ich "Forrest Gump" lieber gar nicht mehr sehen möchte, steigt meine Liebe zu "Contact" von Jahr zu Jahr. Schade, dass sich Zemeckis in den letzten Jahren nur noch dem Ausloten des Uncanny Valley verschrieben hat.

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                                  • Der perfekte Film, egal welche Platzierung:
                                    http://d.pr/i/r7pe
                                    :)

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                                    • Hach Jenny! :)
                                      "Die Zukunft des Fernsehens" und der Pfeil zeigt auf den Fiffi. :D
                                      Interessant finde ich, dass Netflix die Serie bisher kaum bewirbt, weil sie wissen, sie sind anders als im TV nicht von Quoten an einem Tag abhängig.
                                      "House of Cards" scheint in Deutschland, was mich doch überrascht hat, auf Sky ebenfalls ab Februar verfügbar zu sein...
                                      Gestern war übrigens Premiere der ersten beiden Episoden in einem Kino in London (und weil ich es mir von Kängu erfolgreich habe ausreden lassen, war ich nicht dabei *schnief*):
                                      http://twitter.com/KevinSpacey/status/291951798678343680/photo/1/large

                                      • 6

                                        Meisterlich und zugleich hochgradig frustrierend kommt Paul Thomas Andersons "The Master" daher. PTAs neuster Streich ist ein audiovisuelles Fest dessen 70mm Format warme, detailreich komponierte Bilder auf die Leinwand zaubert wie man sie nur noch selten zu Gesicht bekommt und dessen Score von Jonny Greenwood wie schon bei "There Will Be Blood" dem Film einen einzigartigen, eigentümlichen Klang verleiht und vor allem schweigt, wenn er schweigen sollte.

                                        Die Darsteller liefern außerordentliche Leistungen ab und über allem schwebt erkennbar Andersons Regie, sein Stil, sein Können, für das man als Zuschauer durchaus bereit ist mehr zu investieren, allerdings auch mehr erwartet.

                                        All das wird unterminiert durch eine frustrierende, sich bewusst dem Zuschauer verschließende Erzählung und einen ebenso frustrierenden Protagonisten ohne nennenswerte Entwicklung. Joaquin Phoenix' Freddie Quell hat mich an Franz Biberkopf, Döblins Romanhelden aus "Berlin Alexanderplatz" sowie an dessen Kumpel Reinhold erinnert, und wie unglaublich ungern ich diesen Figuren gefolgt bin, als ich mich vor rund 12 Jahren durch das Buch quälen musste. Nach kurzer Zeit empfinde ich solche Charaktere, wenn sie noch dazu wie Quell weder Tiefe noch Entwicklung haben, als beinahe gänzlich uninteressant. Dies bessert sich kaum durch den Auftritt von Philip Seymour Hoffmans Sektenführer Lancaster Dodd, der mit Quell schnell eine eigentümliche Bindung eingeht, ihn als Protagonisten jedoch ebenfalls nicht weiß faszinierender zu gestalten.

                                        Wie sehr hätte ich es bevorzugt, wenn Anderson den Fokus auf die Beziehung und die Machtspielchen der Dodds gelegt hätte. Amy Adams mit diabolischer Präsenz hinter Hoffmans charismatisch-eloquentem Manipulator, die Strippenzieherin, ist eine spannende Figur, ebenso die Frage inwieweit sich Dodd seiner Rolle bewusst ist oder gar selbst die Dinge glaubt, die er von sich gibt. Doch von den beiden erfahren wir nur wenig.

                                        Als die Leinwand schwarz wurde, wollte ich immer noch nicht so recht wahr haben, dass das Gesehene alles war was "The Master" zu erzählen hatte. Es ist PTA, schlaf noch 'ne Nacht drüber, dachte ich. Es wurden mehrere Nächte. Über Sekten, ihre Jünger und wie vorab viel gemunkelt wurde, Hubbard und Scientology, hat PTAs Film doch herzlich wenig zu sagen. Klar, befasst er sich damit, doch bildet all dies mehr den Rahmen für die Freundschaft zwischen Dodd und Quell. Mein bevorzugter Interpretationsansatz ist, dass Freddie und die Dodds die menschliche Psyche repräsentieren - im konkreten Fall jene des "Master", der in Freddie das unbewusst Triebhafte sieht, das er bei sich selbst unterdrückt, und sich daher zu ihm fasziniert hingezogen fühlt, während Peggy als moralische Instanz ihn direkt wieder auf Linie peitscht, wenn sie es für notwendig erachtet - für "The Cause". Dodds Ich also zwischen diesen Kräften hin- und hergerissen wird. Dieser Ansatz gibt für mich noch am meisten her, und dennoch hätte Freud gegähnt.

                                        Fast möchte man den sich-gehen-lassenden Regie-Master wie Amy Adams im Film packen, über das Waschbecken beugen und ihm über all dem cineastischen Gewanke ins Ohr brüllen, er solle doch bitte die Basics, Story, Plot und Charaktere, nicht vergessen...
                                        Eventuell gewinnt "The Master" beim zweiten oder dritten Schauen hinzu, ob ich das je herausfinden werde ist jedoch mehr als ungewiss, denn nach dem Film blieb ich mit dem Gefühl zurück, mir das kein weiteres Mal anschauen zu wollen.

                                        Was bleibt sind einige wirklich beeindruckende Szenen im narrativen Leerlauf, mehrere postweihnachtlich gebackene psychoanalytische Allgemeinplätzchen und ein Film, der, bedenkt man was möglich gewesen wäre, sogar weniger ist als die Summe seiner Teile. Überaus schade.

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                                        • Erinnert mich wieder daran, dass ich schon länger etwas über "Survivor" schreiben möchte...

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                                            Hier ist er wieder, der Whit, der Stillman - der Literaturprof aus New York mit seinem vielleicht bekanntesten Film, in dem er sich "The Last Days of Disco" widmet. Mitgebracht hat er ein Grüppchen unterbezahlte bis arbeitslose Yuppies, für die er am besten gleich zur Titeleinblendung wieder sein Mantra einsprechen hätte sollen: "Please don't hate the characters".

                                            Anfang der Achtziger tummeln sich in ihrer Freizeit Bitch Beckinsale und Mäuschen Sevigny u.a. mit einem Marketingfutzi (Mackenzie Astin, der Junge mit den Huskies), Dagobert Duck-Fan und Gonorrhö-Schleuder Tom (Robert Sean Leonard, die Mimose aus der Gesellschaft toter Dichter) und dem treulosen Bouncer Des (ziemlich gut, warum so unbekannt: Chris Eigemann) in einer Disco. Ihre Probleme könnt ihr euch denken.

                                            Stillmanesque dialoglastig kommt das daher, wobei das klare Highlight, zumindest für die Filmnerds, die Diskussion von Disneys "Susi und Strolch" sein dürfte. Der Film ist voller Nostalgie für eine vergangene Ära, die ich nie gekannt habe und der Soundtrack nicht unangenehm. Mit Stillmans jüngerem Film "Damsels in Distress" hatte ich hingegen mehr Spaß.

                                            Kann man, muss man aber nicht erlebt haben: The Last Days of Disco.

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                                            • Habe ich niemals gesehen, aber diese Analyse dieses Disney-Films von einem Charakter in Whit Stillmans "The Last Days of Disco" sollte hier einfach stehen. Bitteschön:

                                              Josh Neff:
                                              "There is something depressing about it, and it's not really about dogs. Except for some superficial bow-wow stuff at the start, the dogs all represent human types, which is where it gets into real trouble. Lady, the ostensible protagonist, is a fluffy blond Cocker Spaniel with absolutely nothing on her brain. She's great-looking, but - let's be honest - incredibly insipid. Tramp, the love interest, is a smarmy braggart of the most obnoxious kind - an oily jailbird out for a piece of tail, or... whatever he can get."

                                              Charlotte Pingress:
                                              "Oh, come on..."

                                              Josh Neff:
                                              "No, he's a self-confessed chicken thief, and all-around sleazeball. What's the function of a film of this kind? Essentially as a primer on love and marriage directed at very young people, imprinting on their little psyches the idea that smooth-talking delinquents recently escaped from the local pound are a good match for nice girls from sheltered homes. When in ten years the icky human version of Tramp shows up around the house, their hormones will be racing and no one will understand why. Films like this program women to adore jerks."

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                                              • 7 .5

                                                Was Werner Herzogs Dokumentationen in nicht unbeträchtlichem Maß so unterhaltsam macht, ist seine Persönlichkeit in und innerhalb der jeweiligen Erzählung. In "Grizzly Man" spielt dies eine große Rolle, wenn er sein eigenes Naturverständnis im Gegensatz zu jenem von Timothy Treadwell einbringt, um dessen Geschichte durch seine eigenen Augen zu betrachten.

                                                Seine jüngste Doku "Into the Abyss: A Tale of Death, A Tale of Life" unterscheidet sich in diesem Aspekt von seinen anderen Werken darin, dass er sich selbst massiv zurücknimmt.

                                                Der Film erzählt von einem Dreifachmord in Texas im Jahr 2001, für den Jason Burkett lebenslänglich verurteilt wurde und Michael Perry die Todesstrafe erhielt. Beide interviewt Herzog, sowie die Angehörigen der Opfer und Täter, Bekannte, Ermittler und andere mit dem Fall oder dem Thema vertraute Personen. Mit dieser Zusammenstellung von Interviews, die nur durch Polizeiaufnahmen und wenigen weiteren Bildern der Region, in der sich vor rund zehn Jahren diese Geschehnisse zugetragen hatten, unterbrochen werden, gelingt es Herzog dem Zuschauer einen eigenen Blick auf den Fall und das Thema Todesstrafe werfen zu lassen, um sich ein eigenes Bild zu machen.

                                                Statt seiner sonst üblichen Erzählerstimme, die für uns per Voiceover die Bilder und Aussagen einordnet, sehen wir hier nur Untertitel- und Kapiteleinblendungen. Nie bekommen wir Herzog zu Gesicht, seinen ihm eigenen Akzent hören wir nur im Gespräch mit seinen Interviewpartnern. Er möchte uns nicht ablenken und das ist zugleich respektvoll sowie noch nüchterner als man es ohnehin von ihm gewohnt ist. Zu Beginn des Films im Interview mit Michael Perry äußert er einmal kurz seine Meinung zum Thema Todesstrafe, um im weiteren Verlauf dieser Studie eines schwierigen Themas sich vollkommen zurückzuhalten. Sehr gelungen.

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                                                • 6 .5

                                                  In der Gruppe sind wir dümmer und unausstehlicher denn als Individuen. Der Filmtitel "The We and the I" verrät bereits worum es Michel Gondry in seinem neuen Film geht. Am letzten Schultag des Schuljahres steigen die Schüler in einen Linienbus und fahren mit diesem nach Hause. Wir begleiten diese Fahrt und beobachten wie die "coolen" Bullys sich auf den hinteren Plätzen breitmachen, anderen Fahrgästen auf die Nerven gehen, wie eine Party geplant wird, gebaggert, gekämpft, herumgealbert und vor allem in die Mobiltelefone gestarrt wird. Im Laufe der Zeit und je weiter sie fahren müssen, lernen wir die Jugendlichen besser kennen und so wird der Film zum Ende hin auch deutlich interessanter. Denn anfangs befürchtet man auf volle Länge nur Arschlöchern beim Busfahren zuschauen zu müssen.

                                                  Da spätestens seit "Block Party" und "Be Kind Rewind" Michel Gondry aber sowas von "down with the kids" ist, spielt sich das Ganze natürlich in der Bronx ab, ist gewollt naturalistisch, da sich die "Kids" quasi selbst spielen - zumindest tragen sie ihre eigenen Namen - und der Film in einem Projekt mit diesen Schülern seinen Ursprung hat. Richtig, ein "After School Special" entstanden aus einem "After School Program". Dafür ist er relativ gut geraten, selbst wenn der Tonfall nicht immer ganz dem eigenen Anspruch gerecht wird und z.B. fieser Mist der Bullys manchmal für billige Lacher genutzt wird und ich mir über die durch Michel-from-the-Block suggerierte Authentizität dieser Schulbus-Situation nicht ganz im Klaren bin. Meine Schulbusjahre liegen nun doch schon über eine Dekade zurück und waren in der Pampa insgesamt harmlos - Busfahrer wurden zu Helden, indem sie die Quälgeister entweder gar nicht mitfahren ließen oder konsequent an deren Käffer vorbeidüsten (Freifahrt bis zur Endhaltestelle ;)). Das müssen also andere beantworten. Ich habe mich zumindest in diesem Filmbus weitgehend nicht gelangweilt.

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                                                  • Mir fehlt es insgesamt dieses Jahr ein wenig an Leidenschaft für die nominierten Filme (habe aber auch noch nicht alle gesehen; Zero Dark Thirty wäre bisher mein Liebling) und warum "The Master" nicht dabei ist, kann ich mir seit heute mittag selbst denken, aber der Bigelow-Snub ärgert mich schon etwas, weil das bedeutet, dass die Schmierkampagne der letzten Wochen wohl funktioniert hat. :(

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