spanky - Kommentare

Alle Kommentare von spanky

  • 4

    Die Abwesenheit inhaltlicher Struktur mag als künstlerisches Stilmittel gedeutet werden, letztlich scheint aber alles Geheimnisvolle an dieser Geschichte gänzlich ohne Grundlage auszukommen. Man mag zwar thematisch am selben Strang ziehen, wie Kubrick mit "Eyes Wide Shut". Aber wenn ich hier Vergleiche mit Lynch lese, kriege ich Herpes. Wo ist hier die Zwischenwelt, wo die Magie? Erstwelt-Problemchen mit ein wenig Erotik aufgemotzt, mehr ist das nicht. Die als Erzählstil beabsichtigte Teilnahmslosigkeit schlägt damit voll auf den Betrachter durch. Gähn...

    1
    • 3 .5

      Wer seine Idole nicht völlig demontiert sehen will, der lasse besser die Finger von diesem Film. Fremdschäm-Dialoge im Jägermeisterrausch, billig Folterporno und möchtegern "Deliverance". Wenigstens war man bei der deutschen Synchro so schlau, und hat Travolta nicht auch noch diesen dummen Akzent untergejubelt. Das macht diesen Streifen zwar auch nicht erträglicher, bewahrt aber ein wenig vor der omnipräsenten Lächerlichkeit. Facepalm!

      5
      • 6

        Ganz fluffiges kleines Remake von einem Komödchen, dessen Humor zeitweise etwas angestaubt wirkt. Vielleicht waren sich die Coens deshalb zu fein, auch den Regiestuhl zu besetzen. Irgendwie passt zudem Firth zwar super in die Rolle, wird aber den Erwartungen an Timing dann doch nicht gerecht. Dafür ist Rickman als cholerischer Milliardär erwartungsgemäß wunderbar. Tja, und die quasi obligatorische Diaz, wann darf die mal was anderes machen?

        3
        • Habe Deine Stimme sehr vermisst beim letzten Redford-Film. Adieu Rolf, Du warst ein ganz Großartiger!

          1
          • 5

            Trotz eines recht spannenden Ansatzes und einer originellen Grundlage kränkelt dieser Film vor allem an einem: Glaubwürdigkeit seiner Darsteller. Brille und Fusselbart als reine Accessoires entlarven den "smarten" Reporter LaBeouf als so möchtegern und glatt. Das ultrageliftete Gesicht der Christie passt dann auch nicht so recht in die Rolle der dopeschmuggelnden Exguerillera, wo doch die Sarandon mit ihrer Minirolle viel besser Platz gefunden hätte.

            2
            • 7 .5

              In drei Stichworten zusammengefasst: Sex, Drugs and Rock'n'Roll. Mit drei Ausrufezeichen. Bei Petrucciani aber kein Klischee, sondern Lebensmotto. Ein supertalentierter Popstar nach klassischem Zuschnitt, der nach außen vielleicht wirkte und sich fühlen musste wie Gulliver bei den Riesen, der aber auf der Konzertbühne und als Mensch ein um so überlebensgroßes Charisma verstömte und dazu noch eine Lebensbejahung, die wie bei vielen großen Künstlern an Selbstverschwendung grenzte. So stark, dass es diese Doku extrem leicht hat, diese Aura auch posthum zu transportieren.

              4
              • 7

                Coming of Age eines selbsterschaffenen Playboys, der mit seinem Geschäftssinn das Berliner Nachkriegsnachtleben entscheidend prägte. Das bietet spannende und mondäne Einblicke in das Leben eines Mannes, der in einem Zwiespalt zwischen kultivierter Weltgewandtheit und supermachohafter Frauenverschwendung steckt. Trotz allem eitlen Gehabe und Festgefahrenheit in seiner Rolle hinterlässt dieser Eden mit diesen Filmmemoiren ein recht positives Selbstbild als charmanter und humoriger Greis, der sich nur mit Bindungen und dem Altern schwer tut.

                2
                • 4

                  Männer in Espandrille-Ballettschuhen, die sich in Closeups und Zeitlupe sportlich ertüchtigen. Nicht ganz so interaktiv, wie das Format Tele-Gym, aber mindestens so langweilig. Nur dass bei Tele-Gym nicht dauernd so schwülstig dahersalbadert wird.

                  5
                  • 7 .5
                    über I, Anna

                    Ein gefühlvolles Echolot, das die Abgründe der urbanen Tristesse und der damit einhergehenden Einsamkeit vermisst. Darin verwoben findet sich ein raffinierter Coming of Age-Krimi, erhaben und doch sehr verletzlich, was alleine dem famosen Byrne und der charmant verwirrten Rampling zu verdanken ist. Dieser Score mit Anleihen aus fragilen Deephouse und bluesigen Balladen erzeugt dazu noch eine besonders melancholische Grundatmosphäre.

                    5
                    • 7

                      Wunderbar zurückhaltendes kleines Ganoven-Melodram, das mit spitzen Dialogen und einer wachen Spürnase für bizarre Situationen über die volle Distanz von 90 Minuten auf dem scharfen Grat der Tragikomik balanciert. Dieses wirre Figurenspiel mit Kingsley als saufendem Auftragskiller, Pullman als halbseidener Immobilienmakler und einem wie üblich mafiösen Farina mit großem Mundwerk lässt sogar an eine meisterliche Beteiligung der Cohens denken.

                      7
                      • 0,5 Vorhersage? Danke Moviepilot, dass Du mich vor diesem Film rettest!

                        5
                        • 2

                          Magisch wie ein Bahnhofsklo schwirrt eine hyperaufgeregte Kamera auf Speed um ein Häufchen aus blankem Nichts. Planlos und unlogisch, aber im bombastischem Lärm eines ohrenbetäubenden Scores wird hier ohne echte Höhepunkte schauspielerische Manpower verblasen, dass es einem ob dieser Verschwendung körperlich schlecht wird. Warum geben sich Freeman, Ruffalo und vor allem Caine für so einen oberflächlichen Dreck ohne Inhalt her? Unfassbar schlecht.

                          7
                          • 6

                            Dieser Film hält mehr als er verspricht, denn tatsächlich sind es 2 in einem: die Gegenüberstellung zweier paraleller Handlungsstränge nach dem Prinzip "Was wäre wenn?". Das ist alles nicht neu und auch nicht überwältigend originell. Aber in der Rückschau kann dieser Film als eine Art Blueprint-Romcom für die 90er gelten. Im Zentrum die Paltrow als deren Ikone in spe, mit allem was dazugehört: Nokia-Mobiltelefone, bauchfreie Tops und blondierte Bubiköpfe.

                            2
                            • 8

                              Selbst wenn man es nicht weiß, kann man angesichts einer gewissen Nähe des Stoffes zum "Ozeanpianisten" sofort erahnen, dass dies ein Tornatore ist. Dieser Mann ist ein traumwandlerischer Erfinder von Geschichten um meist misanthrope Einzelgänger in phantastischer Umgebung. Dazu versteht er sich einfach bravourös im Hineindirigieren seines Spitzenensembles in diese wie verzaubert wirkende romantische Welt. Dabei sind Rush als distinguierter Kunstbesessener und Sutherland als sein Strohmann für diesen Film zudem noch ein personeller Glücksfall, denn diese Rollen hätten einfach nicht besser besetzt werden können.

                              7
                              • 4

                                Was eigentlich ganz handfest beginnt, gipfelt mal wieder in einem oberflächlichen CGI-Gewichse, so dass man sich nicht mehr sicher sein kann, ob das hier ein weiterer Teil des Transformers-Franchise ist. Das mag dem (hoffentlich bald beendeten) 3D-Zeitgeist geschuldet sein, aber am Ende ist das nur stupide und langweilig. Da kann selbst so ein Klasse-Mann wie der Shannon nicht mehr aus seiner eindimensionalen Bösewichtrolle rausholen.

                                4
                                • 3
                                  über Passion

                                  De Palma macht jetzt Telenovelas...

                                  1
                                  • 6

                                    Die recht süßlich an der Heimatfront spielende Triangel Knightley / Miller / Rhys gibt einen ziemlich verklärten und mit Eyecandy aufgemotzten Blick auf Blitzkrieg, Bombenterror und Frontwahnsinn. Mit Dylan'scher Poesie unterlegt ist das schon fast romantisierend. Der von Meister Badalamenti getragene Score, der durch Siouxie und die tatsächlich sangesbegabte Knightley unterstützt wird, hinterlässt letztlich ein ganz zünftiges Melodram.

                                    5
                                    • 7 .5
                                      über Julia

                                      Die zugrundeliegende Geschichte ist dramturgisch nicht ganz ausgefeilt und droht mehr zu entgleisen, als in ein rundes Ende zu münden. Aber das sei hier zweitrangig. Denn die Swinton findet darin mehr als 2 Stunden Raum, um sich vollends auszutoben. Und das tut sie mit jeder Faser ihres einmaligen Schauspieltalents. Das ist witzig, tragisch aber vor allem superauthentisch. Diese Frau ist wie ein Orkan, und dieser Film wie der Windkanal, der sie in Fahrt bringt.

                                      3
                                      • 6

                                        Jedem muss klar sein, dass das hier ultrareaktionärer Pathos-Bullshit ist. Butler erreicht zwar nicht die Sprüche-Qualitäten, die seinerzeit McClane an den Tag gelegt hat und leidet auch nicht so schön wie er, aber gefühlsmäßig geht das hier in Richtung "Die Hard". Das schöne daran ist, dass man ein neues Feindbild entdeckt hat und dieses recht effektvoll ausschlachtet - im wahrsten Sinne. Das ist mitunter platt, geht weit unter die Gürtellinie und ist am Ende doch nur dämliches Rumgeballer. Aber das ist genau das, was ich wollte!

                                        3
                                        • 8
                                          über Stoker

                                          Park ist ein erstaunlicher Poet des Ästhetischen, soviel war vorher schon bekannt. Hier schafft er es besonders meisterlich die düster depressive Grundstimmung in ein oft wortloses Bilderbuch zu verpacken. Das elegische Trio Kidman / Goode / Wasikowska taumelt in einem Gefühls- und Bilderrausch zwischen unheimlich, traumhaft und bizarr. Vielleicht ist das keine Hommage an Hitchcock, sondern Parks Weiterentwicklung des Themas und der Beweis, dass man solche Geschichten heute ansprechender und trotzdem anspruchsvoll umsetzen kann.

                                          12
                                          • 7

                                            Transgender aus praktischen Erwägungen: die Geschlechterrolle als Überlebensfrage. Man merkt hier sofort, dass dies das Leib und Magen-Projekt der Close ist und sie schon seit geraumer Zeit damit schwanger geht. In der Rückschau gibt es für diese Rolle des peniblen Erbsenzählers Albert Nobbs auch keine bessere Besetzung, als sie selbst. Denn ihr burschikos maskenhaftes Gesicht findet trotz versteinerter Grundmimik immer die richtige, wenn auch extrem zurückgenommene Ausdrucksform für die Regungen ihrer zugrundeliegenden Figur. Nur das Buch fährt nicht die volle Ladung Dramatik auf, für die hier Potenzial bestanden hätte.

                                            6
                                            • 4

                                              Wenn sich Hollywood sozialkritischer Themen annimmt, kommt ja nicht immer nur Murks raus ("Silkwood", "Zivilprozeß"). Anders hier im recht renommierten Indie-Kino: schon diese ungelenk eingeflochtene, schwelende Lovestory zeugt von einer oberflächlichen Problemferne und lässt nicht gerade erahnen, dass ein Drehbuch-Oscarpreisträger für den Stoff (mit-)verantwortlich ist. Für einen van Sant ist das angesichts der Materie viel zu wenig angemessene und bissige Gesellschaftskritik. Die Tatsache, dass eine Saudi-Firma die Moneten dafür locker machte, das Thema "Fracking" dem US-Bürger zu vergällen, macht diesen Film zu einer ärgerlichen Witzfigur unter den Sozialdramen.

                                              5
                                              • 7 .5

                                                Psychologisch fein konstruiertes und eher leises Werk, das auf große Effekte verzichtet und so die Audran als Hauptfigur wie eine blonde Ikone des 70er-Style erstrahlen lässt. Schon ihre Art zu rauchen ist Trademark.

                                                7
                                                • 7 .5
                                                  über Rebecca

                                                  Einer der leiseren Hitchcock-Werke, aber nicht weniger eindrücklich. Die vielzitierte meisterliche Spannung ist hier auf einer viel psychologischeren Ebene zu suchen, als bei seinen "Blockbustern". Allein dieser magische Umgang mit dem Medium Scharzweiß ist atemberaubend. Und diese fiese Anderson, die neben der Wicked Witch von Oz eine der wohl bösesten Frauenfiguren im Film zu verkörpern versteht, kann in der Rückschau nur als Glücksgriff erscheinen. Einzig Olivier wirkt etwas deplatziert mit seinem fast gleichgültigen Spiel.

                                                  5
                                                  • 4 .5

                                                    Diese Geschichte erreicht schon früh einen Punkt, ab dem alles vorhersehbar scheint. So fällt nach kurzer Zeit die Spannung komplett in den Keller. Vielleicht ist das der Grund, warum so ein Klassemime wie Irons total künstlich wirkt und irgendwie schlampig gespielt. Und so unterschätzt Cooper vielleicht sein mag, hier ist er auf jeden Fall eine Fehlbesetzung und ich nehme ihm diesen jungen Schriftsteller nicht ab.

                                                    3