the_Nightfox - Kommentare

Alle Kommentare von the_Nightfox

  • Hm...was immer zur Fantasy gezählt wird, traurig...der Begriff Fantasy wird immer mehr verschwammt, es wird zur Fantasy, was nicht mal ansatzweise dorthin gehört, sowohl beim Film als auch in der Literatur. Ich habe für Fantasy eine ganz eigene Definition, die aus drei Teilen besteht:

    - Andere Welt: Viele fantastischen Geschichten spielen in erdachten Parallelwelten, die (meist) dem europäischen Mittelalter nachempfunden sind (Ausnahmen bestätigen die Regel), bekannte Beispiele sind Tolkiens Mittelerde oder Paolinis Alagäesia.

    - Magie oder übernatürliche Kräfte: Die Charaktere gebieten über fantastische Kräfte, die sie mal mehr mal weniger einsetzen können (kommt auf die Welt und die Regeln für die dortige Magie an). Dabei muss dies nicht nur das Umherschleudern bunter Lichtblitze sein, auch Dinge wie in die Zukunft sehen, Telepathie oder Telekinese bieten sich an. Superhelden mit ihren Superkräften klammer ich hier mal aus, diese Geschichten sehe ich eher bei SF bzw. als Graubereich.

    -Magische/sagenhafte/ausgedachte Wesen: Elfen/Elben, Zwerge, Trolle, usw. aber auch Vampire, Werwölfe und Dämonen. Eben alles, was es so in den Sagen und Aberglauben der Menschen gibt, erwacht (quasi) zum Leben, ob nun in einer erdachten oder der realen Welt

    Einer dieser drei Aspekte sollte schon eine mehr oder weniger wichtige Rolle spielen, bevor ich etwas als Fantasy bezeichne...

    2
    • 10

      Ich habe die Serie zwar schon eine Weile durch, will ihr aber jetzt auch mal einen Kommentar spendieren. Leichte Spoiler sind möglich, lesen auf eigene Gefahr. Vorab muss ich gleich sagen: Ich bin hin und weg. Kaum eine andere Serie hat es bisher geschafft, mich so zu fesseln. Die Serie macht echt alles richtig.

      Die Welt ist mit Liebe zum Detail gezeichnet. Das Prinzip mit den vier Nationen, die jeweils einem Element zugeordnet sind, gefällt mir richtig gut. Die Welt weist auch so viele verschiedene Orte auf, hat eine dichte Geschichte, viele interessante Wesen, von denen die Sky Bisons nur eines sind. Es wirkt alles sehr authentisch.

      Die Serie schafft es, den jeweiligen Nationen, aber auch deren Untergruppen (wenn man bedenkt, wie viele verschiedene Untergruppen allein das Earth Kingdom hat) einen individuellen Charakter zu geben. Kleidungsstil, Haartracht, Baustil, Kampfstil, all dies ist bei jedem Volk individuell gestaltet, dennoch bleiben genügend Gemeinsamkeiten, um klar zu machen, dass die Völker, obwohl sie verschieden sind, doch irgendwie miteinander verbunden sind. Auch mit Farben wurde sehr schön gearbeitet. Die Menschen tragen oft die jeweiligen Farben ihres Volkes (z.B. ist bei der Fire Nation alles rot mit golden, die Water Tribes haben blau und weiß usw.), das wirkt in keinster Weise albern sondern sogar sehr authentisch, das haben sie wirklich gut hinbekommen.

      Generell wurde sehr viel auf Kleinigkeiten geachtet. Die Haare der Charaktere wachsen, wenn Sokka in einer Stadt eine grüne Tasche kauft, ist sie auch noch in späteren Folgen zu sehen. Ich finde es richtig gut, dass auch auf sowas geachtet wird. Im zweiten Buch kann man richtig zusehen, wie Zuko nicht nur innerlich sondern auch äußerlich Wandlungen durchmacht.

      Obwohl man vor allem zu Beginn viele episodische Geschichten hat, hängt doch alles zusammen. Bekanntschaften, die die Gefährten gemacht haben, tauchen wieder auf, sodass sich der Kreis wieder schließt. So dürfen die Kioshi-Kriegerinnen, Jet oder auch Kataras Lehrer im Wasser bändigen im Kampf gegen Fire Lord Ozai mitmischen. Ich mag es, wenn auf frühere Folgen zurückgegriffen wird und die Charaktere daraus wieder wichtig werden, die Serie kriegt das richtig gut hin.

      Zu den Hauptcharakteren: Aang, Katara, Sokka, Toph, Zuko und all die anderen, jeder von ihnen ist einzigartig. Jeder hat seine einzigartigen Fähigkeiten, sodass sie sich im Kampf perfekt ergänzen. Doch auch charakterlich unterscheiden sie sich und es kommt auch mal zu Streit innerhalb der kleinen Gemeinschaft. Witzige Stellen kommen auch nicht zu kurz und werden gut ins Gesamte eingebunden. Obwohl ich Filler-Folgen normalerweise wenig anfangen kann, schafft es Avatar auch hier mich zu überzeugen. Mein persönlicher Favorit dieser nur auf witzig getrimmten Folgen ist die, wo sie ins Theater gehen und ein Stück über ihre eigenen Abenteuer sehen. Das war einfach zu köstlich. Auch die ernste Stimmung wird immer wieder durch Witze oder bissige Kommentare aufgelockert. Am besten finde ich irgendwie Momos Aktionen, irgendwie hab ich das Kerlchen ins Herz geschlossen. Ich muss zugeben, dass ich Toph zu Anfang nicht mochte. Zusätzlich zu ihren speziellen Charakter hatte sie in der englischen Synchro auch noch so eine furchtbare Kleinmädchen-Stimme, aber so wie Toph sich an die Gruppe angepasst hat, habe ich mich auch an sie gewöhnt. In gewissen Dingen ist sie mir sogar recht ähnlich.

      Mein Lieblings-Charakter ist aber jemand anders: Es ist Zukos Mentor und Onkel Iroh. Er hat immer noch die besten Sprüche auf Lager, ist immer gechillt und die Ruhe selbst. Dennoch ist er ein gefährlicher Gegner und auch eher hat eine eigene Vorgeschichte. Das Leben hat ihm echt übel mitgespielt, er blieb trotzdem standhaft. In ihm steckt mehr, als auf den ersten Blick sichtbar ist.

      Zu den Bösewichten: Zuko, der im ersten Buch den großen Gegner darstellt, macht eine gewisse Entwicklung durch. Er wird in seiner Rolle als Bösewicht schon im zweiten Buch von Azula ersetzt. Hat sie am Anfang noch einen gewissen Stil, dreht sie gegen Ende hin jedoch immer mehr am Rad, als der Wahnsinn von ihr Besitz ergreift. Auch in ihr geht also eine Entwicklung vor. Auch ihre beiden Gefährtinnen sind interessant. Man erkennt mit der Zeit sehr gut, dass die Fire Nation nicht durch und durch böse ist, dass es solche und solche gibt, wie eigentlich in allen Völkern. So weisen auch die "guten" Völker Charaktere mit nicht ganz so guten oder gar bösen Zielen auf (z.B. diese Geheimorganisation in Ba Sing Sei oder die Frau, die Katara vom Blut bändigen erzählte). Doch Fire Lord Ozai ist wohl der wahnsinnigste von allen. Ich finde es sehr gut gemacht, dass man sehr lange nicht sein Gesicht zu sehen bekommt, er ist der gesichtlose Böse, über den Aang und seine Gefährten nicht viel wissen, er bleibt im Dunkeln. Richtig klasse gemacht.

      Die Charaktere wachsen immer wieder über sich hinaus, wachsen an ihren Aufgaben lernen immer dazu. Die Entwicklung vollzieht sich eher schleichend, doch ist authentisch und nachvollziehbar. All die verschiedenen Abenteuer in allen Gegenden der Welt schweißt die Gruppe mehr und mehr zusammen, bis dann ganz am Schluss jeder sein ganz eigenes persönliches Finale und schließlich auch sein eigenes Happy End hat.

      Es gibt eigentlich nur eines, das ich bemängeln muss und das ist die FSK-Einstufung. Ich bin der Meinung, dass die Serie durchaus Thematiken beleuchtet, die für Sechs-jährige schwer zu verstehen sind. Eine Einstufung FSK 12 hätte ich als sinnvoller empfunden, da die Serie an einigen Stellen doch sehr komplex und vor allem auch tiefgründig wird. Als Beispiel würde ich die ganze Geschichte mit der Gehirnwäsche in Ba Sing Sei heranziehen.

      Mein abschließendes Fazit: Avatar - The Last Airbender bekommt von mir 10/10 Punkten, wer mich kennt, weiß, dass ich so eine Bewertung echt selten vergebe, doch diese Serie hat mich echt überzeugt.

      4
      • 0 .5
        über Sinbad

        Letzte Woche fand diese Serie endlich ihr Ende. Wie man aus meinen Worten herauslesen kann, fand ich sie nicht wirklich berauschend. Ab der Folge mit dem Kasino (ähm...hallo?) konnte ich die Serie nicht mehr ernst nehmen. Die bunt zusammengewürfelten Charaktere, die zu Gefährten wurden, hatten die ganze Zeit über was, aber Sinbads Beharrlichkeit wegen seines toten Bruders hat genervt. Das Finale gipfelte dann schließlich auch noch in Achtung, SPOILER: in der Welt der Toten, um besagten Bruder wieder zu holen. Dass der Bruder dann doch in dieser Welt blieb war ja nach den Regeln, aber dieses andere tote Mädchen...nein, Tote müssen tot bleiben, finde ich. Dass Sinbad selbst genau genommen tot war und von seinem Vater, einem Magier, gerettet wurde, war auch irgendwo unglaubwürdig. Es wäre besser gewesen, wenn man ein wenig mehr über den Vater erfahren hätte, damit das Ganze rund geworden wäre. SPOILER Ende

        Im großen und Ganzen hat dieses Bündnis aus grundverschiedenen Charaktern durchaus Potenzial, verzettelt sich aber zu sehr in einer unglaubwürdigen Haupthandlung und hält sich zu sehr am Tod von Sinbads Bruder auf.