TommyBarin - Kommentare

Alle Kommentare von TommyBarin

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    TommyBarin 23.04.2024, 23:29 Geändert 23.04.2024, 23:31

    (Keine Spoiler)
    Kiss The Cook von Jon Favreau ist eine Familienkomödie mit leichten dramaturgischen Handlungsspitzen und gewaltiger Foodporn-Ästhetik.
    Carl Casper ist ein angesagter Chef de Cuisine, der vom Restaurantbesitzer aber kaum Freiheiten bekommt sich kulinarisch auszuleben. Diese Tatsache, sowie das leicht zerrüttete Verhältnis zu seinem Sohn, sorgen bei dem versierten Koch allerdings für Depressionen, die sowohl seine zwischenmenschlichen Beziehungen als auch seine berufliche Zukunft gefährden. Als dann ein Restaurantkritiker auch noch einen Verriss über sein Menü schreibt, steht Carl kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
    Jon Favreau ließ bei dieser Regiearbeit seine Muskeln spielen und benutzte seine offensichtlich guten Beziehungen um einen Cast zusammenzusetzen, der sich für so einen kleinen Film gewaschen hat (Robert Downey Jr., Scarlett Johansson, Sofía Vergara, Dustin Hoffmann, John Leguizamo, Bobby Cannavale und er selbst). Dennoch ist das gezeigte Essen hier der eigentliche Star. Die amerikanische Südstaatenküche wird hier, während einer Reise der Selbstfindung für den Protagonisten, zur Fixe des Zusehers. Es gelingt Favreau die Bedeutung des Essens für seinen Spitzenkoch tatsächlich in poetischen Bildern einzufangen. Dass die eigentliche Handlung dabei auf dem Grill landet, ist fast schon zweitrangig. Ganz besonders für mich als begeisteter Hobbykoch hätten sich die Darsteller auch ein paar Mal weniger vor dem Essen hinstellen können. Man raubt dem Star nicht die Bühne!
    Fazit: Die kulinarische Vielfältigkeit der amerikanischen Südstaatenküche wird gelungen eingefangen. Eine Überromantisierung der Arbeit als Koch hätte man sich allerdings sparen können, zumal der Protagonist dem konträr gegenübersteht. Die eigentliche Story ist vorhersehbar und so können sich die dramatischen Handlungselemente auch nicht entfalten. Gut so, hätte auch nur beim Essen gestört.

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    • über Derrick

      Harry hat zum letzten Mal den Wagen vorgefahren. Ruhe in Frieden, Fritz Wepper.

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        TommyBarin 23.03.2024, 07:19 Geändert 23.03.2024, 11:35

        Christmas at Dollywood ist eine Romantikkomödie aus dem Hause Hallmark mit Danica McKellar, Niall Matter und (WAS!) Dolly Parton.
        Die alleinerziehende Mutter Rachel (Danica McKellar) lebt in New York ein unerfülltes Leben als Eventmanagerin (was auch sonst in einer Hallmark-Produktion) und bekommt die Möglichkeit ein Event im Freizeitpark von Dolly Parton auszurichten. Also reist sie in ihre alte Heimat nach Tennessee und bereitet dort das alljährliche Weihnachtsfest im berühmten Dollywood Freizeitpark vor (den Park gibt es wirklich).
        Klingt der Handlungsbeginn euch vertraut? Dies ist bei einer Hallmark-Produktion auch sicherlich beabsichtigt. Schließlich möchte man die gewonnene Zuschauerschaft nicht mit Neuerungen vergraulen. Stattdessen gibt es das weihnachtliche Einerlei mit den üblichen Stereotypen. Warum Dolly Parton allerdings hier mitmacht liegt auf der Hand. Publicity für ihren Park und eine sicherlich nicht unbedeutende Menge an grünen Benjamin Franklins.
        Fazit: Dass Danica McKellar meine eigene Zukunft nachhaltig beeinflusst hat, ist unumstritten. Als Fan von ihr in Wunderbare Jahre hat sie mein Unterbewusstsein wohl weitaus mehr beeinflusst, als es gesund war. Es viel mir vor kurzem auf, als ich ein altes Foto mit meiner Ex beim Aufräumen in die Hand bekam. Meine Güte sah sie Danica McKellar damals ähnlich. Leider wurden die Warnzeichen meinerseits übersehen und die Beziehung endete im Desaster (die Deutschlandflagge über dem Bett, umrahmt von Böhse Onkelz Postern hätte Warnung genug sein sollen, also ja, ich habe all den Hass verdient).
        Ach ja, hier geht es ja um den Film. Alles wie immer im Hallmarkland. Menschen finden zusammen und Kohle ist reichlich vorhanden.

        Jedesmal, wenn ich jetzt einen Hallmark-Film sehe, wette ich eingangs darauf, welchen Beruf die Protagonistin hat. Mit Eventmanagerin liegt man eigentlich immer gut im Rennen.

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          TommyBarin 21.03.2024, 06:28 Geändert 22.03.2024, 08:18

          Feld der Träume von Phil Alden Robinson ist ein filmischer Genremix aus dem Jahr 1989, in dem es um weitaus mehr geht als Baseball.
          Ray Kinsella ist Farmer in Iowa, wo er mit seiner Frau und seinem Sohn ein bescheidenes Leben führt. Eines Tages läuft er durch das Maisfeld und vernimmt eine Stimme, die ihm zuflüstert: ‚‚Wenn du es baust wird er kommen.“
          Ray glaubt daran, dass er einen Baseballpark für einen gewissen ''Shoeless'' Joe Jackson bauen muss, damit dieser große Spieler, der aufgrund von Betrug gesperrt wurde, noch einmal die Gelegenheit bekommt, durch das Spielen des poetischsten Spiels aller Zeiten, seinen Frieden zu finden.
          Wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, habe ich den Film vor einigen Jahren, während meiner Baseballfilmrezensionsphase (geiles Wort) schon einmal bewertet oder man sollte eher sagen, aus Dämlichkeit unterbewertet. Mir ist vollkommen entgangen welch wunderbarer Zauber von diesem Film ausging. So ließ ich mich damals zu einer oberflächlichen Rezension hinreißen, doch, ähnlich wie Shoeless Joe, fand ich meine Erlösung im Baseballsport. Denn seit einiger Zeit bin ich Fan dieses wunderbaren Sports.
          Dieser Film ist ein kleiner Meilenstein des Kinos, da er in poetischen Bildern Fantasy- und Sportfilm zusammenführt. Die tragische Geschichte des Joe Jackson wird im Film zu der Katharsis des Ray Kinsella und am Ende wartet Erlösung auf alle Menschen, die darum bitten.
          Fazit: Ein ganz großer Film mit einem starken Cast, bestehend aus Kevin Costner als Ray Kansella, Ray Liotta als Shoeless Joe Jackson und James Earl Jones als Terence Mann. Ein Film der die Magie des Baseballs besser einfängt, als jeder andere Film über diese Sportart. Ich kann es kaum abwarten, auf meiner USA-Reise, einige Ballparks zu besuchen.

          Der Film ist unter Baseballfans so populär, dass die MLB seit 2021 jedes Jahr in Iowa, direkt neben dem Baseballfeld auf dem der Film gedreht wurde, in einem kleinen Stadion mitten im Maisfeld, ein richtiges Ligaspiel abhält. Das wunderschöne Field of Dreams Game. Seht selbst:

          Kevin Costner führt die Chicago White Sox und die New York Yankees durch den Mais aufs Spielfeld, genau dort wo Joe Jackson im Film stets auftaucht und verschwindet. Seht selbst:

          https://www.youtube.com/watch?v=jbmZ1Oz_nTg

          Mal sehen, ob ich es auch schaffe, dieses Feld der Träume zu beschreiten, wenn ich in den USA bin.

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            TommyBarin 20.03.2024, 06:36 Geändert 20.03.2024, 08:14
            über Ted

            Ted von Seth MacFarlane ist eine Serie, die auf den gleichnamigen Film mit Mark Wahlberg beruht, der einige Jahre später eine Fortsetzung erhielt.
            Ted erwacht an einem Weihnachtsmorgen aufgrund des Wunsches des jungen John Bennet zum Leben. Nach kurzem internationalen Ruhm ist er wieder daheim und muss nun mit seinem besten Freund die Schwierigkeiten der Pubertät überwinden.
            Die Ted-Filme von Seth MacFarlane waren kurzweilige Unterhaltungsfilme, die leider nicht vollkommen ihr Potenzial ausschöpfen konnten. Dennoch konnte man in beinahe vier (!) Stunden genüsslich dabei zuschauen, wie Ted mit all seinen dreisten Kommentaren und Aktionen, die nicht besonders interessante Handlung, stets mit viel spaßigem Humor füllte. Dies verlieh den Filmen eine lockere Note.
            Die Serie behält diesen Grundton bei und paart das mit ein wenig Coming Of Age, was erstaunlich gut funktioniert. Selbst die pansexuelle Cousine von John wird, anders als in vielen anderen modernen Produktionen, nie aufdringlich dargestellt. Sie weist eine einfühlsame Charakterzeichnung auf und versucht z.B. nicht durch pedantische Anfälle moralische Dominanz auszuüben. Und wenn dies dochmal geschieht, macht sie es nie aus einer Deutungshoheit heraus oder wird durchaus, wenn sie denn falsch liegt oder allzu anklagend ist, von anderen Familienmitgliedern zurecht gewiesen, wie z.B. durch die Mutter von John.
            Das Miteinander zwischen John und Ted ist aber das eigentliche Highlight und wird durch die Beziehung zur aktivistischen Cousine sogar noch besser.
            Fazit: Für Fans der Filme ist die Serie eigentlich eine sichere Sache. Wer die Filme von Seth Macfarlane nicht mochte, wird hier auch nicht fündig werden. Mir gefällt die Serie jedenfalls überraschend gut, auch wenn sie ab Folge 6 ein wenig schwächer wird. Ich schließe ab mit den Worten eines berühmten Schauspielers, der am Ende einer Folge zu hören ist:
            (Mini Spoiler) Fünf Minuten nachdem John das Internet entdeckt hatte, zog er so fest an seinem Penis, dass dieser beinahe abgefallen wäre. Es hielt ihn aber nicht davon ab, weitere vier Male zu masturbieren, bevor er in die Notaufnahme musste, wo er acht Stunden mit vielen anderen Männern wartete, die ebenfalls beinahe ihren Penis abgerissen hatten, nachdem sie das Internet entdeckt hatten. Und heute hat jeder mit dem sie sprechen sich in den letzten 20 Minuten einen runtergeholt. Ich bin Ian McKellen und rate ihnen, niemanden die Hand zu schütteln.

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              TommyBarin 18.03.2024, 04:59 Geändert 19.03.2024, 01:40

              Hallo Moviepilot-Freunde!
              Ich würde mich gerne entschuldigen, da ich die Rezension einiger Hallmark-Filme aufgeschoben habe. Leider hat diese Tatsache dazu geführt, dass ich meine Rezension zu Mein Weihnachtstraum umschreiben musste, weil ich mich immer wieder direkt auf Filmszenen bezogen habe, die ich euch mittels eines YouTube-Links zeigen wollte, um zu belegen, welch Comedy-Gold hier, aufgrund des schlechten Schauspiels und schlechter Dialoge, entstanden ist. Doch meine Muße und die Zensur des Videos auf YouTube haben dies verhindert. Es hat mich wirklich wütend gemacht, dass ich solange gewartet habe. Und jetzt kann ich leider nicht mit Szenen aufwarten, die bei mir zu Lachkrämpfen geführt haben, wie ich sie selten beim Filmeschauen erlebt habe. Tut mir leid. Ich hätte es gerne mit euch geteilt.

              Mein Weihnachtstraum (My Christmas Dream) ist eine Romantikkomödie von James Head, die 2016 auf dem Hallmark-Channel anlief.
              Christina (Danica McKellar) ist die Leiterin einer großen Kaufhaufsfiliale (in Vancouver? / dort wurde gedreht) und erhofft sich, bald im Rahmen einer Expansion, ein neugegründetes Kaufhaus in Paris zu leiten. Doch zuvor muss sie ihre Chefin Victoria (Deidre Hall) mit der Gestaltung des alljährlichen Weihnachtskabinetts kreativ begeistern, ansonsten geht ihre Stelle an eine andere Person. Doch der Start in diese Unternehmung verzögert sich, da der bestellte Handwerker, aufgrund elterlicher Pflichten, zu spät ist. Prompt wird er entlassen. Am selben Tag trifft Christina im Kaufhaus auf einen Jungen (fantastsich schlecht gespielt von Christian Convery), der wünscht den Weihnachtsmann zu sehen. Da der hauseigene Weihnachtsmann bereits im Feierabend ist, gaukelt sie dem Kind vor, sie sei eine gute Freundin des Rentierschinders und würde seinen Wunsch überbringen.
              Kurze Zeit später kommt der Vater des Jungen hinzu und siehe da, es ist der entlassene Handwerker Kurt (David Haydn-Jones). Einige, von den Drehbuchautoren konzipierte, Begegnungen später, erteilt Christina Kurt die Aufgabe, ihr beim 'Bau' des Weihnachtskabinetts zu helfen. Der Rest ist dann wohl, wie man so schön sagt, Hallmark-Geschichte.
              Danica McKellar ist vielen noch bekannt aus Wunderbare Jahre, wo sie, mit ihren großen Rehaugen und Mauerblümchen-Charme, die Herzen der heranwachsenden jungen Männer im Sturm eroberte. Diese Fähigkeiten sind ihr tatsächlich geblieben. Neue hinzugewonnen hat sie defintiv nicht. Dies ist allerdings auch schwer, wenn man zum Stammpersonal der Hallmark-Produktionen gehört. Denn ich glaube kaum, dass diese generischen cineastischen Geschwülste zu Höchstleistungen antreiben.
              Der Film selbst ist aber wirklich die ultimative Trash-Ikone. Besonders der kleine Christian Convery zeigt, dass es ihm sichtlich schwerfällt seinen Text vorzutragen, der eher danach klingt, als hätte sich der Autor noch nie mit einem Kind unterhalten. Alles vorgetragen mit der Mimik eines zukünftigen Frauenschänders. Hier wird der O-Ton definitiv von der deutschen Synchro getoppt. Die unfreiwillige Komik erreicht hier nochmal ganz andere Höhen.
              Fazit: Wie soll man einen Film beurteilen, der in bester The Room-Manier die Lachmuskeln derart strapaziert, aber zugleich natürlich absoluter filmischer Murks ist?
              Allgemein lassen die Filme auf dem Hallmark-Kanal einen häufig verstört zurück, da sie überhaupt nicht versuchen einen inhaltsvolllen Film auf die Beine zu stellen. Die Klischees werden überstrapaziert und der künstlerische Anspruch beschränkt sich auf die Ausstaffierung von charakterlichen Oberflächlichkeiten. Vielleicht liegt die Antwort auch im gekonnt zur Schau gestellten Materialismus, der in den Hallmark-Filmen einen elementaren Platz einnimmt. Denn solche Filme kann man in der Regel nur genießen, wenn man einer gewissen Gesellschaftsschicht angehört oder sich über sie lustig machen will. Ich beurteile abschließend doch lieber die Qualität, auch wenn der Film unfreiwillig die Lachmuskeln strapaziert. Wer jedoch einen Abend mit Alk und Ulk zusammen verbringen will, wird hier fündig.

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              • TommyBarin 15.03.2024, 02:10 Geändert 15.03.2024, 04:09

                Hallo Moviepilot-Freunde!
                Eigentlich ist es überhaupt nicht meine Art, schon bei dem Erscheinen des Trailers, einen Kommentar abzugeben, aber diesmal sah ich mich dazu veranlasst, hier meine ungezügelten Gedanken zum ersten The Crow Trailer auf euch herabregnen zu lassen.
                Erschreckend! Erinnert tatsächlich an Director X (ja, der Regisseur nennt sich wirklich so) und seine Interpretation der Robin Hood Sage (Robyn Hood). Es ist absoluter Wahnsinn, dass man offensichlich nicht im Geringsten den Stil und die Tonalität der Vorlage treffen möchte oder dazu nicht imstande ist. Stattdessen gibt es diesen generischen Action-Aufguss seitens eines vollkommen unkreativen Regisseurs, der uns Filme gebracht hat wie Snow White And The Huntsman oder die Neuverfilmung von Ghost In The Shell. Abgerundet wird das Ganze noch vom, im Trailer schon ersichtlichen, schlechten Schauspiel von FKA Twigs (die sich hier als Schauspielerin ausprobiert). Der RnB Song ist dann die oberflächlich musikalische Begleitung dieses seelenlosen Filmtrailers.
                Hollywood ist wirklich vollkommen Out Of Touch mit der eigentlichen Zielgruppe solcher Filme.
                Ich hoffe, dass ich falsch liege und würde mich freudig eines Besseren belehren lassen, aber der Trailer hält mich tatsächlich davon ab, mir den Film im Kino anzusehen, was eigentlich eingeplant war. Ist nur meine Meinung. Falls euch der Trailer gefallen hat, wünsche ich euch viel Vergnügen.

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                  TommyBarin 21.01.2024, 04:32 Geändert 23.01.2024, 08:21

                  Nur leichte Spoiler enthalten:
                  Verliebt im Schnee - Ein Winter in Colorado (Original: Winter in Vail) ist ein Film von Terry Ingram aus dem Hause Hallmark.
                  Die Eventmanagerin Chelsea (Lacey Chabert) kündigt ihren Job, nachdem sie erfährt, dass ihre Chefin eine andere Person für den Job als Vize-Chef*in in der Agentur vorgesehen hat. Kurz zuvor erhielt sie die Nachricht eines Notars, dass ihr vom Onkel, einem bekannten Koch und Bäcker, ein Chalet in Vail hinterlassen wurde. Dies sieht sie als Zeichen für einen Neuanfang in Colorado.
                  Bei der Ankunft trifft sie auf einen freundlichen Handwerker, der sie darauf hinweist, dass ihr Wagen im Parkverbot steht. Beide tauschen sich auf neckische Art und Weise aus, sodass dem Zuseher die 'romantische Unterschwelligkeit' des Dialogs aufs Auge und in den Gehörgang gedrückt wird. Kurze Zeit nach dem Betreten des Chalets und der Feststellung, dass die Heizung nicht funktioniert, verständigt die anwesende Immobilienmaklerin einen Handwerker. Ratet jetzt mal, wer das wohl sein könnte?
                  Es ist Owen, der gutaussehende Handwerker mit einem Abschluss in Architektur. Nach einem mehr oder weniger bedeutsamen Austausch über das Leben und die Bedeutung der Sterne, entschließen sich beide ins Edelweis, dem ehemaligen Restaurant von Onkel Grady, essen zu gehen. Dort trifft sie auf Owens Eltern, die nach dem Ableben von Onkel Grady das Restaurant übernommen haben. Leider hat das Restaurant schon bessere Zeiten gesehen und man benötigt einen neuen Ansatz um die Gäste zurückzuholen. Doch kennen sich Owens Eltern kaum mit Marketing aus, weshalb Chelsea für das Restaurant eine Strategie entwirft. Es wird ein großes Apfelstrüdelfest (tatsächlich überall so geschrieben) geben, bei dem Gradys berühmter Apfelstrüdel sein Comeback feiern wird. Denn das verschollene Rezept des Strudels taucht, beinahe gleichzeitig, mit dieser Verkündung wieder auf. Und falls ihr Angst habt, man könnte vergessen wie legendär Gradys Apfelstrüdel doch war, dann habt keine Sorge, ihr werdet im Film viertelstündlich daran erinnert. Den Rest der Handlung könnt ihr euch ausmalen, oder?
                  Vail ist offensichtlich eine Stadt, die von österreichisch-bajuwarischer Tradition geprägt wurde. Restaurants mit einem deutschen Namen gibt es dort zuhauf. Selbst die Architektur erinnert stark an die Alpenrepublik Österreich. Diese gekünzelte und dem Klischee anheimfallende Stadt ist natürlich die perfekte Kulisse, um eine Romanze zu zeigen, der ebenso jegliche Authentizität fehlt. Gleiches gilt für die Schauspieler, die von einem Apfelstrüdel an die Wand gespielt werden.
                  Dass bei Hallmark Produktionen mit schlechtem Schauspiel und Drehbuch zu rechnen ist, hat Framolf in seinen vielen Rezensionen bereits beschrieben. Doch hierauf war ich nicht vorbereitet. Die Dialoge bestehen aus Verallgemeinerungen, Phrasen und Bezüge auf Gradys legendären Apfelstrüdel. Der Handlungsverlauf ist bereits nach wenigen Minuten komplett ersichtlich und ertrinkt im Kitsch. Man sieht einen Werbefilm fürs malerische Vail, anstatt einen Spielfilm. Als könnte jede tatsächliche menschliche Emotion das Staubkorn auf der Linse sein, das diesem Kitschpanorama die gewollt perfekte Darstellung nimmt.
                  Fazit: Es ist kein Mensch, es ist kein Tier, ich bring etwas für Hallmark zu Papier! Dies waren wohl die letzten Gedanken des Autors, bevor er sich volllaufen ließ, um die Scham zu überwinden, so einen Schund zu schreiben. Und dies ist noch die 'Down To Earth-Variante' einer Hallmark-Produktion. Die üblichen Milliardärserben sind hier nämlich nicht vertreten. Jedenfalls kann mir der Winter in Vail gestohlen bleiben, da kann Onkel Gradys Apfelstrüdel noch so legendär sein.

                  Da ich Framolf immer wieder ermutigt, ja fast gedrängt habe, diese Filme weiterzuschauen, plagt mich nun mein schlechtes Gewissen. Weshalb ich mir selbst eine cineastische Geißelung auferlegt habe und mindestens zehn dieser Filme dieses Jahr sehen werde. Bald geht es weiter mit *Weihnachten in Glenbrooke - Verliebt in die Millionärin*.

                  Verliebt im Schnee -Ein Winter in Colorado gibt es kostenlos auf YouTube
                  https://www.youtube.com/watch?v=dnIemwSI8A8

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                    TommyBarin 17.01.2024, 19:24 Geändert 07.02.2024, 03:05

                    Kritik enthält keine Spoiler:
                    The New World von Terrence Malick ist ein Liebesfilm aus dem Jahre 2005, das lose auf Pocohantos basiert.
                    Captain John Smith (Colin Farrell) befindet sich auf Entdeckungsreise nach Nord-Amerika. Dort trifft er als Gefangener in der neuen Welt ein, da er an Bord aufrührerische Reden gehalten haben soll. Bei der Ankunft setzt Captain Newport (Christopher Plummer) der Gefangenschaft ein Ende und der weltoffene John Smith huldigt seiner Neugierde mit langen Spaziergängen in der Natur, wo er auf Pocahontas (Q'Orianka Kilcher) trifft, einer jungen Prinzessin vom Stamme der Powhatan.
                    Nur 7 Jahre nach dem genialen Der Schamale Grat (für Malick eine kurze Zeit) brachte Terrence Malick seine Vision von Pocahontas in die Kinos. Der verschrobene Regisseur glänzt dabei mit seinen Stärken, offenbart aber auch einige seiner Schwächen, die spätere Filme von ihm zu einer Tortur für viele Kinogänger machten.
                    Vor wunderschönem Panorama verfilmte Malick die Liebesgeschichte zwischen Smith und Pocahontas in sanften Bildern, deren Eindringlickeit durch die von ihm bekannten Voice-Over-Platzierungen noch verstärkt wird. Gleichzeitig bahnt sich ein Konflikt zwischen Ureinwohnern und Invasoren an, der die Beziehung der zwei Protagonisten auf eine harte Probe stellt und im strengen Kontrast zur Schönheit der Natur und der Liebe steht. All das ist wahre Kinomagie, die im Verlauf des Films leider vom schlechten Erzähltempo und mangelnden Handlungsspitzen eingeholt wird.
                    Die damals noch sehr junge Q'Orianka Kilcher überzeugt hier mit gutem Schauspiel, wofür sie 2005 auch Anerkennung erntete. Ihr wurde eine große Zukunft vorausgesagt, doch ihre Karriere verlief danach nicht mehr sonderlich gut. Ein einziges Mal sah ich sie in einer Nebenrolle in Sons of Anarchy. Sie hat übrigens Vorfahren aus der Schweiz. Sie wurde in Schweigmatt (Schwarzwald/Deutschland) geboren.
                    Collin Farrell ist anzusehen, dass er zu dieser Zeit mit Alkoholproblemen zu kämpfen hatte. Dennoch ist die Performance ordentlich.
                    Der Score von James Horner weiß nur teilweise zu überzeugen und wirkt ein wenig anämisch, weshalb man auch wohl auf Stücke von Mozart zurückgegriffen hat, die im Film vorkommen, aber leider nicht auf dem Soundtrack enthalten sind.
                    Fazit: Schöner Bilderreigen trifft auf verhaltener Liebesgeschichte. Mir gefällt's.

                    Stück von Mozart im Film:
                    https://www.youtube.com/watch?v=FBhKj1Val8o

                    Kleine Anekdote zum Schluss:
                    Habe The New World damals im Kino geschaut und hinter mir saß eine Gruppe von jungen Männern, die nur anhand des Filmplakats ihre Auwahl für diesen Film getroffen haben. Sie erwarteten einen Film wie Fluch der Karibik und erhielten diesen Arthouse-Streifen. Es war köstlich mitzuerleben, wie sie auf Terrence Malick reagierten. Zu meiner Unzufriedenheit musste ich leider feststellen, dass nur die kurze Version mit 130 Minuten im Kino lief. So konnte ich mich nur kurz an ihrer Verzweiflung weiden. Naja, jedenfalls wurden die mal so richtig DURCHGEMALICKT!!!

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                    • Eine wirklich tolle Idee für eine Liste. Besonders für Menschen wie mich, die zu nah am Wasser Quartier bezogen haben. Deshalb verzeiht es mir, wenn ich mich nicht an jede tränenreiche Filmsichtung erinnere.

                      1. The Fountain
                      2. Schindlers Liste
                      3. Sophie Scholl - Die letzten Tage
                      4. Shame
                      5. Bobby - Der letzte Tag von Robert F. Kennedy
                      6. Rocky
                      7. Million Dollar Baby
                      8. Warrior
                      9. Casablanca
                      10. Der schmale Grat
                      11. The Wrestler
                      12. Frühstück bei Tiffany
                      13. Reign Over Me
                      14. Der Pianist
                      15. The Dark Knight Rises
                      16. La La Land
                      17. Once
                      18. Das Schicksal ist ein mieser Verräter
                      19. Her
                      20. Dallas Buyers Club

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                      • Mir gefällt deine Auswahl. Besonders die musikalische Vielfalt hat es mir angetan. Highlights aus deiner Liste sind für mich ganz klar der Soundtrack zu 'Your Name', der mit einer gelungenen Mischung aus J-Pop, Emo-Pop und Midwestern Emo aufwartet. Auch der sogartige Score zu 'In The Mood For Love' oder der doch recht klassische Score zu HOFD haben es mir angetan.

                        Hier einige Vorschläge von mir:

                        1. The Fountain von Clint Mansell und dem Kronos Quartet
                        Death Is the Road to Awe - https://www.youtube.com/watch?v=Whuf6C_T8tc
                        2. The Thin Red Line von Hans Zimmer
                        Jorney to the line - https://www.youtube.com/watch?v=5Hk_v9vfFaY
                        3. Submarine von Alex Turner
                        It's hard to get around the wind - https://www.youtube.com/watch?v=gLildVN4c74

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                        • TommyBarin 14.03.2019, 00:13 Geändert 14.03.2019, 00:19

                          Eine sehr gute Liste, war sicherlich viel Arbeit. Hier noch was zum Hinzufügen.

                          Chris Nolan zählt zu seinen Lieblingsfilmen noch 'Der Schmale Grat'.

                          Henry Rollins, Sänger der Rollins Band. ;) Stimmt zwar, aber Sänger der legendären Band Black Flag wäre eher angebracht.

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                            TommyBarin 07.03.2019, 23:50 Geändert 08.03.2019, 08:40

                            (Keine Spoiler)
                            'Eiskalte Engel' ist ein Comig of Age - Drama von Roger Kumble aus dem Jahr 1999 mit den damaligen Jungstars Sarah Michelle Gellar, Ryan Phillippe und Reese Witherspoon.
                            Kathryn und Sebastian sind jung, reich und gelangweilt. Die Stiefgeschwister erfreuen sich am Intrigenspiel und wetteifern mit ihren Errungenschaften. Eine Wette stellt die fragile Beziehung der Geschwister auf eine neuerliche Probe, denn Sebastian soll die biedere, aber hübsche Annette entjungfern. Der Wetteinsatz, eine Nacht voller schmutziger Sexspiele mit seiner Stiefschwester.
                            ''Eiskalte Engel'' basiert lose auf dem Roman “Les Liaisons Dangereuses” von Choderlos de Laclos aus dem Jahr 1782 und wurde zu Beginn kontrovers von der Kritik aufgenommen, mauserte sich über die Jahre allerdings zum Kultfilm. Was sicherlich auch am genialen Soundtrack liegt.
                            Sarah Michelle Gellar und Reese Witherspoon sind gut besetzt, jedoch verliert sich der Film allzu sehr in der stilvollen Darstellung seiner Charaktere, anstatt dem Zuschauer eine tiefere Einsicht ins Innenleben zu geben. Ryan Philippe hingegen strauchelt schon weitaus mehr. Zu überzeichnet wirkt seine Darstellung des Sebastian, was aber auch dem Drehbuch geschuldet ist. Man nimmt ihm gewisse Charakterwandlungen einfach nicht ab.
                            Fazit: Roger Kumble gelingt ein Film der, sowohl bei den Dialogen als auch bei Inszenierung der Darsteller, immer ein wenig überzieht. Dabei schrammt der Film haarscharf daran vorbei allzu peinlich zu sein. Die Darsteller füllen ihre Rollen nicht komplett aus, sind von einem Versagen jedoch meilenweit entfernt. Besonders Sarah Micheller Gellar als skrupelose, vedorbene und verruchte Intrigantin, die das Unschuldslamm spielt, überzeugt. Der Soundtrack ist legendär.

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                              TommyBarin 26.02.2019, 23:45 Geändert 26.02.2019, 23:47
                              über Brazil

                              (Keine Spoiler)

                              'Brazil' von Terry Gilliam ist ein dystopischer Film der zwischen Groteske, Tragödie und Satire wandelt.
                              Sam Lowry ist ein kleiner Angestellter im großen Verwaltungsapparat einer bürokratischen Gesellschaft. Zufrieden damit sich seinen Tagträumen hinzugeben ahnt er kaum, dass ein kleiner Auslöser sein Leben für immer verändern wird. Denn beim Kopieren eines Dokuments verfängt sich eine Fliege in Sams Kopierer und verursacht einen Druckfehler mit tragischen Folgen.
                              Terry Gilliam, Mitbegründer von Monty Python, ist dem Zuschauer bekannt durch seine bizarren Werke, die über die Jahre immer mehr an Glanz verloren haben. Wurden seine Filme früher noch vom Anhang gefeiert, hat sich mit seinen späteren Arbeiten Ernüchterung eingestellt, denn weder Brothers Grimm noch 'Das Kabinett des Doktor Parnassus' wussten zu überzeugen. 'Brazil' hingegen glänzt mit einer Vielzahl an originellen Einfällen, die mir persönlich weniger brilliant anmuten. So leidet das gelungene Grundkonzept unter der schlechten Ausstattung. Gewisse Requisiten sind selbst für 1985 bereits volkommen unzeitgemäß. Hier ging es Gilliam darum hauptsächlich absurd zu wirken. Eine seiner großen Schwächen.
                              Die eigentliche Handlung weiß dennoch zu überzeugen und das traurige Ende ließ selbst bei mir, der ich kein großer Terry Gilliam Fan bin, einen bleibenden Eindruck zurück.
                              Fazit: Ein Film bei dem die Idee überzeugt, aber es an der Umsetzung teilweise mangelt. Dennoch ein kleiner Meilenstein der Filmgeschichte.

                              „Die Geschichte wird in einer Mischung aus surrealistischen Traumvisionen, rasanten Action-Turbulenzen und bitterböser Satire erzählt: Kino als Geisterbahnfahrt. Perfekt inszeniert, aber allzu sehr auf Überwältigung der Sinne setzend.“

                              – Lexikon des Internationalen Films

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                              • TommyBarin 26.02.2019, 22:56 Geändert 26.02.2019, 23:00

                                Kate Dickie würde ich gerne mal in einer größeren Rolle als Antagonistin sehen. Eine weibliche Version von Großmoff Tarkin ist sie optisch ja schon. Tolle Darstellerin, die mir schon als Lysa Arryn gefiel.

                                Gwendoline Christie hat man als Phasma wirklich verschwendet. Kaum zu sehen und im Endeffekt zur Witzfigur degradiert. Nicht einmal 4 Minuten in 2 Filmen. Schade.

                                Max von Sydow wertet jeden Film mit einem Gastauftritt auf. Auch wenn er noch so kurz ist. Sicherlich würde man gerne mehr sehen. Aber wie er in einem Interview schonmal verriet, spielt das Alter einfach nicht mehr so mit.

                                Von Jessica Henwick hätte ich gerne mehr gesehen ;).

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                                  (Keine Spoiler)
                                  ''Ironclad - Bis zum letzten Krieger'' ist ein mittelalterlicher Kriegsfilm über die Belagerung einer Burg, unter der Regie von Jonathan English.
                                  Im 13. Jahrhundert herrscht König John mit eisener Hand, was zum Aufstand seiner Vasallen führt. Nach dem Bürgerkrieg unterschreibt er, aufgrund seiner Niederlage, die Magna Carta. Sie verleiht dem Adel mehr Macht und schwächt die Position des Königs. Doch heimlich führt er dänische Söldner ins Land, die seine Macht erneut sichern und den Adel unter seine Knute zwingen sollen. Eine strategisch wichtige Burg bei Rochester gilt es einzunehmen, um nach London vorzudringen. Diese wird jedoch vom Tempelritter Thomas Marshall und einigen Wegbegleitern gehalten.
                                  'Ironclad' war ein Direct to DVD - Release und wurde von mir trotz Empfehlungen stets gemieden. Doch am gestrigen Abend folgte die Erstsichtung und die ließ mich beinahe begeistert zurück. Hervorragende Darsteller (Kate Mara, Paul Giamatti, Brian Cox), eine gelungene Story und eine hohe Realitätsdichte verleihen dem Film einen authentischen Anstrich, der darüber hinwegsehen lässt, dass für die Spezialeffekte am Ende das Geld ausging (eigentlich sieht nur eine Szene am Ende nicht gut aus). Der wenig bekannte James Purefoy als Tempelritter ist eine Idealbesetzung.
                                  Fazit: Gelungene historische Verflimung. Eine klare Empfehlung.

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                                  • TommyBarin 02.02.2019, 04:48 Geändert 02.02.2019, 04:55
                                    über Mandy

                                    Fun Fact: Mit Linus Roache spielt Bruce Waynes Vater aus Batman Begins in diesem Film mit, als auch sein Mörder Joe Chill in Person von Richard Brake.

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                                      TommyBarin 18.01.2019, 00:33 Geändert 18.01.2019, 07:58

                                      (Spoileralarm - hier wird Musik gespielt)

                                      ''Muse - Live At Rome Olympic Stadium '' ist die Aufnahme des Konzerts am 06. 07. 2013 im, wie der Titel schon erwähnt, Olympia-Stadion von Rom unter der Regie von Matt Askem.
                                      Als erstes Konzert überhaupt wurde es mit 4K Kameras aufgenommen, genauer gesagt mit sechzehn PMW-F55 CineAlta 4K Kameras von Sony. Vor 60963 Zuschauern spielen Muse ausgewählte Titel aus ihrer Bandgeschichte, fokussieren sich dabei aber auf das 2012 erschienene Album The 2nd Law. In doch recht kurzen 96 Minuten gibt es eine ausgeklügelte Bühnenshow zu erleben, die zum Glück weit mehr als billige Effekthascherei ist und tatsächlich einen gewissen künstlerischen Wert zur Show beiträgt und Musik bzw. den Musiktext gelungen untermalt. Was bei anderen Bands (oder noch schlimmer, Acts wie Helene Fischer) zum Selbstzweck oder zum vulgären optischen Anreiz verkommt, haben Muse schon seit ihren Frühwerken gelungen in ihre Show integriert.
                                      Im Vergleich zu ihren ersten beiden Live-Veröffentlichungen Hullabaloo (Live aus Paris im Jahr 2002, direkt nach dem zweiten Album Origin of Symmetry erschienen) und Haarp (Live aus dem neuen Wembley Stadion im Jahr 2007) fällt diese Show, aus persönlicher Sicht betrachtet ein wenig ab. Denn, wie bereits erwähnt, liegt der Fokus ein wenig zu sehr auf das (meiner Meinung schwächste) Muse Album The 2nd Law.
                                      Fazit: Alle Fans der Band können hier bedenkenlos zugreifen. Die Klangqualität ist wirklich gut und die Atmospäre wurde gelungen eingefangen. Allerdings möchte ich anmerken, dass die Konzertlänge ein wenig zu wünschen übrig lässt. 96 Minuten sind ok. Aber gerade bei Stadion-Konzerten, die in der Regel zwischen 70 und 200 € kosten wäre eine Spielzeit von 2 Stunden schon angebrachter. Zum Vergleich, Bruce Springstenn spielte 2012 im Kölner Rhein-Energie Stadion 3 Stunden und das mit über 60 Jahren.

                                      Setlist:

                                      1. "Intro" 1:11
                                      2. "Supremacy" 5:21
                                      3. "Panic Station" 3:17
                                      4. "Plug in Baby" 4:27
                                      5. "Resistance" 5:35
                                      6. "Animals" 4:33
                                      7. "Knights of Cydonia" 8:58
                                      8. "Explorers" 5:54
                                      9. "Hysteria" 5:21
                                      10. "Feeling Good" 3:44
                                      11. "Follow Me" 4:02
                                      12. "Madness" 4:48
                                      13. "Time Is Running Out" 4:40
                                      14. "Guiding Light" 4:26
                                      15. "Undisclosed Desires" 4:10
                                      16. "Supermassive Black Hole" 4:15
                                      17. "Survival" 4:49
                                      18. "The 2nd Law: Isolated System" 2:26
                                      19. "Uprising" 5:43
                                      20. "Starlight" 5:10
                                      21. "Closing credits" ("The 2nd Law: Unsustainable") 2:44

                                      Persönliche Anmerkung:
                                      Zu Muse habe ich ein sehr enges Verhältnis, da ich die Band schon mit ihrem ersten Album kennengelernt habe. Kann mich noch gut erinnern wie ich zum ersten Mal Muscle Museum gehört habe und wie sehr mich der Song emotional mitnahm. Ihre ersten drei Alben Showbiz, Origin of Symmetry und Absolution habe ich verschlungen. Doch auch die Nachfolgealben fanden bei mir mehr als nur Anklang.
                                      Live sah ich sie zum ersten Mal auf dem Haldern Pop Festival. Vor 700 Leuten spielten sie am frühen Nachmittag ein nettes Set aus den ersten beiden Alben. Mal sehen wie es diesen Sommer in Köln wird.

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                                        TommyBarin 20.12.2018, 01:35 Geändert 20.12.2018, 02:07

                                        Kurzrezension zu 'Das Boot'
                                        (Ohne Spoiler)

                                        'Das Boot' ist eine Serie unter der Regie von Andreas "Andy" Prochaska und basiert lose auf Lothar G. Buchheims Bücher 'Das Boot' und 'Die Festung'.
                                        Die Serienadaption von 'Das Boot' wartet mit vielen Neuerungen auf, die allesamt modernen Serienstandards unterworfen wurden. Leider wird man damit weder der Vorlage, noch dem Anspruch eines Zusehers gerecht, der auf einen gewissen Realismus wert legt. Letzteres ist tatsächlich zu keinem Zeitpunkt in der Serie vorhanden. Die Verantortlichen haben sich nicht mit der Seefahrt und schon gar nicht mit Seekriegsführung beschäftigt, was die Szenen auf See banal erscheinen lässt.
                                        Am Land hingegen erwartet dem Zuschauer eine wenig spannende Infiltrationsgeschichte, die zum einen am mangelnden Schauspiel von Vicky Krieps scheitert, doch noch wesentlich mehr an den bereits angeführten Konventionen einer modernen Serie. Das man überdies inflationär mit Klischees um sich schmeißt und versucht Dramatik mit unnötiger Gewalt darzustellen (Vergewaltigungen) hilft der Serie kaum.
                                        Fazit: Dieses Boot darf gerne untergehen. Eine zweite Staffel benötigt es nicht.

                                        Anmerkung: 9 Nominierungen für den Deutschen Fernsehpreis erhielt die Serie bereits und Frau Krieps ist tatsächlich als beste Schauspielerin nominiert. Wir befinden uns 300 Meter unter der Meeresoberfläche und die Schotten brechen.

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                                        • Sunnydale High, eine Schule direkt über dem Höllenschlund. Falls man die Schule irgendwie überleben sollte, kann man anschließend auf die UC-Sunnydale gehen.

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                                          • TommyBarin 27.08.2018, 16:50 Geändert 27.08.2018, 22:23

                                            Tom Waits hatte ich auf moviepilot ein halbes Jahr als Profilfoto. Könnte jetzt noch selber einige Worte schreiben, aber der Text fasst das schon sehr gut zusammen. Ich lernte ihn mit seinem Album 'The Heart Of Saturday Night' kennen. Anschließend folgte Blue Valentine und Closing Time.
                                            Eine traurige Randnotiz zu Tom Waits. Irgendein Idiot von Tourmanager beschloß mal Tom Waits mit King Crimson auf Tour gehen zu lassen. Jeden Abend wurde er von prätentiösen Prog-Rock Fans ausgebuht. So sang Tom Waits gegen das Pfeifkonzert an und zerstörte seine Stimme. Stand mal im VISIONS.

                                            Hier einer meiner Lieblingssongs von Tom Waits aus seinen Anfangsjahren:

                                            https://www.youtube.com/watch?v=rWXHoCSCEBg
                                            I want you

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                                            • TommyBarin 11.08.2018, 16:30 Geändert 11.08.2018, 18:44

                                              Star Trek mit Chris Pine spielte 385 Millionen ein und hatte ein Budget von 150 Millionen. Into Darkness spielte 467 Millionen ein und hatte ein Budget von 185 Millionen.
                                              Filme wie Star Trek sind gut durchkalkuliert. Man weiß genau welche Zielgruppe man anspricht und welchen Rahmen man sich beim Budget steckt. Mit Streaming und Verkäufe für den Heinmkinomarkt sowie Merchandise wird man schon einen Gewinn erwirtschaften. Man hat sicherlich aus den Erfahrungen mit den letzten beiden Filmen, nicht mit einem Einspielergebnis von über 500 Millionen gerechnet. Das man sich mehr erhofft, als 343 Millionen steht wohl außer Frage. Aber ich würde weniger von einer Enttäuschung beim Einspielergebnis sprechen, als davon, mit den Einnahmen leicht hinter den ausgegeben Erwartungen geblieben zu sein.

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                                                über Pride

                                                (Keine Spoiler)
                                                'Pride' von Matthew Warchus ist ein Film über die Soldiarisierung von Homosexuellen und Bergarbeitern in den 80'er Jahren in Großbritannien.
                                                Es sind die 80'er und die Thatcher-Regierung ist auf dem Höhepunkt ihrer eigenen Demagogie angekommen. Die Leidtragenden sind Randgruppen aller Art. Als es dann das klassische Proletariat trifft, kommen einige Homosexuelle auf eine klasse Idee.
                                                'Pride' überzeugt in erster Linie durch die Grundstory dieses unkonventionellen Ereignisses. Zu abwegig erscheint dieses Szenario. Das zwei Stunden allerdings kaum ausreichen um das Geschehene vernünftig auszuleuchten, dürfte jedem klar sein. Allerdings fängt man die Bedeutung dieses Zusammenkommens gelungen ein.
                                                Fazit. Ein schöner Film über Toleranz an ungeahnten Orten.

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                                                • TommyBarin 31.07.2018, 21:02 Geändert 31.07.2018, 21:14

                                                  "Zuletzt war es Rian Johnson, der mit verblüffender Eleganz zeigte, wie sich die ikonischen Star Wars-Motive verändern lassen, ohne ihren Kern zu tangieren,..."

                                                  Rian Johnson hat doch bewiesen, dass ihm genau das nicht gelungen ist. Ohne Rücksicht auf die Charakterentwicklungen der Originaltriologie zwang er dem Universum seinen eigenen penetranten Regiestil auf. Verschwendet dabei talentierte Darsteller und verbrennt sie als infantile Kopie früherer Charaktere. Bestenfalls kann ich den Film noch als überfrachtet bezeichnen, ein vergleichsweise schmeichelndes Adjektiv für einen Film mit so vielen unnötigen Nebenschauplätzen.
                                                  Mich erinnert Rian Johnson an Vince Russo. Eine Menge Ideen, von denen manche phänomenal sind, aber der geistige Dünschiss überwiegt halt. Mal sehen, ob seine Ideen besser funktionieren, wenn er eine eigene Reihe startet. Aber nicht vergessen Rian: You can't fix the world if all you have is a hammer. Da hat Frank Turner schon recht.

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                                                  • Dient in einem deutschen Fantasy-Rollenspiel als Vorlage für einen berühmten Feldherren.

                                                    http://www.garetien.de/index.php/Helme_Haffax

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