YellowheadAnimations - Kommentare

Alle Kommentare von YellowheadAnimations

  • 8 .5

    Hervorragender, zarter Film, der seine Figuren inszenatorisch und schauspielerisch zum Leuchten bringt. Er gesteht seinen Charakteren eine große Würde zu, entdeckt im Humor eine Traurigkeit und in der Traurigkeit Poesie.

    • 7

      Handlung = Veränderung + Zeit

      Die Formel wurde selten radikaler umgesetzt. Interessant!

      1
      • 2 .5

        Ein Film, der die Bezeichnung "menschenverachtend" ausnahmsweise mal verdient.
        Zunächst wird ein späteres Vergewaltigungsopfer fi,misch als Sexsymbol missbraucht, später wird den Tätern im Zuge einer unhinterfragten Auge-um-Auge-Moral die Menschenwürde abgesprochen.

        Wer Rape-and-Revenge-Filem sehen möchte, sollte vielleicht eher Noés "Irreversible" anschauen.

        • 4 .5

          Platteste Unterhaltung, die den Deckmantel des Märchens nutzt um schwarz-weiße Charaktere zu erzählen.
          Schöne, aber recht ausdrucksschwache Bilder werden mit der technisch virtuosen Kamera leider ebenfalls nur als ästhetischer Schein kreiert, hinter dem sich erschreckend wenig verbirgt.

          Sally Hawkins spielt charmant im Stil alter Stummfilmschauspieler; hierdurch wird der Kontrast zum ebenso einseitig von Michael Shannon gespielten wie von Del Toro geschriebenen Strickland noch deutlicher. Positiv herauszuheben ist der Mut, der Erotik und gewissermaßen der Sodomie keinen zu strickten Riegel vorzuschieben.

          Ein Film, der seinen Hommagen an das träumerische Kino und die Monsterfilme der 50-er Jahre leider keine eigene, Innovative Note hinzuzufügen hat und als harmloses Märchen keinerlei Biss in seiner sehr nahliegenden Fortschrittskritik entwickelt.

          AB HIER MÖGLICHERWEISE SPOILER

          Am problematischsten für mich sind die Kritiken, die"Shape of Water" als "Plädoyer für Humanismus" oder "die Natur" bezeichnen. Humanismus wäre, in Figuren wie der von Strickland eine Ambivalenz zu entdecken und dem Zuschauer sein Urteil über die dargestellten Menschen nicht vorgekaut zu servieren. Ein Plädoyer für die Natur würde bedeuten, kein gottgleiches, humanoides Fischwesen, sondern ein tatsächlich sterbliches und facettenreiches Geschöpf zu erzählen- stattdessen wird hier aber effektreich eine perfekte Ersatznatur geschaffen, die in ihrer Künstlichkeit doch arg merkwürdig bleibt.

          Typisches Oscarmaterial- eindeutig, selbstreferenziell, gefällig- und letztlich leider uninteressant.

          4
          • 7 .5

            Ein Film, der seinem exploitativen Titel (zum Glück) nur in Teilen gerecht wird.
            Einflüsse aus Heimat- und Abenteuerfilmen sind klar erkennbar, ebenso narrative Bezüge zu Klassikern des bürgerlichen Trauerspiels.

            Überraschend: Der Film eignet sich mit zunehmender Laufzeit mehr und mehr die Perspektive der Folteropfer an und hinterfragt so auf interessante Weise auch die moralisch ambivalenten Erwartungen der Zuschauer. Gewalt wird stellenweise gekonnt als Produkt und Kompensation männlicher Impotenz entlarvt.
            Wie so oft bei Exploitationfilmen, hier im Subgenre Hexenfilm angesiedelt, entsteht gewissermaßen ein Zwitter aus Voyeurismuskritik und eigener voyeuristischer Ausschlachtung.

            Ein durchaus kluges Ende und überraschende Ansätze filmischer Metaphorik lassen "Hexen bis aufs Blut gequält" letztlich trotz allen Kitschs und aller Klischees zu einem tatsächlich beachtlichen Film werden.

            Sehenswert.

            2
            • 1
              • Bitte kein Sci-Fi, bitte keine Superhelden-Filme.
                Tarantinos Wert für die Filmbranche ist doch nicht zuletzt deswegen so hoch, weil er eben keine völlig überproduzierten Standardgenres bedient, sondern gerne Unpopuläres wieder populär macht.

                • 9

                  Starker Film, der absolut in seinen Bann zieht, belustigt, beängstigt, verstört.
                  Der Beweis, dass sich Mockumentary und filmisch interessante Erzählweise nicht ausschließen.

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                  • vllt schnappt sich ja Marvel die Rechte :D spätestens dann sollte boykottiert werden Freunde.

                    • 8 .5

                      Ich muss allen Vorrednern vehement widersprechen.

                      Eine originelle Story, großartige Einfälle, echte, visuell etablierte Charaktertiefe und Schauspielleistungen, die über jeden Zweifel weit erhaben sein dürften und sonstiges Tatort Niveau um Längen übertreffen.
                      Das Drehbuch kombiniert äußerst gekonnt dramaturgische Mittel wie "Planting and Pay-off" sowie das etwas simplere "Foreshadowing", etabliert glänzend visuelle Parallelismen und geizt nicht mit wiederkehrenden Motiven und kleinen, kunstvollen Metaphern, ohne das Schauspiel zu sehr einzuschränlen ode rin den Hintergrund zu drängen.
                      Dazu eine mutige, eine spektakuläre Inszenierung, die auch vor Mitteln wie dem Bruch der Vierten Wand, Standbildern, sounduntermalten Schnitten und extremen Kameraexperimenten nicht zurückschreckt und sie sinnvoll zu einem experimentellen Ganzen verbindet.

                      Großes Kino am Sonntagabend. Umso erfreulicher, dass es sich bei Claudia Garde um eine weibliche Regisseurin handelt, da Frauen in diesem männlich dominierten Beruf eher selten die Chance zu bekommen scheinen, sich kreativ zu verwirklichen.

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                      • 8 .5

                        Ein Meilenstein der Western- und damit auch der Filmgeschichte.
                        In Teilen solide, in Teilen grandios inszeniert, ist John Fords Werk eigentlich ein Appell für Nonkonformität. Der letzte Satz, der in der deutschen Fassung leider völlig sinnfrei übersetzt wurde, drückt den Kern des Films korrekt übersetzt nochmals klar aus: "Nun sind sie gerettet vor der gesegneten Zivilisation."

                        Interessant, dass das Grundmotiv eines Films, der Konventionen und Konformität kritisch hinterfragt, hundertfach kopiert und häufig nur leicht und flach variiert wurde, wodurch der Film selbst unfreiwillig und ohne Eigenverschulden zu einem Inbegriff amerikanischer Kinokonvention wurde.

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                        • 5
                          YellowheadAnimations 07.03.2015, 20:40 Geändert 07.03.2015, 21:21

                          Zack Snyder beweist mit diesem Film durchaus Können als Regisseur: Die erste halbe Stunde verzichtet fast komplett auf Dialog und setzt auf eine visuelle Erzählung der Exposition. Super ist auch die Kombination der Pop-Musik mit den ästhetisierten Bildern: Ein Genuss. Leider driftet der Stil des Films nach der Exposition zunehmend in eine Art Computerspiel Ästhetik ab. Beispiele dafür sind die Träume, die man mit Levels vergleichen könnte, oder die endlos langen, sehr künstlich wirkenden Plansequenzen. Auch der gesamte Farbstil erinnert mehr an ein Spiel als an einen Film. Über die Story muss nicht besonders viel geschrieben werden denke ich: Halbnackte Frauen, die mit einem Flugzeug Jagd auf Drachen machen und mit Samuraischwertern deutsche Robotersoldaten umbringen. Tja, ein Film im "Wouldn't it be cool if..." Modus. Man könnte in den Film viel hineininterpretieren, ob es von Nöten ist steht auf einem anderen Blatt geschrieben.

                          Zurückblickend gefällt mir trotz der ersten perfekt inszenierten halben Stunde Sucker Punch nicht besonders. Zu stumpf sind die Traumsequenzen bzw. Tänze, zu merkwürdig ist der Stil gegen Ende. Mir scheint, als ob Zack Snyder selber nicht weis, warum er Filme dreht und keine Computerspiele produziert. Das er durchaus das Zeug dazu hat, beweist der geniale Anfang von Sucker Punch.

                          • 5

                            Ein völlig überschätzter Film, der mit einem guten Nebendarsteller, einem schönen Schnitt und guter Kamera geschickt und sehr erfolgreich versucht, über die Stumpfsinnigkeit seines Inhalts hinwegzutäuschen.

                            Whiplash ist mehr als nur irgendein Film. Whiplash vermag offenbar, Menschen für eine Ideologie zu begeistern, die die Würde des Menschen zu Gunsten von Erfolg, hier oft sehr unmusikalisch als möglichst schnelle Wirbel dargestellt, in den Hintergrund drängt. Dabei sucht man jegliche Kritik am Verhalten des äußerst unsympathischen, egoistischen, arroganten zurecht unbeliebten Protagonisten oder an den Methoden des diktatorischen, sadistischen Lehrers vergeblich.

                            Ekelhaft und zum Glück dem wesentlich besseren "Birdman" bei den Oscars unterlegen.

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                            • Elba wäre sicher kein schlechter Bond. Klar muss aber sein, dass es nichts mit Rassismus zu tun hat, wenn eine Rolle, die in Roman und Drehbüchern seit 50 Jahren nunmal als weißer beschrieben wird, nicht unbedingt von einem dunkelhäutigen verkörpert werden sollte.
                              Außerdem gab es auch Gerüchte um einen homosexuellen James Bond. Auch das wäre kein Skandal, nur ist die Figur des James Bond nunmal heterosexuell charakterisiert.

                              Statt also über Rassismus usw zu debattieren sollte einfach gefragt werden: Wer passt in die Rolle des James Bond?

                              Abseits der Rolle von James Bond kann gerne ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt werden. Es kann auch Idris Elba Bond spielen. Aber nicht weil er schwarz ist, sondern weil er als Schauspieler überzeugt. Die Diskussion über Rassismus zeigt nur, wie viele Schranken noch im Hirn von uns existieren.

                              Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, eine Figur mit dem passendsten aller Schauspieler zu besetzen. Einen Dunkelhäutigen wegen seiner Hautfarbe zu Bond zu machen... das ist ein Gedanke, der nur aus einer rückständigen Denkweise resultieren kann.

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                              • Guilty pleasures von mir sind " Männerherzen" (hervorragend konstruierte Komödie, teilweise hintergründige Geschichten und Menschen an wirklichen Wendepunkten, auch der 2. Teil ist nicht ganz schlecht)
                                und "Der Wixxer", eine anspruchslose, dennoch sehr lustige Komödie, in der man den Humor der Heute-Show klar wiederfindet.

                                Beides sind keine Meisterwerke, aber Filme, die unterbewertet sind und die ich mir gerne ansehe

                                • YellowheadAnimations 12.01.2015, 15:55 Geändert 12.01.2015, 15:56

                                  Hervorragendes Video mit einem sehr überzeugenden Shia LaBeouf.

                                  Die Musik ist nicht besonders, passt aber sehr gut zum Video.

                                  Es ist weit hergeholt, hier mit pädophilen Tendenzen zu argumentieren. Aber selbst wenn- ein Video, dass sich in artifizieller Form mit den innerlichen Welten Pädophiler sehr kritisch und klar auseinandersetzt, kann meiner Meinung nach genauso wichtig und wertvoll sein, ohne gleich Pädophilie zu transportieren.

                                  Sinngemäß Quentin Tarantino: "Some people say Taxi Driver is a racist movie. It is not. It is a movie studiying a racist man. There is a big difference!"

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                                  • Eine bunte Kiste schöner Einfälle. Es fehlt zwar teilweise an Homgenität, der Film wirkt überladen und büßt an Spannung ein- Wortwitz und visuelle Originalität samt diverser Film- Anspielungen unterhalten jedoch hervorragend

                                    • 8 .5

                                      Neben der Tatsache, dass es sich um einen routiniert schön inszenierten Film mit einem hervorragenden Hauptdarsteller handelt, der witzige und todtraurige Szenen in einer Weise aneinanderreiht, wie es eigentlich nur das Leben kann, ist es auch äußerst Lohnenswert, sich einmal den wirklichen Kern der Geschichte mit Hauptaugenmerk auf die Charakterzeichnung anzusehen.

                                      Dan Taylor, der gerne zum Kriegshelden geworden wäre, aber zum unbeachteten Krüppel wird.

                                      Jenny, ein kluges Mädchen mit furchtbarer Kindheit und großem Traum- Landet in einem Stripclub, schließt sich beliebig verschiedenen politischen bzw. Lifestyle- Organisationen an und stirbt, bevor sie mit ihrem Jugendfreund glückliche Jahre verbringen kann.

                                      Forrest Gump, ein gehänselter, minderbemittelter Typ, der durch riesige Glücksfälle, die oft mit Katastrophen für andere Menschen verbunden sind, zum reichen, erfolgreichen, gefeierten Mann wird.

                                      Der American Dream wurde nie schöner demaskiert.

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                                      • 6

                                        Äußerungen wie "kommt nicht an das Buch heran" sind bei Literaturverfilmungen völlig fehl am Platz. Ein Roman ist ein Kunstwerk. Ein Film ist ein anderes Kunstwerk. Bei berühmten Gemälden wird schließlich auch nicht kritisiert, dass die originallandschaft schöner oder die Person in Realität hübscher gewesen wäre.
                                        Eine Literaturverfilmung ist eine Interpretation eines Drehbuchautors, eines Regisseurs, der Schauspieler, eines Filmteams. Ein Kunstwerk, dass lediglich ein anderes Kunstwerk als Inspiationsquelle nutzt und sich zu jeder Zeit zugunsten eigener Kreativität vom Roman absetzen darf.
                                        Daraus folgt der logische Schluss, das jeder Film völlig unabhängig von der Romanquelle zu sehen und zu bewerten ist. Hinsichtlich Logik, Dramatik und Tiefe muss an jedes filmische Werk höchster Anspruch gestellt werden, ohne dabei den Roman als Ergänzung hinzuziehen zu müssen.

                                        Im Fall von "Das Parfum" ist meiner Ansicht nach der Transport von Gerüchen über die rein audiovisuelle Ebene zwar als mutiger, jedoch als nur in kleinen Teilen gelungener Versuch zu betrachten. Auch Tykwer, zweifellos ein exzellenter Regisseur und Autor, konnte die Verknüpfung verschiedener Sinne über Optik und Akustik hinaus noch nicht meistern.

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                                        • 8 .5
                                          über Sieben

                                          Cinematographisch gekonnt inszenierter, man möchte sagen "fehlerfrei" und packend gescripteter Thriller mit perfekter Spannungskurve, starken Charakteren und hervorragenden Schauspielern.
                                          Durch diesen Film wurde ich zu einem Fan von Brad Pitt.
                                          Fragwürdig ist die voyeuristisch- blutrünstige Darstellung der Mordopfer, brillant ist das ungewöhnlich intensive Ende.

                                          • 8
                                            über Fargo

                                            Fargo ist ein guter Film.

                                            Er wird niemals ganz an meine Lieblingsfilme heranreichen, hat allerdings eine klare und im Grunde intelligente Meta-Ebene, was ich an Filmen sehr schätze.

                                            Die Grundfrage in "Fargo" ist: Hängen Recht und Gesetz zusammen? Und wenn die Polizei (= das Gesetz) machtlos ist gegen soviel Irrsinn (Man erinnere sich an die Gartenhäcksler-Szene: Die Worte der Polizistin gehen unter im Lärm der blutigen Tat, einen Menschen durch einen Häcksler zu jagen!) , existiert dann auch kein Recht mehr? Die Antwort darauf gibt Fargo in einer Art Parallelismus: Mittels eines Kreises, der sich schließt- mittels beispielsweise der Szene, in der der überlebende Gangster exakt so niedergeschossen wird, wie er selbst ein unschuldiges Opfer erschossen hat.

                                            Die Coens drücken mit ihrem Film eine tiefe Sehnsucht nach höherer Gerechtigkeit inmitten des Irrenhauses aus.

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                                            • 2

                                              Furchtbar geschauspielerter, klischeeüberladener Film mit grauenvollen Effekten und unfreiwilliger Komik. Der Regisseur hätte vor Drehstart vielleicht noch einige Male The Shining ansehen sollen.

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                                              • 4

                                                Ähm, nö. Wenn ich einen Film sehen will, erwarte ich schon, das die Geschichte auch über Bilder erzählt wird und mir niemand 108 minuten lang Emotionen, Gedanken und die Handlung erklärt. Wofür gibts Hörbücher? Dir Grundthematik ist super, grundsätzlich mag ich auch einige Kameraansichten. Aber in der Form ist mir der Film zu langweilig...

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                                                  Wolfgang M. Schmitt jr. hat zu dem Film ein qualitativ hochwertiges und anspruchsvolles Video erstellt. Seine Aussagen treffen absolut zu. Jedoch könnte man, statt den Film bezüglich der mangelnden Erotik zu kritisieren, das Ganze auch einmal wenden und von der anderen Seite betrachten.

                                                  Ist Sex Tape nicht ein Film, der sich über die mangelnde Erotik lustig macht, und dabei teilweise überraschend klug Sex als Konsumware darstellt?

                                                  • Kurze Anmerkung:
                                                    Ich habe genau 10 Minuten in den Film reingeschaltet. Danach wurde ich leider unterbrochen. Diese 10 Minuten jedoch waren für mich eine absolut positive Überraschung, da die Stilistik des Films zu 100 Prozent überzeugte. Ziemlich Spektakulär.