colorandi_causa - Kommentare

Alle Kommentare von colorandi_causa

  • Die Aktion allein war ja schon armselig, aber dann auch noch in der Dankesrede eine Rechtfertigung dafür im Zusammenhang mit dem eigenen Film vorzubringen, zeigt nur, dass Will Smith geistig anscheinend nicht auf der Höhe ist. Richtig wirr auch, dass er kurze Zeit später schon wieder das breiteste Grinsen der Welt auf den Lippen hat. Völlig irre...

    5
    • colorandi_causa 08.02.2022, 21:30 Geändert 09.02.2022, 21:22

      When We Were Bullies - https://www.arte.tv/de/videos/093042-000-A/als-wir-tyrannen-waren/
      Bestia - https://www.arte.tv/de/videos/103969-000-A/bestia/
      The Queen of Basketball - https://vimeo.com/580833148
      The Windshield Wiper - https://www.youtube.com/watch?v=i8MQl7vCkMQ
      The Long Goodbye - https://www.youtube.com/watch?v=Lzz50xENH4g
      The Dress - https://www.youtube.com/watch?v=PcQsBkykUWg
      Boxballet - https://vimeo.com/660286410 (erster Beitrag)
      Affairs of the Art - https://www.youtube.com/watch?v=bAX9_rDvO_c

      7
      • Defund Netflix Deutschland!

        3
        • Kleiner Hinweis, weil ich gerade sehe, dass du Uli Seidl favst und seine Filme schaust: In der ARD Mediathek gibt's die Paradies Trilogie noch einige Zeit zu sehen.

          3
          • über Forum

            Kann innerhalb einer Liste nicht mehr bewerten und muss zwangsläufig auf die entsprechende Detailseite des Films bzw. der Serie gehen. Bei anderen auch so?

            1
            • colorandi_causa 26.05.2021, 17:58 Geändert 26.05.2021, 18:01

              "Außerdem verfolgt Amazon im Gegensatz zu Netflix eine wenn möglich kinofreundliche Streamingstrategie. Selbst von Amazon Studios produzierte Filme wie Manchester by the Sea laufen erst im Kino und kommen dann zu Amazon Prime Video." Die Zeiten sind bereits vorbei, weil es sich für Amazon in doppelter Hinsicht nicht rentiert hat. (Einnahmen durch Kino zu gering bei gleichzeitiger "Entwertung" des Streamingreleases) Mittlerweile fahren sie beide dieselbe Strategie, in dem sie prestigeträchtige Filme 2 Wochen vor Streamingrelease ins Kino bringen und andere wiederum gar nicht. In Bälde z.B. den nicht sonderlich günstigen "The Tomorrow War".

              4
              • There Will Be Blood
                Superman
                Juno
                The Light Between Oceans
                Fanny & Alexander
                A.I. - Künstliche Intelligenz

                3
                • 1
                  • 1. Nach welchen Kriterien suchst du dir einen Film aus?
                    Planen, planen, planen, um dann planlos zu agieren. Durch die vielen Streaminganbieter, die ich abonniert habe, schaue ich auch immer danach, was grds. im Programm ist, was vielleicht zeitnah ausläuft oder ob ich mal Bock drauf habe, einer der ersten zu sein, die einen Film tatsächlich sehen und bewerten. Dann wiederum stapeln sich hier unzählige DVDs und BluRays, die ich mir damit schönrede und auf die lange Bank schiebe, weil sie ja nicht schlecht werden oder weglaufen können. Ich habe mir auch vor einiger Zeit eine Liste mit Regisseuren gemacht, von denen ich mindestens drei Filme gesichtet haben möchte und natürlich eine Liste mit Filmklassikern, denen mit einer schnöden Vormerkung keine Gerechtigkeit getan wäre. Blöd nur, wenn man diese Liste irgendwie als Aufgabe wahrnimmt und dementsprechend die automatische Prokrastination Einzug hält. Am Ende wird es dann oft genug irgendein Scheiße, auf dem man hängengeblieben ist, weil der Finger von der Fernbedienung gerutscht ist oder weil man sich zwischen zwei Filmen nicht entscheiden konnte und einfach die dritte, beliebige Wahl nimmt.

                    2. Schaust du alle Filme deines/deiner Lieblingsregisseures/Lieblingsregisseurs oder Lieblingsdarstellers/Lieblingsdarstellerin?
                    Nach Möglichkeit. Aber ich täte mich mittlerweile schwer damit den einen Regisseur oder Darsteller zu benennen, der vor allen anderen steht. Ich mag die Abwechslung und Vielschichtigkeit. Selbst Werksschauen oder Mottowochen sind mir irgendwie zuwider.

                    3. Lässt du dir gerne auch Filme empfehlen?
                    Ja, weswegen ich ja hier auch rumstümper. Wenn man weiß, wie der ein oder andere hier tickt und wie er bewertet, was einem selbst liegt und interessiert, dann kann man hier immer zahlreiche Filmnennungen abgreifen und vormerken.

                    4. Wie weit interessieren dich Filmbesprechungen?
                    Sie waren mir mal heiliger. In der Zwischenzeit hat sich in der Hinsicht eine fast schon zwanghafte Politisierung ergeben, die nach Abbildern der eigenen Haltung strebt oder sie gar hineinprojiziert. Dadurch sind mir einige Kritiker und Rezeptionen sehr fremd geworden. Serien hingegen, bei denen man von Woche zu Woche neue Theorien spinnen kann und das Gesehen zusammen verarbeitet, sind mir nach wie vor sehr wichtig. Leider mangelt es mir zurzeit an Spitzenqualität, die mich dann auch von Woche zu Woche in den Bann zieht und plaudern lässt.

                    5. Kaufst du auch einmal aus dem Bauch heraus einen Film oder gehst dafür ins Kino?
                    Nein, bei sowas gibt es für mich keine Bauchentscheidungen. Ich informiere mich vorher soweit, dass es zumindest mit mir und dem Film passen könnte, bevor ich in irgendeiner filmischen Ödnis verelende und die Sekunden zähle.

                    6. Wie wichtig ist dir der Titel?
                    Sie trennen bereits oft genug die Spreu von Weizen. Es gibt genügend Titel, die fertiggelesen alsbald wieder weggelegt werden können. Es gibt aber genauso viele Blendgranaten, die im Titel mehr Inhalt erwarten lassen, als es der Film dann tatsächlich erbringen kann. Der Titel allein lädt mich nicht zwangsläufig zum Schauen ein. Ich mache da immer noch meine Hausaufgaben.

                    7. Womit kann dich ein Filmposter begeistern?
                    In dem es schon mal nicht aussieht, als wäre es hingerotzt und hingeschissen. Die teuersten Produktionen kommen dann mit Copy&Paste Dingern daher, die dann auch noch schlecht geshopped wurden, die Dimensionen nicht passen und sich allein über dümmlich dreinschauende Charaktere bzw. deren Schauspieler verkaufen sollen. Die besten Poster schaffen es die Thematik des Films und/oder dessen Stimmung einzufangen. RiP Saul Bass...

                    8. Wo und wann schaust du am liebsten Filme?
                    Allein, daheim in meinem Bett. Essen und Getränke zum Spottpreis, die Toilette um die Ecke und Pausen wann und so oft ich will. Achja und keiner quatscht einem blöd rein. Ausnahmen würde ich nur bei anderen, ähnlich tickenden Filmbegeisterten machen oder bei Blödelfilmen, bei denen es von Vorteil ist, wenn sich jemand über schlechte Witze beömmelt. Das färbt ganz gerne ab.

                    9. Brichst du Filme auch mal ab? Wenn ja, wann und warum?
                    Wenn ich müde bin. Wenn ich weiß, dass ich einen potenziell guten Titel zur falschen Zeit schaue oder die Gemütslage es gerade doch nicht zulässt. Ansonsten versuche ich schlechte Filme einfach zu meiden, falls an ihnen wirklich nichts ist, was mich in irgendeiner Form interessieren könnte. Daher kommen veritable Trashfilme oder Horrorfilme mit einer Zahl im Anhang eig. nie in die engere Auswahl.

                    10. Schaust du manche Filme mehrmals?
                    Ja, damals v.a. die Ghibli-Filme und HdR sowie der haarige Töpfer - meistens zu Weihnachten. Mittlerweile ist das aber verdammt rar geworden und es hat sich fast schon eine Obsession entwickelt nach Neuem zu gieren und die Welt des Filmes weiter und weiter zu erforschen.

                    11. Identifizierst du dich eher mit makellosen oder fehlbaren Protagonisten?
                    Makellose Charaktere sind vor allem eins: langweilig. Keine Ahnung wie man es vermag sich mit sowas zu identifizieren. Die lahme Heldenschau mit seichten Dramen a la Marvel z.B. passt da ganz gut ins Bild, wobei makellos sowieso eine zweifelhafte Zuschreibung ist. Fehlbar hingegen ist jeder von uns. Aus dieser Fehlbarkeit eine gute Geschichte zu machen, die Tiefen und Dynamiken der Person filmisch herauszuarbeiten, ist die große Kunst. Lieber ein vielschichtiges Arschloch auf der Leinwand als ein eindimensionaler Strahlemann.

                    12. Suchst du eine Darstellung der wirklichen Welt, oder flüchtest du in eine fiktive?
                    Filme als Spielart des Eskapismus' sind richtig und wichtig. Es gibt aber auch unglaubliche Geschichten in unserer Welt, die nicht nur gefunden werden müssen, sondern auch von Leuten, die wissen, wie man mit dieser Welt interagiert, sie einfängt und wiedergibt. Inszenierte Dokumentationen sind deshalb oftmals nur ein Graus und "die Wirklichkeit" wird sich auch gerne mal ein bisschen zurechtgeschustert. Ist halt nicht jeder ein Werner Herzog.

                    13. Welche Stilmerkmale zeichnen deine Lieblingsregisseur*innen aus?
                    Wiedererkennungswert trotz Wandelbarkeit. Könnte man sie auf einzelne Merkmale verdichten, wären sie leicht ja zu kopieren.

                    14. Ist es dir wichtig, dass schmerzhafte Themen humorvoll abgehandelt werden?
                    Nein. Schmerzhafte Themen müssen nicht zwangsläufig mit Humor übertüncht werden, sonst wäre ja alles nur noch von Feel-Good-Movies oder Tragikkomödien übersät. Eine schmerzhafte Szene darf ruhig wehtun. Ob das auf melodramatische, kühle, kalkulierte oder humorige Art geschieht, ist a priori egal. Es muss eben passen. Nervig wird es, wenn alles ironisch gebrochen wird und jedes bisschen Pathos mit Humor gekontert wird.

                    15. Fallen dir beim Film schauen auch einmal die Augen zu?
                    Nein, sowas merke ich vorher und beende den Film oder die Serie dann erst einmal. Würde mich auch zu sehr wurmen, irgendwann bei einem Film eingeschlafen zu sein und dann zu schauen, wo man wieder startet oder ob es nicht besser wäre von Anfang an zu schauen.

                    16. Kannst du dich stets an das Gefühl erinnern, als du einen Film das erste Mal gesehen hast?
                    Immer? Nein, definitiv nicht. Es gibt zahlreiche Filme, an die ich mich kaum noch erinnern kann, manche von denen sogar gut bewertet. Da frage ich mich schon manchmal, ob das nicht die Bewertung schmälern sollte. Andererseits ist es ja auch so, dass starke Gefühle - ob nun positiv oder negativ - uns besser an eine Situation, Gedanken oder eben Film bzw. Szene erinnern lassen. Insofern wundert es nicht, dass der ein oder andere Kackfilm omnipräsenter ist als ein durchaus gelungenes Werk. Nur die Gleichgültigen sind mir treu geblieben.

                    17. Welcher Film hat dich zuletzt maßlos enttäuscht?
                    "Night on Earth" von Jarmusch. Wirkte im Großen und Ganzen wie eine Fingerübung und mich konnten lediglich zwei (Helsinki und Paris) Episoden halbwegs abholen. Die anderen empfand ich als zu gewollt und etwas klamaukig.

                    18. Welchen Film hast du zuletzt gekauft (Bluray, Digital, VHS, etc.)
                    Der letzte Schwall DVDs/BluRays kam im Januar von Rebuy. Da waren u.a. "Accattone Wer nie sein Brot mit Tränen aß", "Der wilde Schlag meines Herzens", "Hannah und ihre Schwestern", "Postman Blues", "Import Export", "Accident", "Zweitausendeins Edition: Film 170 - Brief einer Unbekannten", "Sueddeutsche Zeitung Cinemathek 61: Robert Altman - McCabe & Mrs. Miller", "West Side Story" drin. Digital habe ich bis dato noch nichts gekauft, schlage aber gerne bei der 99Cent Aktion zu und leihe mir einige Titel. Einzelnen Anschaffungen, welche meistens Spontankäufe waren, sind seit der Coronaplage leider kein Thema mehr.

                    7
                    • Die einzig positive Überraschung hier (sollte denn der richtige Filme verlinkt worden sein) ist Voyagers am 30.04. Drei Wochen nach dem US-Kinorelease skippt man hier anscheinend gleich die Kinoauswertung und sichert sich den Film (exklusiv?).

                      2
                      • Wöchentlicher Rhythmus für "Premiumserien" halte ich allein schon zwecks Rezeption für sehr förderlich. Allerdings produziert Netflix schon seit längerem nichts Weltbewegendes mehr im Serienformat.

                        11
                        • ?

                          "Der Film soll zwar auf Basis von langjährigen Recherchen der Autorin entstanden sein, aber zentrale Protagonist*innen des Films schildern nicht ihre persönlichen Erfahrungen, sondern spielen eine Rolle. Zahlreiche Situationen sind nachgestellt oder inszeniert.

                          Doku wurde mit Dokumentarfilmpreis 2020 ausgezeichnet
                          "Lovemobil" ist ein Kino-Dokumentarfilm, der unter anderem aus Mitteln der Nordmedia Filmförderung finanziert wurde und an dem die NDR Dokumentarfilmredaktion als Ko-Produzent beteiligt war. Der Film schildert das Leben von Prostituierten, die unter entwürdigenden Umständen in Wohnmobilen am Rande von Bundesstraßen in Niedersachsen arbeiten. Er ist weltweit auf Festivals gelaufen, wurde im Juli 2020 mit dem Deutschen Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet und ist für den Grimme Preis nominiert.

                          Inszenierungen durch NDR Redaktion STRG_F bekannt geworden
                          Auslöser für die kritische Untersuchung des Films waren Recherchen der NDR Redaktion STRG_F, die Informationen aus dem Umfeld der Produktion bekommen hatte und nach eigenen Nachforschungen auf Unstimmigkeiten stieß. Im Interview mit STRG_F räumt Elke Margarete Lehrenkrauss ein, es versäumt zu haben, den NDR über die Inszenierungen zu informieren. Sie bereue das und behauptet zugleich, der NDR habe nicht nachgefragt.

                          Elke Margarete Lehrenkrauss verteidigt gegenüber STRG_F ihre Vorgehensweise: "Ich kann mir auf jeden Fall nicht vorwerfen, die Realität verfälscht zu haben, weil diese Realität, die ich in dem Film geschaffen habe, ist eine viel authentischere Realität."

                          Autorin räumt ein, Bekannte als Protagonist*innen eingesetzt zu haben
                          Elke Margarete Lehrenkrauss räumte unter anderem ein, dass sie Darsteller*innen als Protagonist*innen eingesetzt hat, darunter auch Bekannte. Die Prostituierte "Rita" im Film "Lovemobil" ist keine Prostituierte. Laut Lehrenkrauss soll "Rita" Geschichten von anderen Prostituierten nachgespielt haben. Auch "Milena" arbeitet nicht wie im Film dargestellt als Prostituierte in einem Wohnmobil an der B188/ B4 bei Gifhorn, sondern war nur für die Dreharbeiten in Niedersachsen. Bei einem der gezeigten "Freier" soll es sich um einen Bekannten der Autorin handeln." [...]

                          https://www.ndr.de/NDR-distanziert-sich-vom-Dokumentarfilm-Lovemobil,ineigenersache106.html

                          8
                          • Die Redaktion bei der Wahl ihrer Newstitel: https://i.pinimg.com/originals/5c/eb/dd/5cebdd2a49a359b1a31f376b7c8e9121.jpg

                            6
                            • Andrea Arnold, Lotte Reiniger, Maya Deren, Ann Hui, Mia Hansen-Løve, Maïwenn, Joanna Hogg, Jennifer Kent, Larissa Schepitko, Debra Granik, Elaine May, Dee Rees, Josephine Decker, Marielle Heller.

                              5
                              • Und ich dachte schon, ich sei falsch abgebogen, als ich die erste Folge Years & Years gesehen habe und die entsprechende Rezeption dazu. Die Tage nach Donald Trump sind hoffentlich auch die Tage, in denen die Kunstschaffenden mehr als nur "Orange Man bad" auf die Beine stellen und nicht den plumpesten und bösartigsten Strohmännern ihrer eigenen Idiosynkrasie auf den Leim gehen. Habe bis jetzt aber auch nur die erste Folge überstanden und das obwohl mein Starzplay-Abo bald abläuft.

                                4
                                • Puh, also bei den ausgewählten Attack on Titan Filmen handelt es sich ausnahmslos um Recap-Filme. 1 + 2 für Staffel 1 (25 EPs) und der 3 für Staffel 2 (12 Eps).

                                  Ansonsten:
                                  In This Corner of the World (Katabuchi) Netflix
                                  Der Junge und das Biest (Hosoda) Netflix
                                  After Life (Koreeda): https://www.youtube.com/watch?v=7rk1HFC60e0
                                  Cat Soup (Sato): https://www.youtube.com/watch?v=XlLBX4EIlJY
                                  Miss Oyu (Mizoguchi): https://www.youtube.com/watch?v=FfNv95972R4
                                  Heroic Purgatory (Yoshida): https://www.youtube.com/channel/UCHPF7U7QgQnGcPZaABz89Sw
                                  Tod durch Erhängen (Oshima): https://www.youtube.com/watch?v=RpH_Dqbz5ME
                                  Confessions Among Actresses (Yoshida): https://www.youtube.com/watch?v=uZZUXUK3W2g
                                  The Man Who Left His Own Firm (Oshima): https://www.youtube.com/watch?v=X39n4LQBTtk
                                  The Human Bullet (Okamoto): https://www.youtube.com/watch?v=RQ14BVMEFNY
                                  Shura (Matsumoto): https://www.youtube.com/watch?v=v4b18bmNpt0
                                  Blue (Ando): https://www.youtube.com/watch?v=quGKIueM9s4
                                  The Cherry Orchard (Nakahara): https://www.youtube.com/watch?v=KJj920Rg8LQ
                                  Birds Without Names (Shiraishi): https://www.youtube.com/watch?v=unnh7UGDxpU
                                  Ohikkoshi (Somai): https://www.youtube.com/watch?v=RQ0rtnp8bPI
                                  Strawberry Shortcakes (Yazaki): https://www.youtube.com/watch?v=QVKPAndfXU8
                                  Route 225 (Nakamura): https://www.youtube.com/watch?v=qJrblEyy2yg
                                  Who's Camus Anyways? (Yanagimachi): https://www.youtube.com/watch?v=ieDYyDGMY2U
                                  Welcome Back, Mr. McDonald (Mitani): https://www.youtube.com/watch?v=jF0XeNj_NoI
                                  Zatoichi Monogatari (Misumi): https://www.youtube.com/watch?v=YDmz5-FFThs
                                  Tenchu! (Gosha): https://www.youtube.com/watch?v=J6ltYsJE9VI
                                  Memories of Matsuko (Nakashima): https://www.youtube.com/watch?v=PAqEyBKtPn4

                                  Gibt noch mehr auf diesen Kanälen: https://www.youtube.com/channel/UCnIYU9PvarSnFusX87s5iDw/videos bzw. https://www.youtube.com/playlist?list=PLedNJk6vk7kc7TaCSPK6rzdonOCo1CfIF sowie https://www.youtube.com/c/HADEDUCATION2020/videos

                                  Achja und rarefilmm ist auch wieder online.

                                  8
                                  • colorandi_causa 21.12.2020, 06:15 Geändert 21.12.2020, 06:16

                                    Ja, irgendwie habe ich es geschafft noch später fertig zu werden. Zu meiner Verteidigung sei gesagt: Ich habe noch nicht geschlafen, für mich ist der Sonntag noch nicht vorbei. Spaß beiseite. Ich wünsche euch ein besinnliches, ruhiges Weihnachten und einen ebenso stressfreien Rutsch in ein - hoffentlich - besseres (Kino-)Jahr. Möget ihr viel Lesen, viele Spiele spielen und selbstredend Filme schauen, über die ihr euch natürlich in Listen und Kommentaren äußert. Mein Geschenk an Lydia Huxley: https://www.moviepilot.de/movies/wer-hat-angst-vor-virginia-woolf/kritik/2459264

                                    Ich gehe jetzt pennen, adieu! (Und schäme mich hoffentlich morgen nicht ob meines Textes oder der Rechtschreibfehler)

                                    7
                                    • 9

                                      +++Dies ist ein Wichtelkommentar für den 4. Advent 2020 im Rahmen der Community-Wichtelaktion, gewünscht von Lydia Huxley .+++

                                      "Heiraten heißt das Mögliche thun, einander zum Ekel zu werden. […] seine Rechte zu halbieren und seine Pflichten zu verdoppeln. […] Heiraten heißt, mit verbundenen Augen in einen Sack greifen und hoffen, dass man einen Aal aus einem Haufen Schlangen herausfinde." - Schopenhauer

                                      Ehe ist... kompliziert und hat einen verdammt langen Weg hinter sich. Heute heiratet man als Ereignis im Fernsehen ohne sich vorher gesehen zu haben, viele andere heiraten ohne sich wirklich zu kennen. Natürlich gibt es auch immer wieder die Geschichten von den alten Paaren, die alle Edelmetallhochzeiten durchgestanden haben, manchmal sogar bis zum Lebensende glücklich waren und wie ein Dramaturg es kaum schöner verfassen könnte, kurz hintereinander sterben, als könnte der eine nicht ohne den anderen bestehen. Sie wird kulturell ganz unterschiedlich aufgefasst und bemessen. In manchen Kreisen ist das Bestehen verpflichtend, in anderen wiederum reicht die Steuererleichterung als Anreiz. Mal pragmatisch, mal fanatisch. Mal steht die Ehe im Vordergrund, mal nur die Festivität und der Bohei und die Ernüchterung folgt auf dem Fuße. Um "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" in Ansätzen verstehen zu wollen, muss sich also gewissermaßen in eine andere Welt hineinversetzen. Eine Welt, in der Heirat den Status wahrte oder gar verbesserte. In der die Ehe zwar nicht zwangsläufig arrangiert gewesen sein muss, aber in gewissen Kreisen die "Liebe" genau dort hinfiel, wo die Familie und das gesellschaftliche Interesse ihr einen energischen Schups gab. Die fortwährende Abhängigkeit voneinander, die starre Rollenverteilung und der grüne Rasen vor den eigenen vier Wänden galten als Kulisse für die zerrissenen Individuen, die in jenen Vorstadtidyllen ihr eigene Dystopie am Leben sowie am Laufen hielten und mancherorts immer noch tun.

                                      Welch "glückliche Fügung" also, dass ausgerechnet Elisabeth Taylor und Richard Burton, selbst Partner zweier gemeinsamer Ehen mit Turbulenzen und Alkohol, sich dieser Theateradaption zu eigen machten und mit all ihrem Verve die Dimensionen dieses Kammerspiels zeitweise zu sprengen drohen. Sie (Martha), das ordinäre Ekel, welches entweder ihre Kehle mit Alkohol spült oder aus derselben voller Inbrunst Gift und Geifer spuckt. Er (George) hingegen könnte die Inkarnation Schopenhauers sein. Wieder einmal der intellektuelle Narzisst, der glaubt auf ewig verkannt zu bleiben und jeden Menschen um ihn herum als Plage wahrnimmt. Längst am Nadir seines Schaffens angelangt und dem Spott seiner Gemahlin ausgesetzt, hält diese Fassade nunmehr kaum noch ein Gläschen Spiritus aus, ehe sich der ganze Hass und die innere Verdorbenheit nach Außen kehrt. Als das frische Paar Nick und Honey die Pforte zur Hölle überquert, setzen sich weitaus schrecklichere Formen diese Selbsthasses und der Erniedrigung in Gang. Einmal platzgenommen und mit dem lieben Alkohol die Zungen gelockert, geraten sie in den Mahlstrom der Monstrositäten. Dies Irae.

                                      Nick und Honey sind auf dem ersten Blick nämlich keineswegs Persönlichkeiten, die man als interessant beschreiben würde und auch nur scheinbar das traute Glück, welches wie ein Brise durch die verstaubten Räume fegt und genau dem Bild entsprechen, welches die Erwartungshaltung vorgibt zu sein. Doch unter dem Dach von Martha und George sind sie Versuchskaninchen, Spielbälle der Niedertracht, die hin und her geschossen werden und letzten Endes auch das Abbild eines "Was wäre wenn...". Was wäre gewesen, wenn es anders gelaufen wäre? Ein Blick in die Vergangenheit, der zu ertragen kaum möglich ist. Sämtlicher Zynismus, jedwede Bosheiten und Schikanen bringen in zweifelhaften Spielen die Wahrheit zutage und jeder Spieler muss sich mit seinen offenen Verletzungen konfrontieren. Martha und George tragen ihre klaffenden Wunden wie eine Monstranz vor sich her und ziehen sich nach und nach gegenseitig durch die Manege. Hier gewinnt nicht der Beste, sondern der Boshafteste. Battle Royale.

                                      Und ein jeder von ihnen hat mindestens einen wunden Punkt, der sie inne halten lässt, den Schmerz nicht mehr in Wut kanalisiert, sondern in tiefer Trauer und Scham. Das junge Pärchen auch nur eine weitere Iteration der gesellschaftlichen Zwänge; kein Liebe wie sie von Poeten so schön besungen wird, doch Kalkül und Pflichtbewusstsein. Noch in trauter Zweisamkeit zelebrieren sie ihre Regentänze und die Wolken lassen nicht lange auf sich warten. Das Donnern von Martha und George wird zunehmend aggressiver, steigert sich sogar in rohe Gewalt und blanker Verachtung über ihr jeweiliges Sein, ehe der Regelbruch die Zäsur einleitet. Eine einzige Regel, ein einziges Versprechen und die gemeinsame Verbindung, die sie über all die Jahre aneinander gekettet hat. Eine Illusion, die nicht real sein konnte, aber die tiefste aller Wunden zusammenhielt. Das Teilen diese Geheimnisses hat die Illusion jedoch aufgelöst. Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Am tiefsten Punkt angekommen, die Wahrheit entblößt, ist dort plötzlich eine Zweisamkeit. Die Erkenntnis, dass sie mehr vereint, als sie trennt und dass selbst die größten Scheußlichkeiten nur ein Abnormität der Liebe ist. Was wäre wenn... aber manchmal gibt es kein "wenn", weil weder die Kondition noch die Zeit es zulassen. Der Ausdruck der Liebe ist nicht unbedingt einer, der sich dem Zuschauer ad hoc erschließt. Aber sind die friedlichsten Ehen auch die besten? Was ein Paar zusammenbringt und was es zusammenhält sind oftmals zwei unterschiedliche Paar Schuhe und für manch einen Beobachter ist die krankhafteste Liebe nicht zu verstehen. Ehe ist... kompliziert. Immer noch.

                                      12
                                      • colorandi_causa 14.12.2020, 02:31 Geändert 14.12.2020, 02:32

                                        Sodele... die Tastatur ist getrocknet, der Kommentar abgetippt und gedanklich bin ich sowieso noch im Sonntag: https://www.moviepilot.de/movies/lolita-2-2/kritik/2457007

                                        E: Habe noch niemanden für den 4. Advent.

                                        2
                                        • 7 .5
                                          über Lolita

                                          +++Dies ist ein Wichtelkommentar für den 3. Advent 2020 im Rahmen der Community-Wichtelaktion, gewünscht von GlorreicherHalunke .+++

                                          Lolita - oder die Kränkung eines Mannes in drei Akten.

                                          Akt 1: Der Narzissmus
                                          Intelligente Männer sind in der Filmlandschaft nicht selten komplexbehaftete Wesen, die ihre Manierismen und Triebe mal mehr und mal weniger nach Außen tragen oder in ihnen brodeln beginnen ehe sie eruptiv zum Vorschein treten. Oftmals cool, in Positur stellend und mit einem jovialen Ton erkennen sie vermeintlich die Welt in einem Augenblick, finden Worte, die alles beschreiben und trotzdem geheimnisvoll sind. Je nach Genre werden diese Merkmale bis zum Äußersten ausgereizt. Auch Humbert Humbert ist eine manierliche Erscheinung, die schon bald nach dem Eintreten in ein Haus die Blicke der Damenwelt auf sich zieht. Ein scheinbar unnahbarer Mann und Künstler, der das Brimborium scheut und in seinem kleinen Kämmerlein zur Höchstformen aufläuft. Andere Mitmenschen werden dabei gerne argwöhnisch beäugt, ihre Interessen niederen Trieben zugeschrieben und einfachen Schablonen zugeordnet. So auch Charlotte Haze, welche sofort von seiner Aura umschlungen wird und fortan kaum aus seinem Dunstkreis entweicht. Durchaus aufdringlich beginnt der Mann die Nähe - je nach Möglichkeit - so sanft wie nötig aufzubrechen, ohne der Schmachtenden eine klare Grenze aufzuzeigen. Zum einen natürlich weil derlei Umgarnung das eigene Ego aufpoliert zum anderen aber um der namensgebenden Deuteragonistin Lolita nahe sein zu können und ihre Nähe auch ohne gesellschaftlichen Spott zu legitimieren. Die kleine 12jährige Tochter, die bereits mit ihrem ersten Wimpernschlag das Herz auf anderen Touren bringt, den Geist vernebelt und in ihrem Übergang von kindlicher Naivität, Trotzigkeit und herumwirbelnden Charme zur Adoleszenz eine verboten Frucht aller erster Güte darstellt. Die frühreife Schülerin, welche sich sowohl streitlustig als auch gezielt reizend gebiert, gibt fortan den Takt an. Ihr laszives aber auch provokantes Auftreten lässt jeden Blick Humberts um ihre Mutter streifen und in ihrer jugendlichen Schönheit versinken. Ihre Gravitas trotz augenscheinlich der Rationalität, aber dennoch glaubt sich der neue Mann im Haus im Wissen um seine Geschicke und im Begriff seiner Sinne zu sein. Sein Narzissmus blendet ihn.

                                          Akt 2: Die Obsession
                                          Nun hängt die verbotene Frucht zum Greifen nahe. Sich erst einmal heimisch gemacht, ist die Distanz zum Subjekt der Begierde auf ein Minimum geschrumpft. Die Blicke treffen sich, sie kreuzen sich immer öfter und der Trieb beginnt aus seinem Schatten zu springen. Nicht mehr lange und der Strippenzieher hat sich in seinen eigenen Fäden verstrickt, kann sich nicht mehr aus seinen Ausreden winden und zieht die musternden, verächtlichen Blicke auf sich. Seine kühle Arroganz, der intellektuelle Schneid und distinguierte Aplomb fällt sukzessive in sich zusammen. Das Unterbewusstsein drängt nach vorne, aus Begierde werden Besitzansprüche und die Verwehrung derselben wird mit Wut gekontert. Das bisherige Problem löst sich nach mordlüsternden Überlegungen von alleine. Glück im Unglück? Mitnichten. Der kurze Rausch, die Wiedervereinigung und das neue Leben ist vorbelastet. Der weitere Weg ein einziger Hindernislauf. Nicht erst seit Smaug wissen wir, dass diejenigen, die sich einen Schatz angelacht haben, in ständiger Sorge um dessen Sicherheit sind. Nicht nur in seinem Glanz soll er erstrahlen, nein, besser noch er leuchtet nur für einen selbst. Schließlich ist ein solcher Schatz heißbegehrt, in diesem Falle gut zu Fuß und nicht immer aufschlussreich über ihre Wege und Intentionen. Der Verstand setzt aus, Humbert versucht zu wahren, was er im Glauben ist zu besitzen. Lolita hingegen führt das mittlerweile ärmliche Männeken wie einen Hund an ihrer Leine, spielt mit ihren Reizen auf eine Weise, die für sie in einer gewinnbringende Laune resultiert. Wo weder Moral noch Charakter zuhause sind, muss zumindest die Fassade aufrecht erhalten bleiben. Wohlwissend über den Tabubruch hat sie ihn in seiner Hand, legt ihm genügend Leckerlis vor die gut pedikürten Füße und triezt ihn nur so weit, dass er laut bellt, aber nicht zubeißt.

                                          Akt 3: Die Wahrheit
                                          Interessanterweise spielt sich dieser Tabubruch auf einer rein erzählerischen Ebene ab, deutet sich nur in passiven Bildern an, geht aber nie den Schritt zu weit, um mehr als eine Kontroverse im biederen Hollywood zu bleiben. Die kleine Kinoanekdote bleibt ein doppelbödiges Zwinkern in Richtung konservativer Reaktionäre, die es bis dahin noch zuhauf im amerikanischen Kulturkreisen gab.

                                          Irgendwann ist der Schatz dann weg. Der Irrsinn beginnt sich breitzumachen, die Brotkrummen werden zurückverfolgt, das aufrecht gehaltene Bild zerspringt in ein Puzzle und einige Stücke sind weder in Sicht- noch in Greifweite. Was also bleibt von dem ehemals kühlen Denker, der seine Umwelt in poetischen Gedankenwelten zu begreifen versuchte, Menschen als Zahnräder des Gegen- und Miteinanders wahrnahm, dessen genaue Eichung er dank seiner scharfen Sinne, dem adretten Auftreten und der Kraft seiner Worte noch ansatzweise bewerkstelligen konnte? Ein gebrochener Mann, der nicht mehr zurückkann, immer nur an das eine denken muss und bei dem keine anderen Gedanken und Ziele mehr platzeinnehmen können. Die eigentliche Kränkung folgt aber erst mit der Konfrontation mit der Wahrheit. Als sich die Hoffnung wieder durch den Briefkastenschlitz drückt und die Begierde eine Erfüllung in Aussicht stellt. Doch die Zeiten und Zeilen haben sich geändert, der alte Mann hingegen ist nur älter geworden. Zu diesem Zeitpunkt ist Lolita zwar verheiratet und erwartet ein Kind, erwachsen ist sie jedoch nie gewesen und auch nicht geworden. Das Spiel mit der Frühreife, das Setzen von Triggern und ihr pubertäres Naturell sind und waren nur einfache Werkzeuge mit einer enormen Hebelwirkung, die offenbarte Chimäre nur ein sinisterer Plan eines noch abgehobeneren, arroganteren Mannes, welcher sie ebenfalls mit der Kleinen eingelassen hat, aber stets die Fäden in der Hand behielt. Angesichts dieser Schmach und Erniedrigung, dem Wissen, dass der Schatz, nie einem ganz allein gehörte und man sich tatsächlich nicht als der Herr herausstellt hat, der man vorgab zu sein, ja vielleicht sogar einmal war, ist die Kränkung aller Kränkungen. Es gibt kein Vor und kein Zurück. Der Colt sorgt für den Endstand; das Publikum lacht.

                                          15
                                          • 3
                                            • Mal wieder spät geworden, aber sei's drum. Der olle Tannenbaum steht nun auch, die 2. Kerze ist angezündet und hier ist mein Beitrag für EudoraFletcher68: https://www.moviepilot.de/movies/ayka/kritik/2454560

                                              4
                                              • 7 .5
                                                über Ayka

                                                +++Dies ist ein Wichtelkommentar für den 2. Advent 2020 im Rahmen der Community-Wichtelaktion, gewünscht von EudoraFletcher68.+++

                                                Wie schrieb einst mein Lieblingsaphoristiker Stanislaw Jerzy Lec: "Der Weg zum Ziel ist gefährlich. Er ist die Flugbahn aller Geschosse." Ein Pessimist durch und durch und daher so ungemein passend für das moderne russische Kino, welches über tiefschürfende Wunden sinniert, die Narben auf der Haut sowie der Psyche feingeistig herausarbeitet, die Umstände öfters für sich sprechen lässt, als es die Figuren je tun oder überhaupt ertragen könnten. Willkommen im Abbild der Wirklichkeit. Schnallen sie sich an, damit sie nicht in die unendliche Tiefe dieses Abgrunds hineingezogen werden!

                                                Welches große Ziel die titelgebende Hauptfigur Ayka in diesem Film überhaupt verfolgt, wird gar nicht thematisiert. Geld, Karriere, Sicherheit oder einfach nur Hoffnung auf ein besseres Leben sind wahrscheinlich gut begründete Aspekte eines übergeordneten Begriffs: Das Glück. Von seiner biologischen Komponente gelöst, ist dies ein sehr individuelles Gut, das man je nach Lebenslage auch bereit ist zu teilen. Ayka hingegen ist eine kirgisische Einwanderin, die in den Straßen Moskaus ums Überleben kämpft. Vom Großstadttraum und der finanziellen Aufbesserung der eigenen, aber auch familiären Lebensumstände getrieben, beginnt für sie eine Odyssee voller Widrigkeiten, die in alptraumhaften Szenarien münden und eine Spirale voller physischer und psychischer Gewalt mit sich bringt. Dabei ist die Kamera immer hautnah an ihr dran, hält öfters kurz inne und lässt uns in das abgekämpfte, ungläubige Gesicht Aykas schauen, die wie eine Getriebene in der Hektik Moskaus untergeht und kaum als menschliches Wesen wahrgenommen wird. Eine raue Welt, die sich so präsentiert, dass nur der etwas zählt, der Arbeit oder Kapital einbringt, wobei die gesellschaftliche Spreizung offensichtlicher denn je wird. Die menschliche Achtung hängt maßgeblich von der wirtschaftlichen und sozialen Stellung ab. Ad absurdum wird dieses gestörte zwischenmenschliche Verhältnis geführt, wenn Sergei Dvortsevoy den besten Freund des Menschen in die Rechnung einfließen lässt. Ein verwundeter Hund, gehegt und betreut, mit Liebe und Aufmerksamkeit zugeschüttet und daneben ein verschrecktes und vernarbtes Mädchen, welches trotz Fieber, Schlaf- und Nahrungsmangel, die volle Ignoranz der Gesellschaft erfährt, gar als Eindringling gebrandmarkt wird und mit vielen anderen Gleichgestellten denselben Weg bestreitet und in einer Gesellschaft voller Ellenbogen und Seitenhieben darum kämpft den Kopf über Wasser zu halten, den Verfolgern und Mitstreitern keine Schwäche zu zeigen und notfalls auch das Spiel in die eigene Hand zu nehmen. Denn eines ist hier sehr klar. Dies ist kein Märchen und Ayka keine Heilige. Die Umstände erlauben es nicht, der Weg ist ein ständige Gefahr für Leib und Seele, die ihre Spuren hinterlassen. Aber obschon man sich in einem Strudel der Depression und wütenden Ohnmacht verfangen kann, gibt es auch leise Kontrapunkte in diesem Stück. Die soziale Schicht eines Menschen sagt nichts über seine Sozialität aus. Und manchmal bedarf es nur menschlicher Wärme, um der kalten Welt für einen gewissen Zeitraum zu entfliehen. Das Ziel ist unbestimmt; geschossen wird scharf. Wohl dem, der seine Restwürde behält und nicht unter die Räder der Unmenschlichkeit gerät.

                                                11
                                                • Die Pandemie wird auch noch das nächste Jahr bestimmen und unendlich lange kann man die Filme auch nicht nach hinten verschieben. Da nutzt man es eben als Investition für sein neues Streamingportal, gibt den Menschen aber trotzdem die Möglichkeit ins Kino zu gehen, sofern es die Möglichkeiten zulassen. Das ist mit Sicherheit nicht der Sargnagel fürs Kino, vielleicht sogar eine Chance für die Kinolandschaft, sich endlich von der Franchisekacke zu etablieren. Ist ja nicht so, als wäre der Druck vorher nicht schon groß genug gewesen. Ich gehe ehrlich gesagt auch nicht davon aus, dass dieses Konzept über 2021 in dieser Form fortgesetzt wird, sondern sich "lediglich" die Dauer zwischen Kinoauswertung und Streamingrelease stark verkürzt; ähnlich wie wir es dato auch mit einigen Netflix und Amazon Produktionen zu tun bekommen. Blöd nur, dass wir hier kein HBO Max haben, sondern mit Sky vorliebnehmen müssen und das wohl auch noch ein paar Jahre so bleiben wird. [insert 30 Zeilen Rant über dessen Interface/App]

                                                  6
                                                  • Spät ist es geworden, aber die erste Kerze brennt ja noch. Mein Geschenk an Iamthesword: https://www.moviepilot.de/movies/mishima/kritik/2452270

                                                    4