Alarm für Cobra 11: Mehr als nur Action?

04.03.2009 - 11:32 Uhr
Titelbild der Serie
RTL Television
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TV » Morgen startet die 14. Staffel der TV-Serie. Woher rührt der Erfolg des Dauerbrenners?

Alarm für Cobra 11 ist eine der erfolgreichsten TV-Serien Deutschlands. Die RTL-Serie wird wöchentlich von bis zu fünf Millionen Zuschauern gesehen, in der “jungen Zielgruppe” unter 50 Jahren erreicht sie Marktanteile bis 20 Prozent. Die Serie ist auch international erfolgreich, wie die Verkaufszahlen belegen: RTL vertreibt sie in rund 100 Länder, darunter auch China.

Was das Erfolgskonzept der Serie ist, hat nun Lars Albaum in der Süddeutschen Zeitung untersucht. Zuallererst ist das mal die Action. Jede Menge Action. Unzählige Autos wurden für die Serie schon spektakulär verschrottet. Alarm für Cobra 11 läuft seit 13 Jahren im Fernsehen, in über 200 Folgen wurden mehr als 3000 Autos demoliert, und das auf technisch höchstem Niveau. Hermann Joha, zu Beginn Stuntman und seit 12 Jahren Produzent der Serie, hat in den vergangenen Jahren gleich vier mal den World Stunt Award für die beste Action in einem ausländischen Film erhalten. Diese Auszeichnung gilt als Oscar des Genres.

Doch ist es nur die Action, die diese Serie so erfolgreich macht? Begeistern die Zuschauer allein die unzähligen geschrotteten Autos der gehobenen Mittelklasse, von denen pro Folge im Durchschnitt fünfzehn Stück in die Luft gehen oder wie eine Blechdose zusammengefaltet werden? Andreas Heckmann, einer der über 20 Drehbuchautoren, widerspricht. “Da kommen viele Faktoren zusammen”, sagt er. “Einmal sind es die extrem dichten, schnellen, nach vorne treibenden Geschichten. Zudem ist ein Actionformat immer dann am besten, wenn es sich selbst nicht so bierernst nimmt. Wie zum Beispiel unsere beiden Helden. Ein sympathisches Buddy-Team wie früher Starsky und Hutch. Zwei, die sich mit Humor kabbeln, aber ganz klar für Werte stehen, die heute viele Menschen im Alltag vermissen. Freundschaft, Loyalität und Zivilcourage.”

Das ist also des Pudels Kern. Bis zu fünf Millionen Deutsche kleben jeden Donnerstag zur Primetime vor der Mattscheibe, um sich das zu holen, was ihnen im Alltag fehlt. Freundschaft und explodierende Autos. Ach, wenn die Welt nur so sein könnte wie in Alarm von Cobra 11. Wären wir doch nur alle wie Semir Gerkhan (Erdogan Atalay) und Ben Jäger (Tom Beck), dann würde es anders aussehen auf deutschen Straßen. Welch schöne neue Welt, die solche Menschen in sich hat. Es wäre aus mit dem ewigen homo homini lupus. Die Menschen wären endlich Freunde. Sie wären loyal zueinander. Sie würden Zivilcourage beweisen. Und endlich mal würde hier und da ein 5er BMW in die Luft fliegen oder in ein vollbesetztes Restaurant rauschen. Ein paar Schwerverletzte, ein bisschen Kollateralschaden wäre doch ein geringer Preis für solch eine bessere Welt, oder?

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