Die meist vorgemerkten Filme aus Ägypten
- Moderation?3Horrorfilm von Anja Kirschner mit Maya Lubinsky und Aida El-Kashef.
In Moderation diskutieren eine Regisseurin und ihre Drehbuchautorin ihre sehr unterschiedlichen Auffassungen von der Umsetzung ihres geplanten Horrorfilms.
Moderation von Anja Kirschner wurde 2016 auf der 66. Berlinale in der Sektion Forum Expanded gezeigt.
- ThePreacher?3Drama von Magdy Ahmed Ali mit Amr Saad und Dorra Zarrouk.
The Preacher erzählt die Geschichte eines TV-Imams, dessen liberale Ansichten ihn zur Zielscheibe von Kritik machen.
- Luxor?3Drama von Zeina Durra mit Andrea Riseborough und Janie Aziz.
Als die britische Entwicklungshelferin Hana (Andrea Riseborough) in der altertümlichen Stadt Luxor eintrifft, trifft sie auf den Archäologen Sultan, mit dem sie einmal eine Beziehung führte. Verfolgt von diesem vertrauten Ort gelingt es ihr plötzlich nicht mehr, die Erinnerungen der Vergangenheit mit den Unsicherheiten der Gegenwart zu vereinbaren. (JU)
- Seven Years Around the NileDelta?3Dokumentarfilm mit Sharief Zohairy.
In Seven Years Around the Nile Delta sieht man, wie Sharief Zohairy sieben Jahre lang durch das Nildelta gereist ist. Dabei zeigt der Film, wie sich das Land nach dem Ausbruch der ägyptischen Revolution verändert hat. (MK)
- Dreamaway?32Dokumentarfilm von Marouan Omara und Johanna Domke.
In ihrer Dokumentation Dreamaway werfen die Regisseure Marouan Omara und Johanna Domke einen Blick auf den ägyptischen Urlaubsort Sharm El Sheikh, der sich aufgrund der Entwicklungen innerhalb des Landes radikal verändert hat.
- The Blue Elephant2?3Drama von Marwan Hamed mit Karim Abdel Aziz und Nelly Karim.
In The Blue Elephant 2 wird das Leben von Dr. Yehia nach dem Treffen mit einem Gefangenen in der psychiatrischen Abteilung völlig auf den Kopf gestellt: Dieser prophezeit ihm, dass seine gesamte Familie in drei Tagen sterben wird. (MK)
- Solitaire?3Komödie von Sophie Boutros mit Julia Kassar und Ali El Khalil .
In der Tragikomödie Solitaire freut sich Therese (Julia Kassar), die als Frau des Bürgermeisters in einem kleinen libanesischen Dorf lebt, auf den Besuch der Eltern des Freundes ihrer Tochter. Dann muss die Frau, die vor 20 Jahren ihren Bruder durch eine syrischen Bombe verloren hat, jedoch feststellen, dass die eingeladenen Gäste Syrer sind, woraufhin sie alles dransetzt, die Verlobung zu verhindern. (ES)
- Dunia?3Drama von Jocelyn Saab mit Fathy Abdel Wahab und Sawsan Badr.
Nach Abschluss ihrer Literaturstudien im pulsierenden Kairo möchte Dunia Tänzerin werden, wie ihre Mutter es war. Gleichzeitig ist die attraktive junge Frau fasziniert vom Sufismus und seiner Poesie. Als sie heiratet, geschieht dies mehr, weil ihr Verlobter Mamdouh ihr keine Ruhe lässt, nicht weil sie es wirklich will. Was Liebe und Zärtlichkeit bedeuten können, erfährt Dunia erst, als sie mit dem Schriftsteller Beshir das Vergnügen der Sinne kennenlernt und erlebt, wie eng dieses mit dem Vergnügen der Worte verknüpft ist. Intime Träume und sinnliche Zitate aus der Literatur klingen in Jocelyne Saabs traumwandlerisch zartem Film an und erzählen von einem Ägypten, das auf halbem Weg nach den ersehnten Idealen steckt. Und von einer Frau, die behutsam zu sich selber finden will und eine Wunde der Kindheit zu überwinden sucht, die nicht nur eine Wunde des Körpers ist.
- DasAquarium?4.531Drama von Yousry Nasrallah mit Hend Sabry und Amr Waked.
Der Film handelt von Laila und Youssef, einer Moderatorin und einen Arzt, die in Kairo leben. Sie verdient ihr Geld beim Radio mit einer Sendung, in der Fremde am Telefon über ihr Leben reden und Rat suchen. Er arbeitet in Krankenhaus als Anästhesist und bekommt die Geheimnisse der Menschen, die sie kurz vor ihrer Narkose offenbaren, mit. Beide haben mehr gemeinsam, als man das auf den ersten Blick denken mag, und in wenigen Tagen werden sie sich über den Weg laufen.
- Youssou Ndour: I Bring What ILove?3Dokumentarfilm von Elizabeth Chai Vasarhelyi mit Youssou N'Dour und Peter Gabriel.
Das Time Magazine zählte ihn 2007 zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt: Youssou N'Dour. Mit seiner Band "Super Etoile de Dakar", die traditionelle Klänge Afrikas mit Karibik-Sound und Pop-Elementen verbindet, veröffentlicht der Musiker 2004 das Album "Égypte" und löst damit eine Kontroverse aus. Während die CD weltweite Anerkennung findet, wird sie im Senegal als blasphemisch verurteilt. Die Regisseurin begleitete N'Dour drei Jahre lang, drehte bei seiner Familie in Westafrika, Ägypten, Marokko und Asien, unter anderem bei den "Live-8"-Konzerten.
- Reporting… ARevolution?3Dokumentarfilm von Bassam Mortada.
Ein Jahr nach dem erfolgreichen Aufstand gegen das Mubarack-Regime in Ägypten erinnert Reporting… A Revolution an die Ereignisse aus der Sicht von 6 Journalisten.
Reporting… A Revolution läuft auf der 62. Berlinale 2012 in der Sektion Berlinale Special.
- Der Sohn von Cäsar undCleopatra?31Drama von Ferdinando Baldi mit Mark Damon und Scilla Gabel.
Ägypten 100 v. Chr.: Das ägyptische Volk wird von dem grausamen Statthalter Petronius brutal unterdrückt und ausgebeutet. Einzig die Wüstenstämme, unter der Führung El Kebirs haben den Mut, sich gegen die Tyrannei aufzulehnen. Doch niemand ahnt, dass El Kebir der heimliche Sohn von Cäsar und Cleopatra ist, der als Kind des arabischen Fürsten Safar aufwuchs. Als der römische Kaiser Oktavian von den Aufständen erfährt, macht er sich mit seiner ganzen Streitmacht auf den Weg nach Ägypten, um die Revolution nieder zu schlagen.
- El Medina - DieStadt?3Drama von Yousry Nasrallah mit Bassem Samra und Abla Kamel.
Kairo leuchtet. Und erstickt. Paris lockt. Ali arbeitet auf dem Markt, doch er träumt vom Theater. Dann wird der Markt zerstört. Das Signal zum Aufbruch: Ali verlässt seine Familie, seine Freunde, seine Liebe und setzt sich ab nach Paris. Er will auf die Bühne und landet im Boxring, tritt in gezinkten Schaukämpfen auf, schlägt sich mit anderen illegalen Einwanderern durch, den "sans papiers". Bis er die Abmachungen bricht. Das kostet ihn das Gedächtnis und fast das Leben. Auf den Straßen von Paris findet er sich wieder, als Namenloser. Und entdeckt sich neu...
- Tahrir2011?3Dokumentarfilm von Amr Salama und Tamer Ezzat.
"Tahrir 2011" ist ein Beitrag zur filmischen Aufarbeitung des arabischen Frühlings. Es ist der erste große Film zur sogenannten Facebook-Revolution in Ägypten - erzählt aus der Perspektive der jungen Revolutionäre. Am 25. Januar 2011 hatten die Proteste begonnen, nur 18 Tage später war es geschafft, und eine 30 Jahre dauernde verhasste Diktatur war am Ende. Der Film ist den Tagen des mutigen Widerstands gewidmet, der versuchten Unterdrückung und Einschüchterung - aber auch der Euphorie und dem Aufbruch eines ganzen Volkes. Es kommen die Helden des Aufstands zu Wort: eine junge Frau aus der Mittelschicht, ein Aktivist der Muslim Bruderschaft, ein Fotojournalist, ein Plakatkünstler und eine Ärztin mit Kopftuch, die alle von dem Kriegszustand berichten, der auf dem Tahrir Platz herrschte, von ihren Ängsten und Hoffnungen. Deutlich wird, wie schnell die Proteste anwuchsen und dass daran viele Schichten und Gruppierungen beteiligt waren - quer durch die ganze Gesellschaft. Mehr als eine Million Ägypter war auf dem Platz zusammen gekommen und rief dort den "Tahrir Staat" aus - als einzige freie Zone des Landes. Jetzt mussten die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser, die Müllbeseitigung und die sanitären Anlagen organisiert werden; Musiker liefern die Protestsongs dazu und ein improvisiertes Notarzt-Zentrum in einer Einkaufpassage leistet nicht nur medizinische Soforthilfe, sondern auch psychologischen Beistand, wenn die Lage zu kippen droht. "Jeder trägt das bei, was er am besten kann", berichtet einer der Protagonisten, damit die Gemeinschaft auf die Schnelle funktionieren kann. Ein kleines gelebtes Utopia. Sogar eine Hochzeit wird spontan gefeiert als Symbol für die Hoffnung auf eine Zeitenwende. Das alles ist begleitet von der ständigen Angst vor den nächsten drakonischen Schritten der Sicherheitskräfte und der Armee. Spürbar wird jedoch die Entschlossenheit der Menschen, sich diese historische Gelegenheit, trotz staatlicher Gewalt, nicht mehr nehmen zu lassen. "Brot! Freiheit! Würde!" - Besser hätten sie am "Tag des Zorns" ihre Forderungen nach den elementarsten Rechten nicht auf den Begriff bringen können. Zunächst werden diese Rufe mit Wasserwerfern, Schlägen und Schüssen beantwortet. "Ich sah zum ersten Mal, wie jemand erschossen wurde. Überall war Blut", so eine junge Frau, die wie viele andere mutige Frauen sich nicht einschüchtern lässt. "Aber zum ersten Mal fühlte ich mich als Mensch, nicht nur als Frau! Wir standen Seite an Seite mit den Männern, gleichberechtigt wie nie zuvor." Ein anderer Demonstrant zeigt, wie er seinen Körper mit Schaumstoff umhüllt, bevor er loszieht in die ungleiche Schlacht mit dem Staat, - es hat ihm das Leben gerettet; 800 andere mussten sterben und 5.000 werden verletzt. Mit Mubaraks Rücktritt schien dann ein neues Ägypten zum Greifen nahe. Auch wenn die politische Zukunft des Landes derzeit mehr als offen ist - der Blick zurück auf den Mut und die Euphorie dieser Tage lohnt sich, denn es sind Tage eines politischen Erdbebens, wie es bisher Ägypten noch nie erlebt hat. Erzählt wird der Film in drei Teilen: Teil eins ist geprägt von bislang im Fernsehen nicht gesehenen, spektakulären Aufnahmen aus den Tagen des Widerstands: Amateur-Filme und Handy-Videos in You Tube Qualität gepaart mit Augenzeugenberichten. In Teil zwei kommen Polizisten und Sicherheitskräfte zu Wort, die über ihre Einsätze gegen die Demonstranten berichten. Und Teil drei zerlegt die Mubarak-Herrschaft auf ironisch amüsante Weise nach dem Motto: "Wie werde ich Diktator?" Der Film "Tahrir 2011" ist keine Analyse der dramatischen Ereignisse, es ist selbst ein Dokument, zumal sich alle drei Filmemacher aktiv an der Revolution beteiligt hatten.
- Das Ouija Experiment 4 - Dead in theWoods2.332Horrorfilm von Marwan Mokbel mit Tony Colitti und Marty Dew.
Sara möchte mit zwei Freunden in Das Ouija Experiment 4 - Dead in the Woods nur ein paar Tage campen gehen. Doch dann spielen sie mit einem alten Ouija-Brett und wecken einen Dämon.
- All MyLife?3Drama von Maher Sabry mit Mehammed Amadeus und Janaan Attia.
Jahr 2001 wurden 52 Männer auf dem Partyschiff "Queen Boat" 2001 in Kairo verhaftet. Auf dieser Basis erzählt Autor und Regisseur Maher Sabry von der problematischen Realität schwulen Alltags in Ägypten. Die dreijährige Drehzeit ohne Budget und unter hohen Risiken, geprägt von Zensurbestimmungen und staatlichen Restriktionen, hat sich gelohnt: "All My Life" ist ein Paradebeispiel des ägyptischen Untergrund-Films, ein politisches und poetisches Statement für den Kampf um Freiheit und (sexuelle) Selbstbestimmung. Und daß ein Ex-Mufti die sofortige Verbrennung des Films gefordert hat und ein führender Doktor dem Film unterstellt, er würde aufgrund der Darstellung von schwulem Sex die Verbreitung von Aids fördern, zeigt, wie massiv die staatliche und religiöse Unterdrückung Andersdenkender wirklich war und möglichweise heute noch ist.