Das berührendste Fantasy-Abenteuer des Jahres braucht kein einziges Wort, um euch komplett in den Bann zu ziehen

14.03.2025 - 13:20 UhrVor 2 Monaten aktualisiert
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Im Kino läuft aktuell ein einzigartiger Film, der gänzlich ohne menschliche Sprache auskommt und unser intuitives Verständnis durch reine Bildgewalt herausfordert. Lasst euch das Abenteuer-Erlebnis Flow nicht entgehen.

Dass Filme auch gänzlich ohne Sprache auskommen, haben uns die Anfänge der Filmgeschichte vor über einem Jahrhundert längst bewiesen und eine Reihe großer Meisterwerke hervorgebracht, die bis heute unvergessen sind. Einen Film heutzutage gänzlich ohne Dialoge zu versehen, ist hingegen ungewöhnlich und dazu ein nicht gerade ungewagtes Unterfangen. Denn die Sehgewohnheiten haben sich in den letzten 100 Jahren doch massiv geändert und aktuelle Streifen entfernen sich immer öfter von der alten Filmemacher:innenregel "show, don't tell".

Im Kino ist aktuell ein Gegenbeispiel zu sehen, das völlig ohne menschliche Sprache auskommt und beinahe gänzlich über seine Bildgewalt und die Magie der Musik funktioniert. Lasst euch dieses einmalige Erlebnis nicht entgehen, das jetzt schon zu den besten Filmen des Jahres 2025 zählt: Flow.

Abenteuer-Erlebnis Flow macht mit einzigartiger Animation und zutiefst berührender Geschichte sprachlos

Die Erde scheint zu einem Ende zu kommen, denn die Städte und Wälder werden anstelle von Menschen nur noch von Tieren bevölkert. Dazu gehört eine Katze, die sich in einer prächtigen Holzhütte eingenistet hat und von dort aus allein ihren Tag bestreitet. Als der Wald von einer reißerischen Flut unter Wasser gestellt wird, muss sie plötzlich ihre Heimat verlassen und rettet sich auf ein umhertreibendes Boot. Doch auf diesem ist sie nicht allein.

Während es sich hier bereits ein Capybara gemütlich gemacht hat, finden nach und nach auch ein Golden Retriever, ein Lemur und ein Vogel der Art Sekretär Zuflucht auf dem hölzernen Gefährt. Doch jedes Tier hat seine Eigenheiten – und der zusammengewürfelte Haufen muss lernen, miteinander auszukommen, während er ums nackte Überleben kämpft.

Schaut hier einen Trailer zu Flow:

Flow - Trailer (Deutsch) HD
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Es ist ein spannendes Gedankenspiel, sich zu überlegen, was aus diesem Film geworden wäre, wenn er etwa von Disney, Pixar oder DreamWorks gemacht worden wäre. Denn die Geschichte passt wohl zu jedem klassischen Animations-Abenteuer, das wir in den letzten Jahrzehnten im Kino erleben durften. Flow ist jedoch so gänzlich anders, dass man hier beinahe schon von einem Anti-Disney-Ansatz sprechen könnte. Denn hier wird nicht auf extreme Vermenschlichung der Tiere gesetzt, auf Musical-Einlagen, treffsicheren Humor und perfekt abgerundete Animation.

Stattdessen hat jedes Tier realitätsnahe Charakterzüge, teilt sich durch fast ausschließlich realistische Laute mit und der Plot wird nur durch kleinste und scheinbar zufällige Entwicklungen vorangetrieben. Genau das ist es jedoch, was dem Film seine Stärke verleiht: Beinahe, als würde man einen Dokumentarfilm schauen, müssen die Tiere mit der Flutkatastrophe sowie einander zurechtkommen und stoßen dabei immer wieder an die Grenzen ihrer eigenen spezifischen Möglichkeiten. Dass dabei doch zahlreiche fantastische und mystische Elemente Einzug in den Film finden, lässt sich immer wieder leicht vergessen.

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Der imposante Score führt uns durch die Erzählung und lädt viele Momente mit Spannung, Witz oder tiefgreifender Melancholie auf. Er unterstreicht die emotionale Verbindung zwischen den Tieren und der Bindung, die auch wir als Zuschauer:innen mehr und mehr zu den einzelnen tierischen Protagonisten aufbauen. So wird ein zerbrochener Spiegel, ein Sprung ins Wasser oder ein nahender Schiffsbruch zur Zerreißprobe der Nerven von Figuren und Publikum. Genauso wie ein geteiltes Essen, eine gerettete Glaskugel und ein plötzlicher Abschied es schafft, unser Herz zu berühren.

Viele Dinge bleiben dazu gänzlich unerklärt. Wo Sprache uns in Animationsfilmen sonst hilft, bestimmte Symbole und Handlungen zu verstehen, werden wir hier oft einfach im Dunkeln gelassen und dürfen uns selbst darüber Gedanken machen, was diese oder jene Statue, diese Traumsequenz oder dieser tierische Blick genau zu bedeuten hatte. Flow traut uns zu, intuitiv zu verstehen, selbst zu hinterfragen und einfach nur zu fühlen – sich der Strömung hinzugeben, sich treiben zu lassen und zu sehen, wohin sie uns führen mag. Am Ende schleicht sich einmal mehr die Erkenntnis ein, dass das wohin vielleicht nie wirklich wichtig war. Sondern vielmehr das wie und wer.

Es ist also kein Wunder, dass Flow sich bei der diesjährigen Oscarverleihung als bester Animationsfilm gegen starke Konkurrenten wie Alles steht Kopf 2 oder Der wilde Roboter durchsetzen konnte – ebenso, dass Regisseur Gints Zilbalodis nun als lettischer Volksheld gefeiert wird. Ihr könnt euch aktuell selbst von dem Animations-Meisterwerk im Kino überzeugen, wo Flow seit dem 6. März 2025 endlich auch in Deutschland läuft.

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