Dass David Fincher Einstellungen oft dutzende Male dreht, ist bekannt und bei so manchen Darstellern wie Jake Gyllenhaal (Zodiac – Die Spur des Killers) auch unbeliebt. Andere Schauspieler wie Brad Pitt scheint es weniger zu stören und zu mehreren Filmen (Fight Club, Sieben, Der seltsame Fall des Benjamin Button) mit dem bekannten Regisseur zu verleiten. Zur Zeit steht der House of Cards -Produzent David Fincher als Regisseur am Set von Gone Girl – Das perfekte Opfer, seinem neuen Thriller-Drama mit Ben Affleck und Rosamund Pike. Es kommt also nicht überraschend, dass David Fincher hier im Durchschnitt 50 Takes pro Einstellung dreht, um den Darstellern ihre Worte als natürlichen Reflex zu entlocken.
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Der Southeast Missourian berichtete kürzlich vom Gone-Girl-Dreh in Cape Girardeau. Dort wurde eine Szene mit über hundert Personen aufgenommen, wobei der Filmemacher mehrere Stunden lang und rund 20 Mal wieder von vorne beginnen wollte. Laut David Finchers Langzeit-Produzentin Ceán Chaffin sei dies noch ein äußerst geringer Wert für die durchschnittliche Zahl der Gone-Girl-Takes. Gegenüber der Zeitung verriet sie, dass David Fincher in vergangenen Filmen bei durchschnittlichen 27 Aufnahmen pro Szene es nun mit 50 Takes bei Gone Girl auf die Spitze treibt: “Es ist ein seltsames Business. Oft fühlt es sich mehr danach an, Bauarbeiten zu erledigen, als ein Bild zu komponieren“, gesteht Cean Chaffin.
„Ich hasse Ernsthaftigkeit in einer Performance“, verriet David Fincher der New York Times (via Playlist) im Jahr 2007, als Jake Gyllenhaal mit seiner kreative Arbeit an Zodiac unzufrieden war.„Üblicherweise ist die Ernsthaftigkeit bei Take 17 verschwunden“, meint der Filmemacher. 2010 verriet er Playlist, was sich Justin Timberlake vor dem Dreh von The Social Network über diesen Prozess anhören lassen musste: “Du wirst dich selbst überraschen. Ich werde so lange weitermachen, bis du den Punkt des Erinnerns hinter dir gelassen hast, bis du deinen eigenen Namen nicht mehr weißt, bis all der physische Schwachsinn so tief sitzt, dass wir zu dem eigentlichen Text vordringen können.“
Zur Zeit bekommen dies neben Rosamund Pike und Ben Affleck auch Neil Patrick Harris, Tyler Perry und Missi Pyle am Set von Gone Girl zu spüren. Der neue Film von David Fincer startet am 3. Oktober 2014 in den US-Kinos.