Her und die unglaubliche Macht des Kinos

28.02.2015 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Sometimes I think, I have felt everything I'm ever gonna feel...Warner Bros./moviepilot
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Grimalkin erinnert uns daran, wie wundervoll und unglaublich ein Film wie Her auf der Klaviatur unserer Gefühle spielen kann - und dadurch so viel mehr ist, als nur das Licht in einem Kinosaal...

Im Kommentar der Woche stellen wir euch jeden Samstag einen Text vor, der so viel mehr ist, als die Worte, mit denen er gebaut wurde. Ganz gleich, wo es geschehen ist, ob unter einem Film, einem Spiel, einer News, einer Serie oder sogar in einem Gästebuch - wenn euch irgendwo auf moviepilot und gamespilot die Worte eines Users berührt, aufgewühlt, nachdenklich gemacht oder zum Lachen gebracht haben, dann sagt uns Bescheid und schickt eine Nachricht an sciencefiction oder Kängufant - denn solche Worte, Worte wie die heutigen, sollten einen Samstag geschenkt bekommen!

Der Kommentar der Woche
Mitunter vermag uns ein Film so sehr zu berühren, dass er etwas in uns verändert, wir das Kino als ein anderer Mensch verlassen, und dankbar sind, nicht nur für die Lacher, die Glücksmomente, sondern sogar für jede Träne, jeden Augenblick der Angst. Und mitunter erinnert uns ein Kommentar daran. So wie Grimalkins Worte zu Her, der soviel mehr ist als nur ein Film, für den Spike Jonze Joaquin Phoenix und Scarlett Johansson so tun ließ, als ob...

Ich wünschte, ich könnte nach dem Abspann, der sich verschwommen vor meinen tränenroten Augen der Lesbarkeit entzieht, einfach ausschalten, den Film bloß Film sein lassen und schulternzuckend in mein eigenes - idealerweise erfülltes - Leben zurückkehren, aber ich fühle mich gleichzeitig erschlagen und doch voller neugewonnener Energie, dass ich den Eindruck nicht los werde, eine Veränderung wahrzunehmen, eine Tür aufzustoßen. Dabei habe ich lediglich eine Reihe von Aufnahmen, die zu einer ausgedachten Geschichte verwoben wurden, auf meine Netzhaut projizieren lassen. Ist es nicht vollkommen verrückt, wie ein physikalischer Prozess, der einfach nur Licht in Nervenimpulse umwandelt und ans Hirn weiterleitet die komplette Bandbreite an Emotionen hervorrufen kann? Ich muss doch ein seltsamer Zeitgenosse sein, wenn mich eine Aneinanderreihung von Bildern tieftraurig, euphorisch, glückselig, furchtsam und wütend machen kann, wenn ich Gefühle empfinde, die doch niemals meine eigenen sein können oder etwa doch? Empathie sagen wir einfach so salopp ohne uns dieser faszinierenden Fähigkeit gewahr zu werden. Denn tatsächlich widersteht sie undenkbar vielen Widrigkeiten und Tiefschlägen, lässt mich nicht im Stich und ist vielleicht die letzte Bastion in einer Welt der Leere, in der das Kaleidoskop der Emotionen, das irrationale, wahnsinnige und völlig normale Menschsein Zuflucht findet und dafür Sorge trägt, dass ich nicht vergesse, was es heißt zu lieben.

Den Originalkommentar zum Liken, Lieben und Loben findet ihr übrigens hier.

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