Phantastische Tierwesen 3 entscheidet die Zukunft des Harry Potter-Spin-offs

15.11.2020 - 10:35 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Phantastische TierwesenWarner Bros.
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Das Harry Potter-Spin-off Phantastische Tierwesen steckt in der Krise. Die Neubesetzung des bösen Zauberers Gellert Grindelwald offenbart sich als große letzte Chance.

Erst zwei der fünf geplanten Phantastische Tierwesen-Filme haben es ins Kino geschafft. Schon jetzt scheint das Harry Potter-Spin-off am Ende seiner Kräfte angekommen zu sein. Durch den Ausstieg von Johnny Depp wird einmal mehr deutlich, wie sehr die Reihe in der Krise steckt. Ausgerechnet am Tiefpunkt offenbart sich die einmalige Chance, der Tierwesen-Geschichte neuen Atem einzuhauchen.

Das große Harry Potter-Spin-off steckt in der Krise

Die Unternehmung Phantastische Tierwesen startete vor sieben Jahren unter den besten Vorzeichen: Mit David Yates wurde der Regisseur der vier letzten Harry Potter-Filme verpflichtet. J.K. Rowlings Geschichte versprach eine spannende Erweiterung des vertrauten Universums. Im Angesicht des Potter-Erfolgs der vorherigen Dekade sollte das Spin-off ein Selbstläufer sein.

Acht Filme hatte die magische Harry Potter-Welt vor Phantastische Tierwesen hervorgebracht, die regelmäßig an der Milliarden-Marke kratzten. Nicht einmal die Zweiteilung des Finales sorgte für Ermüdungserscheinungen bei den Fans. Im Gegenteil: Der letzte Potter ist bis heute der erfolgreichste Film des Franchise. Diesen Triumph konnten die Tierwesen nicht wiederholen.

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen

Etablierte der erste Teil das Spin-off passabel an den Kinokassen, kristallisierten sich mit Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen unübersehbare Probleme heraus: Nur 654 Millionen US-Dollar spielte die Fortsetzung weltweit ein, die von Warner Bros. hoffnungsvoll für einen weiteren Milliarden-Erfolg mit einem stattlichen Budget von 200 Millionen US-Dollar ausgestattet wurde.

Der Tiefpunkt der Phantastische Tierwesen-Reihe

Gefloppt ist Grindelwalds Verbrechen nicht, doch die Warnsignale sind in Anbetracht der starken Vorgänger unübersehbar: Die Geschichte dringt nicht wie gewünscht zu dem Publikum durch, das sich jahrelang in den Gängen von Hogwarts tummelte. Selbst die Rückkehr von ikonischen Figuren und Schauplätzen versagte als Lockmittel. Mehr und mehr verlieren die Tierwesen ihre Zielgruppe.

2020 hat der Reihe nicht geholfen: Abseits des Johnny Depp-Konflikts geriet Co-Star Ezra Miller im April in die Schlagzeilen, als im Internet ein Video veröffentlicht wurde, in dem er angeblich eine Frau würgt. Eine offizielle Stellungnahme blieb bisher aus. Und dann wären da die wiederholt transphoben Aussagen von J.K. Rowling, durch die sich Generationen an Fans von der Harry Potter-Schöpferin distanzieren.

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen

Die Phantastische Tierwesen-Reihe ist am Tiefpunkt angelangt. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass sie sich nicht mehr aufrappeln kann. Die Neubesetzung von Gellert Grindelwald birgt die Chance, einen Schritt zurückzutreten und die Ausrichtung der kommenden drei Filme zu korrigieren. Bereits das Engagement von Harry Potter-Veteran Steve Kloves als unterstützenden Drehbuchautor war ein gutes Zeichen.

Grindelwald als Bösewicht und Hoffnungsträger

Noch deutlicher wird die Kurskorrektur durch ein neues Gesicht vor der Kamera, das eine entscheidende Rolle wie die von Gellert Grindelwald zum Leben erweckt. Diesen Einschnitt werden wir spüren, noch stärker als den Wechsel von Colin Farrell zu Johnny Depp. Mit ein bisschen Geschick gelingt Warner Bros. ein Casting-Coup, der die entfremdeten Fans zurückholt und eine ungeahnte Euphorie entfacht.

Das beste Beispiel dafür versteckt sich in der Phantastische Tierwesen-Reihe selbst: Jude Law. Als junger Dumbledore entzückt das Casting seit seiner Bekanntmachung. Trotz des populären Namens fühlt es sich unerwartet, mutig und erfrischend an. Johnny Depps Enthüllung hingegen stülpte sich wie ein erdrückender Schatten über die Potter-Welt, anstatt sie von innen heraus zu erleuchten.

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen

Depp hat seine Sache am Ende trotzdem überraschend gut gemacht: Sein Grindelwald war ein stilles, manipulatives Monster. Schwer vorstellbar ist es allerdings, diesen Grindelwald im Zusammenspiel mit Laws Dumbledore zu sehen. Beide Figuren wirken, als würden sie in unterschiedlichen Welten existieren. Dabei nimmt ihre Beziehung in den nächsten Filmen eine noch wichtigere Rolle ein.

Phantastische Tierwesen 3 entscheidet die Zukunft der Reihe

Mads Mikkelsen, der aktuell als Favorit für die Rolle von Gellert Grindelwald gehandelt wird, ist definitiv ein Schauspieler, der mehr in die Kerbe von Laws Dumbledore-Casting schlägt. In Hannibal und Casino Royale verkörperte er hypnotisierende Bösewichte. Trotzdem wirkt er nicht wie die offensichtlichste Wahl. Im Gegensatz zu Depp geht mit ihm ein aufregendes Gefühl von Unberechenbarkeit einher.

Nach der Reihe negativer Schlagzeilen braucht Phantastische Tierwesen dringend diesen Impuls zur tiefgreifenden Veränderung. Es ist womöglich die letzte Chance, um die Reihe wieder auf Kurs zu bringen. Wer weiß, ob das angeschlagene Spin-off noch eine Box-Office-Niederlage verkraftet. Mit einem neuen Grindelwald wächst aber definitiv die Neugier, in welche Richtung sich die Tierwesen als Nächstes entwickeln.

Habt ihr noch Hoffnung für die Phantastische Tierwesen-Reihe?

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