Stellan Skarsgård feiert seinen 60. Geburtstag

13.06.2011 - 08:15 Uhr
Stellan Skarsgård in Illuminati
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Stellan Skarsgård in Illuminati
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Ein Blick auf seine Filmografie und wir könnten ihn für einen der größten Filmstars der Welt halten. Dabei ist Stellan Skarsgård “nur” ein äußerst verlässlicher Charakterdarsteller, der heute seinen 60. Geburtstag feiert.

Schön ist nicht das erste Wort, das einem bei Stellan Skarsgård einfällt und vertrauensselig gehört wohl auch nicht dazu. Das hat der Schwede mit seinen skandinavischen Kollegen Peter Stormare und Mads Mikkelsen gemein. Vielleicht ist aber gerade das die Qualität, die Stellan Skarsgård seit über 30 Jahren im Filmgeschäft auszeichnet, die ihn seit Anfang der 90er immer wieder in internationale Produktionen bugsiert. Er mag keinem klassischen Schönheitsideal entsprechen, aber Stellan Skarsgård, der heute vor 60 Jahren das Licht der Welt erblickte, nennt etwas sein eigen, das viele Möchtegern-Stars neidisch machen dürfte: Charisma.

Die bullige Statur und die gut versteckten Augen haben Stellan Skarsgård nicht daran gehindert, einer jener Schauspielern zu werden, denen wir auf der Leinwand gebannt folgen. Er mag irgendwo im Hintergrund stehen oder nur wenige Sätze sagen – wenn der Schwede auf der Bühne erscheint, ist er kaum zu übersehen. Als bewährter Nebendarsteller holt er so in einigen US-Blockbustern wie Jagd auf Roter Oktober und jüngst Thor mehr aus seinen Rollen heraus, als das Drehbuch vorsieht. Am besten ist er aber nicht als reiner Bösewicht, wie in Das Glashaus, sondern wenn ihm das Zwielicht umgibt. Erscheint Stellan Skarsgård erstmals in einem Film, steht deswegen meist die Frage im Raum: Ist er ein Guter oder ein Böser? Mit dieser Erwartungshaltung spielen Streifen wie Illuminati. Doch idealerweise wird die Frage nie eindeutig beantwortet.

In einem seiner besten Filme, Todesschlaf von Erik Skjoldbjærg, ist das der Fall. Als übermüdeter Polizist erschießt er darin aus Versehen seinen Kollegen und verheddert sich fortan an in einem Netz aus Lügen. Wesentlich düsterer gehalten als das Remake Insomnia – Schlaflos von Christopher Nolan, macht der von Skarsgård gespielte “Held” hier extrem schmierig eine viel zu junge Zeugin an. Welchem Hauptdarsteller würden wir das schon verzeihen? Die Methoden des Polizisten Jonas mögen uns zwar anwidern, aber das Charisma des Stellan Skarsgård sorgt dafür, das wir nicht abschalten.

Todesschlaf ist auch ein wunderbares Beispiel für die physische Präsenz, mit der Stellan Skarsgård manchmal mehr bewirkt, als andere mit ihren manischen Gesichtsmuskeln. Ständig scheint der blasse, kränklich aussehende Cop von einer Glasur kalten Schweißes überzogen zu sein. So fühlt sich der Zuschauer bald selbst unwohl. Kein Wunder, dass ihm als Bootstrap Bill in Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 die Korallen so gut stehen. Demgegenüber ist sein Jan mit den roten Wangen in Breaking the Waves vor dem fatalen Unfall eine einzige Quelle animalischer Lebensenergie und -freude.

Es müssen nicht immer die düsteren oder gebrochenen Figuren sein. Stellan Skarsgård auf der Leinwand zu beobachten, macht generell Spaß. Ganz besonders erfreulich ist es aber, wenn er einen absolut netten Kerl spielt wie in Mamma Mia!. Allein die Tatsache, dass er hier neben Pierce Brosnan und Colin Firth einen der drei Verflossenen von Meryl Streep spielt, hat schon etwas ebenso amüsantes wie surreales an sich. Vielleicht trällert der Schwede ja heute ein paar Abba-Songs. Wir wünschen Stellan Skarsgård jedenfalls alles Gute zum 60. Geburtstag.

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