Timberlake, Pattinson und Efron machens miteinander

03.02.2009 - 11:24 Uhr
Drei Bengel für Kent State
Drei Bengel für Kent State
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Ein (Alp)Traum wird wahr: Robert Pattinson, Justin Timberlake und Zac Efron in einem Film!

Es dürfte ein kollektiver Aufschrei durch die Teenie-Zimmer diese Welt gegangen sein, der Oscar Matzeraths Kreischen wie einen müden Schluckauf wirken lässt. Atemnot, Herzklopfen, spontane Weinkrämpfe und Wachdelirium. Doch warum? Ganz einfach: Die Idole des Backfisch-Himmels werden ein Gipfeltreffen veranstalten. Auch wenn Dario Stankewitz nicht dabei sein kann, die Meldung sollte ausreichen, um pubertierenden Mädchen ein glückliches Aufseufzen zu entringen.

Justin Timberlake – Ex-N’SYNC-Frontbube und Träger des flaumigen 3-Tage-Barts in güld-schimmernd, Zac Efron, der fleischgewordene, wiedergeborene Heintje für die Generation Jamba und Robert Pattinson, der sonneglitzernde, baumhochtrabende Romantikvampir für alle unter 14.

Wie u.a. das Branchenfachblatt GALA heute berichtete sollen die drei Hormon-Kugeln in einem durchaus ernsten Stoff zu sehen sein. Ohio wird der Film heißen, der die tragischen Ereignisse des März 1970 an der “Kent State University” nacherzählt. Dort wurden mehrere Studenten erschossen, von denen einige gegen den US-Einmarsch im Kambodscha demonstriert hatten. Der Film schildert die aufgeheizte Stimmung in den USA zu dieser Zeit, die wütenden Studenten, die durch den Vietnamkrieg schon ihre Illusionen verloren hatten und sich von Nixon (der angetreten war den Krieg zu beenden) durch den Einmarsch in Kambodscha abermals getäuscht sahen. Die überall explodierenden Proteste blieben auch an der “Kent State” nicht gewaltfrei, so dass sich die Regierung genötigt sah die bewaffnete Kavalerie einzusetzen. Eine verhängnisvolle Entscheidung, die mehrere Menschenleben kostete und zahlreiche Verletzte nach sich zog.

Aus der Wikipedia

“Die Auswirkungen der Schießerei waren weitreichend. Das Massaker löste nationale und internationale Proteste aus. In den USA kam es zum größten Studentenstreik in der Geschichte des Landes mit ungefähr acht Millionen Teilnehmern, wodurch hunderte von Universitäten, Hochschulen, High Schools und sogar Grundschulen zeitweise geschlossen wurden. Die politischen Spaltungen innerhalb der Bevölkerung wurden dadurch noch vertieft, international radikalisierte sich der Widerstand. Trotz einiger hundert Augenzeugen, und obwohl die Ereignisse umfassend durch Fotos, Ton-, Fernseh- und Filmaufnahmen dokumentiert sind – die Ereignisse spielten sich ausgerechnet vor dem Fakultätsgebäude für „Journalismus und Massenkommunikation“ ab – kam es zu keinen Verurteilungen. Das Massaker bleibt bis heute ungesühnt.

Neil Young schrieb wenig später das Lied Ohio für Crosby, Stills, Nash & Young (1970, CSNY, US-Charts # 14), welches auf den Skandal Bezug nimmt. Harvey Andrews veröffentliche 1972 ein Lied namens Hey Sandy, das von der Schießerei handelt. 2007 schrieb die Band Tomorrowdas Lied The Tragedy of Jeffrey Miller, welches sich ebenfalls mit den Ereignissen auseinander setzt."

Teeniestars proben Revolution. Harter Stoff für die drei Jungs, die sich bislang noch nicht durch viele anspruchsvolle Rollen ausgezeichnet haben. Während sich Timberlake zumindest in Alpha Dog ganz manierlich schlug, müssen Zac Efron und Robert Pattinson noch beweisen, ob sie dem Thema gewachsen sind. Und die Fans dürfen zeigen, ob sie ihre Helden auch abseits romantischer Vampirfilme, beschwingter Schulmusicals und kauziger Klamotten sehen wollen.

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