"Unaufdringlich und köstlich" sei der erste und "exklusive schwule Moment" einer homosexuellen Figur in einem Disney-Film, beschwichtigte Die Schöne und das Biest-Regisseur Bill Condon erwartbare homophobe Regungen. Josh Gad (Bailey - Ein Freund fürs Leben) spielt in dem Märchenfilm den Charakter LeFou, der, wie der Hollywood Reporter schreibt, dem Antagonisten Gaston (Luke Evans) verfallen ist. Auf Condons Erklärung reagierte ein US-Kino recht drastisch. Das Henagar Drive-In Theatre im Bundesstaat Alabama beschloss kurzerhand, den Film nicht zu zeigen.

Das Lichtspielhaus begründete seinen Entschluss auf Facebook mit diesem Statement:

Wenn Unternehmen uns ihre Ansichten aufzwingen, müssen wir standhalten. Wir alle treffen Entscheidungen und ich treffe meine. [...] Wenn wir unsere 11-jährige Enkeltochter und unseren 8-jährigen Enkelsohn nicht mit in einen Film nehmen können, müssen wir ihn nicht schauen. Wenn ich einen Film ohne Gott und Jesus neben mir schauen muss, muss ich ihn nicht zeigen.

Die aktuellen Inhaber übernahmen die Geschicke erst im letzten Dezember und konzentrieren sich seither auf familienfreundliche Double Features in ihrem Autokino. Die Inhaber sind sich des Polarisierungspotentials ihrer Entscheidung bewusst.

Ich weiß, viele stimmen mit dieser Entscheidung nicht überein. Das ist ok. [...] In erster Linie sind wir Christen. Bei den Lehren der Bibel machen wir keine Kompromisse. Wir werden weiterhin familienorientierte Filme zeigen, sodass Sie ohne sich über Sex, Nacktheit, Homosexualität und schmutzige Sprache sorgen zu müssen, erbauliche Filme sehen können.

Bis auf den kleinen, spontanen homoerotischen Ausflug, um den Regisseur Condon seinen Film nicht bringen wollte, ist Die Schöne und das Biest übrigens ganz und gar heterosexuell. Emma Watson als Belle verliebt sich darin in den verfluchten Dan Stevens. Das Märchen startet 16.03.2017 auch in unseren Kinos.

US-Kino boykottiert Die Schöne und das Biest wegen homosexueller Figur

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