Mitten im Vampir-Wahnsinn tut sich Jennifer Lawrence mit Die Tribute von Panem – The Hunger Games als Frontfrau eines davon losgelösten Franchises hervor. Wie auch die meisten Vampirfilme basiert es auf einer erfolgreichen Buchreihe, in diesem Fall aus der Feder von Suzanne Collins. Einer der Urväter der Genre-Literaturadaptionen ist und bleibt aber Dracula, der neben seinem gleichzeitig erschienenen Kollegen Frankensteins Monster sozusagen Pionierarbeit leistete. Die ursprüngliche Adaption, die allerdings erst nach dem F.W. Murnau – Film Nosferatu, eine Symphonie des Grauens mit Max Schreck kam, hatte Bela Lugosi in der charismatischen Hauptrolle. Die Version von Francis Ford Coppola fuhr mit dem geborenen Gegenspieler Gary Oldman auf. Wir stellen euch die Gretchenfrage: Welche ist die bessere Dracula-Version?
Hintergrund
Im Jahr 1897 wurde der von Bram Stoker geschriebene Roman Dracula veröffentlicht, der auf den Horrorgerüchten um den grausamen Fürst Vlad III. basieren soll. Ein dunkler Fürst im Transsylvanien des 19. Jahrhunderts ist ein bluttrinkender Vampir, der nur mit drastischen Mitteln getötet werden kann. Die erste Verfilmung des Stoffes, Nosferatu – Symphonie des Grauens, dichtete ihm eine Sonnenstrahlenallergie an, die in vielen weiteren Filmen übernommen wurde. Der als solcher betitelte Dracula aber war die Version mit Bela Lugosi aus dem Jahr 1931, die dank dessen verführerischen und dämonischen Charmes schnell ein Klassiker wurde. Noch näher am Roman bewegte sich Bram Stoker’s Dracula von Francis Ford Coppola, der Gary Oldman als wahrhaft schauderhaften Fürsten einsetzte. Beide Versionen sind neben den zahlreichen Dracula-Filmen mit Christopher Lee (zum Beispiel Nachts, wenn Dracula erwacht) die wohl bekanntesten des Genres.
Pro Dracula (1931)
Neben Nosferatu – Symphonie des Grauens ist dieser Film von Tod Browning der Startpunkt der meisten anderen Filme über den bluttrinkenden Fürsten der Finsternis. Horrorkönig Bela Lugosi legt einen Dracula aufs Parkett, der heute vielleicht merkwürdig und übertrieben erscheint, aber damals durchaus das Blut gefrieren lassen konnte. Mit Schlaglicht auf die besessenen Augen, nach hinten gegeltem Haar und ausschweifendem Mantel ist er wohl der Prototyp des nostalgischen Grusels. Auch als erster vertonter Horrorfilm ging Dracula in die Geschichte ein, so dass Bela Lugosi seine markerschütternde Stimme als erster in dem Medium ausprobieren konnte.
Pro Bram Stoker’s Dracula (1992)
Noch düsterer geht es in Bram Stokers Dracula zu. Der Film nutzt die Horror-Eignung der viktorianischen Zeit für die Geschichte, die sich nun noch mehr um das Schicksal des dunklen Grafen dreht. Dracula Gary Oldman ist hinter Mina Harker (Winona Ryder) her, der Verlobten vom Anwaltsgehilfen Jonathan Harker (Keanu Reeves). Nur der Vampirjäger Van Helsing (Anthony Hopkins) kann noch helfen. An blutigen und sexuellen Konnotationen mangelt es in diesem Film nicht. Das Dämonische kommt in der Version von Francis Ford Coppola noch direkter hervor und wird mit dem unerhörten Stil von Gary Oldman vermischt. So trägt Dracula in seiner verjüngten Version eine lila Sonnenbrille, während er im hohen Alter aussieht, wie der Imperator aus Star Wars mit Knödeln auf dem Kopf. Diese Adaption spricht wahrlich die dunkle Seite in uns an.