Die besten Filme der 1920er aus Europa
- Der kleineBruder5.97.3362Drama von Ted Wilde und Harold Lloyd mit Harold Lloyd und Jobyna Ralston.
Nachdem Harold Hickory mit einer Show unterwegs war, er sich aber mit dem Besitzer der Show und dessen Tochter Mary nach einem Brand bei seiner Familie niederlassen musste, wird in einem nahegelegenen Ort die Gemeindekasse gestohlen. Harolds Vater wird verdächtigt und angeklagt, und Harold muß zusammen mit Mary auf die Jagd auf die wirklichen Diebe machen.
- Napoleon6.971224Drama von Abel Gance mit Albert Dieudonné und Vladimir Roudenko.
Die Handlung dieses sehr frühen Monumentalfilms, der ursprünglich sechs Stunden lang war, dreht sich um das Leben des Napoleon Bonaparte von seiner Kindheit bis zum Italienfeldzug 1797. Die Handlung endet hier, weil der Film ursprünglich als erster von insgesamt sechs (!) Filmen geplant war, die anderen fünf wurden aber nie realisiert.
- Das kleine Mädchen mit denSchwefelhölzern7.18416Märchenfilm von Jean Renoir und Jean Tédesco mit Catherine Hessling und Manuel Raaby.
In einer Stadt im Norden versucht in einer eisigen Silvesternacht eine junge Frau vergeblich, den vorbeigehenden Passanten Schwefelhölzer zu verkaufen. Alle wollen nur schnell in die Wärme und ihr Festtagsessen genießen. Da die junge Frau nichts verkauft hat, traut sie sich nicht, in ihre Hütte zurückzukehren und schläft schließlich auf dem verschneiten Boden ein. Sie träumt davon, dass sie in ein Spielzeuggeschäft hineingeht, wo sie einige der Passanten wieder trifft. Da ist zum Beispiel ein schöner Leutnant, der Holzsoldaten kommandiert, aber auch ein Polizist, der aus einer Kiste hervorspringt und als "Hussar des Todes" verkleidet ist. Die junge Frau und der Leutnant flüchten mit dem Pferd in die Wolken - aber der Tod hat das letzte Wort. Am Morgen erregt der leblose und mit Schnee bedeckte Körper der jungen Frau endlich die Aufmerksamkeit der Passanten.
- DasGeld7.323Drama von Marcel L'Herbier mit Brigitte Helm und Marie Glory.
Nicolas Saccard und Alphonse Gunderman sind konkurrierende Pariser Bankkaufleute. Als Saccard vor dem finanziellen Ruin steht, herbeigeführt durch seinen Widersacher, sieht er eine Gelegenheit, sich und die Bank vor dem Scheitern zu retten: Er finanziert den Transatlantikflug von Jacques Hamelin, einem Flugpionier, um mit dessen Hilfe ein Geschäftsprojekt in Französisch-Guyana aufzubauen. Was ihn nicht davon abhält, in Hamelins Abwesenheit dessen Frau Line zu verführen. Als das Gerücht kursiert, Hamelin wäre abgestürzt, nutzt Saccard die falschen Berichte, um den Börsenkurs von dessen Firma zu manipulieren. Der Pilot weilt unterdessen in Guayana weilt, leidet unter seiner schwindenden Sehkraft und ist nicht in der Lage, dem Betrug auf die Schliche zu kommen. Gunderman missbilligt Saccards Methoden und hat heimlich Anteile an dessen Bank als Waffe gegen ihn gekauft. Unterstützt wird er von der Baronin Sandorf, einer ehemaligen Geliebten Saccards, die in dessen Bank spioniert. Line duldet zwar allmählich Saccards Annäherungsversuche, doch als sie von seinen Machenschaften erfährt, bringt sie ihn vor Gericht. Saccard landet zwar im Gefängnis, vergeudet aber keine Zeit, um einen neuen Finanzcoup zu planen.
- Der Zauberer vonOz4.9262Abenteuerfilm von Larry Semon mit Dorothy Dwan und Mary Carr.
Ein Spielzeugmacher erzählt eine außergewöhnliche Geschichte darüber, wie das Zauberland Oz von Prinz Kynd regiert wurde bis er vom Premierminister Kruel gestürzt wurde. An ihrem 18. Geburtstag erfährt Dorothy von ihrer Tante Em, dass der dicke, schreckliche Onkel Henry nicht ihr wahrer Onkel ist. Vielmehr ist sie in Wahrheit Prinzessin Dorothea von Oz, die Prinz Kynd heiraten sollte. Sie, Onkel Henry und zwei Farmer werden von einem Tornado in das Land Oz gefegt ...
- Dr. Jekyll and Mr.Hyde6.47339Drama von John S. Robertson und J. Charles Haydon mit John Barrymore und Sheldon Lewis.
Dr. Jekyll entdeckt Charakterzüge an sich, die er lieber unterdrücken möchte. Um diesen bösen Neigungen Herr zu werden, erfindet er ein Elixier mit dessen Hilfe er seine Persönlichkeit in Gut und Böse spaltet, in Dr. Jekyll und Edward Hyde. Bald findet er es immer schwieriger, seine beiden Persönlichkeiten zu trennen und um der Gefahr zu entgehen, sich eines Tages nicht mehr zurückwandeln zu können, scheidet er schließlich mit Selbstmord aus dem Leben.
- Die Finanzen desGroßherzogs6.1617Komödie von F.W. Murnau mit Alfred Abel und Mady Christians.
Don Ramon, der junge Regent des fiktiven Zwergenstaats Abacco, lebt ein sorgloses Leben auf der schönen Mittelmeerinsel - wären da nicht die hohen Staatsschulden und der schäbige Schuldeneintreiber Marcowitz. Zwar taucht der raffsüchtige Geschäftsmann Bekker im Schloss auf und bietet ihm eine Menge Geld für einen kleinen Teil der Insel an, doch Ramon lehnt aus idealistischen Gründen ab, denn dies würde die Lebens- und Arbeitsverhältnisse seiner Bewohner gefährden. Letzte Möglichkeit scheint eine Heirat mit der jungen russischen Großfürstin Olga zu sein, die begeistert von Ramons humanitärem Engagement ist. Leider haben sich die beiden noch nie getroffen, und Olgas großer Bruder lehnt eine Ehe ab. Ramons Finanzminister Don Esteban nutzt diese mögliche Verbindung dennoch, um bei Marcowitz eine weitere Frist zu erhalten. Über Marcowitz wird der mysteriöse Abenteuerer Philipp Collins alias Professor Pelotard - beides nicht seine wirklichen Namen - auf die Geschehnisse in Abacco aufmerksam und beschließt, einzugreifen. Währenddessen machen sich Ramon und sein Finanzminister auf, um Olga zu suchen, die wiederum auf der Flucht vor ihrem Bruder auf Collins trifft. Als eine Gruppe von Verschwörern, die im Auftrag von Bekker den Sturz des Großherzogs plant, dessen Abwesenheit nutzt, um in Abacco die Republik auszurufen, eilen alle Beteiligten zurück auf die Insel.
- Du sollst deine Frauehren6.77.3314Drama von Carl Theodor Dreyer mit Astrid Holm und Karin Nellemose.
Ein tyrannischer Familienvater, der seine beruflichen Schwierigkeiten und Enttäuschungen an Frau und Kinder abreagiert und die aufopfernde Arbeit seiner Frau missachtet, wird durch eine Verschwörung der Familie kuriert.
- BalletmécaniqueFR (1924)6.77.5162von Fernand Léger und Dudley Murphy mit Fernand Léger und Dudley Murphy.
"Ballet Mécanique" ist der einzige Film des Künstlers Fernand Léger, realisiert im Jahr 1924 zusammen mit dem amerikanischen Filmkünstler Dudley Murphy; wobei Léger auch auf fremdes Filmmaterial zurückgreift, das er in neue Zusammenhänge bringt. Seine Logik entwickelt der Film aus der Kommunikation zwischen Natürlichem und Künstlichem, von Mensch und Maschine. Automatisierte Motoren, sich wiederholende Kreise und Dreiecke beginnen genauso zu tanzen wie leblose Beinprothesen. Innovativ ist der Film auch in Hinblick auf die Selbstreflexion des Mediums, wenn beispielsweise Léger und Murphy mit ihrer Kamera als Spiegelbild in einer Kugel zu erahnen sind: Vom Geschehenen wird abgelenkt und die Illusion offen gelegt. All dies zeichnet "Ballet Mécanique" als ein wichtiges und einflussreiches Werk der europäischen Avantgarde der 20er Jahre aus.
- Film istRhythmusDE (1921)5.591von Hans Richter.
Hans Richter betrachtete seine Rhythmus-Filme als Experiment, weniger im Bereich des Films, sondern vielmehr auf der Ebene seiner Malerei. Dies unterscheidet ihn von Walter Ruttmann, der mit seiner Hinwendung zum Film die Malerei aufgab. Richter erinnert sich an die Uraufführung in Berlin: "Das Publikum war schon so ärgerlich über die Kamel-Beerdigung René Clairs und die tanzenden Küchentöpfe von Léger, dass es auf meinen Film Rhythmus, der nur Rechtecke und Quadrate zeigte, mit Violenz reagierte und den Klavierspieler verprügelte, der vom Theater angestellt war, meinen Film zu begleiten."
- SymphoniediagonaleDE (1924)5.6121von Viking Eggeling.
Viking Eggelings "Symphonie Diagonale" ist eine Filmkomposition wiederkehrender bewegter Lichtstreifen, Linien und Diagonalen. Gedreht in Einzelbildern erinnert dieser Film an bewegte Malerei, deren Formen mit Lineal und Zirkel entstanden ist. Was die Malerei nicht erreichen kann - zeitliche Verläufe und Veränderungen geometrischer Figuren direkt darzustellen - gelingt dem Regisseur, der selbst die Uraufführung seines Films nicht erlebte, in imposanter Weise: Ein mobiles Gemälde.