3D-Linsen lassen Zuschauer im Dunkeln tappen

24.05.2011 - 10:10 Uhr
Macht 3D das Kino dunkel? - Sanctum 3D
Universal Pictures
Macht 3D das Kino dunkel? - Sanctum 3D
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Viele Kinos benutzen die Linsen für die digitale 3D-Projektion auch, um Filme in 2D auf die Leinwand zu werfen. Nur leider sorgt das für dunklere Bilder als üblich und verursacht schlechte Laune beim Kinopublikum.

Der Boston Globe berichtet über ein ärgerliches Problem der aktuellen Vorführpraxis in den großen US-Kinos. Inzwischen werden überwiegend neue, digitale Projektoren verwendet, die überhaupt keine Filmstreifen mehr benötigen, sondern das Bild von einer Datei aus generieren und auch 3D-fähig sind. Soweit ist das nichts Neues. Die amerikanischen Journalisten haben aber beobachtet, dass gleichzeitig 2D-Filme vermehrt mit auffällig schlechter Bildqualität laufen.

Der Grund dafür ist, dass viele Kinobetreiber keinen Wert darauf legen, das Linsensystem nach einer 3D-Vorführung auszuwechseln. Durch eine zusätzliche Polarisierung nimmt dem Projektor vorgesetzte 3D-Linse dem Bild generell ungefähr 50% der Helligkeit. Während 3D- Arbeiten dies allerdings bereits bei der Produktion ausgleichen, berücksichtigen die Macher zweidimensionaler Filme den Lichtverlust natürlich nicht. In der Folge sind sie bei diesem Projektionsverfahren bis zu 85% dunkler. Außerdem kommt es zu starken Farbverlusten.

Dieses Problem stellt sich hauptsächlich dann, wenn die Kinos die 3D-Technik von Sony einsetzen. Denn die japanische Firma hat ihre digitalen Projektoren mit Passwörtern versehen, so dass die Einstellungen daran nicht nur mechanischer Natur sind. Das Auswechseln der Linsen ist also komplexer als die Ausbildung des durchschnittlichen Multiplex-Mitarbeiteres, kostet Zeit und die ist bekanntlich auch im Kinobetrieb Geld. Offizielle Statements von Seiten der Kinos existieren bisher nicht.

Für die Besucher ist der Unterschied durch einen einfachen Blick auf die Vorführkabine zu erkennen. Wenn zwei Lichtstrahlen aus dem Projektor kommen, ist die Speziallinse immer noch aufgeschraubt und der Filmfreund kann sich sicher sein, dass das dunkle Bild auf der Leinwand vom Regisseur so nicht vorgesehen war.

Ist dieses Vorgehen auch in den deutschen Kinos ein Problem? Wie sind eure Erfahrungen? Habt ihr bemerkt, dass in eurem Stammkino die 2D-Filme dunkler sind als erwartet?

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