Vielerlei interessierte Augenpaare liegen auf dem an Silent Hills und P.T. orientierten Horror-Titel Allison Road, welchen Entwickler Lilith Ltd. vor einigen Wochen in einem vielversprechenden Gameplay-Trailer präsentierte.
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Obwohl Designer Chris Kesler betonte, dass Allison Road ganz anders als seine Inspirationsquellen werden will, ist die Ähnlichkeit unstrittig. Doch es gibt einen relevanten Punkt, worin sich der Indie-Titel von Hideo Kojimas und Guillermo del Toros abgesägten Projekt unterscheidet: Allison Road ist der erste Horror-Titel in voller Länge, der für Virtual Reality-Headsets entwickelt wird.
In einem aktuellen Interview mit Gamasutra spricht Kesler über Allison Road, Virtual Reality und die neue Art von Horror, die durch die Wahrnehmung der Wirklichkeit in einer computergenerierten virtuellen Welt gegeben wird.
Es (VR) fügt einen ganz neuen Grad von Realismus hinzu, den ich für sehr faszinierend halte. Ich meine, wenn du richtig in ein Spiel eintauchst, dann macht es dein Gehirn in gewisser Weise real — auch wenn es nur auf dem Bildschirm passiert. VR aber toppt das.
Bei der Diskussion um Horror-Spiele und VR taucht oftmals das Argument auf, dass das Erlebnis für Spielerinnen und Spieler durch das Verschmelzen von Realität und Virtualität möglicherweise zu verstörend sein könnte: Wenn ich daran zurückdenke, dass ich dem Jump Scare am Ende von P.T. mit einem lauthalsen Schrei entgegnete, ist nicht auszumalen, wie ich mich unter dem Bann eines VR-Headsets wie Oculus Rift verhalten hätte.
Auch Kesler fürchtet, dass mit VR die Grenzen des Horror überschritten werden könnten. Doch mit Allison Road will der Designer auf andere Mittel setzen. Fürchterliche Schreckmomente aus dem Nichts, Splatter, Gore und routinierte Horror-Action sollen dabei keine Rolle spielen. Vielmehr orientiert sich Allison Road an traditionellem Horror aus Film und Literatur, wobei Rezipienten mit dem Zwiespalt von familiären, gewohnten Umgebungen und Abnormalitäten wie geisterhaften Erscheinungen oder blutenden Wänden konfrontiert werden.
In Allison Road wird es darum gehen, ein Mysterium aufzuklären, das sich in vielerlei verwirrenden wie schaurigen Ereignissen in einem gewöhnlichen britischen Vorstadthäuschen auftun. Das, was Kesler mit Allison Road präsentieren möchte, ist nicht das Schockierende sondern das Unheimliche:
Eine Menge des Horrors passiert in deinem Kopf, nicht auf dem Bildschirm.
Der Indie-Titel wird sowohl für VR-Headsets als auch für den gewöhnlichen Gebrauch auf dem Bildschirm entwickelt. Grafische Nachteile des Titels würden sich Kesler zufolge nicht verhindern lassen, da Elemente wie Kameraführung, die richtige Skalierung der Umgebung oder die Platzierung von Details auf das VR-Niveau angepasst werden müssen.
Würdet ihr Allison Road auf einem VR-Headset spielen?