Anime-Herbst 2017: Diese Serien solltet ihr (nicht) nachholen - Teil 2

22.01.2018 - 08:50 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Recovery of an MMO Junkie/Kino's JourneyTokyo MX/AT-X
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Wie versprochen hier der zweite Teil des Rückblicks auf die Herbst-Saison der Anime-Serien, mit Shows wie Recovery of an MMO Junkie, Inuyashiki Last Hero oder Kino's Journey.

Herzlich willkommen zum zweiten Teil des Rückblicks auf Serien der letzten Anime-Saison, die ich lange genug gesehen habe, um mir eine Meinung über sie zu bilden. Bevor es losgeht, zunächst wieder eine kurze Erwähnung der Serien, die ich hier diskutiert hätte, gäbe es eine legale Möglichkeit für mich, sie anzusehen. Dies betrifft diesmal Girls' Last Tour und Land of the Lustrous, denen sich leider noch kein deutscher Anbieter angenommen hat. Die nächsten fünf Serien sind dafür ohne Probleme hierzulande verfügbar, konzentrieren wir uns also auf diese.

Recovery of an MMO Junkie

Recovery of an MMO Junkie

Recovery of an MMO Junkie ist eine Romantische Komödie, mit einigen fragwürdigeren Aspekten, die das Genre zu bieten hat. So wäre als Folge mancher Aktionen bestimmter Figuren vielleicht eher eine einstweilige Verfügung angemessen als der Start einer Beziehung. Das ist etwas bedauernswert, gehört die Serie doch zu den wenigen Romantik-Animes, die sich außerhalb einer Schule abspielen. Blickt man aber darüber hinweg, ist Recovery of an MMO Junkie eine wahnsinnig charmante Show mit einer liebenswürdigen Hauptfigur und gutem Timing des Humors. Quasi der Wohlfühl-Anime der letzten Saison, und für weniger bedenkliche Romantik gibt es noch den nächsten Titel.

Recovery of an MMO Junkie

Online schaue: Recovery of an MMO Junkie auf Crunchyroll 

Just Because!

Just Because!

Just Because! gehört zu den Shows, die leicht übersehen werden. Ein unscheinbares, persönliches Drama mit überraschenden Innovationen in Gestaltung und Schnitt, das nicht auf die unmittelbare Weise packend ist wie so manch anderer Anime. Ich selbst habe Just Because! nach der ersten Folge eine Weile aus dem Blick verloren und erst vor kurzem in voller Länge nachgeholt, und fand darin ein nettes und angenehmes Kleinod mit sympathischen Figuren und einer packenden Comig-of-Age-Geschichte.

Just Because!

Online schauen: Just Because! auf Anime on Demand 

Kino's Journey: The Beautiful World

Kino's Journey: The Beautiful World

Ich habe mir Kino's Journey: The Beautiful World zugegebenermaßen selbst versaut, indem ich mir während der Ausstrahlung Kino's Journey von 2003 ansah. Damit stieß ich auf einen neuen persönlichen Favoriten, merkte aber auch die vielen Schwächen, die den Anime von 2017 ausmachen. Die verschiedenen Teile der Anthologie wurden über einen Beliebtheitswettbewerb ermittelt, wodurch wichtige Zusammenhänge und Hintergründe verloren gingen, und die sich überschneidenden Kapitel beider Serien funktionieren bei der ersten einfach besser.

Kino's Journey: The Beautiful World

Änderungen sind bei einer Adaption unausweichlich und oft von Vorteil, wurden hier aber aus den falschen Gründen vorgenommen. Einzelne Folgen funktionieren als in sich abgeschlossene Fabeln ganz gut, insgesamt war Kino's Journey jedoch besonders im Hinblick auf sein Potenzial sehr enttäuschend.

Online schauen: Kino's Journey: The Beautiful World auf Crunchyroll 

Urahara

Urahara

Mit seiner quietschbunten Farbpalette, den ungewöhnlichen Charakter-Designs und dem Fokus auf eines der wichtigsten japanischen Lifestyle-Zentren war schon von vornherein abzusehen, dass Urahara zu den hübschesten Shows der letzten Jahre gehören würde. Rein visuell ist der Anime ein absoluter Genuss, die Geschichte ist dagegen etwas seicht. Themen wie Kreativität und Selbstwertschätzung werden gut darin eingewoben, aber der Rest findet sich in gewöhnlichen Magical-Girl- oder Alien-Invasions-Geschichten wieder. Doch ein simpler Magical-Girl-Anime über Kreativität und Empathie kann zum rechten Zeitpunkt genau das richtige sein, und Urahara war immer eine willkommene und entspannende Abwechslung innerhalb des Herbst-Line-Ups.

Urahara

Online schauen: Urahara auf Crunchyroll 

Inuyashiki Last Hero

Inuyashiki Last Hero

Inuyashiki Last Hero gehört dagegen zu den stressigsten Serien, die ich kenne. Das spricht aber für den Anime, denn selbst mit dem hohen Gewaltgrad war nie ganz klar, wie weit Inuyashiki gehen würde und wer mit welchem Schicksal zu rechnen hat. Ich bin einiges gewohnt, aber die Gewalt hier war legitim schwer verdaulich und oft bizarr, wirkte aber nicht unbedingt, als wäre sie nur aus Selbstzweck oder ihres Schockwertes wegen eingebaut. Inuyashiki baut auf starken Kontrasten auf, und als Gegenstück zur Güte und Aufopferungsbereitschaft des Protagonisten ist eine entsprechende Grausamkeit seiner Gegenspieler angemessen. Die kurzweiligen Bösewichte wirken oft etwas cartoon-artig, aber der Haupt-Cast bietet mit seinen gut definierten Charakteren einen emotionalen Ankerpunkt, der inmitten der eskalierenden Gewalt dringend nötig ist.

Online schauen: Inuyashiki Last Hero auf Amazon Prime 

Fazit

Eine gute Saison lässt sich für mich an stark ausgeprägten Extremen erkennen, und das gab es im Anime-Herbst 2017 ohne Frage. Perlen wie The Ancient Magus' Bride oder Inuyashiki glänzten mit ihrer originellen Aufmachung, während schlechte Shows wie Black Clover, Kino's Journey und zu Teilen A Sister's All You Need. wenigstens auf eine interessante und spektakuläre Art mies waren. Mittelmäßigkeit ist das schlimmste, was einer Serie passieren kann, doch das müssen sich die meisten nennenswerten Animes der letzten Saison glücklicherweise nicht vorwerfen lassen.

Was waren eure liebsten Animes der Herbst-Saison?

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