Anime-Serien im Kino: Mein Abend auf einem Kreuzfahrtschiff mit Zombies

06.09.2018 - 17:00 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Ciel und seine FreundeKAZÉ
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Ging es in unserem letzten Abenteuer noch überaus magisch in der Welt von Fairy Tail zu, schlagen wir mit Black Butler diesmal etwas düsterere Töne an.

Letzte Woche Dienstag, genauer am 28.08.2018, gingen die KAZÉ Anime Nights in ihre nächste Runde. Nachdem wir im zweiten Fairy Tail-Kinofilm Natsu und seinen Freunden dabei zusahen, wie sie sich gegen besonders finstere Magier zur Wehr setzten, geht es diesmal etwas beschaulicher zu - jedenfalls anfangs. Heute wollen wir Ciel Phantomhive auf einer Kreuzfahrt der etwas anderen Art in Black Butler: Book of the Atlantic begleiten.

Titanic + Zombies = Black Butler: Book of the Atlantic

Ihre Ermittlungen führen Ciel und seinen treuen Butler Sebastian diesmal an Bord des Luxusliners Campania. Während der Überfahrt nach Amerika sollen sich Mitglieder einer Geheimgesellschaft an Bord treffen, denen Gerüchten zufolge etwas ganz Unglaubliches gelungen sein soll: Sie konnten die Toten wieder zurückholen. Schnell wird jedoch klar, dass die lebenden Leichen unkontrollierbar sind, denn diese verbreiten sich, von ihrem Hunger nach Seelen angetrieben, schnell auf dem ganzen Schiff. Zu allem Überfluss lauern noch eine weitaus größere Bedrohung im Schatten sowie ein massiver Eisberg im Meer.

Zombies attackieren die Gäste

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass die Ableger des Black Butler-Franchise bisher weitestgehend an mir vorbeigegangen sind, weshalb ich durchaus etwas brauchte, um mit den verrückten Charakteren sowie dem wirklich coolen viktorianischen Setting warm zu werden. Die Story an sich, welche die Manga-Bände 11-14 adaptiert, weiß, einiger kleiner erwartbarer Entwicklungen zum Trotz, durchgehend auf hohem Niveau zu unterhalten und macht vor allem eines: jede Menge Spaß. Aus diesem Grund werden sicherlich auch Black Butler-Neuling eine gute Zeit mit dem Film haben.

Der schmale Grat zwischen Splatter-Horror und Comedy in Black Butler

Black Butler entführt uns in eine recht düstere Welt, was sehr gut zur Beziehung von Ciel und Sebastian sowie dem Ziel unseres jungen Protagonisten passt. Einst ermordeten Unbekannte Ciels Eltern, entführten und folterten ihn. In seiner Verzweiflung schloss er einen Pakt mit einem Dämon: Dieser muss Ciel dabei helfen, Rache an den Mördern seiner Familie üben zu können. Sobald er sein Ziel erreicht hat, darf der Dämon seine Seele verschlingen. Diesem düsteren Szenario werden nun ebenfalls Zombies sowie dazu passendes literweise spritzendes Blut hinzugefügt, was dem Film einen dezenten Horror-Touch verleiht, der im Laufe der Handlung seinen ganz eigenen Charme entfaltet.

Ciel und Sebastian machen den Phönix

Glücklicherweise nimmt sich der Film selbst nicht allzu ernst und lockert das Geschehen regelmäßig mit kleinen Comedy-Einlagen auf. Dank der sympathischen sowie zum Teil reichlich schrulligen Charaktere konnte ich zwischenzeitlich immer wieder durchatmen und herzhaft lachen. Allerdings werden einige Witze zu oft hervorgekramt, weshalb sie irgendwann leider nicht mehr ganz so zu zünden vermögen wie noch beim ersten Mal. Speziell mit zwei Shinigami (Todesgötter), die eigentlich auf der Campania für Ordnung sorgen sollen, hatte ich zwischenzeitlich meine Probleme, denn die Shinigami aus Bleach oder Death Note sind mir persönlich doch lieber als die beiden Black Butler-Paradiesvögel.

Klotzen, nicht kleckern - Audiovisuell überzeugt Black Butler: Book of the Atlantic

Audiovisuell gibt sich Black Butler: Book of the Atlantic übrigens keinerlei Blöße und begeistert mit schönen Zeichnungen und geschmeidigen Animationen. Die Charaktere sehen wirklich toll aus und speziell im Vergleich zur Anime-Serie sowie zu den OVAs ging die Qualität nochmals nach oben. Einzig einige CGI-Figuren fallen negativ ab, doch dies ist angesichts der übrigen visuellen Qualität zu verschmerzen. Hinzukommen einige sehr schöne visuelle Einfälle, beispielsweise Sequenzen, in denen wir Papierfiguren sehen, was bei mir Erinnerungen an American McGee's Alice weckte - wirklich cool anzuschauen. Nicht weniger spannend ist die Idee, die Seele eines Menschen in Form eines alten Filmbandes darzustellen. Optisches Highlight sind allerdings die Kämpfe, die mir mit ihren feinen Animationen, ansprechenden Choreographien und vor allem ihrer packenden Inszenierung im Gedächtnis blieben.

Lizzy

Wie unsere Augen werden zum Glück ebenfalls unsere Ohren verwöhnt, denn die deutsche Synchronisation ist wirklich gut gelungen. Die aus der Serie bekannten Sprecher rund um Sebastian Fitzner (Ciel) sind erneut mit an Bord, was speziell Fans des Black Butler-Universums freuen dürfte. Die Sprecher passen zu ihren jeweiligen Charakteren und schafften es, dass ich ihnen jede noch so kleine emotionale Regung abnahm. Darüber hinaus war ebenfalls der Soundtrack sehr schön und wusste mit einer Mischung aus vertrauten Melodien sowie neuen Stücken zu gefallen.

Sebastian

Nach etwas mehr als anderthalb Stunden war die wilde Fahrt auf der Campania leider schon wieder vorbei, doch ich muss sagen: Ich bin wirklich positiv angetan und werde bei Gelegenheit bisher Versäumtes nachholen. Mit Black Butler: Book of the Atlantic schafften es die Verantwortlichen, Gothik-Horror in ein modernes Gewand zu hüllen, wobei sämtliche Facetten (meistens) sehr gut aufeinander abgestimmt waren. Wer bisher, so wie ich, ebenfalls noch gar nicht oder nur wenig in Berührung mit dem Black Butler-Universum gekommen ist, kann sich bedenkenlos ein Ticket für die Campania besorgen.

Diesen Monat gehen die KAZÉ Anime Nights 2018 natürlich noch weiter, denn am 25.09.2018 wartet Lu Over the Wall auf uns :)

Wie gefiel euch Black Butler: Book of the Atlantic?

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